Wo finde ich Unterlagen zu Tschirnitz/Kreis Jauer?

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  • Sonja2018
    Benutzer
    • 13.04.2018
    • 22

    Wo finde ich Unterlagen zu Tschirnitz/Kreis Jauer?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1936 und davor
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Tschirnitz, Kreis Jauer
    Konfession der gesuchten Person(en): evangelisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):


    In einigen Zweigen der Familie bin ich mit der Familienforschung leider noch gar nicht weit gekommen, da ich nicht genau weiß, wie ich ansetzen soll. Bekannt ist mir lediglich der Herkunfsort und ich finde die gesuchte Person, Erich Knoblich, noch in einem Eintrag aus dem Adressbuch des Kreises Jauer von 1936 aus der Ortschaft Tschirnitz.

    Bei meinen anderen Vorfahren in Westfalen habe ich einfach das lokale Standesamt angeschrieben und anschließend die Kirchenbücher des Ortes durchsucht und dabei und Generation nach Generation gefunden.

    Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben, wohin ich mich in dieser Region also Tschirnitz/Kreis Jauer wenden kann? Idealerweise würde ich jetzt entweder versuchen einen Eintrag über die Geburt oder Hochzeit vom Standesamt zu gewinnen mit Hoffnung auf die Identität der Eltern. Oder wie wäre euer Vorschlag? Muss ich mich jetzt dafür an das zentrale Standesamt in Berlin wenden?

    Und wenn es erfolgreich wäre und ich auf Kirchenbücher (evangelisch) zurückgreifen würde, wie weit kommt man in der Region im besten Fall zurück?

    Vielen Dank für eure Hilfe. Ich bin noch Neuling. Vielleicht habe ich ja Glück und jemand kennt sich dort aus.

    Viele Grüße
  • henry
    Erfahrener Benutzer
    • 18.05.2014
    • 2162

    #2
    Hallo,


    Tschirnitz(Dornberg) heute Czernica Polen

    zuständig ist

    Archiwum Państwowe we Wrocławiu Oddział w Jeleniej Górze
    płk. Wacława Kazimierskiego 3
    58-500 Jelenia Góra
    Polen
    jgora@ap.wroc.pl
    http://www.ap.wroc.pl/jelenia-gora/historia
    Zuletzt geändert von henry; 22.04.2018, 10:39.




    Gruss henry

    Kommentar

    • Kleinschmid
      Erfahrener Benutzer
      • 20.01.2013
      • 1239

      #3
      Vorsicht zunächst - den Ort Tschirnitz gab es zweimal in Schlesien. Das hier gesuchte im Kreis Jauer sowie ein anderes im Kreis Glogau!

      Die wichtigste Information wurde hier vorenthalten: Erich Knoblich war Müllner.

      Bereits im 18. Jhd. wurden in Tschirnitz 2 Wassermühlen (die Nieder- und die Schindel-Mühle an der wüthenden Neiße) erwähnt. Später kam im Landgut Nr. 13 noch eine Roßmühle hinzu.

      Das 1936er Adreßbuch erwähnt dann:
      Fritz Hampel, Müller, Nr. 12
      Erich Knoblich, Müllermeister, Nr. 3
      Karl Ulber, Müllermeister, Nr. 13

      Mit Nr. 13 kann nur die Roßmühle gemeint sein. Demnach betrieb der Knoblich eine der Wassermühlen. Im 1941er Adreßbuch fehlt dann der Hampel - vielleicht ist seine Mühle eingegangen. Die beiden anderen werden noch so wie in 1936 erwähnt. Der Name Knoblich (von Knoblauch/ Gärtner u. Händler mit Knoblauch) war sehr häufig in Schlesien anzutreffen. Ein früheres Adreßbuch des Kreises Jauer als 1936 ist meines Wissens zur Zeit nicht online (es gibt noch die Jgg. 1914, 1925, 1930, 1933). Es wäre ja wichtig zu wissen, wie lange der Müllner Erich Knoblich sich bereits in Tschirnitz aufhielt. In einem Gewerbeadreßbuch des Jg. 1927 fehlt er nämlich! Die Mühle Nr. 13 gehörte damals einem Alfred Mühmel und die beiden Wassermühlen gehörten einem Martin Müller und einem Hermann Winkler. Es sieht also so aus, daß der Knoblich erst nach 1927 in den Ort kam.

      Daher würde ich hier versuchen, in die genannten Adreßbücher zu schauen sowie vielleicht eher nach Erichs Sterbeurkunde zu suchen.

      Zusatz: Archivmaterial zu Tschirnitz im Kreis Jauer befindet sich im SA Breslau und dessen Zweigstellenarchiv Liegnitz - nicht aber im Zweigstellenarchiv Hirschberg.

      Bspw. hier zur Knoblichs Mühle Nr. 3 im SA Breslau. Oder hier die Unterlagen aus dem Katasteramt Jauer im SA Liegnitz.

      Kommentar

      • Sonja2018
        Benutzer
        • 13.04.2018
        • 22

        #4
        Vielen Dank erstmal für die Antworten. Das mit der Mühle stimmt alles, die Informationen stimmen mit den "Überlieferungen" aus unserer Familie überein. Dass sie dort nur kurz wohnten, war mir aber nicht bekannt.

        Ich werde mich auf jeden Fall mal an die genannten Stellen wenden. Die Sterbeurkunde wird aus Kriegszeiten sein, wahrscheinlich auch nicht gerade einfach zu finden.

        Kommentar

        • Kleinschmid
          Erfahrener Benutzer
          • 20.01.2013
          • 1239

          #5
          Danke für die Rückmeldung.

          Im Jg. 1941 wird der Erich K. ja noch in Tschirnitz/Dornberg erwähnt. Von daher sollte er im Herbst 1940 noch gelebt haben. Dann suchen wir hier also 1940-1945/46. Der Ort gehörte stets zum Standesamt in Semmelwitz. Das die Polen heute Zębowice nennen. Die Register sind in der poln. Datenbank hier erwähnt. Ganz unten: zgonów 1876-1912 = Sterbeurkunden von 1876-1912. Die jüngeren Jgg. befinden sich noch im Standesamt, das die Polen allerdings aufgelöst haben. Der Ort Semmelwitz gehört heute zu Poischwitz, das die Polen als Paszowice bezeichnen. Die Gemeinde-Seite dazu ist hier - allerdings fehlt dort ein gesonderter Hinweis auf das Standesamt, welches die Polen als Urząd Stanu Cywilnego w Paszowice bezeichnen. Die Adresse des Gemeindeamtes ist aber auf der von mir genannten Seite angegeben. Dort könnte man also nach der Sterbeurkunde aus der Zeit von etwa 1940 bis 1946 nachfragen.
          Eine andere Sache wäre der Begräbniseintrag in einem evangelischen Kirchenbuch. Der Ort Tschirnitz gehörte stets zur ev. Friedenskirche in Jauer. Zumindest 1927 gab es noch keinen ev. Friedhof in Tschirnitz - dabei wird es vermutlich bis zum Ende auch geblieben sein. Also sollte ein mögliches Grab in Jauer gewesen sein - wenn er nicht als Soldat im Zweiten Weltkrieg verstarb. M. E. blieb das Bg-KB für den Suchzeitraum nicht erhalten. Die Polen haben einen Bestand für die Jahre 1938-1945 mit Sterbeurkunden bezeichnet. Siehe hier. Das wird nur eine Sammlung von einigen Sterbeanzeigen (Soldaten?) sein. Auch das letzte Friedhofsbuch blieb nicht in Polen erhalten, sondern konnte in den Westen gerettet werden. Es befand sich stets in der Obhut der Heimatstube Jauer, die wurde aber aufgelöst und die Archivalien sollten in die MOB nach Herne gekommen sein. Aktuell ist das Friedhofsbuch (Jg. 1911-1945) noch nicht im OPAC. Ggf. müßte man dort nachfragen. Siehe hier.
          Letztlich bietet sich hier eine Anfrage beim Lastenausgleichsarchiv in Bayreuth an. Dort befindet sich die Heimatortskartei für Niederschlesien. Vielleicht gibt es dort einen interessanten Eintrag zu Knoblich in Tschernitz/Dornberg.

          Kommentar

          • Sonja2018
            Benutzer
            • 13.04.2018
            • 22

            #6
            Vielen Dank nochmal für deine weiteren hilfreichen Bemerkungen.

            Inzwischen habe ich das Geburtsdatum sowie den wahrscheinlichen Geburtsort (Groß Jänowitz) ermittelt aus einer Mischung von Verwandtenfragen und mit viel Glück, dass sich in einem Fotoalbum das Elternhaus mit Nennung des Ortes fand. Auch das Sterbedatum im Krieg habe ich.

            Jetzt mit vermutetem Geburtsort und -datum will ich eine Geburtsurkunde anfragen. Auf welcher Sprache macht man das am besten?

            Also vielen Dank noch einmal!

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            • Weltenwanderer
              Moderator
              • 10.05.2016
              • 4362

              #7
              Hallo Sonja,

              Standesämter und Pfarrämter schreibt man auf Polnisch an, Staatsarchive kann man auch auf Deutsch anschreiben. Antwort kommt in beiden Fällen auf Polnisch.
              Vorlage:


              LG,
              Weltenwanderer
              Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
              Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
              Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
              Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
              Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

              Mein Stammbaum bei GEDBAS

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              • Eagles83
                Neuer Benutzer
                • 04.11.2018
                • 1

                #8
                Hallo Sonja,
                wir haben uns gerade angemeldet und können daher noch keine PN versenden. Wir das sind Ute und Harald. Ute geborene Knoblich und Enkelin von Erich Knoblich aus Dornberg. Spannend diesen Chat zu lesen, über den wir beim googeln gestolpert sind.
                Wir sind neugierig wie unsere familiären Verbindungen sind.

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