Kurze Geschichte:
Danzig Langfuhr gegen Ende 1931. Ein Schuhmacher wohnt an einer bestimmten Adresse. Am selber Adresse wohnt eine junge Frau (beide sind in Danzig geboren und leben seitdem dort). Sie wird schwanger, bekommt im Sommer 1932 ein Kind. Sie nennt das Kind nach dem leiblichen Vater (der Schuhmacher). Jedoch trägt sie den Vater nicht in der Geburtsurkunde ein.
Zwei Monate nach Geburt des Kindes stirbt der wahrscheinliche Vater des Kindes im Oktober 1932. Der Verwaltungsdirektor des städtischen Krankenhauses meldet den Tod des Schuhmachers. Er wurde nur 32 Jahre alt. Beim Tod offiziell „ledig“. Verstorben im städtischen Krankenhause Danzig.
Wie geht es weiter?
Die Mutter des Kindes, nun ohne Kindsvater, ist bis am November 1932 in Danzig gemeldet. Sie zieht nach Berlin und nimmt das Kind mit. Sie wird dort den viel älteren Bruder des verstorbenen Kindsvaters heiraten. Der ältere Bruder zog schon im September von Danzig nach Berlin. Er war von Herbst 1931 bis September 1932 in Danzig gemeldet. Dieser Mann wird den Jungen adoptieren. Der Junge wird irgendwann erfahren, dass sein Vater eigentlich sein Onkel ist.
Gerücht:
Der Junge erzählt später, dass sein Onkel in seine Mutter verliebt war und eifersüchtig war auf seinen jüngeren Bruder, der die Frau geschwängert hatte. Darum hat der viel ältere Bruder jemanden umgebracht und die Schuld dem jüngeren Bruder gegeben. Dieser wurde verhaftet und hat sich im Knast umgebracht, in dem er etwas Scharfes verschluckte. Somit war die junge Frau alleinerziehende Mutter und der ältere Bruder konnte sich um sie kümmern und sie heiraten.
Was möchte ich:
Ich möchte das Gerücht bestätigen oder entkräften. Bisher stimmt alles, was der im Sommer 1931 geborene Junge diesbezüglich erzählt hat.
Interessant ist, dass der Kindsvater in einem jungen Alter stirbt. Das der Tod nicht durch die Familie gemeldet wurde, er daher also vermutlich nicht zu Hause starb. Wurde er nach dem Selbstmordversuch im Gefängnis ins Spital eingeliefert und verstarb dort?
Unklar:
Ein dritter Bruder, fast genau gleich alt wie der im Sommer jung verstorbene, starb ebenfalls kurz darauf (Februar 1933) in jungem Alter in Danzig. Auch er starb im städtischen Krankenhaus Danzig und auch dessen Tod wurde durch den Spitaldirektor gemeldet. Könnte es schlussendlich so sein, dass er und der leibliche Vater um die Gunst der Kindsmutter kämpften und der viel ältere Bruder sich nach dessen „Kampf“ der Mutter annahm? Dass das Gerücht dem Jungen falsch erzählt wurde?
Im Juli werde ich das erste Mal in Danzig sein und ich habe folgende Signaturen in den Lesesaal des Staatsarchivs Danzig vorbestellt (ich habe einen Platz für mehrere Tage reserviert):
……………………………………………………………….
Więzienie Karno-śledcze w Starogardzie Gdańskim
Gefängnis und Untersuchungsgefängnis
Sygnatura 10/2551/0
[ 1913 - 1919 ] 1920 - 1939 [ 1940 - 1942 ]
--------------------------------------------------------
Wyższy Sąd Krajowy w Gdańsku
Oberlandesgericht Danzig
Sygnatura 10/96/0
1866 - 1945
--------------------------------------------------------
Zakład Karny w Gdańsku
Strafanstalt Danzig
Sygnatura 10/137/0
1923 - 1944
--------------------------------------------------------
Schutzpolizei. Unterbringung Elbing. Wache "Nord" in der Hauptstrasse
Sygnatura 10/10/0/9/1129
1927 – 1933
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Aktenverzeichnis - Polizeiangelegenheiten
Sygnatura 10/260/0/2/3579
1930 - 1939
--------------------------------------------------------
Mosa Josef
Sygnatura 10/988/0/2.4/2807
1923 – 1927
--------------------------------------------------------
Heiligenbrunnerweg 21
Sygnatura 10/15/0/-/832
1904 – 1935
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Meine Frage an euch:
Gibt es abgesehen davon noch andere Wege, dem auf die Spur zu gehen? Wie würdet ihr – abgesehen von diesen Signaturen bzw. diesem Archiv – versuchen dies zu recherchieren? Kirchenbücher?
Ich danke euch für eventuelle Anmerkungen, andere Recherche-Ideen oder falls jemand eine Idee für weitere Signatur-Recherchen hat.
Danzig Langfuhr gegen Ende 1931. Ein Schuhmacher wohnt an einer bestimmten Adresse. Am selber Adresse wohnt eine junge Frau (beide sind in Danzig geboren und leben seitdem dort). Sie wird schwanger, bekommt im Sommer 1932 ein Kind. Sie nennt das Kind nach dem leiblichen Vater (der Schuhmacher). Jedoch trägt sie den Vater nicht in der Geburtsurkunde ein.
Zwei Monate nach Geburt des Kindes stirbt der wahrscheinliche Vater des Kindes im Oktober 1932. Der Verwaltungsdirektor des städtischen Krankenhauses meldet den Tod des Schuhmachers. Er wurde nur 32 Jahre alt. Beim Tod offiziell „ledig“. Verstorben im städtischen Krankenhause Danzig.
Wie geht es weiter?
Die Mutter des Kindes, nun ohne Kindsvater, ist bis am November 1932 in Danzig gemeldet. Sie zieht nach Berlin und nimmt das Kind mit. Sie wird dort den viel älteren Bruder des verstorbenen Kindsvaters heiraten. Der ältere Bruder zog schon im September von Danzig nach Berlin. Er war von Herbst 1931 bis September 1932 in Danzig gemeldet. Dieser Mann wird den Jungen adoptieren. Der Junge wird irgendwann erfahren, dass sein Vater eigentlich sein Onkel ist.
Gerücht:
Der Junge erzählt später, dass sein Onkel in seine Mutter verliebt war und eifersüchtig war auf seinen jüngeren Bruder, der die Frau geschwängert hatte. Darum hat der viel ältere Bruder jemanden umgebracht und die Schuld dem jüngeren Bruder gegeben. Dieser wurde verhaftet und hat sich im Knast umgebracht, in dem er etwas Scharfes verschluckte. Somit war die junge Frau alleinerziehende Mutter und der ältere Bruder konnte sich um sie kümmern und sie heiraten.
Was möchte ich:
Ich möchte das Gerücht bestätigen oder entkräften. Bisher stimmt alles, was der im Sommer 1931 geborene Junge diesbezüglich erzählt hat.
Interessant ist, dass der Kindsvater in einem jungen Alter stirbt. Das der Tod nicht durch die Familie gemeldet wurde, er daher also vermutlich nicht zu Hause starb. Wurde er nach dem Selbstmordversuch im Gefängnis ins Spital eingeliefert und verstarb dort?
Unklar:
Ein dritter Bruder, fast genau gleich alt wie der im Sommer jung verstorbene, starb ebenfalls kurz darauf (Februar 1933) in jungem Alter in Danzig. Auch er starb im städtischen Krankenhaus Danzig und auch dessen Tod wurde durch den Spitaldirektor gemeldet. Könnte es schlussendlich so sein, dass er und der leibliche Vater um die Gunst der Kindsmutter kämpften und der viel ältere Bruder sich nach dessen „Kampf“ der Mutter annahm? Dass das Gerücht dem Jungen falsch erzählt wurde?
Im Juli werde ich das erste Mal in Danzig sein und ich habe folgende Signaturen in den Lesesaal des Staatsarchivs Danzig vorbestellt (ich habe einen Platz für mehrere Tage reserviert):
……………………………………………………………….
Więzienie Karno-śledcze w Starogardzie Gdańskim
Gefängnis und Untersuchungsgefängnis
Sygnatura 10/2551/0
[ 1913 - 1919 ] 1920 - 1939 [ 1940 - 1942 ]
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Wyższy Sąd Krajowy w Gdańsku
Oberlandesgericht Danzig
Sygnatura 10/96/0
1866 - 1945
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Zakład Karny w Gdańsku
Strafanstalt Danzig
Sygnatura 10/137/0
1923 - 1944
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Schutzpolizei. Unterbringung Elbing. Wache "Nord" in der Hauptstrasse
Sygnatura 10/10/0/9/1129
1927 – 1933
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Aktenverzeichnis - Polizeiangelegenheiten
Sygnatura 10/260/0/2/3579
1930 - 1939
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Mosa Josef
Sygnatura 10/988/0/2.4/2807
1923 – 1927
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Heiligenbrunnerweg 21
Sygnatura 10/15/0/-/832
1904 – 1935
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Meine Frage an euch:
Gibt es abgesehen davon noch andere Wege, dem auf die Spur zu gehen? Wie würdet ihr – abgesehen von diesen Signaturen bzw. diesem Archiv – versuchen dies zu recherchieren? Kirchenbücher?
Ich danke euch für eventuelle Anmerkungen, andere Recherche-Ideen oder falls jemand eine Idee für weitere Signatur-Recherchen hat.
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