Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1914 -1945
Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Lodzscher Raum
Konfession der gesuchten Person(en): ev.
Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Suche im Internet, Buchhandel, Veröffentlichungen, Dissertationen, SLUB Dresden,
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): Militärarchiv Warschau (keine Antworten!!), Stadtarchiv Lodz (keine Unterlagen)
Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Lodzscher Raum
Konfession der gesuchten Person(en): ev.
Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Suche im Internet, Buchhandel, Veröffentlichungen, Dissertationen, SLUB Dresden,
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): Militärarchiv Warschau (keine Antworten!!), Stadtarchiv Lodz (keine Unterlagen)
Hallo,
ich stelle hier sicher nicht als Erste solche Fragen:
- Wie waren die deutschen Minderheiten durch die Rekrutierungen der verschiedenen Staaten/Besatzungen in Polen gebunden?
- Wer kennt ähnliche Schicksale aus der deutschen Minderheit aus Lodz/ Umgebung?
- Wurden 1939 alle in Polen lebenden Volksdeutschen in die Wehrmacht rekrutiert?
- Wo kann man Unterlagen der russischen und polnischen Militärdienste über diese betroffenen Personen der deutschen Minderheit erhalten?
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Ich weiß, dass der Großvater meines Schwagers - Gustav Rehl (* 1891 - +1974) ein Nachfahre der deutschen Einwanderer in Nowosolna) zunächst in die russische Armee musste, und demnach gegen Deutschland kämpfen musste im ersten WK. Er wurde ein Offizier der russischen Armee (lt. eigenen Aussagen). Zu der Zeit war ja Polen noch teilweise russisch besetzt. Also musste er wohl den Militärdienst unter der russischen Armee leisten.
Dann, 1918 bzw. 1922 nach dem Krieg, gingen seine 2 jüngeren Brüder in die polnische Armee, um den normalen Militärdienst dort zu leisten. Sie waren dann beim Überfall Deutschlands auf Polen 1939 schon Reservisten, und wurden trotzdem vom polnischen Staat zur Verteidigung rekrutiert. Was ja logisch erscheint, da sie polnische Bürger waren. Auch sie kämpften da gegen Deutschland, aber plötzlich auch gegen die eigenen Kameraden, die sie nun als "Deutsche" für einen "Verrat" an Polen verantwortlich machten. Ein Bruder kam dabei ums Leben.
Und schließlich ab 1939 wurden die deutschen Minderheiten in Polen als "Volksdeutsche" in verschiedene Listen unterteilt. 1944 musste er als Volksdeutscher (ich weiß nicht, in welcher Liste er eingetragen wurde) in die Festung Posen ziehen mit dem "Volkssturm", und erlebte die Kapitulation der Festung Posen 1945 in allen Einzelheiten mit (in der Dolmetscher-Ersatz -und Ausbildungs-Abteilung XXI, 1. Ers - Kompanie ). Er lebte in ständiger Angst, dass man doch noch herausfinden könnte, dass er früher mal in der russischen Armee Offizier war ....Er ging 1945 in die russische Gefangenschaft wie viele andere (Reichs)Deutsche auch, und profitierte dort von seinen Sprachkenntnissen in polnischer, russischer und deutscher Sprache. Dank dieser Sprchkenntnisse überlebte er die lange russische Gefangenschaft und kam nach 1950 erst wieder zurück. Aber nicht mehr nach Hause....
Bei den Behörden der DDR wurde er als Pole behandelt, er solle wieder nach Polen zurück -kein Zuzug nach Nauen....Seine Frau war 1945 mit dem 2. Sohn aber aus Lodz nach Nauen geflohen, und er wollte ebenfalls dorthin. Nur durch seine russischen Sprachkenntnisse konnte er sich bei der russischen Kommandatur den Zuzug nach Nauen zur Familie erkämpfen, musste dafür aber als Verwalter in irgeneiner russischen Garnison dienen bis 1961.
1944 wurde auch sein erster Sohn Waldemar Röhl (der FN Rehl wurde fortan von den deutschen Behörden als FN Röhl geführt, *1926 - +1945) zur deutschen Wehrmacht einberufen. Er fiel während der Wiedereroberung Bautzens in den letzten Apriltagen.
Eine Bitte:
Kann mir hier jemand noch Literatur, Berichte, wiss. Arbeiten, oder ähnliches zu den oben gemachten Erlebnissen geben?
Ich möchte gerne wissen, ob es sich nur um ein Einzelschicksal von deutschen Minderheiten bei Lodz handelt oder/und ob diese militärische Entwicklung zu den Zeiten zwischen 1914 - 1945 "normal" war.
Wie verhielten sich die Minderheiten in diesen Jahren der Kriegs/Zwischen-/Kriegszeit zu Russland, Polen und Deutschland?
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