Mütter bei der Geburt verstorben

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  • Ysabell
    Erfahrener Benutzer
    • 23.09.2008
    • 259

    Mütter bei der Geburt verstorben

    Ich hol mal etwas weiter aus.
    Ich habe vor 16 Monaten meine kleine Tochter zu Hause geboren. Im Zuge dessen bekommt man natürlich das ein oder andere von besorgten Mitmenschen zu hören. Besonders auch wie gefährlich das ist und wie viele Frauen früher bei der Geburt gestorben sind.
    Und gestern war nun "mein" großer Tag. Ich bin das erste Mal unter über 1000 weiblichen Vorfahren bis ins Jahr 1652 zurück auf eine Mutter gestoßen, die tatsächlich 2 Tage nach der Geburt ihrer Tochter verstorben ist. Ihr Tod wird also sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Geburt stehen.
    Wie sieht es da bei euch aus? Habt ihr öfter Fälle wo die Mütter bei der Geburt verstorben sind? Oder um es nicht ganz so schwer zu machen im Wochenbett, also bis ca 6 Wochen nach der Geburt eines Kindes?

    Mir ist es wie gesagt jetzt das erste Mal untergekommen. Kinder die wenige Tage nach der Geburt gestorben sind habe ich schon reichlich gefunden, auch Kinder die erst wenige Tage alt verstorben sind, aber Mütter?

    Gespannte Grüße
    Ysabell
  • Silke Schieske
    Erfahrener Benutzer
    • 02.11.2009
    • 4400

    #2
    Hallo Ysabell,

    Ja bei meinen sind auch 1-2 Mütter bei, die nach der Geburt des Kindes gestorben sind.
    Hierzu muss man aber sagen, das heut zu Tage auch Frauen nach der Geburt in der Klinik sterben können. Zudem war es damals eher eine Sache der Hygene, das oft Frauen und auch die Neugeborenen nach der Geburt im Wochenbett starben.

    LG Silke

    Wir haben alle was gemeinsam.
    Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.
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    • Ysabell
      Erfahrener Benutzer
      • 23.09.2008
      • 259

      #3
      Das das auch heute noch in den besten Kliniken vorkommen kann ist mir schon klar. Mir ist es nur ben gestern wirklich aufgefallen in Verbindung mit den "vielen" Frauen, die bei der Geburt gestorben sein sollen, weil es zumindest meiner persönlichen Forschererfahrung widerspricht. Auch wenn viele Frauen recht jung verstorben sind taucht die Geburt eines Kindes doch selten als mögliche Ursache auf.

      Kommentar

      • Silke Schieske
        Erfahrener Benutzer
        • 02.11.2009
        • 4400

        #4
        Das stimmt, aber oft kann man als Grund auch den Begiff " Auszehrung " lesen, der oft dafür stand, dass Frauen nach der Geburt eines Kindes daran verstorben sind. Man darf dabei aber auch nicht übersehen, dass es auch hierfür z.B. Vorerkrankungen der Mutter gegeben hat.
        Ich habe mal in einem KB gelesen " Zur Taufe des Kindes erschienen der Vater und die von der Geburt noch sehr geschwächte Mutter"

        Vielleicht hilft dir auch diese Seite weiter
        www.hsg-berlin.de/IKgeschichte/leben_und_sterben/medizin.html

        LG Silke

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        Zuletzt geändert von Silke Schieske; 15.05.2012, 12:04.
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        • gudrun
          Erfahrener Benutzer
          • 30.01.2006
          • 3277

          #5
          Hallo,

          früher sind öfters Frauen bei der Geburt verstorben.
          Ich hätte, wegen zu engem Becken, eine normale Geburt nicht überlebt.
          Die Urgroßmutter meines Mannes ist 5 Tage nach der Geburt des 5. Kindes gestorben.
          Meine Urgroßmutter ist auch kurz nach der Geburt des 5. Kindes gestorben.
          Komischerweise haben die Väter nicht mehr geheiratet, was eigentlich selten ist.
          Die Kinder und der Hof mußten ja nach dem Tod der Mutter und Frau versorgt werden.

          Viele Grüße
          Gudrun

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          • Dunkelgraf

            #6
            Hallo,
            ich bin mir da nicht wirklich sicher, ob tatsächlich so viele Frauen im Kindbett gestorben sind wie immer wieder behauptet wird. Es mag zeitlich, regional und standesbedingt (z.B. habe ich rein objektiv den Eindruck, dass besonders viele Gerbersfrauen im Kindbett gestorben sind) Unterschiede geben, familiär gibt es sicher auch genetische Dispositionen. Aner insgesamt gesehen war die Todesursache Kindbett nicht häufiger als Unfälle, Bandwürmer oder Tollwut. Ich hatte mir mal die Mühe gemacht eine ganze bäuerlich geprägte Pfarrei nach Todesursache zu untersuchen. Zwischen 1612 und 1945 gab es in dieser Pfarrei 3609 Beerdigungen. Nur bei 4 Frauen wurde in dieser Zeit Wochenbett(fieber) als Todesursache angegeben. Dagegen starben 12 Personen an Unglücksfällen, davon zwei am Blitzschlag.

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            • Juanita
              Erfahrener Benutzer
              • 22.03.2011
              • 1425

              #7
              Ich habe einige Vorfahrinnen, die im Kindbett gestorben verstorben sind, etliche davon sind im 1. Kindbett verblutet. Es zieht sich wie ein roter Faden durch meine Genealogie. Wenn sie die Geburten überstanden haben, wurden sie in der Regel älter als ihre Ehemänner. Mir wäre es nach meinem 1. Sohn ähnlich ergangen, hätte ich damals gelebt. So habe ich überlebt u. noch weitere Söhne ohne große Probleme bekommen. Das Fazit??
              Ich werde steinalt!!

              Juanita

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              • Rieke
                Erfahrener Benutzer
                • 13.02.2012
                • 1285

                #8
                Hallo,

                Ich glaube, das Kindbettfieber war vor der Enfuehrung von Desinfektion und genereller Hygiene der Hauptgrund, warum Muetter nach einer Geburt in einem Krankenhaus oder einer Gebaerstation an von Aerzten uebetragenen bakteriellen Infektionen starben. Man muss sich nur mal vorstellen, dass diese Aerzte vielleicht gerade aus dem Obduktionssaal kamen (da schwirren die gemeinsten Bakterien herum!), sich dann an einem bereits benutzten Tuch mal schnell die Finger abwischten, und dann in denselben Klamotten Geburtshilfe leisteten! Bei Hausgeburten kam das nicht so oft vor, denn der muetterliche Organismus und das Immunsystem waren vertraut mit den hauseigenen Bakterien und konnten die eher abwehren.
                Ich denke, wenn Ihr rausfindet, ob Eure Vorfahrinnen zu Hause oder im Krankenhaus ihr Kind bekommen haben, dann werdet Ihr feststellen, dass das Risiko, am Kindbetfieber zu sterben, deutlich hoeher im Krankenhaus war.
                Meine Vorfahren kamen entweder vom Land, wo es eigentlich normal war, das Kind mal schnell und ohne viel Aufhebens zu Hause zu bekommen, oder sie kamen aus einer Schicht, wo die Hebamme ins Haus kam und sich zwischen ihren Geburtshelferjobs doch wahrscheinlich besser die Haende gewaschen hat und vor allem keine Leichenbakterien an sich trug. Ich habe jedenfalls bisher noch keinen Kindbettfiebertod bei meinen Vorfahrinnen notieren muessen.

                LG
                Rieke
                Meine Spitzenahnen....
                waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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                • Garfield
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.12.2006
                  • 2142

                  #9
                  Was Rieke sagt, kann ich so bestätigen. Leider weiss ich die Quelle mal wieder nicht mehr, ich glaube es war "Kindheit im Mittelalter".

                  Ich habe bisher nur eine Verwandte gefunden, die vielleicht im Kindsbett starb. Die erste Frau von meinem Ururgrossvater starb 11 Tage nach der Geburt des vierten Kindes. Es war aber Dezember bzw Januar, vielleicht war sie schon durch eine Grippe geschwächt oder so. Leider habe ich noch keine Angaben zur Todesursache gefunden, daher bleibt es eine Vermutung.
                  Viele Grüsse von Garfield

                  Suche nach:
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                  • Rieke
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.02.2012
                    • 1285

                    #10
                    Auch wenn man bei Wikipedia nicht alles glauben sollte, so denke ich doch, dass dies hier ziemlich zutreffend ist;


                    "Beim jahrhundertelang üblichen traditionellen Ablauf der Entbindung (Hausgeburt, Betreuung durch Hebammen) trat Kindbettfieber relativ selten auf. Erst seitdem in den Krankenhäusern der europäischen Großstädte Gebäranstalten gegründet wurden (zum Beispiel im Hôtel-Dieu im Paris des 17. Jahrhunderts) und auch Ärzte als Entbindungshelfer tätig wurden, wurde Kindbettfieber zu einer häufigen und gefürchteten Folgeerscheinung der Geburt. Vor allem die Ärzte kamen in Berührung mit anderen Kranken und mit Leichen; da die Notwendigkeit einer wirksamen Desinfektion unbekannt war, verschleppten sie an ihren Händen und Instrumenten Keime in die Geburtswege der Frauen. In manchen Anstalten starben zeitweise zwei Drittel aller Wöchnerinnen durch diese iatrogene Infektion. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts erkannte Ignaz Semmelweis die schlechten hygienischen Zustände (insbesondere auch in den Krankenhäusern) sowie mangelhafte Sauberkeit und Desinfektion der Ärzte als Grund für die Krankheit.[1] Semmelweis untersuchte Mitte der 1840er Jahre, weshalb am Wiener Allgemeinen Krankenhaus in der ersten Geburtshilflichen Station zehnmal soviele Frauen am Kindbettfieber starben wie in der zweiten Station. Durch ein Ausschlussverfahren gelangte er zur Erkenntnis:
                    „Die unbekannte Ursache, welche so entsetzliche Verheerungen anrichtete, war demnach in den an der Hand klebenden Cadavertheilen der Untersuchenden an der ersten Gebärklinik gefunden.“
                    – Ignaz Semmelweis[2]
                    Doch selbst Koryphäen wie Rudolf Virchow leugneten über Jahrzehnte die Zusammenhänge.[3] So ist noch in einem Lehrbuch von 1897 von bereits im Körper der Frau vorhandenen „Fremdstoffen“ die Rede, die durch den Geburtsvorgang zu „gären“ beginnen.[4]"

                    Haette von mir sein koennen

                    LG
                    Rieke
                    Meine Spitzenahnen....
                    waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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                    • Neumi
                      Erfahrener Benutzer
                      • 01.05.2011
                      • 340

                      #11
                      Ich habe leider auch in meiner noch relativ kurzen väterlichen Linie 2 Fälle dieser Art.
                      Die eine ist 1808 bei der Geburt ihrer Tochter verstorben und als Todesursache steht da "Schwere Entbindung". Die Zweite ist 1790 2Tage nach der Geburt ihres Sohnes an der "Wassersucht" verstorben. Ob das jetzt direkt etwas mit der Geburt zu tun hatte kann ich aber nicht sagen.
                      Viele Grüße Neumi

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                      • Franzine123
                        Erfahrener Benutzer
                        • 11.11.2011
                        • 741

                        #12
                        Mutter und Kind gestorben

                        Hallo Ysabell,

                        bei mir ist u. a. nach der Geburt eines Kindes am gleichen Tag die Mutter gestorben und ihr Kind einen Tag später.

                        Kinder sind oft nach der Geburt gestorben, und bei mir sind laut Statistik des Ahnenprogramms 17 % der Kinder unter 9 Jahren gestorben. 37 % der weiblichen Personen sind bei der Geburt ihres ersten Kindes 20-24 Jahre alt, 28 % sind 25-29 Jahre alt. 3 % aller Ahnen sterben mit 20-29 Jahren - scheinbar nicht viel, aber sicher wird ein Teil davon auch zu den Wöchnerinnen gehören. Leider gibt die Statistik im Ahnenblatt nicht her.

                        An Silke Schieske: Den Link würde ich gern genauer lesen, leider funktioniert er aber nicht. Trotzdem ein schönes Wochenende. :-))

                        Liebe Grüße

                        Franzine123
                        Forsche nach Ahnen im nördlichen Osnabrücker Land (Rieste, Thiene, Alfhausen, Ankum, Neuenkirchen in Oldenburg und weitere Orte)
                        und im Umkreis Vechta (Lohne, Kroge, Krimpenfort, Oythe u. mehr)

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                        • gudrun
                          Erfahrener Benutzer
                          • 30.01.2006
                          • 3277

                          #13
                          Hallo,

                          an Wassersucht gestorben, das kann auf ein Nierenversagen in der Schwangerschaft hindeuten.

                          Viele Grüße
                          Gudrun

                          Kommentar

                          • heavymtloma
                            Benutzer
                            • 29.03.2009
                            • 11

                            #14
                            Hallo Ysabel

                            ich habe vor kurzem erfahren, dass meine Urgroßmutter Anna Klug geb. Krüger bei der Geburt ihrer Tochter Anna gestorben ist, meine Oma soll das 24. Kind gewesen sein.

                            Ich wußte immer immer das es Großfamilien gab und gibt, wir selbst sind 7 (2 Mütter+2 Väter), dennoch 24 Kinder mit einer Frau? Werde weiter forschen, auch wenn ich gerade an einem toten Punkt bin.

                            Viele Grüße und ein schönes Wochenende

                            Jutta

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                            • Garfield
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.12.2006
                              • 2142

                              #15
                              Hallo Jutta

                              24 Kinder ist schon möglich, das habe ich auch in meinem Stammbaum. Es waren aber 21 Kinder von der ersten Frau und noch 3 Kinder von der zweiten Frau. Leider weiss ich nicht mehr zu welcher Zeit das war, weil ich noch nicht alle Daten ins Programm eingetragen habe.

                              Ich würde erst mal schauen, wann die Kinder wirklich geboren wurden, vielleicht stellt sich das als Mythos heraus oder es waren auch zwei Frauen.
                              Viele Grüsse von Garfield

                              Suche nach:
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