Erfassung von Ortsnamen (Ortsbezeichnung)

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  • joerwil
    Benutzer
    • 06.11.2006
    • 6

    Erfassung von Ortsnamen (Ortsbezeichnung)

    Guten Tag liebes Forum,

    ich habe mal eine Frage zur Erfassung von Ortsnamen.
    Wie werden diese nach Eurer Meinung erfasst.

    Tragt ihr die heutige gültigen Daten ein, oder die Bezeichnung wie sie zum dem Zeitpunkt gültig waren, an dem das Ereignis stattgefunden hat.

    Hier nur mal ein Beispiel:Mainz ist heute in RLP, war früher in Rheinhessen und Hessen-Nassau und hat auch mal zu Frankreich gehört.
    Einige Ortschaften sind eingemeindet worden. Zählen diese dann wie heute zur Stadt Mainz, oder stehen die wie damals eingeständig da?
    Oder Westpreussen: Schreibt ihr die heutigen polnischen Namen oder die damaligen deutschen Namen, usw....

    Tragt ihr ggf. sogar Längen u Breitengrade irgendwo ein, damit es wirklich nachvollziehbar ist?

    Grüße

    Jörg
  • Börgmesters

    #2
    Moin Jörg, das finde ich eine gute Frage über die ich mir auch schon Gedanken gemacht hatte.


    So einfach ist das aber nicht, besonders in den ehemaligen Ostgebieten, wo es verstärkt zu Ortsbezeichnungen kommt, die dem heutigen Staat entsprechen. Städte mag es ja einfach sein - aber die "alten Kuhdörfer"?


    Nimm mal z.B. Dolgen im ehemaligen Kreis Dramburg.

    Trägst du den Ort bei den bekannten Onlineforschungsportalen ein, wird er oft nicht gefunden.
    Meist landest du dort und Softwares mit einem Ortsverzeichnis in Mecklenburg-Vorpommern.
    Nimmt den den heutigen polnischen Namen, dann kommst du nach Polen - aber nicht in den ehemaligen Kreis Dramburg.


    Aber unabhängig von diesen Hürden - ja ich trage die Geokoordinaten ein. Auf meiner Webseite (Ahnenforschung) mit TNG mache ich das via OpenStreetMap (OSM).
    In Ahnenblatt suche ich die Koord. via Google/Dezimalstellen und trage sie händisch ein.
    In anderen Softwares mache ich das auch.

    Interessant fand ich eine Vorstellung von GES-2020 (ehemals ges-2000). Hier wurden in den Ortsverzeichnissen genau diese Unterschiede gemacht.
    Wollte das daher mal probieren, habe GES aber nicht zum Laufen gebracht. Entweder ist die Wordpressseite dauerhaft mit Scripftfehler versehen, dann konnte ich die Anwendung herunterladen, sie stürzte aber dauerhaft ab - bzw. blieb hängen....


    Ich bin der Meinung, wenn man es vollständig (den Begriff "richtig" klammere ich bewußt aus) machen möchte, wäre es schön, das unterscheidbar zu machen.



    Bedeutet aber, dass ein Entwickler Zeit und Mühen aufbringen muss, um solche ehemaligen Gebiete den Epochen und entsprechenden Zugehörigkeiten zuzuordnen und eine Ortsdatenbank mit dem Produkt zu verbinden.


    Anderweitig bliebe nur, in der Geokoordination die damalige gültige Zugehörigkeit zu verwenden. Sei es durch Notiz, oder direkten Eintrag oder oder.... Was gerade über deine Anwendung möglich ist.


    Mir persönlich reicht das Symbol auf der Karte, damit ich das visuell nachvollziehen kann, woher die Ahnen kamen und wohin es sie verschlug.


    Beste Grüße Tom

    Kommentar

    • Horst von Linie 1
      Erfahrener Benutzer
      • 12.09.2017
      • 19748

      #3
      Zitat von joerwil Beitrag anzeigen
      Hier nur mal ein Beispiel: Mainz ist heute in RLP, war früher in Rheinhessen und Hessen-Nassau und hat auch mal zu Frankreich gehört.
      Wann hat Mainz zu Hessen-Nassau gehört?
      Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
      Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
      Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

      Und zum Schluss:
      Freundliche Grüße.

      Kommentar

      • joerwil
        Benutzer
        • 06.11.2006
        • 6

        #4
        En Fehler von mir. Ich meinte Großherzogtum Hessen, Provinz Rheinhessen.
        Schlussendlich ging es ja aber auch um die Frage der Erfassung. :-)

        Kommentar

        • Malte55
          Erfahrener Benutzer
          • 02.08.2017
          • 1625

          #5
          Moin,
          ich würde den Ortsnamen immer so wählen das man ihn auch eindeutig wiederfinden kann. In den meisten Fällen reicht Ort/Region aus, gibt es in der Region mehrere Orte kommt eine beschreibende Ebene hinzu, Ort/an,bei,etc./Region. Auch kleinere Orte, die nicht oft auf Karten zu finden sind(zb. Vorwerke), würde ich immer mit einer Beschreibung aufführen um sie lokalisieren zu können. Polnische Namen würde ich nur in die Notizen aufnehmen.

          Hier kann man sehen wie man einen Ort Dolgen mit einer weiteren Beschreibung einfach bei einer Suche im Netz auch wiederfindet.

          Aber nützen tut es eben nur wenn es alle in etwa so machen würden, dazu FS oder Gedbas eine zuverlässige Suche nach Orten ermöglichen würden. Bei FS käme noch hinzu das sie dort erstmal alle ihre Verfilmungen überarbeiten müßten, im zweiten Schritt die jeweiligen erfaßten Einträge ebenfalls.
          LG Malte

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          • sonki
            Erfahrener Benutzer
            • 10.05.2018
            • 4699

            #6
            Ich glaube das macht jeder anders. Meine Vorfahren kaumen fast ausschließlich aus den ehem. Ostgebieten und dort mache ich es meist nach Schema X:
            <Region><Ortsname vor 1945>
            Bsp: Schlesien/Breslau

            Zusätzlich trage ich in meinem Programm die Koordinaten und den heutigen polnischen Namen ein. Die besonderen Namen zwischen 1938-1945 (Germanisierung) trage ich ebenfalls hin und wieder ein, je nachdem ob der Ort für meine Forschung in diesem Zeitraum noch relevant ist.

            Auf (Land-)Kreisangaben oder andere Zugehörigkeiten verzichten ich meist (außer bei uneindeutigen Ortsnamen), weil das je nach Gegend einfach zu oft wechselte und im Endeffekt nur verwirrend ist. Sollte eine Änderung der Zugehörigkeit demnoch geschichtshistorisch wichtig sein, vermerke ich das als Kommentar zu diesem Ort. Alles andere bringt mir jedenfalls keinen Mehrwert. Manche nutzen ja den GOV-Import vom gedbas, aber das ist mir einfach zu viel.
            Zuletzt geändert von sonki; 22.12.2021, 11:00.
            Слава Україні

            Kommentar

            • hessischesteirerin
              Erfahrener Benutzer
              • 08.06.2019
              • 1330

              #7
              das ist persönliche Ermessenssache

              meine Wiesbadener Vororte erfasse ich ohne den Zusatz Wiesbaden, und auch die ganzen anderen Vororte anderer Städte, aber ich persönlich weiß, wo die Dörfer liegen und da es meine Ahnentafel ist, mache ich das so, wie ich die Orte auch wiederfinde :-)

              ich habe sogar Vilzbach, was dem auswärtigen nichts sagt, als Vilzbach in der Datenbank und nicht als Mainz

              Kommentar

              • Sbriglione
                Erfahrener Benutzer
                • 16.10.2004
                • 1177

                #8
                Hallo,

                auch ich mache mir immer mal wieder Gedanken darüber, wie ich meine Orte MITTELFRISTIG nach einem bestimmten Schema ordnen kann: bei uneindeutigen Orten mache ich schon jetzt durchgehend Zusatzangaben (z.B. "Mackenrode (Hohnstein)"), habe aber vor, die Sache längerfristig noch etwas zu perfektionieren.

                Bisher erstelle ich "nur" getrennte Orts-Dateien, in dem ich die aktuelle Postleitzahl und Zugehörigkeit, sowie - was die deutschen Orte betrifft - die Zugehörigkeit während des Kaiserreiches notiere, nach Möglichkeit ein selbstgemachtes Foto des Ortes (oder auch mehrere), einen Abriss über die Lage des Ortes und seine Geschichte, sowie die Nachnamen meiner dort gefundenen Vorfahrenfamilien eintrage.

                Mittelfristig habe ich vor, unmittelbar in meiner Genealogiedatei, so weit machbar, die jeweilige historische Zugehörigkeit des Ortes zum Zeitpunkt des jeweils erfassten Ereignisses einzutragen (z. B. für Dedeleben je nach Zeitraum "Kleindedeleben, Amt Westerburg, Bistum Halberstadt, Römisch-Deutsches Reich" bzw. "Kleindedeleben, Amt Schlanstedt, Fürstentum Halberstadt, Kurfürstentum Brandenburg, Römisch-Deutsches Reich", "Nord-Dedeleben, Amt Schlanstedt, Rgbz. Halberstadt, Provinz Sachsen, Königreich Preussen, Deutscher Bund" etc.), um die historische Dimension besser in meiner Genealogie darstellen zu können.

                Grüße!
                Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                - rund um den Harz
                - im Thüringer Wald
                - im südlichen Sachsen-Anhalt
                - in Ostwestfalen
                - in der Main-Spessart-Region
                - im Württembergischen Amt Balingen
                - auf Sizilien
                - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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                • wowebu
                  Erfahrener Benutzer
                  • 29.01.2012
                  • 653

                  #9
                  Hallo Jörg und jetzt als letzte Antwort Sbriglione,

                  sicherlich macht das jeder, wie er denkt oder für richtig hält. Da ich die Familienforschung schon ein paar Tage mache, bin ich nach kurzer Zeit dann umgeschwenkt auf die damaligen historischen Bezeichnungen und Verwaltungsstrukturen. Hier ein Beispiel für Pommern im Jahre 1830: Groß-Schönwalde, Kreis Greifswald, Provinz Pommern, Königreich Preußen. Hat natürlich alles Vor- und Nachteile. Das war ein Taufdatum und sein Vater lebte in Schwedisch-Pommern. Da habe ich natürlich Probleme mit den Verwaltungsstrukturen. Aber dafür ist es unser Hobby und "ein jeder nach seiner Fasson". Problem für manche wäre sicherlich, dass ich jetzt unter FTM den Ort eventuell nicht finde. Unter Bemerkungen kann man natürlich ergänzende Angaben machen. Ich finde das so gut und habe immer einen historischen Bezug, wann die Person gelebt hat.
                  Gruß Wolfgang

                  www.bulicke.com

                  BULICKE Berlin/Brandenburg
                  KRAUEL MV/Berlin und USA
                  KÜTTNER Sachsen
                  SCHMIDL Böhmen/Sachsen
                  und als Hobby SCHEUERLEIN Franken und USA

                  Kommentar

                  • franz ferdinand
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.01.2013
                    • 345

                    #10
                    Hallo! Ich stamme mütterlicherseits aus einer Glasmacherfamilie, deren Mitglieder durch Mitteleuropa von Glashütte zu Glashütte gegondelt sein, hauptsächlich durch die alten Länder Östereich-Ungarns .. :wink: Ich bin unsicher, wie ich solche Orte genau bezeichnen soll, die ja heute oft in anderen Staaten liegen. Daher
                    Ahnenforschung ist eine Mischung aus Kreuzworträtsel und Puzzle mit der Besonderheit, dass man die Schrift des Rätsels kaum lesen kann und am Anfang fast alle Teile fehlen. Thomas Balderer, SFR

                    Forschungsgebiet: Niederösterreich, Oberösterreich, Deutsch-Westungarn, Steiermark, Mittelfranken, Oberbayern, Wien, Oberfranken, Südmähren, Schlesien, Böhmen, Sachsen, Oberpfalz, Oberschwaben

                    Kommentar

                    • joerwil
                      Benutzer
                      • 06.11.2006
                      • 6

                      #11
                      Vielen Dank an alle. Ich habe jetzt mal einen Überblick welche Möglichkeiten es gibt. Ich werde die zum jeweiligen Datum gültige Bezeichnung eintragen und dann den heutigen (mit Koordinaten) als Hinweis beifügen.

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