"Genannt" bei Vornamen

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  • sternap
    Erfahrener Benutzer
    • 25.04.2011
    • 4072

    #16
    in einem ähnlichen fall vor kurzem hatte ein pfarrer unbewusst die vornamen aus einem zeitlich nahen taufakt aufgeschrieben, stelle jedenfalls die seite davor und danach mit ein.
    freundliche grüße
    sternap
    ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
    wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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    • Gastonian
      Moderator
      • 20.09.2021
      • 3306

      #17
      Hallo Dancersgrace:


      Hier noch ein Fall eines "genannt" Vornamen, der hier im Forum ausführlich behandelt wurde: https://forum.ahnenforschung.net/sho...&postcount=100


      1824 katholische Taufe: Marie Gertrud Petronelle Eisenrath

      1847 Im Taufeintrag (Militärkirchenbuch) ihres zweiten Kindes: Maria Eisenrath

      1854-1860 Bürgerbuch Düsseldorf: Minna Eisenrath

      1869 ziviler Heiratseintrag: Maria Gertrud Petronella genannt Wilhelmine Eisenrath

      1871 ziviler Heiratseintrag ihres Sohns: Wilhelmine Eisenrath

      1874 ziviler Sterbeeintrag: Wilhelmine Eisenrath


      VG


      --Carl-Henry
      Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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      • consanguineus
        Erfahrener Benutzer
        • 15.05.2018
        • 5533

        #18
        Zitat von Dancersgrace Beitrag anzeigen
        Königslutter ist 26 km von Wolfenbüttel entfernt. Wäre er so weit weg in eine Klinik eingewiesen worden?
        Königslutter war DIE "Irrenanstalt" des Herzogtums Braunschweig. Man darf also mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, daß jemand aus Wolfenbüttel, der an einer psychischen Krankheit litt, nach Königslutter kam. Für andere, also körperliche Krankheiten gab es ja genug wesentlich näher an Wolfenbüttel gelegene Kliniken. Unter anderem in Wolfenbüttel selbst. Umgekehrt betrachtet war jeder, der in Königslutter lag psychisch krank. Es gab dort kein anderes Krankenhaus.
        Suche:

        Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
        Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
        Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
        Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
        Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
        Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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        • Dancersgrace
          Erfahrener Benutzer
          • 19.11.2012
          • 270

          #19
          Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
          Königslutter war DIE "Irrenanstalt" des Herzogtums Braunschweig. Man darf also mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, daß jemand aus Wolfenbüttel, der an einer psychischen Krankheit litt, nach Königslutter kam. Für andere, also körperliche Krankheiten gab es ja genug wesentlich näher an Wolfenbüttel gelegene Kliniken. Unter anderem in Wolfenbüttel selbst. Umgekehrt betrachtet war jeder, der in Königslutter lag psychisch krank. Es gab dort kein anderes Krankenhaus.

          Ok, ich hab der Klinik eine Mail geschickt. Hoffentlich antwortet jemand

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          • Pavlvs4
            Erfahrener Benutzer
            • 25.05.2020
            • 191

            #20
            Meine Urgroßmutter wurde in Königslutter therapiert. Ihre Krankenakte wird heute im Niedersächsischen Landesarchiv verwahrt.

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            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5533

              #21
              Zitat von Pavlvs4 Beitrag anzeigen
              Meine Urgroßmutter wurde in Königslutter therapiert. Ihre Krankenakte wird heute im Niedersächsischen Landesarchiv verwahrt.
              Hallo Pavlvs4,

              das ist interessant! Ich habe in der weiteren Verwandtschaft Fälle, die (wegen über Generationen fortgesetzter Heirat naher Verwandter) deutliche Anzeichen geistigen Verfalls aufwiesen und in Königslutter landeten, wobei es in diesen Fällen sicherlich nichts mehr zu therapieren gab.

              Für uns Familienforscher ist es natürlich schön, daß die Krankenakten archiviert (und damit grundsätzlich öffentlich zugänglich) sind. Aber widerspricht das nicht eigentlich der ärztlichen Schweigepflicht? Oder entbindet der Tod eines Patienten davon? Ich bin kein Jurist.

              Viele Grüße
              consanguineus
              Suche:

              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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              • Pavlvs4
                Erfahrener Benutzer
                • 25.05.2020
                • 191

                #22
                Ich denke da gibt es auch bestimmte zeitliche Befristungen. Meine Urgroßmutter ist 1951 verstorben. Ich habe vergangenes Jahr eine Kopie ihrer Krankenakte im Landesarchiv problemlos anfordern können, nach einem Tipp vom Stadtarchiv Braunschweig. Gut möglich das im Landesarchiv weitere Krankenakten von Königslutter untergebracht sind, die keiner Sperrfrist mehr unterliegen.

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                • RiKo
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.10.2018
                  • 387

                  #23
                  Hallo,

                  meine Vorfahrin trug wirklich einen "Genannt" bei ihrem Vornamen.
                  Sie wurde am 08.09.1856 in Hornhausen als Dorothea Friederike Fruth getauft. Allerdings wurde sie wahrscheinlich nur mit dem Namen Marie angesprochen. Das Marie ihr "Genannt"-Vorname war geht nur aus dem Eintrag ihrer Ehe hervor. Bei der Geburt ihrer Kinder, die Ehen derer und ihrem eigenen Tod stand nur der Vorname Marie.
                  Grund hierfür werden die Vornamen ihrer nahen Verwandten sein. Ihre Mutter war Dorothea Fruth und ihre ältere Schwester war Friederike Fruth, welche jeweils auch noch einen weiteren ungenutzten Vornamen hatten.
                  In meinen Programmen läuft meine Vorfahrin unter dem Namen Dorothea Friederike Marie Fruth.
                  Ich hänge Euch mal ein paar Einträge an.
                  Angehängte Dateien
                  Viele Grüße
                  RiKo
                  Suche: Ostpreußen: Kopatz, Sowa, Olschewski, Korbus, Skoniecki, Retkowski, Dombrowski, Rokitzki, ...
                  Schlesien: Hampicke, Brauner, Ollbrich, ...
                  Sa-A: Most, Luckau, Eitze, Brauner, Brand, Puhlmann, Dörre, Königsmark, Eggert, Knochenmuss, Mehlhase, Pätzmann, ...
                  Sachsen: Pflugbeil, Krenkel, Böhme, Riedel, Lindner, Aurich, ...
                  Thüringen: Most, Schrader, Brothuhn, Knabe

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                  • Dancersgrace
                    Erfahrener Benutzer
                    • 19.11.2012
                    • 270

                    #24
                    Das ist spannend, danke!


                    Ich habe jetzt einen Genealogen angeschrieben wegen meinem Adolf, in der Hoffnung, daß er mir die Geburtsurkunde besorgt. Bin leider 800 km entfernt vom Archiv und mag nicht reisen. Mal sehen ob's was wird.

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                    • Ralf-I-vonderMark
                      Super-Moderator
                      • 02.01.2015
                      • 2859

                      #25
                      Hallo zusammen,

                      vielleicht ist ein konkretes Beispiel für einen belegbaren „Genannt-Vornamen“ von Interesse.

                      Am ~06.05.1821 wird in Heilige Familie Kamen eine Anna Johanna Wilhelmina Louise Hill (*29.04.1821] getauft. Da sie sich aber zeitlebens Anna Maria bzw. Maria Anna genannt hatte, hat ein anderer Pfarrer später mit anderer Schrift „vulgo Anna Maria“ ergänzt. [T_0220 letzter Taufeintrag]
                      vgl. https://data.matricula-online.eu/de/...2-01-T/?pg=225

                      Offenbar hat sie die vier Taufvornamen nicht als möglichen Vornamen gemocht und wollte wohl auch nicht nur „Anna“ heißen, sondern hat den Vornamen „Maria“ in Kombination mit „Anna“ bevorzugt.

                      Im 19. Jahrhundert war es nicht ungewöhnlich, dass Personen für sich einen anderen Vornamen verwendeten, welcher nicht den Taufnamen entsprach. Diese Praxis wurde aber selten nachträglich im Taufeintrag vermerkt.

                      Viele Grüße
                      Ralf

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                      • Dancersgrace
                        Erfahrener Benutzer
                        • 19.11.2012
                        • 270

                        #26
                        Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                        Hallo Dancersgrace,

                        Dein Vorfahre ist relativ jung in Königslutter gestorben, was bei mir sofort die Alarmglocken schrillen läßt. Möglicherweise war er ja Insasse der dortigen Landesheil- und Pflegeanstalt. Diese riesige Klinik existiert unter anderem Namen heute noch. Ob es da ein Klinik-Archiv gibt? Ist etwas über eine psychische Erkrankung Deines Vorfahren überliefert?

                        Viel Erfolg und viele Grüße
                        consanguineus

                        Hallo Consanguineus,


                        Du hattest recht! Ich habe heute ausführliche Unterlagen vom beauftragten Genealogen erhalten. Adolph war von 1897-1901 Patient der Nervenheilanstalt und ist 1901 dort an Lungenentzündung verstorben. Ich habe sogar die gesamte Krankenakte!


                        In seinem Geburtseintrag steht kein Adolph und er unterschreibt auch die Briefe an seinen Vater mit zunehmender Verwirrung dann mit einem anderen merkwürdigen Namen. Möglicherweise hatte er Herausforderungen mit seiner Identität.


                        Vielen Dank für den Hinweis, da wäre ich nie draufgekommen.

                        Kommentar

                        • consanguineus
                          Erfahrener Benutzer
                          • 15.05.2018
                          • 5533

                          #27
                          Hallo Dancersgrace,

                          so leid mir das Schicksal und das Ende Deines Vorfahren tut, so sehr freue ich mich, auch mal jemandem einen brauchbaren Tipp habe geben können.

                          Viele Grüße
                          consanguineus
                          Suche:

                          Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                          Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                          Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                          Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                          Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                          Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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