Informationen über Ururgroßvater in Charlottenburg 1918 gesucht

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  • Vor-fahren
    Benutzer
    • 07.08.2015
    • 38

    Informationen über Ururgroßvater in Charlottenburg 1918 gesucht

    Der Vater meines Urgroßvaters väterlicherseits ist 1918 im Krankenhaus Westend verstorben. Seine Todesursache ist mir leider komplett unbekannt. Er hat von 1915 - 1918 in Charlottenburg als Schuhmachermeister gearbeitet und im Tegeler Weg gewohnt.

    Ich habe bisher seine Sterbeurkunde vom damaligen Standesamt Charlottenburg gefunden und seinen Eintrag aus dem Totenbuch der katholischen Kirche dort. Im alten Melderegister von Berlin gab es leider keine Informationen über ihn. In den Adressbüchern Berlin 1915-1918 habe ich ihn auch bereits entdeckt. Was für Möglichkeiten gibt es noch, mehr über sein Leben in Charlottenburg und vor allem über seinen Tod im Krankenhaus Westend zu erfahren? Hat jemand noch Ideen?
    Die Krankenakten vom Krankenhaus Westend werden ja wahrscheinlich vernichtet sein, da sein Tod schon fast 100 Jahre zurückliegt und die Akten ja nur 30 Jahre aufbewahrt werden. Oder gibt es noch andere Möglichkeiten, an die damalige Krankenakte zu kommen?

    Mir ist leider nicht bekannt, ob er Soldat im Ersten Weltkrieg war. Eigentlich wohnte er mit seiner Familie in Schlesien. 1915 kam er alleine nach Charlottenburg und hat dort als Schuhmachermeister gearbeitet. Wenn er als Soldat nach Berlin gekommen wäre, dann würde er ja nicht als Zivilist bzw. als Schuhmacher in den Adressbüchern geführt werden?!Aber warum geht man gerade 1915 aus seinem Heimatort fort und lässt seine Familie zurück? Komischerweise starb er ja auch genau zu Kriegsende 1918 im Krankenhaus Westend?
  • iheinrich
    Erfahrener Benutzer
    • 30.07.2009
    • 866

    #2
    Hallo,

    ich würde mal im Landesarchiv nachfragen, ob es archivierte Akten aus diesem Krankenhaus gibt. Die Wahrscheinlichkeit ist wohl eher klein. Aber einen Versuch ist es wert. Ich hatte seinerzeit Glück damit und es gab Akten von der Irrenanstalt Dalldorf.

    Nette Grüße,
    Ines

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    • DaveMaestro
      Erfahrener Benutzer
      • 11.03.2012
      • 1593

      #3
      Hallo und Gruß

      Hallo Namentlich unbekannter Forscher,

      die Antwortquote liegt höher, wenn man mit der ein oder anderen Höflichkeitsflloskel seinen Forumbeitrag (Forenregeln) beginnt. Auch sind die Informationen bezüglich Deines Vorfahren relativ nichtssagend bzw. sehr Allgemein gehalten.

      Ich versuche mich dennoch mal Deine Fragen zu beantworten:
      Die Standesämter Charlottenburg I bis III haben im Jahr 1918 leider keine Sammelakten zum Einsehen (dort wäre eventuell noch vom Krankenhaus die Todesursache benannt worden).
      Da Du das Katholische Kirchbuch anscheinend auch bereits eingesehen hast, scheint auch dort keine Angabe zu einer Todesursache erfolgt sein.

      Man könnte noch versuchen Grundbücher und Erbschaftsfälle in Berlin durchzuarbeiten (sofern die Wohnung im Tegler Weg vielleicht Eigentum war). Wenn das Sterbedatum bekannt ist kann man auch in den historischen Zeitungen nach den Sterbeanzeigen oder einen Nachruf schauen.

      Aber warum geht man gerade 1915 aus seinem Heimatort fort und lässt seine Familie zurück? Komischerweise starb er ja auch genau zu Kriegsende 1918 im Krankenhaus Westend?
      Zur Zeit der Industrialisierung und natürlich zum Zeitpunkt des ersten Weltkrieges zog es die Landbevölkerung in die Städte, weil es dort Arbeit gab. Zur Ausrüstung der Soldaten wurde nach dem ersten Winter (1914/1915) vor allem Kleidung und Stiefel benötigt (Schneider und Schuhmacher wurden in Fabriken und auch Garnisonen beschäftigt). Die jungen Männer zogen in den Krieg und waren Euphorisch Weihnachten wieder siegreich bei den Familien zu sein. Der Kaiser verweilte oft in Berlin und die Garnison veranstaltete für die Zivilbevölkerung regelrechte "Shows" um für die Kriegskasse zu sammeln. Also wollte jeder seinen Beitrag leisten, besonders wenn man keine eigene Familie hatte.
      Leider wurde im zweiten Weltkrieg das Militärarchiv schwer getroffen und die Chance über eine eventuelle vorhandene Kriegsakte zu bekommen sind sehr gering:
      Vor 100 Jahren war der Erste Weltkrieg. In manch Fotoalbum finden sich noch Bilder von Männern mit Uniform. Näheres wissen Angehörige aber oft nicht. Archive im Internet helfen bei der Recherche.


      In dem Artikel werden die Verlustlisten des ersten Weltkrieges genannt. Wenn ein Vorfahr verletzt oder für Tod erklärt wurde befand er sich in diesen Listen. Mein Urgroßvater Väterlicherseits wurde in der Schlacht von Verdun verwundet und befindet sich in dieser Liste. Mein Urgroßvater mütterlicherseits steht nicht auf dieser Liste da er als Unteroffizier anscheinend nicht verwundet oder in Gefangenschaft geriet. Ich besitze aber seine Feldpostkarte mit Ihm und drei weiteren Kameraden, welche zu Ihren Verwandten nach Hause gesendet wurden.

      Aber zurück zu Deiner Frage. Eventuell gibt es ja doch uneheliche Nachkommen von Deinem gesuchten (und in deren Sammelakten befinden sich Erklärungen zur Eheschließung und Abstammung). Hier kann man sich in Wiki mal in die postmortale Eheschließung einlesen. Nicht wenige Soldaten gingen an die Front und zeugten noch mit einem baldigen Eheversprechen eine Menge Kinder (fielen aber an der Front).
      Auch einige Innungen sind noch in Besitz von Eintragung in die Meisterrolle (mal bei der Schuhmacherinnung nachgefragt). Andere Ahnenforscher haben sich auch durch Steuerlisten (Bürgerollen) oder durch Gewerbeanmeldungen gearbeitet um mehr über Ihre Vorfahren zu erfahren.

      Deine Verwandten hast Du vermutlich auch bereits nach den Feldpostbriefen oder Postkarten befragt? Meist liegen diese gerne noch im Keller der Oma oder verstauben auf dem Dachboden? Meine Oma hat z.B. alle Postkarten von Verwandten aufbewahrt welche Auswanderten oder auf Auslandsreisen waren.

      Möge Deine Suche erfolgreich sein, aber behalte im Hinterkopf dass man eventuell nicht mehr erfahren wird.

      Hast Du bereits diese Listen durchgesehen?



      Nach dem Grab Ihres gefallenen Angehörigen können Sie sofort selbst forschen. Mit über 4,8 Millionen Meldungen steht die Online-Suche des Volksbund-Gräbernachweises im Mittelpunkt des Interesses.


      Gruß Dave


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      • Vor-fahren
        Benutzer
        • 07.08.2015
        • 38

        #4
        Hallo Dave,

        "gratias ago", wie der Lateiner sagen würde. Vielen Dank für deine wertvollen und vor allem hilfreichen Tipps. Es war gar keine böse Absicht von mir mit der fehlenden Begrüßungsformel, die ist leider im Schreibgefecht vor lauter Eifer und Neugier untergegangen.

        Gruß

        Vorfahren

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        • DaveMaestro
          Erfahrener Benutzer
          • 11.03.2012
          • 1593

          #5
          Venit ecce superatosque

          Hallo Vorfahr,

          "Et factum est: invenimus et vidimus"

          Viel Glück. Gruß Dave


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          • DaveMaestro
            Erfahrener Benutzer
            • 11.03.2012
            • 1593

            #6
            Feldpostkarte

            Hallo,

            noch ein kleiner Nachtrag. Die Feldpostkarte war oft eine Bildpostkarte, das bedeutet wenn sich in einem Fotoalbum ein Soldat im Feld/Wald befindet lohnt es sich das Bild im Fotoalbum mal umzudrehen .

            Gruß Dave


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