DNA - Kuckuckskind

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  • Garfield
    Erfahrener Benutzer
    • 18.12.2006
    • 2142

    #16
    Zitat von Ilja_CH Beitrag anzeigen
    Warum möchte mir das Landesgericht Berlin dann keinen Einblick in die Scheidungsakten meiner verstorbenen Grosseltern geben? Sie hatten das mit Datenschutz, Persönlichkeitsrechten usw. begründet.
    Ich kann das nur für den Kanton Bern beantworten, aber die Gesetze sind ja ähnlich: 1. müssen die Grosseltern einwilligen oder verstorben sein (beides musst du schriftlich nachweisen / einreichen); 2. werden bei einer Scheidung wahrscheinlich auch ihre Kinder genannt sein, und diese Informationen unterliegen ebenfalls dem Datenschutz. Die Kinder müssten dann auch einwilligen oder zumindest nicht dagegen sein.
    Frag doch einfach nochmal und sende die Todesurkunden oä deiner Grosseltern mit.


    Zum Datenschutz übrigens: es gibt Daten und es gibt besonders schützenswerte Daten (gemäss Datenschutzgesetz). Normale Daten, u.a. solche die heutzutage automatisch oder manuell im Internet erfasst werden, unterliegen der DSGVO. Diese Rechte gelten nicht mehr nach dem Tod.
    Besonders schützenswerte Daten sind solche über religiöse und politische Ansichten, Rassenzugehörigkeit [sic], Gesundheit etc. Diese Daten sind auch nach dem Tod schützenswert.
    Viele Grüsse von Garfield

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    • DuVie
      Benutzer
      • 04.05.2021
      • 13

      #17
      Zitat von OlliL Beitrag anzeigen
      Hallo zusammen,

      was mir gerade so in den Sinn kommt - was würdet ihr eigentlich machen, wenn ihr mithilfe von DNA Forschung feststellt, dass der im Kirchenbuch verzeichnete Vater gar nicht der biologische ist, sondern jemand anders.....?
      Für mich steht der Stammbaum nicht so im Vordergrund, sondern der Konnex zur Geschichte. Viele arbeiten mit Kirchenbüchern und Dokumenten und werden im Normalfall gar nicht bemerken, wenn da ein Kuckuckskind ist. Ich würde wahrscheinlich bei so einer Erkenntnis beide Linien weiterverfolgen, oder überhaupt alles, was spannende Forschung verspricht - ich habe eine Linie, wo ich nicht weiterkomme, aber es gibt einen wahrscheinlichen Vorfahren. Wenn ich heuer keine sichere Alternative herausfinde, dann "adoptiere" ich den und erkläre ihn zum Familienmitglied und forsche dort weiter, vor allem weil es ein neues Gebiet ist und es ist gesichert, dass auch mein bekannter Vorfahre dort herkommt.

      An anderer Stelle bin ich in Wien bei der Türkenbelagerung gelandet und mir ist es egal, ob das jetzt wirklich, wirklich, tatsächlich (was ich eh nicht herausfinden kann) mein Vorfahr war, spannend ist, dass alle in die Gegenden zugezogen sind (weil ja alles niedergebrannt wurde), dass es keine älteren Kircheneinträge gibt (weil ja alles niedergebrannt wurde) und dass die Zahl 1683 plötzlich nicht nur Schulstoff ist, sondern ich mitten drin bin und das Drama, das sich abgespielt hat, nicht nur Teil der Geschichte, sondern der Familiengeschichte ist.
      Je weiter ich zurückkomme, desto mehr wächst in mir die Ehrfurcht vor den Umständen, die zutreffen mussten, damit ich geboren wurde.
      Ein Krieg bedingte, dass Menschen aus verschiedenen Gegenden in ausgelöschte Gebiete zogen, weil irgendwer wieder Weinbau betreiben musste, Ehefrauen und -männer mussten sterben, damit eine neue Ehe mit meinem Vorfahren eingegangen werden konnte und der eigene Vorfahre musste eines der 3 Kinder sein, die von den 15 überlebt haben. Dass ein Kuckuckskind dabei ist, könnte ein weiteres Erfordernis gewesen sein, dass ich existiere. Wenn ich das herausfinden kann, gut, dann gibt es ein weiteres Forschungsfeld und ich würde beide Linien, die soziale und die genetische gleichwertig betrachten.
      Dunja

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      • Oberschwabe
        Benutzer
        • 23.07.2016
        • 82

        #18
        genetisch korrekte Ahnentafel unmöglich

        Zitat von OlliL Beitrag anzeigen
        was mir gerade so in den Sinn kommt - was würdet ihr eigentlich machen, wenn ihr mithilfe von DNA Forschung feststellt, dass der im Kirchenbuch verzeichnete Vater gar nicht der biologische ist, sondern jemand anders.....?
        Hallo OlliL,

        ein sehr spannendes Thema. Ich habe mich zwar noch nicht ernsthaft mit DNA-Genealogie beschäftigt, bin aber grundsätzlich nicht abgeneigt. In jedem Fall würde sich mir die gleiche Frage stellen.

        Ich würde in so einem Fall bei der schriftlich überlieferten Abstammung bleiben. Ich betrachte meine Ahnentafel grundsätzlich nach dem Motto "meine Vorfahren laut schriftlicher Überlieferung". Das Ziel meiner Ahnenforschung ist es, historische Quellen zu meinen (vermeintlichen) Vorfahren zu finden und anhand dieser Quellen die Ahnentafel zu erweitern.

        Der Grund, warum ich mir nicht die biologischen Vorfahren als Ziel setze, ist, dass es hier einfach zu viele Unsicherheiten gibt. Dazu folgendes Gedankenexperiment:

        Nehmen wir mal die von Paramecium genannte Zahl von 1% Kuckuckskindern an. Laut Wikipedia ist das noch ziemlich niedrig angesetzt. Die häufigste Antwort in der Forenumfrage "Wieviele Ahnen umfaßt Eure Ahnentafel?" ist 500-599. Unter 500 Vorfahren sind also z.B. 5 Kuckuckskinder. Doch damit nicht genug. Nicht nur die Kuckuckskinder sind falsch, sondern auch deren Vorfahren, d.h. man muss bei allen 5 Kuckuckskindern gleich den ganzen Ast absägen. Durch die Verdopplung in jeder Generation ist es zwar eher unwahrscheinlich, dass die Kuckuckskinder in den frühen Generationen sind, wenn es aber doch mal vorkommt, ist halt gleich ein Achtel,16-tel,32-tel, je nachdem der Ahnentafel falsch.

        Sollte also ein im Kirchenbuch genannter Vater durch DNA als falsch entlarvt werden, würde ich die Linie trotzdem beibehalten und vermutlich mit etwas weniger Begeisterung als zuvor weiterverfolgen. Ich würde mich wohl damit trösten, dass genetisch gesehen sowieso überall Fehler drin sind
        Zuletzt geändert von Oberschwabe; 19.05.2021, 10:41.

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        • Paramecium
          Erfahrener Benutzer
          • 13.10.2018
          • 126

          #19
          Zitat von Oberschwabe Beitrag anzeigen
          Ich würde in so einem Fall bei der schriftlich überlieferten Abstammung bleiben. Ich betrachte meine Ahnentafel grundsätzlich nach dem Motto "meine Vorfahren laut schriftlicher Überlieferung". Das Ziel meiner Ahnenforschung ist es, historische Quellen zu meinen (vermeintlichen) Vorfahren zu finden und anhand dieser Quellen die Ahnentafel zu erweitern.
          Finde ich interessant, dass du diesen Ansatz so verfolgst. So unterschiedlich können Motivationen und Ziele sein. Wenn ich sicher ausschließen könnte, dass ein schriftlich angegebener Vater biologisch nicht passt, würden mich die Vorfahren dieser Person absolut nicht interessieren und ich würde entsprechend nicht weiterforschen bzw. mich überhaupt dazu durchringen können weiterzuforschen.

          Zitat von Oberschwabe Beitrag anzeigen
          Der Grund, warum ich mir nicht die biologischen Vorfahren als Ziel setze, ist, dass es hier einfach zu viele Unsicherheiten gibt. Dazu folgendes Gedankenexperiment: [...]
          Es geht ja nicht darum alle Kuckuckskinder ausfindig zu machen. Das ist gerade bei den entfernten Generationen nicht möglich. Schon ab der 7. Generation besteht die Chance, dass man überhaupt keine DNA mehr mit einem bestimmten biologischen Vorfahren teilt. Daher muss man in jedem Fall damit leben, dass man unerkannte Kuckuckskinder im Stammbaum hat.

          Ich habe bisher tatsächlich mittels DNA-Genealogie auch gar keine Kuckuckskinder identifizieren können, wobei ich dies bis zur Generation meiner Urgroßeltern sowieso mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon vor der Testung ausschließen konnte.
          Allerdings konnte ich - und das ist das eigentlich spannende - mittels DNA-Forschung diverse Zweige über 200 Jahre hinweg verifizieren. Bei einem dieser Zweige, der für mich vorher zu den unspektakuläreren gehörte, gab mir das Ergebnis tatsächlich zusätzliche Motivation sowie Interesse mich noch intensiver mit dem Zweig, der Region und den Lebensumständen dieser Vorfahren zu beschäftigen.

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          • Hansen18
            Erfahrener Benutzer
            • 16.10.2020
            • 869

            #20
            Den Baum des "offiziellen" Vaters weiter zu verfolgen würde in diesem Fall ja gar keinen Sinn mehr machen im Rahmen der AHNENforschung.
            Deswegen würde ich ihn persönlich rausschmeißen und am besten auch nicht erwähnen.
            Zuletzt geändert von Hansen18; 20.05.2021, 21:41.
            Mit freundlichen Grüßen

            Hansen18

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            • osoblanco
              Erfahrener Benutzer
              • 22.11.2013
              • 625

              #21
              Ich konnte sogar anhand der Papiere ein Kuckuckskind ausfindig machen. Der Mann meiner Urgroßtante ist laut Standesamt und Kirchenbuch im Alter von zwei Monaten verstorben. Wer auch immer dann seine Identität annahm, es wird immer ein Geheimnis bleiben. Vielleicht wußte er selber gar nichts davon, wahrscheinlich haben ihn seine "Eltern" einfach als Kind angenommen und als den verstorbenen Sohn aufgezogen. Auf jeden Fall haben sie ihm den gleichen Namen und das gleiche Geburtsdatum verpaßt. Bei der Eheschließung allerdings hätte es auffallen können, daß er es eigentlich nicht sein kann. Ist es aber nicht.
              Zuletzt geändert von osoblanco; 21.05.2021, 07:20.

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              • Andrea1984
                Erfahrener Benutzer
                • 29.03.2017
                • 2551

                #22
                Hallo.

                Bei dem einen oder der anderen Ahnen wäre ich froh, wenn ein Vater im Kirchenbuch angegeben wäre, auch wenn es nicht der richtige ist.

                Da komme ich nicht weiter.

                Nur selten werden Kinder später legitimiert, also nehme ich an, dass der Mann der Mutter zugleich der Vater der Kinder ist.

                Die unehelich geborenen Kinder, soweit mir bekannt, stehen ganz normal im Kirchenbuch drinnen, mit Taufpaten oder Taufpatin, Name der Mutter, Adresse etc. nur der Vater fehlt.

                Vielleicht gibt es auch Fälle, wo der Vater das Kind nicht verleugnen kann, weil es ihm wie aus dem Gesicht geschnitten ist wie z.B. Boris Becker und seine Tochter Anna.
                Abstreiten zwecklos.

                Herzliche Grüße

                Andrea
                Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

                Kommentar

                • consanguineus
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.05.2018
                  • 5535

                  #23
                  Zitat von Andrea1984 Beitrag anzeigen
                  Vielleicht gibt es auch Fälle, wo der Vater das Kind nicht verleugnen kann, weil es ihm wie aus dem Gesicht geschnitten ist wie z.B. Boris Becker und seine Tochter Anna.
                  Abstreiten zwecklos.
                  Oder der Reitlehrer J. Hewitt und H.R.H. The Prince of Wales. Obwohl Charly ja gesagt hat, es sei seines. Sehr nett vom ihm, nach allem, was ihm geboten wurde, aber diese sweet, little lie kauft ihm niemand ab...
                  Suche:

                  Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                  Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                  Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                  Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                  Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                  Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                  • Horst von Linie 1
                    Erfahrener Benutzer
                    • 12.09.2017
                    • 19753

                    #24
                    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                    Obwohl Charly ja gesagt hat, es sei seines. Sehr nett vom ihm, nach allem, was ihm geboten wurde, aber diese sweet, little lie kauft ihm niemand ab...

                    Guten Abend,
                    das ist Deine Meinung.
                    Ich komme durch den Vergleich der Nasen und angesichts des Haupthaarverlusts bei Henry zu einer anderen Einschätzung.
                    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                    Und zum Schluss:
                    Freundliche Grüße.

                    Kommentar

                    • HelenHope
                      Erfahrener Benutzer
                      • 10.05.2021
                      • 712

                      #25
                      Och, ich finde beide haben Ähnlichkeit mit ihm. Das macht es ja so seltsam.


                      Also ich warte aktuell auf meine DNA Auswertung und habe da ein wenig Angst. Gerade, wenn man vom Thema Ähnlichkeit spricht... sagen wir mal, meine Oma bekam meinen Vater mit 45 und der sieht nicht annähernd seinen Eltern oder seinen 4 Geschwistern ähnlich. Ich hingegen bin sein Spiegelbild und meine Kinder meines... Wer auch immer uns da beerbt hat, hatte prägnante Züge, aber weder Oma, Opa, noch die Geschwister haben irgendetwas davon abbekommen. Aber sowas kommt vor.


                      Ganz allgemein zum Thema,ich würde die biologische Linie fortführen, auch wenn dann ein Teil bisheriger Arbeit fort wäre. Aber ich würde es schon auch vermerken. Ich denke, das ist auch Teil der Geschichte des Kuckuckkindes, auch wenn es selbst nichts davon wusste.

                      Kommentar

                      • Andrea1984
                        Erfahrener Benutzer
                        • 29.03.2017
                        • 2551

                        #26
                        Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                        Oder der Reitlehrer J. Hewitt und H.R.H. The Prince of Wales. Obwohl Charly ja gesagt hat, es sei seines. Sehr nett vom ihm, nach allem, was ihm geboten wurde, aber diese sweet, little lie kauft ihm niemand ab...
                        Tja oder es war der Briefträger.

                        Oder einer der Diener im Buckingham Palast.

                        William schaut ja von vorne wie Diana aus, von hinten wie Charles.

                        Bei Harry bin ich mir nicht so ganz sicher, wer denn nun sein Vater ist.

                        War Diana überhaupt seine Mutter ? Oder hat da nicht jemand mit einer Leihmutter nachgeholfen ? Hmm.

                        Mater semper certa est = die Mutter ist immer sicher.

                        Herzliche Grüße

                        Andrea
                        Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                        Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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