Zufallsfund im Sterbebuch von Peiting und Schongau zu Kriegsopfern im Mai 1704

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Svenja
    Erfahrener Benutzer
    • 07.01.2007
    • 4354

    Zufallsfund im Sterbebuch von Peiting und Schongau zu Kriegsopfern im Mai 1704

    Hallo

    Bei der Suche nach Sterbeeinträgen meiner Vorfahren bin ich im Sterbebuch von Peiting im Mai 1704 auf folgenden interessanten Eintrag gestossen (Benedictus Haberstockh war mein direkter Vorfahre):


    7. Mai 1704: Eodem die in proximo monte versus Schongau resistebant Peittingen, ses cum aliquibus militibus /: erant tam rustici quam milites viri, circiter sexaginta, partim Schlopetis armati, partim non :/ quadringenis hostibus, a quibus miserabiliter Schlopetis tra iecti, et gladiis dilaniati absq Sacramentis obierunt sequentes, Andreas Deininger, Matthias Geisenberger, Sebastianus Puechler, Martinus Sascher, Benedictus Haberstock, Andreas Schalhamer, Thomas Feldmair, Martinus Gedler, Urbanus Premauer, Dominicus Resch, Vitus Genewein, Joannes Schaur, Joannes Bockh, Georgius Mangold, Jacobus Schaur, omnes Peittingenses et Michael Schlaich de Edenhof, et sequenti die hic in coemeterio sepulti sunt.

    Erzbistum München und Freising, Peiting-St. Michael, Sterbefälle, 1653-1770, Seite 54/55


    Hier meine Übersetzung, wobei noch ein Teil fehlt, insbesondere interessiert mich welche Waffen mit "Schlopetis" gemeint sind.

    Am selben Tag (dem 7. Mai 1704) am Berg gegen Schongau widerstanden Peitinger, die gleichfalls Bauern als auch Soldaten waren, etwa 60 an der Zahl, teilweise mit … bewaffnet, teilweise unbewaffnet, gegen 400 Gegner/Feinde, … Sakramente sind die folgenden Männer gestorben: Andreas Deininger, Matthias Geisenberger, Sebastianus Puechler, Martinus Sascher, Benedictus Haberstock, Andreas Schalhamer, Thomas Feldmair, Martinus Gedler, Urbanus Premauer, Dominicus Resch, Vitus Genewein, Joannes Schaur, Joannes Bockh, Georgius Mangold, Jacobus Schaur, alle von Peitting und Michael Schlaich von Edenhof, und am folgenden Tag hier auf dem Friedhof bestattet worden.


    In Schongau findet man im Mai 1704 folgenden Eintrag (die Schrift ist schwieriger zu lesen als in Peiting):

    Maius 1704
    Carl Molth, Hanns Noth, Joannes Schaur, Caspar Prändtl, Corbinian Ellmair, Georgius Abeth, Andreas Mezger, Sebastian Schellhorn hic obiere Peutting in conflictu ad hoste sepulti ante in … coemeterio.

    Matricula, Bistum Augsburg, Schongau, Sterbefälle 1655-1727, Seite 0943


    Ich würde gerne mehr über die damaligen Geschehnisse herausfinden. Handelte es sich hier um ein Scharmützel zwischen Peitingern und Schongauern oder verteidigten sich beide gemeinsam gegen Eindringlinge anlässlich des Spanischen Erbfolgekrieges? Im Jahr 1704 wurde in Schongau der sogenannte Hexenturm (auch Faulturm oder Feichelturm genannt) im Verlauf des spanischen Erbfolgekriegs durch kaiserlich-österreichische Husaren gesprengt.

    Gruss
    Svenja
    Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
    https://iten-genealogie.jimdofree.com/

    Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

    Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

    Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73
  • j.steffen
    Erfahrener Benutzer
    • 18.04.2006
    • 1425

    #2
    Hallo Svenja,
    für sclopetum hatte ich mir mal notiert
    Muskete, Flinte, Gewehr.
    MfG,
    j.steffen

    Kommentar

    • Huber Benedikt
      Erfahrener Benutzer
      • 20.03.2016
      • 4650

      #3
      Hallo
      nämlicher Text war schon mal Ggstand einer Anfrage von Kastulus.
      Quelle bzw. Art des Textes: Sterbebuch Jahr, aus dem der Text stammt: 1704 Ort/Gegend der Text-Herkunft: Peiting Namen um die es sich handeln sollte: Grüß Gott, für die Übersetzung des folgenden Eintrags bin ich sehr dankbar. Der Sterbeeintrag ist vom 8. Mai 1704 (rechte Seite, letzter Eintrag). Eodem die in

      Ich würd nunmehr übersetzen:

      Am selben Tag leisteten die Peittinger mit einigen Soldaten
      Widerstand gegen 400 Feinde auf einem nahegelegenen Berg gegen Schongau hin
      Es waren Bauern wie auch Soldaten, um die 60, teils mit Musketen
      bewaffnet, teils nicht
      von denen erbärmlich von Musketen durchlöchert und von Schwertern zerfleischt verstarben ohne Sakramente
      die Folgenden.......Namen...., die am nächsten Tag hier im Friedhof begraben wurden.
      Zuletzt geändert von Huber Benedikt; 24.10.2022, 18:02.
      Ursus magnus oritur
      Rursus agnus moritur

      Kommentar

      • Svenja
        Erfahrener Benutzer
        • 07.01.2007
        • 4354

        #4
        Hallo Benedikt

        Vielen Dank für deine Antwort.

        Ich hatte noch daran gedacht, dass Kastulus auch bereits auf diesen Eintrag gestossen sein könnte, aber dann doch nicht nachgeschaut, ob er es auch ins Forum gestellt hatte.

        Inzwischen bin ich bei den Haberstocks in Peiting noch weiter zurück gekommen.

        Gruss
        Svenja
        Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
        https://iten-genealogie.jimdofree.com/

        Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

        Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

        Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

        Kommentar

        • Kastulus
          Erfahrener Benutzer
          • 18.03.2012
          • 1528

          #5
          Guten Abend,

          falls Du bei Deinen Haberstocks auf Burggen zurückkommst, habe ich vielleicht was für dich.

          Kastulus

          Kommentar

          • KeineAhnenung
            Erfahrener Benutzer
            • 09.04.2019
            • 156

            #6
            Hallo Svenja,
            vielleicht hilft ein Eintrag auf der Homepage
            wikipedia.org / Peiting Geschichte:
            Sowohl im Spanischen Erbfolgekrieg als auch im Österreichischen Erbfolgekrieg fielen feindliche Truppen über Peiting her, brandschatzten und plünderten es.[14]
            14: Karl Fliegauf: Peitinger Heimatfreund, Bd. 1. Seite 29


            Ich denke aber nicht, daß hier Peiting gegen Schongauer gekämpft haben, sondern der "Schloßberg" bei Peiting gemeint, der zum Schauplatz grenzüberschreitender Kämpfe wurde, verbanden die beiden Orte doch eine eher seltene Lechbrücke und damit wichtiger Handelsweg über die man bei Eroberungszügen immer musste.
            Viele Grüße
            Rudi

            Wer ist Burghard Wolf?
            Ich erforsche den Namen Wolf im Jahr 1400 bis ca 1650/ heute
            in den Regionen und Landkreisen: Dachau, Schlehdorf, Unterau, Weilheim, Bad Tölz, Garmisch und im Bay. Oberland.

            mit den Orten Benediktbeuern, Kochel,Murnau,
            Ohlstadt, Weichs, Sindelsdorf, Bad Tölz, Antdorf, Hugelfing, Spatzenhausen, Apfelbichel, Ober- und Unterbraunen, Ettal
            Schwaigen, Ober-/ Untersöchering, Egelfing, Egenried, Habach,Rottenbuch,

            Kommentar

            • Huber Benedikt
              Erfahrener Benutzer
              • 20.03.2016
              • 4650

              #7
              Ich denke aber nicht, daß hier Peiting gegen Schongauer gekämpft haben
              Das ist eh klar und wurde auch nie behauptet.
              Der Kampf fand auf einem Berg statt ....Richtung Schongau gelegen.

              .....leisteten die Peittinger mit einigen Soldaten
              Widerstand gegen 400 Feinde auf einem nahegelegenen Berg gegen
              Schongau hin
              Ursus magnus oritur
              Rursus agnus moritur

              Kommentar

              Lädt...
              X