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Fuhrmann/Fuhrherr
Marlies
wo seht Ihr den Unterschied zwischen der Berufsbezeichnung Fuhrmann und Fuhrherr? Friedhard Pfeiffer Fuhrmann wird [heute wird man sagen] Taxifahrer gewesen sein. Fuhrherr wird [heute wird man sagen] Taxiunternehmer gewesen sein. Friedrich beim Fuhrmann kommt aber auch das Fuhrgeschäft infrage, also jemand, der Lasten (Kohlen, Holz etc.) fuhr. Also nach heutigen Begriffen das pferdetechnische Adäquat zum LKWfahrer. |
#532
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Aufwärter/Aufwärterin
Marlies
GenWiki definiert den Aufwärter als Amtsdiener: http://wiki-de.genealogy.net/Aufw%C3%A4rter was ist dann mit einer Aufwärterin? Ich hatte diese bisher eher als "Aufwartefrau" eingestuft Eva64 könnte das nicht einfach auch die Frau des Aufwärters sein? Ich habe das immer mal wieder gesehen, dass zur genaueren Bezeichnung der Frau der Beruf des Mannes mit einem "in" ergänzt wurde (z.B. Pfarrerin, Kastenknechtin u.a.). Marlies ja, diese Bezeichnung mit dem "in" hintendran kenne ich auch, umgangssprachlich wird es auch heute noch so bei uns gehandhabt. ich habe diese Bezeichnung aus dem Adressbuch Halle 1888 und dort werden die Frauen mit ihrem Stand aufgeführt, allenfalls mal als verw. ..... in, insofern denke ich, dass es als Beruf gedacht ist/war. |
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Wiesenmeister
Eva64
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 16./17. Jhd. Region, aus der der Begriff stammt: Weil im Schönbuch Im OFB Weil im Schönbuch (Kreis Böblingen, Ba-Wü) fand ich die Bezeichnung Wiesenmeister bei mehreren Personen. Ich denke nicht, dass das eigentlich Wasenmeister heißen sollte, denn es scheint wohl in unterschiedlichen Schreibweisen aufgetaucht zu sein (Wißnmeister, Wissmeister). Kann mir jemand sagen, was ein Wiesenmeister zu tun hatte? Ich fand zwar im www etwas über einen Wiesenknecht, dort wurde aber die eigentliche Tätigkeit nicht erklärt. Marlies Die Wiesenmeisterei entstand im 19. Jahrhundert und diente dem Wiesenmeister als Wohn- und Verwaltungsstätte. Seine Aufgabe war es, die Wiesen des Herzogs von Mecklenburg an umliegende Bauernhöfe zu verpachten und dafür zu sorgen, dass der erste Schnitt des Wiesengrases an die Pferdeställe des Herzogs geliefert wurde. Laurin hier noch ein Link aus Deiner Such-Region Ba-Wü zum Wiesenmeister http://baden-wuerttemberg.nabu.de/pr...meisterschaft/ Das scheint dem von Dir gesuchten Wiesenmeister näher zu kommen als der mecklenburgische Wiesen-Verpächter / -Aufseher. Marlies das hatte ich auch gefunden, aber nachdem sich das auf die heutige Zeit bezieht, wollte ich lieber.....was "altes" haben Laurin Da ich viele Jahre im Siegerland gelebt habe, fält mir noch der "Wiesenbaumeister" ein. http://www.h-bensberg.de/html/kunstwiesenbau.html http://www.vsch-khe.de/Bisses-DE/Progs/Moosalbtal_.htm Eva64 Ich könnte mir vorstellen, dass es in etwa so etwas war, wie in Marlies' Link beschrieben. Auch wenn es 200 Jahre später war. |
#534
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Gerißhändler
GertrudF
weiß vielleicht von euch jemand, was ein Gerißhändler ist? Gelesen im Adressbuch Köln. Bei Google hab ich dazu nichts passendes gefunden Laurin Der Verkäufer hatte das Haus am 16. Juli 1833 im Subhastationsverfahren von den Eheleuten Gerißhändler Rudolph Pütz und Catharina Kahlenberg angesteigert. Vielleicht ist's doch Grieß? Braugerste ist ja auch ein Getreideprodukt. niederrheinbaum Im Deutschen Rechtswörterbuch findet sich unter dem Begriff "gewritum" auch "Geriß", mit der Bedeutung "schriftliche Festlegung, Urkunde", siehe unter folgendem Link: http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/...iss/geriss.htm Ob daher der Ausdruck "Gerißhändler" stammt, ist dennoch eine gute Frage. Laurin die Brüder Grimm bringen hier wohl die Lösung http://germazope.uni-trier.de/Projec...ern=#GG09061L0: Geris = Abfall / westf. geriss, das kohlenklein / rhein. der abfall von klaren kohlen Meiner Ansicht nach war das eher ein Kohlenhändler als ein Altwarensammler („Lumpen, Eisen, Knochen und Papier – ausgefallne Zähne sammeln wir“). GunterN im österreichischen heißt Geriss oder Griss = Andrang. Aber handeln hätte man damit schlecht können. Es gibt aber auch den Familiennamen Gerisshändler (zumindest bei anchestry). GertrudF der Gerißhändler scheint tatsächlich was mit Kohlen zutun zu haben. Habe die Berufsbezeichnung noch einmal gelesen. http://forum.ahnenforschung.net/show...t=20782&page=5 Laurin dann ist "Geriß" der Brennstoff für den "kleinen Mann", die Reicheren konnten sich Kohle leisten. Da fällt mir noch der Begriff "Kohlengrus" für den Kohlenabfall ein. Hat evtl. die gleiche Herkunft wie "Geris / geriß". J+W. Grimm: Grus-kohle: die verschiedenen korngröszen unterscheidet man als stückkohlen, ... gruszkohlen viktor Also, 'ne "Gerißhändler" aus Kölle.... Do tuusche mer ietst ens dat G jejen e J und dat e, alsu dat dommer schlabbere, dann han mer ene "Jrißhändler". Dat e, dat kallt suwiesu kinner möt. Esu pass dat...... Laurin ... und weshalb läßt Du uns als "Nicht-Kölsche" so lange rätseln? Selbst Gertrud, die in der Kohlengegend wohnt ... |
#535
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gäh getauft
Ingerika
in den Taufbüchern aus dem 18. Jh. taucht immer wieder der Begriff "gäh getauft" auf. Nun ist mir schon klar, dass es sich um eine Nottaufe handelt, da die Kinder meist kurz danach gestorben sind, aber kann mir jemand diesen Begriff näher erklären? Was bedeutet er genauß wo kommt er her? Marlies ich würde es mit schnell, sofort übersetzen |
#536
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Decolliret
Johannes
Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1682 Region, aus der der Begriff stammt: Westfalen Habe zu meinem Vorfahr Albert Langehenke einen interessanten Eintrag: Ist am Osterdienstage auf dem Hartumschen Steinweg von einem Musketier aus Minden, welcher gleich darauf wieder decolliret worden, unschuldig erstochen und sofort totgeblieben. Das Wort decolliret heißt das der Musketier wurde gehängt oder zum Tode verurteilt ? Das "wieder" vor dem decolliret würde ja eigentlich bedeuten das es zum mindestens zweitenmal passiert was beim Hängen ja nicht möglich ist. Oder hat man das früher so geschrieben ? GunterN aus dem Lateinischen: decollatio = Enthauptung, abgeleitet von collum (Hals), eigentlich eine "Enthalsung". Es war so üblich, dass nach der Enthauptung oftmals der Tote noch aufs Rad gebunden wurde. Oder direkt unter dem Galgen (Richtstätte) enthauptet wurde. So erscheint es in den alten Unterlagen, als wenn er mehrfach enthauptet wurde, was selbst theoretisch schlecht machbar (unglaubwürdig) wäre. |
#537
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Waldschütz, Totengräber, Hirten
Ingerika
ich ackere mich gerade durch ein Heimatbuch von Wiernsheim und habe für meine eigene Forschung die Anmerkungen zu drei Berufen aus dem Fleckenbuch Wiernsheim aus dem 16. (17.) Jh. abgetippt. Und da dachte ich, es wäre ja möglich, dass jemand Interesse daran hat - wenn ich sie schon abgeschrieben habe. Also: Wenn jemand meine Texte zu den im Titel angegebenen Berufen haben will, bitte meldet euch. Marlies nachdem Hirte ja ein Wanderberuf ist und sich so mancher schwer tut, die seinen zu finden, wäre es sehr nett von Dir, wenn Du uns diese zur Verfügung stellen könntest: http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=10924 |
#538
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spur
mini
In Kirchenbucheinträgen (z. B. 1865) finde ich öfter das wort "spur.". Oft bei unehelichen Kindern, bzw. später legititmierten Kindern. Im Internet und hier im Forum konnte ich leider nichts passendes finden. Was also soll "spur." heißen? Marlies spur. ist die Abkürzung von spurius/spuria = unehelich |
#539
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Haiden, Kartengeld, Gesindefett
Marlies
mit den oben genannten Begriffen? Gegenständen? wurde die Dienerschaft des Hauses Ysenburg bezahlt. (1600-1630) Was ist Gesindefett? Klar, ein Fett, aber wofür? Kartengeld? Haiden? Udo Wilhelm im Archiv des Schlosses Ysenburg-Büdingen konnte mir ein Herr Decker mit zwei Begriffen weiterhelfen Schwein-Dehnfrei: hierbei ging es um die Schweinemastabgabe das De(h?)ngeld in diesem Fall abgabefrei Allso De(h?)nfrei. Haiden = Streu und hier ging es um das Heidenkraut über die begriffe Ezstroh, Gesindefett, Kartengeld wußte er nichts Oswald Helm im speziellen wurde dieser begriff für Buchweizen verwendet. Der Echte Buchweizen (Fagopyrum esculentum), auch Gemeiner Buchweizen, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Buchweizen (Fagopyrum) in der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Manchmal wird er auch in die Gattung Polygonum eingeordnet. Buchweizen ist ein Pseudogetreide (Pseudocerealie). Eine nahe verwandte Art ist der Tataren-Buchweizen (Fagopyrum tataricum). Weitere Verwandte des Buchweizens sind Sauerampfer (Rumex acetosa) und Rhabarber (Rheum rhabarbarum), nicht jedoch Weizen (Triticum). Der Name Buchweizen leitet sich von seinen kastanienbraunen dreikantigen Früchten ab, die eine ähnliche Form wie Bucheckern haben. In manchen Gegenden wird Buchweizen auch als Heiden, Heidenkorn, Blenden oder schwarzes Welschkorn bezeichnet. aus http://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Buchweizen Oswald Helm Also bei uns in Tirol ist der "Haiden" doch ein allgemein bekannter Begriff während kein Mensch dafür das Wort Buchweizen verwendet. Übrigens - gehört zwar nicht gerade zur Genealogie aber trotzdem - aus Buchweizen lassen sich beispielsweise ganz leckere Kuchen herstellen, gefüllt mit Marmelade aus Preiselbeeren ("Granten" nennt man die in Tirol) ... Simon1612 dito in Kärnten *gesagt* wird hierzulande eigentlich "haadn" (vgl. mittelktn. "klaan" = dt. "klein"). "haiden" hielt ich bisher eigentlich für den missglückten Versuch den mundartlichen Begriff zuverhochsprachlichen, weil man zwar einerseits im Gefühl hat dass "haadn" nicht hochdeutsch ist aber andererseits den hochsprachlichen Begriff nicht kennt ... GunterN ich habe gefunden: //de.wikisource.org/wiki/Das_Trinkgeld in der Einleitung 3. Abschnitt den Fußvermerk [10]. Dort wird über das Kartengeld berichtet. karin-oö unter "Gesindefett" stelle ich mir vor, dass es eine Naturalleistung an das Gesinde in Form von Butter- oder Schweineschmalz darstellt. Bei uns im Innviertel liest man in alten Übergabeverträgen oft von Naturalleistungen an die Austrägler in Form von Rindschmalz. In einem Fall wurde ein Haus drei Mal verkauft, und die jeweiligen Käufer übernahmen immer wieder die Forderung der Auszüglerin von "3 kg Rindschmalz jährlich". Übrigens, "Haiden" liest man noch heute in so manchem österreichischen Kochbuch für Buchweizen! Marlies ja, es wurde ja als Bezahlung gegeben, allerdings denke ich, dass es sich eher um "minderwertige" Fette handelt, sonst hätte man ja Butter- oder Schweineschmalz schreiben können. Aber nix gwiss woas ma net |
#540
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Hans, im Dorf
Martor
ich habe in meinen Aufschrieben der Ahnen aus Balgheim und Möttingen (in Schwaben) aus Büchern vom Jahre 1530+ einige Sachen mit denen ich nichts anfangen kann. Was bedeutet es, wenn hinter einer Person "im Dorf" , "hinweckhkhommen" oder "abkauft" steht, also z.B: Kinder: -Hans, im Dorf -Caspar, abkauft 37 -Barbara, abkauft 33 -Jörg, abkauft zue Nördlingen -Melcher (hinweckhkhommen) und dann habe ich noch ein paar Berufe über die ich nichts weiß und finde: Zeunemachen, Lehenbauer und Bruckwirt. Wobei ich bei Bruckwirt an einen Wirt an einer Brücke denke und ein Zeunemacher vielleicht eher ein Zäunemacher war...? Ich habe die Sachen so abgeschrieben wie sie in meinen Unterlagen stehen, also nicht wundern über die Rechtschreibung. Marlies den Bruckwirt würde ich auch so sehen wie Du, den "Zeunemacher" ebenso und der Lehenbauer bearbeitete den Lehenhof. Lehen wurden mit bestimmten Bedingungen an den Lehensmann gegeben. http://www.wasistwas.de/geschichte/e...ackPid%5D=1296 Zu " im Dorf" könnte ich mir vorstellen, das es den Namen Hans zweimal im Ort gab und um diese auseinanderzuhalten, was einer wohl Hans im Dorf Zu "hinwegkommen" wäre vorstellbar, das die Person verschwunden ist. Aber das sind nur Vermutungen!!!! Martor es stammt aus einem Leibeigenschaftsbuch von 1530. es steht das Ehepaar mit den Eltern der Frau und dann: Kinder: -Hans, im Dorf -Caspar, abkauft 37 -Barbara, abkauft 33 -Jörg, abkauft zue Nördlingen -Melcher (hinweckhkhommen) mehr steht da leider nicht. Marlies abkauft: dann kann man vermuten!!! dass sich die Personen aus der Leibeigenschaft freigekauft haben. Aber man müßte, wie schon gesagt, das Buch selbst bzw. die Kapitelüberschriften kennen. Eva64 Der Zeunemacher ist ein Korbflechter. Im schwäbischen hat man keinen Korb sondern eine Zeine oder Krette. Michael Ich vermute, daß die Aufenthaltsorte genannt werden. Der Sohn Hans wohnt noch im Dorf, Jörg in Nördlingen und Melcher ist mit unbekanntem Ziel weggezogen. Ob 37 und 33 Geldbeträge sind, kann ich auch nicht sagen. Mit "hinweg kommen" ist auf jeden Fall ein Umzug, d.h. Ortswechsel gemeint. |
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