"Genannt" Nachnamenzusatz

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles l?schen
neue Beiträge
  • Xylander
    Erfahrener Benutzer
    • 30.10.2009
    • 6446

    #16
    Hallo ilandra,
    zu Uphave:
    der Ahne Hoormann zog bei der Heirat auf den Hof Uphave, den die Witwe Uphave besaß. Anschließend erhielt er wahrscheinlich einen Genanntnamen mit Uphave hintendran. Die Tochter hieß dann nur noch Uphave. 1710 war noch die Zeit, als sich in den Folgegenerationen häufig der Hofname als Familienname durchsetzte (später eher umgekehrt) Dies nur pauschal, beurteilen muss man immer den Einzelfall.

    Hallo alle:
    vom "richtigen Namen" oder "eigentlichen Namen" zu sprechen, geht bei den Genanntnamen oder bei den Namen nach dem Muster Heinrich vom Obersten Lehn auf dem Mittelstenscheid an der damaligen Namensbildungsweise vorbei. Damit wendet man heutige Vorstellungen von korrekter Namenbildung auf eine Epoche an, in der andere Regeln herrschten.
    Außerdem haben die zweigliedrigen Namen auch ihre Vorzüge: sie ermöglichten Namenweitergabe in der weiblichen Linie, geben Hinweise auf die Wanderungsgeschichte der Familie - und machen es für die Ahnenforscher spannend.
    Ich möchte sie nicht missen, wobei es allerdings bei meinen Leuten bisher immer ziemlich einfach, quasi nach Lehrbuch, vor sich ging.

    Viele Grüße
    Xylander

    Kommentar

    • gki
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2012
      • 4823

      #17
      N'Abend!

      Zitat von elwetritsche Beitrag anzeigen
      Liebe Opis und Omis und sonstige Ahnen - ich danke euch, dass ihr nie Vulgonamen geführt habt!
      Aber wieso denn? Das macht das ganze doch erst interessant. Jede Hochzeit ist ne Überraschung!

      Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
      Hallo alle:
      vom "richtigen Namen" oder "eigentlichen Namen" zu sprechen, geht bei den Genanntnamen oder bei den Namen nach dem Muster Heinrich vom Obersten Lehn auf dem Mittelstenscheid an der damaligen Namensbildungsweise vorbei. Damit wendet man heutige Vorstellungen von korrekter Namenbildung auf eine Epoche an, in der andere Regeln herrschten.
      Volle Zustimmung!

      Außerdem haben die zweigliedrigen Namen auch ihre Vorzüge: sie ermöglichten Namenweitergabe in der weiblichen Linie, geben Hinweise auf die Wanderungsgeschichte der Familie - und machen es für die Ahnenforscher spannend.
      Ich möchte sie nicht missen, wobei es allerdings bei meinen Leuten bisher immer ziemlich einfach, quasi nach Lehrbuch, vor sich ging.
      Noch hinzufügen möchte ich: Es war immer [jedenfalls in meinem Forschungsgebiet] 100% klar wo jemand wohnte! In den Zeiten wo es noch keine Hausnummern gab, eine nicht zu unterschätzende Zusatzinformation.
      Gruß
      gki

      Kommentar

      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11320

        #18
        Moin gki,

        Zitat von gki Beitrag anzeigen
        100% klar wo jemand wohnte! In den Zeiten wo es noch keine Hausnummern gab, eine nicht zu unterschätzende Zusatzinformation.
        genau! Bei 5 Johann Müller in 5 verschiedenen Häusern konnte nur anhand der Haus-/Vulgonamen unterschieden werden, wo derjenige hingehörte.

        Friedrich

        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."

        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

        Kommentar

        • Mats
          Erfahrener Benutzer
          • 03.01.2009
          • 3391

          #19
          Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
          genau! Bei 5 Johann Müller in 5 verschiedenen Häusern konnte nur anhand der Haus-/Vulgonamen unterschieden werden, wo derjenige hingehörte.
          wenn denn der Pastor das auch immer dazu geschrieben hätte ....
          aber das wär ja zu einfach gewesen, geradezu langweilig

          @ ilandra

          Ich sehe das wie Xylander. "Den richtigen" Namen gibt es nicht. Das einzige Problem ist eben, die Übersicht nicht zu verlieren. Da muß jeder einen Weg für sich selbst finden. Ich habe mir angewöhnt, immer den bei der Taufe verzeichneten Namen in mein Programm einzugeben und zwar komplett - also in Deinem Fall dann auch Volmer gen. Strunk.

          Bei der Suche nach den Taufen bzw. Hochzeiten der Eltern achte ich dann auf beide Namen. In ganz verzwickten Fällen ist es auch nötig, beide Namen für einen bestimmten Zeitraum komplett aufzudröseln also alle Namensträger, deren Ehen und Nachkommen zu suchen, bis man "seine" Ahnen aus der Ahnensuppe gefischt hat.

          Viel Spaß dabei.

          Grüße aus OWL
          Anja
          Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
          der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
          also ist heute der richtige Tag
          um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
          Dalai Lama

          Kommentar

          • elwetritsche
            Erfahrener Benutzer
            • 23.03.2013
            • 913

            #20
            Zitat von gki Beitrag anzeigen
            Aber wieso denn? Das macht das ganze doch erst interessant. Jede Hochzeit ist ne Überraschung!
            Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
            genau! Bei 5 Johann Müller in 5 verschiedenen Häusern konnte nur anhand der Haus-/Vulgonamen unterschieden werden, wo derjenige hingehörte.
            Okay, okay - ich geb mich geschlagen:

            Böse Opis und Omis und sonstige Ahnen - warum macht ihr mir die Ahnenforschung so einfach?
            Liebe Grüße
            Elwe

            Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

            Kommentar

            • Laurin
              Moderator
              • 30.07.2007
              • 5639

              #21
              Hallo,

              zu Genannt- / Vulgo-Namen hatten wir in unserem Forum Namenforschung schon einige Themen, hier aufgelistet:
              Übersicht allgemeiner und spezieller onomastischer Themen und Beiträge, die nicht auf einen einzelnen konkreten Familien- oder Vornamen bezogen sind. Anm.: Für "Familienname" wird im Thema / Beitrag auch "Nachname" verwendet. Beinamen: Genealogische Beinamen im Mittelalter Beinamen: Vom Beinamen zum
              Freundliche Grüße
              Laurin

              Kommentar

              • gki
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2012
                • 4823

                #22
                Hallo Laurin,

                es ist das Wesen eines Webforums, daß alles irgendwann mal wieder durchgekaut wird.

                Was mir in Deiner Liste noch fehlt ist Literatur zur "Versteinerung" bayerischer Nachnamen. Es gibt in meinem Forschungsbereich Pfarren, die haben um 1600 schon "normale" Familiennamen, bei anderen werden nach 1750 noch fast ausschließlich Hofnamen im KB verwendet.
                Gruß
                gki

                Kommentar

                • Laurin
                  Moderator
                  • 30.07.2007
                  • 5639

                  #23
                  Hallo gki,

                  manch einem ist sicherlich die Funktion "Suchen" sehr suspekt

                  Zu Deinem Hinweis - ich indexiere nur.
                  Es wäre aber sehr genehm, wenn Du ein Thema zu den "Bayerischen Versteinerungen" erstellen würdest. Das kommt dann auch mit in die Liste.
                  Freundliche Grüße
                  Laurin

                  Kommentar

                  • Hintiberi
                    Erfahrener Benutzer
                    • 26.09.2006
                    • 1075

                    #24
                    Ich weiß gar nicht, was ihr alle gegen die Genanntnamen habt... ich find die super!
                    Nur die Pfarrer hätten die durchaus mal konsequenter dazuschreiben können.
                    Meine Ahnen
                    http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
                    www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X