DNA Genealogie u. Erfahrungen mit sog. Matches

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  • Benpaetz
    Erfahrener Benutzer
    • 09.10.2006
    • 455

    DNA Genealogie u. Erfahrungen mit sog. Matches

    Guten Morgen.
    Ich habe mich dieses Jahr endlich dazu entschlossen, meine Forschungen mit DNA Tests bei verschiedenen Anbietern zu untermauern. Besonders in Anbetracht der Schwierigkeit verlorener Kirchenbücher u. Personenstandregister aus Ostpreussen, woher meine Familie mütterlicherseit kam.

    Nun habe ich meine Ergebnisse von myHeritage, LivingDNA u. Ancestry vorliegen u. sammel gerade vielfältige Erfahrungen mit sog. Matches u. deren Besitzer.

    Es ist schon frustrierend zu erleben, wenn ein Match angezeigt wird, z.B. 1-2 Grad u. der Besitzer(-in) kein Stammbaum hat oder nicht gewillt ist gemeinsam auf die Suche des Vorfahren zu gehen.

    Was sind eure Erfahrungen u. wie geht ihr damit um?

    Lg. BenPaetz
  • jacq
    Super-Moderator

    • 15.01.2012
    • 9719

    #2
    Moin Benpaetz,

    ich hatte es bereits an anderer Stelle einmal geschildert, aber greife es gerne noch einmal auf.

    Zitat von jacq
    DNA-Genealogie ist zwar eine interessante Sache, aber bringt insofern nur bedingt was, wenn der Großteil ...
    a) nicht auf Nachrichten antwortet
    b) keinen Stammbaum hinterlegt hat
    c) keine/kaum Ahnenforschung betrieben hat
    Oftmals sind es wohl leider keine Personen, die Ahnenforschung betrieben / daran interessiert sind bzw. maximal ein paar jüngere Daten eingepflegt haben, die man "vor kurzem irgendwo mal aufgegriffen hat".
    Vielmehr sind es oft eher "Werbeopfer" der neu-beworbenen Möglichkeit der DNA-Genealogie.
    Dass die Ergebnisse, die man erhält ("tolle Karten und Diagramme" mit historischen Wanderungsbewegungen, prozentuale ethnische Zugehörigkeit etc.) ohne Forschung nichts wert sind, erzählt einem natürlich keiner.
    Bzw. ich denke, dass dem Gros der Testpersonen genau das schon reicht, um es irgendwo vorzuzeigen.

    Habe also bislang leider ausschließlich Negativerfahrungen gemacht, obwohl so einiges an Potenzial (ein paar vielversprechende Matches) da wäre.
    Viele Grüße,
    jacq

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    • Benpaetz
      Erfahrener Benutzer
      • 09.10.2006
      • 455

      #3
      Hallo Jacq, ja das kann ich gut nachvollziehen. Zudem fällt auf, das die Westeuropäer noch sehr weit hinten liegen, ihre DNA testen zu wollen.
      Ich erhalte zu 70% aus USA u. Neuseeland. Schön nur ohne Stammbaum nützt es nichts.

      Aber um dir Hoffnung zu machen:
      Ich habe durch diese Test´s eine Grosscousine u. somit meine lang gesuchte Grosstante gefunden.
      Vielleicht dauert es noch ein paar Jahre bis wir in unserer Region die DNA genealogie mehr nutzen u. somit auch zu Ergebnissen kommen.

      Kommentar

      • Saraesa
        Erfahrener Benutzer
        • 26.11.2019
        • 1010

        #4
        Bislang – leider, leider - ausschließlich negative Erfahrungen. Keinerlei Reaktion, obwohl einige Matches regelmäßig online sind.
        Besonders bitter: Eine Cousine 2. Grades hat sich immerhin nach einem Jahr gemeldet und meinte, dass ihr deutscher Vater ein Waise gewesen sei und sie keine weiteren Informationen über ihn hätte. Auf mein Angebot hin, ihr bei der Suche zu helfen (habe zur Eingrenzung DNA-Daten anderer Familienmitglieder) kam keine Antwort. Sehr schade, zumal hier auch anscheinend kein Interesse am eigenen Vater besteht. Mich persönlich interessiert immer noch brennend, über wen ich mit ihr verwandt bin. (Denn theoretisch gab es so einen Fall in der Familie nicht...)
        Zuletzt geändert von Saraesa; 02.10.2020, 01:46.

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        • Mismid
          Erfahrener Benutzer
          • 21.02.2009
          • 984

          #5
          Wenn Kirchenbücher fehlen, dann wird sich der Erfolg auch mit einem DNA Test nicht einstellen können. Wie sollte man dann den Zusammenhang des DNA Treffers herstellen? Es muß dann ja mindestens eine der Parteien einen Stammbaum aus alten Familienquellen besitzen, aus dem zweifelsfrei auch der gemeinsame Verwandte hervorgeht.



          Bei DNA-Treffern 1. und 2. Grades braucht man ja keine Kirchenbücher. Denn das wären dann ein Geschwister, Eltern oder max. Großelternteil. Und diese sind ja mit hoher Wahrscheinlichkeit bekannt oder ermittelbar.


          Ich habe schon ettliche (ca. 40) weiter entfernte Verwandte durch den DNA-Vergleich eindeutig ermitteln können. Hier gab es aber immer Kirchenbücher. oder Standesamtunterlagen. In den meisten Fällen konnte ich den anderen helfen, weil deren Daten ungenau waren oder fehlten. In 1-2 Fällen konnte mir geholfen werden, da ich nicht an die Kirchenbücher komme, obwohl sie vorhanden sind.

          Kommentar

          • Benpaetz
            Erfahrener Benutzer
            • 09.10.2006
            • 455

            #6
            Hallo Mismid,
            danke für deinen Beitrag.
            Prinzipiell magst du Recht haben, aber DNA Test kann helfen, wenn die Eltern oder Verwandte von Personen berichten, z.B. Tanten, Cousinen usw, die aber durch vermisste Kirchenbücher oder Personenstandregister nicht nachzuverfolgen waren.

            Durch meinen DNA Test habe ich meien Grosstante finden können u. ihre Spur nach Düsseldorf verfolgen können. Dadurch konnte ich über Standesamt die Sterbeurkunde bestellen.

            Es ist möglich , auch wenn man nicht hoffen sollte oft solche besonderen Treffer zu erzielen.
            Gruss BenPaetz

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            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5527

              #7
              Zitat von Mismid Beitrag anzeigen
              Bei DNA-Treffern 1. und 2. Grades braucht man ja keine Kirchenbücher. Denn das wären dann ein Geschwister, Eltern oder max. Großelternteil. Und diese sind ja mit hoher Wahrscheinlichkeit bekannt oder ermittelbar.
              Hallo Mismid,

              angenommen, ich wollte testen, ob ich mit einer Person gleichen Familiennamens einen gemeinsamen Vorfahren habe, unsere Väterlinien also eines Ursprungs sind: wie viele Generationen dürfte diese Gabelung denn maximal zurückliegen, um von einem DNA-Test noch ausgemacht werden zu können?

              Viele Grüße
              consanguineus
              Suche:

              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

              Kommentar

              • AllaDann
                Erfahrener Benutzer
                • 12.01.2017
                • 108

                #8
                Hallo consanguineus,

                hier ein Link mit Statistiken zu diesem Thema für autosomale DNA (also alle Vorfahren-Linien betreffend)



                Hierdurch lässt sich eine Verwandtschaft in dem für den Familienforschung relevanten Zeitraum bestätigen, aber nicht falsifizieren.

                Sollte es tatsächlich nur um die väterliche Linie gehen, dann lässt es sich vermutlich nur falsifizieren. Dies ist dann der Fall, wenn die Y-Haplogruppen nicht übereinstimmen (bzw. die Unterschiede nicht in den für die Familienforschung relevanten Zeiträumen entstanden sein können). Bei gleichen Haplogruppen liegt deren Entstehungszeit i.d.R. zu weit zurück, um einen Vorfahr identifizieren zu können.

                Gruß
                Andreas

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                • OliverS
                  Erfahrener Benutzer
                  • 27.07.2014
                  • 2938

                  #9
                  Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                  Hallo Mismid,

                  angenommen, ich wollte testen, ob ich mit einer Person gleichen Familiennamens einen gemeinsamen Vorfahren habe, unsere Väterlinien also eines Ursprungs sind: wie viele Generationen dürfte diese Gabelung denn maximal zurückliegen, um von einem DNA-Test noch ausgemacht werden zu können?

                  Viele Grüße
                  consanguineus
                  Hallo, ich habe nur den Ancestry und Myhertiage Test gemacht, wegen der Entfernungen wo was zu finden ist, um es zu verdeutlichen, hier ein Bild wo ich den DNA Match eindeutig finden konnte. Nur als Anregung wie weit die sein können. Oben mein 5x Urgroßvater - unten das Kind vom Match, das sind einige Generationen und Querlinien weiter.

                  Ich habe noch 2,3 davon - suche ich mal und poste mal hier. Die 75Cm sind übrigens mit meiner Mutter nicht mehr mit mir.

                  Und wegen "es macht kein Sinn wenn keine Kirchenbücher da sind".
                  Seh ich nicht so, ich konnte erst durch den DNA Test überhaupt wieder Mitglieder der Familie finden weil eben keine Bücher da waren. Jeder hat irgendwas von der Familie vorliegen, zusammen ergab sich dann ein Bild :-)
                  Es ist nicht einfach aber es geht.

                  Insgesamt habe ich auch einige die nie geantwortet haben, man sieht aber schnell an den Stammbäumen wo nur ein paar Leute sind das es nix wird. In USA ist es auch Mode die Tests zu verschenken, also machen Leute den Test die gar kein Interesse daran haben. Die werden dann auch nie antworten.
                  Gruß
                  Zuletzt geändert von OliverS; 02.10.2020, 14:54.
                  Dauersuchen:

                  1) Frau ?? verwitwerte WIECHERT, zwischen 1845 und 1852 neu verheiratete SPRINGER, wohnhaft 1852 in Leysuhnen/Leisuhn
                  2) GESELLE, geboren ca 1802, Schäfer in/aus Kiewitz bei Schwerin a.d. Warthe und seine Frau Henkel
                  3) WIECHERT, geboren in Alikendorf (Großalsleben) später in Schönebeck

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                  • OliverS
                    Erfahrener Benutzer
                    • 27.07.2014
                    • 2938

                    #10
                    Hier noch eine Übersicht mit Cm Verteilung
                    https://up.picr.de/39559794dz.jpg[/img]

                    aus meinem Stammbaum.
                    Zuletzt geändert von OliverS; 02.10.2020, 15:02.
                    Dauersuchen:

                    1) Frau ?? verwitwerte WIECHERT, zwischen 1845 und 1852 neu verheiratete SPRINGER, wohnhaft 1852 in Leysuhnen/Leisuhn
                    2) GESELLE, geboren ca 1802, Schäfer in/aus Kiewitz bei Schwerin a.d. Warthe und seine Frau Henkel
                    3) WIECHERT, geboren in Alikendorf (Großalsleben) später in Schönebeck

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                    • consanguineus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 15.05.2018
                      • 5527

                      #11
                      Vielen Dank für die Antworten! Mir geht es nicht einmal um die Identifizierung eines konkreten Vorfahren. Das wäre in meinem Fall auf den üblichen Wegen wohl auch gar nicht möglich, weil die beiden Linien sich mehr oder weniger weit vor 1600 getrennt haben müssen (falls es denn überhaupt zwei Linien ein und derselben Familie sind), also in einer Zeit, aus der hier gar keine Kirchenbücher existieren. Mir geht es nur im die Frage, ob es eine gemeinsame Wurzel gibt, ganz gleich ob die Linien sich 1600 oder bereits 1400 voneinander etrennt haben. Und in diesem Zusammenhang natürlich, ob die Existenz eines solchen gemeinsamen Ursprunges mit Hilfe von DNA-Analysen überhaupt bestätigen werden kann, wenn die Aufspaltung mehr als 13 Generationen zurückliegen muß.

                      Viele Grüße
                      consanguineus
                      Suche:

                      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                      • Scherfer
                        Moderator
                        • 25.02.2016
                        • 2512

                        #12
                        Hallo consanguineus,

                        bei dieser Fragestellung (Trennung der Linien vor 1600) ist ein autosomaler DNA-Test zwecklos. Dagegen ist es - vorausgesetzt, es ist bei beiden Testern die rein männliche Abstammungslinie, Vater des Vaters des Vaters... - die Fragestellung für einen Y-DNA-Test. Auch eine gemeinsame Abstammung vor über 1000 Jahren ist hier noch nachweisbar. Allerdings wird das vermutlich nicht ganz billig...
                        Zuletzt geändert von Scherfer; 02.10.2020, 15:12.

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                        • Gudrid
                          Erfahrener Benutzer
                          • 22.04.2020
                          • 1253

                          #13
                          Für mich ein faszinierendes Beispiel über 5 Jahrhunderte
                          Liebe Grüße
                          Gudrid
                          Lieber barfuß als ohne Buch

                          Kommentar

                          • consanguineus
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.05.2018
                            • 5527

                            #14
                            Zitat von Scherfer Beitrag anzeigen
                            Allerdings wird das vermutlich nicht ganz billig...
                            Hallo Scherfer,

                            von welchem ungefähren Betrag reden wir?

                            Viele Grüße
                            consanguineus
                            Suche:

                            Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                            Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                            Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                            Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                            Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                            Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

                            Kommentar

                            • Scherfer
                              Moderator
                              • 25.02.2016
                              • 2512

                              #15
                              Das kommt darauf an, welche Aussagekraft das Ergebnis haben soll. Bei FamilyTreeDNA zahlt man für zwei Y-37 Tests zusammen sowas um die 200 Euro, für den "Big-Y700# schon 900 Euro für zwei Tests. Mit letzterem kann man sich sehr sicher sein, wenn die Y-DNA Haplogruppe die gleiche ist, beim Y37-Test...naja.
                              Ganz ehrlich, mir wären die Kosten zu hoch, aber das ist natürlich eine persönliche Entscheidung.

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