Beamten bzw. Militärische (SS) Vergangenheit

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  • Lewh
    Erfahrener Benutzer
    • 18.07.2013
    • 1490

    Beamten bzw. Militärische (SS) Vergangenheit

    Guten Abend,
    Ich bin mir nicht sicher ob ich dieses Thema nicht lieber in dem Unterforum zur militärischen Forschung hätte eröffnen sollen aber da es auch um nicht militärisches geht stell ich es erst einmal hier ein.
    Ich interessiere mich für das Leben meines Großvaters väterlicherseits. [...] Bevor ich nun die WAST anschreiben o.ä. wollte ich erst einmal das Forum befragen was eure Erfahrungen sind und wie man am besten an weitere Informationen gelangt. Ich interessiere mich vor allem für Dienstgrad und Fotos und jegliche andere Information die man zu seinem Werdegang auftreiben kann.
    Viele Grüße,
    Lewh
    Zuletzt geändert von Christian Benz; 10.09.2013, 21:29. Grund: Lebensdaten nachträglich auf Wunsch des Themenerstellers entfernt
    Suche:
    Hanß Heimsen *1674 +1737 in Marienborn
    Schweinemeister und Hirte in Harbke
    Namen auch: Heinße, Heimße, Heimer usw.

    Datenbank aller bekannter Daten
  • Acanthurus
    Erfahrener Benutzer
    • 06.06.2013
    • 1657

    #2
    Bundesarchiv: Personenbezogene Unterlagen aus der Zeit des Nationalsozialismus

    Bundesarchiv: Berlin Document Center

    Wenn man bei Google exotische Suchanfragen wie "NSDAP Recherche" eingibt, findet man prominent den lesenswerten Chrismon-Artikel Was machte Großvater in der Nazizeit? Eine Anleitung zur Recherche, in dem das auch alles steht.

    A.

    Kommentar

    • Lewh
      Erfahrener Benutzer
      • 18.07.2013
      • 1490

      #3
      Hallo,
      danke für die Links. Der Artikel ist wirklich hilfreich und interessant.
      Grüße
      Suche:
      Hanß Heimsen *1674 +1737 in Marienborn
      Schweinemeister und Hirte in Harbke
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      • Jürgen P.
        Erfahrener Benutzer
        • 07.03.2010
        • 1008

        #4
        Hallo Lewh,

        A. hat dir die verschiedenen Quellen und Wege aufgezeit.

        Zuerst würde ich die Spruchkammerakte des Großvaters beim Staatsarchiv anfordern.
        Nicht alle, aber der Großteil der Beamten waren zwischen 1933 und 1945 in der NSDAP. Hatte verschiedene Gründe, einer war, Spruchkammerakte meines Großvaters, dass der Dienstherr dies für die weitere Karriere forderte.

        Liegt dir die Akte vor, hast du jede Menge Ansatzpunkte für weitere Forschungen. So auch für Belastete und die Entlastenden aus dem Spruchkammerverfahren. Spannend ist der Abgleich in den Einwohnerbüchern von 1938 und denen ab den 1955iger Jahren.

        Gruß Jürgen

        P.S. Beamte waren in der NSDAP aber nicht zwangsläufig in der SA oder der SS.
        "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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        • Lewh
          Erfahrener Benutzer
          • 18.07.2013
          • 1490

          #5
          Hallo Jürgen,
          wie wahrscheinlich ist es das für meinen Großvater eine Spruchkammerakte vorliegt?
          So oder so habe ich diesbezüglich das Archiv in Koblenz angeschrieben.
          Weiterhin habe ich eine Anfrage an Das Bundesarchiv in Berlin und die WASt geschickt.
          Mal sehen was die Zeit so bringt.

          P.S. Beamte waren in der NSDAP aber nicht zwangsläufig in der SA oder der SS.
          Mir wurde gesagt das er in der SS war und auch immer in entsprechender Uniform ins Fußball Stadion (auf seinen festen, lebenslangen Platz (wieso weiß ich nicht)) ging. Nach dem Krieg ging er den Erzählungen wohl nicht mehr da er auf seinem Platz auch wieder die Leute von damals getroffen hätte.
          Viele Grüße,
          Lewh
          PS: Ich hoffe immer noch das ich irgendwo ein Foto auftuen kann, am besten in Uniform. Ich befürchte nur das das schwer werden wird. Selbst wenn so eines existiert könnte ich mir vorstellen das es ungern hergegeben wird.
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          • Jürgen P.
            Erfahrener Benutzer
            • 07.03.2010
            • 1008

            #6
            Hallo Lewh,

            ich meine die Chance ist größer 80%, dass eine Spruchkammerakte deines Großvaters vorliegt. Die Anfragen sind schon mal ein erster Weg. Staatsarchiv in Koblenz könnte bereits in ca. 14 Tagen eine erste Antwort bringen.

            Wenn er in der SS war, so sind Unterlagen zum größten Teil überliefert. Das Personalamt der SS befand sich in Bamberg. Akten finden sich im Bundesarchiv Berlin oder Bundesarchiv/Militärarchiv in Freiburg. Schreibe Berlin an, die informieren oder leiten deine Anfrage weiter.

            Schwarze Uniform, Totenkopf und schon war er in der SS. Mit nichten, die Soldaten der Panzerwaffe und Angehörige der Pz.-Grenadiereinheiten 2. Kompanie trugen ebenfalls schwarze Uniformen und den Totenkopf. Siehe Beiträge hier im Forum.

            Meine Mutter erzählte, mein Vater hätte eine SS Uniform getragen, war nicht so. Er war in einem Sonderverband, die auf Heimaturlaub ihre Uniformen nicht tragen dürften. So ist er einmal in der Uniform des Heeres, ein anders mal in der Uniform der Panzerwaffe fotografiert.

            Es ist ein merkwürdiger Umstand, dass gerade die Unterlagen zur SS weitgehend in die Archive überliefert wurden.

            Im übrigen glaube ich nicht, ja bin sicher auf Grund meiner Familien- und Ortsgeschichtenforschung. Die Netzwerke bestanden nach 1945 bis weit in die 1960iger Jahre. Herausragend sind die jüngsten Forschungen im AA, Justizministerium und den Polizeibehörden. Danke, dass es junge Historiker gibt die Zugang zu lange gesperrten Akten haben und diese wissenschaftlich, ohne Vorbehalte, aufarbeiten.

            Also Anfrage an das Bundesarchiv stellen, schriftlich, E-Mail oder einfach mal anrufen. Kontaktdaten googeln!

            Gruß Jürgen
            "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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            • Asphaltblume
              Erfahrener Benutzer
              • 04.09.2012
              • 1500

              #7
              Er war ein hoher Beamter, er hat den Krieg überlebt (und sich vermutlich anschließend auch nicht als Hilfsarbeiter oder Kleinkrimineller durchgeschlagen)? Ich halte es auch für sehr sicher, dass er ein Entnazifizierungsverfahren durchlaufen hat, und dass die Akte erhalten ist.
              Gruß Asphaltblume

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              • Lewh
                Erfahrener Benutzer
                • 18.07.2013
                • 1490

                #8
                Hallo,
                heute habe ich Antwort vom Archiv in Koblenz bekommen das ich wegen der Spruchkammer Akte angefragt hatte. Leider Liegt eine solche nicht vor. Hier die Antwort des Archivs:


                In der Abteilung Bundesrepublik Deutschland (Abt. B) des Bundesarchivs in Koblenz befinden sich die Akten der Spruchgerichte im Bestand Z 42. Bei den hier durchgeführten Datenbankrecherchen zu Ihrem Großvater Herrn Erich Arthur Otto HEIM, geboren am 6. November 1903, konnten keine Hinweise ermittelt werden.

                Die Spruchgerichtsverfahren sind nicht identisch mit den Entnazifizierungsverfahren und haben nicht im Rahmen der Entnazifizierung stattgefunden. Beide wurden unabhängig voneinander durchgeführt. Die Akten der Entnazifizierungsverfahren befinden sich nicht im Bestand des Bundesarchivs. Diese werden in den für den damaligen Wohnort zuständigen Landesarchiven verwahrt. Die Spruchgerichtsverfahren sind eine Besonderheit der Britischen Besatzungszone und nur in dieser durchgeführt worden. Ziel der Spruchgerichte war die Aburteilung aller Mitglieder derjenigen Organisationen, die vom Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg für verbrecherisch erklärt worden waren (Korps der Politischen Leiter, Gestapo, SD, SS, etc.).

                Zu nennen wären die Recherchen die einen Hinweis zu Ihrem Großvater ergaben in den Beständen der Abteilung Deutsches Reich (Abt. R) des Bundesarchivs in Berlin-Licherfelde. Dort finden Sie u.a. das staatliche Archivgut zentraler ziviler und militärischer Stellen aus der Zeit bis 1945 sowie die Unterlagen der NSDAP, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände. Für die dortigen Kollegen wäre es hilfreich, wenn Sie freundlicherweise angeben würden, dass Sie in Koblenz bereits angefragt und Auskunft erhalten haben.

                Eventuell wäre eine Anfrage an die deutschen Personenstandsarchive und an das Bundeseisenbahnvermögen eine weitere Auskunftsmöglichkeit (Dienststelle Ost, Personalaktenarchiv,), das über 2,2 Millionen Personalakten ehemaliger Angehöriger der Deutschen Reichsbahn verfügt.


                Nächster Schritt wird nun sein eine Email an das Bundesarchiv in Berlin zu schicken.
                Grüße,
                Lars

                PS: eine Anfrage zu der Entnazifizierungsakte (nach telefonischer Absprache) an das Nierdersächsische Landesarchiv ist eben rausgegangen.
                Zuletzt geändert von Lewh; 10.09.2013, 16:16.
                Suche:
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                • Jürgen P.
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.03.2010
                  • 1008

                  #9
                  Hallo Lars,

                  das Procedere kommt mir bekannt vor, ist mir ähnlich gegangen.

                  Hatte zeitgleich eine Anfrage nach Berlin geschickt und eine an das StA Würzburg. Von Würzburg kam eine Rückantwort mit interessanten Details, sodaß ich dort die Spruchkammerakte angefragt habe.

                  Die Zentralkartei der NSDAP und div. Unterlagen über Beamtenschaft liegen wohl in Berlin.

                  Viel Erfolg wünscht dir

                  Jürgen

                  P.S.
                  Wenn dir die Unterlagen über das Spruchkammerverfahren u. was auch immer gefunden wird vorliegen, können wir uns nochmal austauschen.
                  Das Spruchkammerverfahren meines Großvaters, ein Witz! Vor allem weil ich die Beteiligten und Entlastenden aus dem Verfahren anfang der 1960iger Jahre mit meinem Großvater kennengelernt habe.
                  "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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                  • Lewh
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.07.2013
                    • 1490

                    #10
                    Hallo,
                    endlich habe ich die Entnazifizierungsake zugeschickt bekommen.
                    Darin ist ein ausgefüllter Fragebogen 2x, eine Art Stellungnahme meines Großvaters. Eine äußerst negative Stellungnahme eines ehemaligen Polizeipräsidenten, ein beruflicher werdegang und Unmengen Arbeitszeugnisse und Bekundungen von wahrscheinlich Bekannten.

                    Bei einer Frage steht:
                    30. Waren Sie vom Militärdienst zurückgestellt? ja 31. Falls ja geben Sie die genauen Umstände an u.k. gestellt.

                    Hat jemand eine Idee was u.k. gestellt bedeutet?


                    Weiterhin unter Orden usw.:
                    Kriegsverdienstkreuz II Kl.o./Schw.,f.Tätigkeit i. Wirtsch.-Amt
                    Sagen diese Abkürzungen zufällig jemanden etwas?

                    Eine weitere Information die mir interessant erscheint ist das als höchstes Amt in der NSDAP Blockleiter angegeben wird.

                    Er wurde als Fazit des Prozesses aus dem öffentlichen Amt entlassen und in keine leitende Position in der Freienwirtschaft eingesellt.
                    Er wurde als Kat. IV eingestuft.

                    Schönen Abend,
                    Lars
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                    Hanß Heimsen *1674 +1737 in Marienborn
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                    • scheuck
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2011
                      • 4383

                      #11
                      "Militär..."

                      Hallo, Lars!
                      Obwohl ich ganz sicher nicht "der" Experte hier bin, kann ich Dir zumindest etwas weiterhelfen:
                      ".u.k." gestellt sind die Unabkömmlichen (da gab's sicher mehrere Gründe)
                      was den Orden angeht, ich denke, es handelt sich um das Verdienstkreuz zweiter Klasse ohne Schwerter


                      Herzliche Grüße
                      Scheuck

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                      • Lewh
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.07.2013
                        • 1490

                        #12
                        Hallo scheuck,
                        vielen Dank dafür.
                        Unabkömmlich passt. Er wurde laut Erzählung freigestellt vom Militär da er in seine zivilen Position benötigt wurde.
                        Grüße,
                        Lars
                        Suche:
                        Hanß Heimsen *1674 +1737 in Marienborn
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                        • Lewh
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.07.2013
                          • 1490

                          #13
                          Hallo,
                          ich würde euch gerne mitteilen das ich heute einen Brief vom Bundesarchiv bekommen habe.
                          Dort hat man die NSDAP-Mitgliederkarteikarte aus der Zentralkartei,
                          die NSDAP Mitgliederkarteikarte aus der Gaukartei
                          und eine Parteikorrespondenz (11 Blätter auch doppelseitig) gefunden. Die Karteikarten wurden mir direkt mit geschickt. Die Korrespondenz muss ich nun nachbestellen.
                          In der Akte soll sich ein Fragebogen zur Parteistatistischen Erhebung von 1939 und ein Schriftwechsel zur Ablehnung des Antrages auf Verleihung des Ehrenzeichens der Partei Befinden.
                          Zusätzlich ist wohl ein Antrag auf Zuteilung der alten Mitliedsnummer beinhaltet (ich frage mich was es damit auf sich hat)

                          Viele Grüße,
                          Lars
                          Suche:
                          Hanß Heimsen *1674 +1737 in Marienborn
                          Schweinemeister und Hirte in Harbke
                          Namen auch: Heinße, Heimße, Heimer usw.

                          Datenbank aller bekannter Daten

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                          • gki
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.01.2012
                            • 4823

                            #14
                            Zitat von Lewh Beitrag anzeigen
                            Hallo,
                            ich würde euch gerne mitteilen das ich heute einen Brief vom Bundesarchiv bekommen habe.
                            Dort hat man die NSDAP-Mitgliederkarteikarte aus der Zentralkartei,
                            die NSDAP Mitgliederkarteikarte aus der Gaukartei
                            und eine Parteikorrespondenz (11 Blätter auch doppelseitig) gefunden. Die Karteikarten wurden mir direkt mit geschickt. Die Korrespondenz muss ich nun nachbestellen.
                            Danke für die Rückmeldung und Glückwunsch zum "Erfolg"!

                            Zusätzlich ist wohl ein Antrag auf Zuteilung der alten Mitliedsnummer beinhaltet (ich frage mich was es damit auf sich hat)
                            Ich mutmaße mal, daß er zwischenzeitlich mal ausgetreten ist oder auch ausgeschlossen wurde.
                            Gruß
                            gki

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                            • Rolf Stichling
                              Erfahrener Benutzer
                              • 21.06.2011
                              • 791

                              #15
                              Auswertung von Unterlagen

                              Zitat von Lewh Beitrag anzeigen
                              In der Akte soll sich ... ein Schriftwechsel zur Ablehnung des Antrages auf Verleihung des Ehrenzeichens der Partei Befinden.
                              Ich bin fast sicher, daß dieser Schriftwechsel auch interessant sein könnte.
                              Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.

                              Rolf Stichling

                              PS. Ich suche die Herkunft von

                              Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                              In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                              1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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