seel. verschiedene Braut bei Trauung?

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  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15113

    [ungelöst] seel. verschiedene Braut bei Trauung?

    Quelle bzw. Art des Textes: Ehebuch
    Jahr, aus dem der Text stammt: 15.7.1667
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Esslingen a.N.


    Hallo,
    war der Pfarrer hier besoffen?
    Kann mir jemand den Ehe-Eintrag zur Braut Esther erklären?

    Esther, Hr. Ulrich Scherers Eheliche Tochter (nunmehr seel. verschiedene vieljährige Schulfrau)
    [Die Klammer bezieht sich wohl auf den Vater]

    Angehängte Dateien
    Zuletzt ge?ndert von Anna Sara Weingart; 18.02.2020, 21:19.
    Viele Grüße
  • henrywilh
    Erfahrener Benutzer
    • 13.04.2009
    • 11784

    #2
    Sie könnte viele Jahre mit einem Schulmeister verheiratet gewesen sein ("Schulfraw"), der aber nunmehr verschieden ist. Also eine Witwe.
    Schöne Grüße
    hnrywilhelm

    Kommentar

    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #3
      Danke für Deine Idee, und Deinen Beitrag.

      Der Vater Ulrich vermutlich + 9.5.1693 Esslingen, 74J alt, ohne Berufsangabe

      Der Bräutigam Hanß Jörg Zeyer ist oder wird Mädchen-Schulmeister in E.

      Ich vermute momentan, dass Esther bis zu ihrer Eheschließung eine vieljährige Schulfrau war. Sie hätte ihren Job entweder ihrem Bräutigam überlassen, oder sie haben sich in der Schule kennen gelernt, im Lehrerkollegium.
      Zuletzt ge?ndert von Anna Sara Weingart; 19.02.2020, 00:38.
      Viele Grüße

      Kommentar

      • henrywilh
        Erfahrener Benutzer
        • 13.04.2009
        • 11784

        #4
        Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
        Der Bräutigam Hanß Jörg Zeyer ist oder wird Mädchen-Schulmeister in E.

        Ich vermute momentan, dass Esther bis zu ihrer Eheschließung eine vieljährige Schulfrau war. Sie hätte ihren Job entweder ihrem Bräutigam überlassen, oder sie haben sich in der Schule kennen gelernt, im Lehrerkollegium.
        Diese Vermutung kommt mir ganz unglaublich vor. Eine weibliche Schulmeisterin innerhalb eines "Lehrerkollegiums" im 17. Jahrhundert? Von so etwas habe ich noch nie gelesen.

        Wenn ihr Bräutigam (also späterer Ehemann) ein Schulmeister war, passt doch die Interpretation viel besser, dass sie hier im Text als Witwe dieses Schulmeisters (nach vieljähriger Ehe) angesprochen wird.
        Schöne Grüße
        hnrywilhelm

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        • rigrü
          Erfahrener Benutzer
          • 02.01.2010
          • 2559

          #5
          Zu weiblichen Lehrern: Die Dame im Anhang ist eine von mehreren Schulmeisterinnen, die sich bereits im 16. Jahrhundert im Erzgebirge nachweisen lassen.


          Zur Eingangsfrage: vielleicht wurde die Anmerkung erst später nach dem Tod hinzugefügt?
          Angehängte Dateien
          rigrü

          Kommentar

          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15113

            #6
            Irgendjemand musste die kleinen Mädchen doch unterrichten. Und Frauen sind (und waren damals schon) genauso intelligent wie Männer.

            Was sollte also eine junge Frau beruflich tun, die auf eine Ehe frühestens mit 20 Jahren hoffen darf, in einer Reichsstadt, in der es keine Landwirtschaft gibt, und die im 30-jähr. Krieg ihren Niedergang erleben musste, und wo es eine Mädchen-Schule gibt?
            Zuletzt ge?ndert von Anna Sara Weingart; 20.02.2020, 00:53.
            Viele Grüße

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            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 15113

              #7
              Ich hab mal in meinem Stammbaum geschaut, und gefunden:

              Frau 1)
              + 14.2.1593 Wangen bei Stuttgart - Zitat: "hat bis zu ihrem Tod Mädchenschule gehalten"
              War Ehefrau eines Pfarrers (oo 1565, + 19.9.1585)


              Frau 2)
              *cal.1592, + 7.5.1663 Tübingen; 33 Jahre Schulfrau in Tübingen
              War zweimal Ehefrau eines Schulmeisters (1.oo 1617, + 10.10.1635)
              2.oo 1649 (kam als Schulmeister von Weilheim)
              Zuletzt ge?ndert von Anna Sara Weingart; 20.02.2020, 01:05.
              Viele Grüße

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              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 15113

                #8
                Zitat von rigrü Beitrag anzeigen
                ... Zur Eingangsfrage: vielleicht wurde die Anmerkung erst später nach dem Tod hinzugefügt?
                Sehr gut. Vielen Dank!

                Das scheint mir die Lösung!

                Also wird sie vermutlich erst nach dem Kinderkriegen Schulfrau geworden sein, an der Schule ihres Ehemanns
                Zuletzt ge?ndert von Anna Sara Weingart; 20.02.2020, 01:10.
                Viele Grüße

                Kommentar

                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15113

                  #9
                  Zur Info: im Gegensatz zu den Katholiken wollten die protestantischen Geistlichen, dass die Christen die Bibel selber lesen und verstehen können. Daher wurde in Württemberg bereits im 16. Jht. Wert darauf gelegt, dass alle Kinder die entsprechende Schulbildung erhielten.
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • henrywilh
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.04.2009
                    • 11784

                    #10
                    Vielen Dank, ich habe mal wieder etwas gelernt.
                    Schöne Grüße
                    hnrywilhelm

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