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#1
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Separatisten
Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1830er Jahre Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Niederschlesien, Kreis Freystadt Konfession der gesuchten Person(en): Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Internet In einigen Taufbüchern der ev. Kirche in Freystadt in Niederschlesien in den 1830er Jahren gab es am Ende einen Anhang mit Geburten von "Separatisten", die woanders getauft wurden (z.B.: "Anhang 1838 u. 1839 - wegen vorgekommener Geburten bei Separatisten, die hier nicht getauft wurden"). Auch an anderen Stellen gab es manchmal Anmerkungen im Buch, wenn es sich bei einer Person um einen Separatisten gehandelt hat. Kann mir jemand sagen, was dort damals unter einem Separatisten verstanden wurde? Gab es dort Menschen mit Bestrebungen Territorien abzutrennen oder hatte es eine religiöse Bedeutung? |
#2
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Hallo Alex,
hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Agendenstreit findest Du etwas zum Lesen. insbesondere unter Landesweite Folgen... passt zeitlich sehr gut. Der Begriff Separatist für Abweichler, Spalter wurde auch schon für Pietisten verwendet. Gruß Thomas Geändert von Kasstor (10.11.2019 um 15:56 Uhr) |
#3
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Guten Tag,
das Schlagwort ist hier Altlutheraner. Die Bücher aus Freystadt sind hier wohl verschollen, die aus dem benachbarten Grünberg (Schlesien) als Duplikate bei szukajwarchiwach abrufbar. Dort wirkt aber zumindest 1860 auch der Freystadter Pfarrer Geßner: https://szukajwarchiwach.pl/89/103/0...RbCt4vKfa38kYw In Reinswalde trat der Pfarrer Bürger mit dem Großteil seiner Schäfchen zu den Altlutheranern über: Johann Samuel Bürger, 1835 - 27.1.1849 ev. Pastor in Reinswalde; Gymnasium Sorau, Universitäten Berlin, Breslau; Ordination 23.10.1825, 1825 Pastor in Schönwalde, 1861 - 1872 alt.-luth. Pastor in Prittisch; Ordination am 17.5.1835, also am Tage der Emeritierung seines Vorgängers Gottlieb Heinrich Schmeil; gleichzeitig wird ohne Wissen der Gemeinde im Ort die "Union" eingeführt, jedoch bekam alles einen "lutherischen Anstrich"; erkennt allerdings wegen des heftigen Widerstandes seines Vorgängers Schmeil bald die Unterschiede zwischen der bisherigen Lehre und der vom Staat verordneten "Union" und tritt mit ca. 90% der Gemeinde mit deren Zustimmung nach heftigen Gewissenskonflikten am 28.1.1849 zu den Alt-Lutheranern über (s. u.), dadurch 1. alt.-luth. Pastor in Reinswalde; S. d. Arbeiters Johann Christian Bürger ¥ Elisabeth Wilhelm; * Sorau 29.12.1801, † Neutomischel 18.4.1877; ¥ 1. Schönwalde 2.11.1825 Emilie (Karsmann ?), * ..., † ..., T. d. Christian Gotthelf K., Pastor in Droskau; Kinder: zwei Töchter, (1849/1850 wurden im Verlaufe der Ereignisse um die kirchliche Trennung 25 Personen aus Reinswalde zu Gefängnisstrafen verurteilt, unter denen sich auch die beiden Töchter Bürgers befanden); ¥ 2. ... 2.7.1850 Luise Emilie Wittkopf, * ..., † ... Geändert von Horst von Linie 1 (10.11.2019 um 16:21 Uhr) |
#4
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Hallo, Zitat:
König Friedrich Wilhelm III. hatte im Jahre 1830 eine neue Agende (Gottesdienstordnung) allen Geistlichen und Kirchengemeinden der preußischen evangelischen Landeskirche aufgrund seines liturgischen Rechtes zur Pflicht erklärt. 7750 Gemeinden in Preußen und darin 745 lutherische Pastoren in Schlesien führten die neue Agende ein. Einige Pastoren widersetzen sich. Die geistige Führung dieser Bewegung waren die Breslauer Universitätsprofessoren Johann Gottfried Scheibel, Eduard Huschke und Henrich Steffens . Aus der Bewegung bildete sich eine Freikirche die "evangelisch-lutherische Kirche in Preußen" auch "Altlutheraner in Preußen" genannt. .... Die Lutheraner der altlutherischen Gemeinden wurden als Aufrührer und Separatisten bezeichnet. ... Sie wurde erst 1840 von Friedrich Wilhelm IV. anerkannt. http://wiki-de.genealogy.net/Austral...er_aus_Preußen Zitat: "Die Verfolgungszeit dauert 10 Jahre von 1830 bis 1840. Erst König Friedrich Wilhelm IV. beendet die Verfolgung - wenn auch unter Auflagen. Alle gefangenen Pfarrer werden freigelassen und dürfen zu ihren Gemeinden zurückkehren. Sowohl die polizeilichen Maßnahmen werden eingestellt als auch das Predigtverbot für lutherische Pfarrer als auch das Verbot der Ausübung ihres Dienstes (Abendmahlsgottesdienste feiern, Taufe spenden, Beichte hören, etc.) werden aufgehoben. ... 1845 wird die königliche "Generalkonzession für die von der Gemeinschaft der evangelischen Landeskirche sich getrennt haltenden Lutheraner" erlassen." https://lutherisch-in-berlin.de/inde...-altlutheraner |
#5
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Ich danke euch vielmals für die Informationen!
Die Kirchenbücher der evangelisch-lutherischen Kirche Freystadt sind bei den Mormonen verfügbar: Taufen, Heiraten, Tote 1835-1851, 1862-1863, 1866-1870 (Film 896027, DGS 8026162) https://www.familysearch.org/search/...tory%20Library Geändert von Ferdix (10.11.2019 um 17:11 Uhr) |
#6
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Hallo,
eine Frage dazu: Welche altlutherischen Gemeinden gab es denn in dieser Gegend? Freystadt, Grünberg, ...? Hintergrund ist, dass mein Vorfahr, Johann Friedrich Meißner, angeblich * 06.02.1806 in Buchelsdorf Kreis Grünberg (kein Taufeintrag im dortigen KB), bei seiner ersten Heirat am 12.04.1830 in Fürstenwalde/Spree angab, evangelisch-lutherisch zu sein. Sein Vater, George Meißner, + vor 05.10.1839, war zu diesem Zeitpunkt Wirtschaftsvogt in Niebusch Kreis Freystadt, vor 1839 Vogt in Rasenvorwerk Kreis Freystadt und Inwohner in Klein Niebusch. Kirchenbücher gibt es nur 1830, 1836-, darin taucht der Tod aber nicht auf. Nun kann der Tod entweder in der Lücke oder aber in einem altlutherischen KB aus dem Umkreis verzeichnet sein. LG, Weltenwanderer |
#7
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Hallo Weltenwanderer,
der Link zu den evang.-luth. Kirche in Grünberg: https://szukajwarchiwach.pl/89/103/0#tabJednostki Hier noch der Link evang-luth. Kirchenbuch von Züllichau: https://www.familysearch.org/ark:/61...i=1&cc=1491272 Viele Grüße Bober |
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