Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5535

    Saufen war nie gesund. Oft sogar tödlich. In demselben Jahr, auch aus Halberstadt:

    "Am 1. Junij Hinrich Buttenstedt h(ui)us eccl(esi)ae 30 Jahr gewesener Glöckner hatt sich den letzten Tag in den Pfingsten abends umb 5. Uhr in H(errn). Bennigsen Hoffe beÿ der Leinweber Gelage oder Pfingstbier zu Tode gefallen, vndt uff Cconcession des Herrn Domdechands hieher gebracht vndt begraben, gratis wie einem Kirchendiener gebühret ann(os): 48."
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

    Kommentar

    • HelenHope
      Erfahrener Benutzer
      • 10.05.2021
      • 719

      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
      Saufen war nie gesund. Oft sogar tödlich. In demselben Jahr, auch aus Halberstadt:

      "Am 1. Junij Hinrich Buttenstedt h(ui)us eccl(esi)ae 30 Jahr gewesener Glöckner hatt sich den letzten Tag in den Pfingsten abends umb 5. Uhr in H(errn). Bennigsen Hoffe beÿ der Leinweber Gelage oder Pfingstbier zu Tode gefallen, vndt uff Cconcession des Herrn Domdechands hieher gebracht vndt begraben, gratis wie einem Kirchendiener gebühret ann(os): 48."
      Oh , so einen habe ich auch im Baum.
      Am 21.10.1899 ertrank in Haarholm, Ksp. Nübel der Johann Hans Gust in betrunkenem Zustand im einem Wasserkübel. Immerhin hatte er es 78 Jahre auf der Erde überlebt, bis er feuchtfröhlich (hoffe zumindest, dass er fröhlich war) abdankte.

      Kommentar

      • HelenHope
        Erfahrener Benutzer
        • 10.05.2021
        • 719

        Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
        Kein spektakuärer Todesfall, wie ich meine, aber die Umstände sind interessant. Auszug aus dem Sterberegister von St. Pauli in Halberstadt 1645:

        "Am 9. Martij Simon Lappen uxor Fr(au): Catharina Findels. an(nos): 49."

        Ob sie an gebrochenem Herzen starb? Zwei Einträge weiter dies:

        "Am 23. Martij Dietrich Haarstricks Fraw Magdalena Hintzen so den 21. dieses (Monats) publice in foro ihres mit Simon Lappen 8-jährigen Ehebruchs halber decolliret worden"

        Haben damals die Taliban in Halberstadt regiert?
        Ich bin immer wieder erstaunt über die Härte der Strafen, die sich Menschen so ausdenken, um empfundenes Unrecht zu sühnen. Der Mensch ist ganz und gar barbarisch. Zum Glück trifft das nicht auf alle zu.

        Kommentar

        • consanguineus
          Erfahrener Benutzer
          • 15.05.2018
          • 5535

          Zitat von HelenHope Beitrag anzeigen
          Ich bin immer wieder erstaunt über die Härte der Strafen, die sich Menschen so ausdenken, um empfundenes Unrecht zu sühnen. Der Mensch ist ganz und gar barbarisch. Zum Glück trifft das nicht auf alle zu.

          Erstaunlich auch, daß offenbar mit zweierlei Maß gemessen wurde. Simon Lappen wurde nämlich nicht auf diese Weise bestraft.
          Suche:

          Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
          Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
          Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
          Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
          Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
          Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

          Kommentar

          • HelenHope
            Erfahrener Benutzer
            • 10.05.2021
            • 719

            Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
            Erstaunlich auch, daß offenbar mit zweierlei Maß gemessen wurde. Simon Lappen wurde nämlich nicht auf diese Weise bestraft.

            Aber leider nicht verwunderlich.

            Kommentar

            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5535

              Zitat von HelenHope Beitrag anzeigen
              Aber leider nicht verwunderlich.

              Natürlich nicht. SIE hat ihn ja in Versuchung geführt!
              Suche:

              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

              Kommentar

              • fajo
                Erfahrener Benutzer
                • 08.10.2018
                • 2351

                ... ja, ja immer diese bösen Eva`s....
                Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







                Kommentar

                • Ralf-I-vonderMark
                  Super-Moderator
                  • 02.01.2015
                  • 2862

                  Hallo zusammen,

                  im Rahmen meiner Westhofener BRUCHHÄUSER-Forschung habe ich dank der großartigen Hilfe von @goli von diesem ungewöhnlichen Sterbefall erfahren, welchen ich hier – ergänzt um die militärische Zuordnung nach der Sterbeurkunde – kurz darstellen möchte.

                  Im Jahr 1885 starb in Wiesbaden der Sergeant Adolf Döffinger der 5ten Batterie Hessischen Feldartillerie Regiments No. 27 bei Reitübungen, „wo er sich beim Abspringen aus dem Sattel", tödliche Verletzungen zufügte.
                  vgl. https://forum.ahnenforschung.net/sho...1&postcount=15

                  Wäre er einfach vom Pferd gefallen, wäre das nicht ungewöhnlich gewesen; aber der Tod infolge eines bewussten Abspringens aus dem Sattel ist sicherlich sehr ungewöhnlich!

                  Vielleicht ist er unglücklich aufgekommen und dann zu Tode gestürzt oder er ist mit dem Fuß im Steigbügel hängengeblieben und wurde zu Tode geschleift.

                  Aufgrund der m.E. etwas ungewöhnlichen Reitübung habe ich bewusst gesucht und zumindest einen auf Reiten und Abspringen bezogenen Übungsfall – wenn auch ohne Todesfolge – gefunden:

                  Wattenscheider Zeitung vom 9.5.1888:
                  „Würzburg, 4. Mai (….) daß er einen aus Urlaub zurückgekehrten Soldaten Gauer, welcher zu seinem Unglück um 15 Pfd. an Körpergewicht zugenommen hatte und in Folge dessen bei den Uebungen etwas unbeholfener geworden war, unter der Aeußerung:„Dem will ich das Fett heruntermachen" rein marterte. Er ließ ihn bei der Reitübung vom Pferde schnell abspringen, dann längere Zeit Laufschritt zu Fuß machen, wieder aufspringen und dieses Manöver so lange wiederholen, bis Gauer endlich vor Ermattung nicht mehr auf das Pferd kam. Einmal wurde Gauer auf Befehl des Göttel ganz ermattet aufs Pferd gehoben und mußte weiter reiten, wobei er vom Pferde fiel und den Arm brach, sodaß er pensionirt werden mußte. (….)
                  vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic...n%20Pferd%22~8

                  Viele Grüße
                  Ralf

                  Kommentar

                  • HelenHope
                    Erfahrener Benutzer
                    • 10.05.2021
                    • 719

                    Im Kirchenbuch Wulfen gibt es eine ganze Sammlung von Merkwürdigkeiten, darunter auch auch Tode, die der Pfarrer für erwähnenswert hielt. Die meisten sind einfach nur tragisch, aber hier hat sich wohl ein Täter etwas dumm angestellt :

                    1748 d. 16. April ist Johann Andreas Johann, ein verwachsener Bursche zu Drosa, von einem Knechte Christian Biermann aus Trinum gebürtig, so geschlagen worden, dass er d. 19. ej. gestorb. Man hat ihn öffentlich begraben. Der Thäter wolte 1751 zu Hohnsdorf heiraten, ward daher kund, nach Köthen gebracht,und bekam 1751 d. 4. Oct. hier zu Wulfen den Staupenschlag.




                    Na ich hoffe, es hat wehgetan.

                    Kommentar

                    • HelenHope
                      Erfahrener Benutzer
                      • 10.05.2021
                      • 719

                      Okay, das ist wirklich bitter :
                      Aus dem Kirchenbuch Barby, Kirchenkreis Egeln

                      Sonntagh den 19 Novembris (1671) wardt Hans Pechs Frau, so sich uff der Windtmühlen todt gemahlen begraben 18 g.


                      Kommentar

                      • Sbriglione
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.10.2004
                        • 1177

                        Das klingt ja RICHTIG übel...
                        Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                        - rund um den Harz
                        - im Thüringer Wald
                        - im südlichen Sachsen-Anhalt
                        - in Ostwestfalen
                        - in der Main-Spessart-Region
                        - im Württembergischen Amt Balingen
                        - auf Sizilien
                        - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                        - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

                        Kommentar

                        • HelenHope
                          Erfahrener Benutzer
                          • 10.05.2021
                          • 719

                          Zitat von Sbriglione Beitrag anzeigen
                          Das klingt ja RICHTIG übel...
                          Ich finde die Vorstellung auch richtig richtig übel, da zieht sich mir alles zusammen.

                          Kommentar

                          • assi.d
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.11.2008
                            • 2681

                            Gruselig!

                            Ich habe einen Vorfahren, der um 1700 als Weißgärbergeselle arbeitete und mit dem Arm "in die große Mang" geriet. Der Arm wurde komplett zerquetscht und der arme Kerl starb erst 3 Tage später.

                            Ein anderer war Müllergeselle und und wurde vom Mühlrad unter Wasser gezogen und dort zerquetscht "Kopf und etlich Glieder zerbrochen".

                            Gefährliche Berufe...

                            Astrid

                            Kommentar

                            • Olaf Berg Nielsen
                              Erfahrener Benutzer
                              • 13.09.2011
                              • 172

                              Flüchtlingskind aus Rostock

                              Eine deutsche Frau hat mir wegen das Grab von ein kleines Kind, die in Dänemark gestorben ist.
                              Ihren Großmutter Tille Henny Küther geborene Schuldt kam mit ihrem Sohn nach Aarhus ins Flüchtlingslager. Dort starb ihr Sohn Wolfgang Schuldt.
                              Ich habe in Kirchenbuch für Aarhus Vor Frue Kirsche, Wolfgang Küther gefunden.
                              Er ist beim Unfall mit Brustkorbquetschung gestorben.
                              Am 06.09.1946 Kremiert.
                              Urne auf Kolumbarium des Durchgangslager angebracht und am 22.05.1947 abgeholt.
                              Das heiß, er ist nicht in Dänemark begraben, aber wahrscheinlich in Deutschland.
                              Von „Aarhus Kommunes Kirkegårde og Krematorium“ habe Kopien von die Auslieferung des Urne bekommen.

                              Die Familie hat am Patriotischerweg 133 in Rostock vor das Flucht nach Dänemark gewohnt. Das Haus existiert noch.

                              Vielleicht besteht die Möglichkeit, das Tille Henny Küther zurück nach Rostock gekommen ist und die Urne in Juni/Juli in einen Friedhof in Rostock niedergesetzt ist.

                              Gibt es eine von die tüchtige Leute hier, der das untersuchen wollen.

                              Gruß aus Dänemark
                              Olaf

                              Kommentar

                              • Bienenkönigin
                                Erfahrener Benutzer
                                • 09.04.2019
                                • 1696

                                Im Tod vereint

                                Hallo zusammen,

                                bei Sterbematriken habt ihr sicher auch schon traurige Entdeckungen gemacht, dass innerhalb von Tagen mehrere Kinder einer Familie sterben - ansteckende Krankheiten treffen auf Mangelernährung, fehlende Hygiene etc.

                                Ähnlich gibt es auch immer wieder Fälle, wo zwei Ehepartner kurz hintereinander versterben. Von daher ist mein Fund nicht spektakulär, aber beispielhaft für so einen Doppeltod.
                                Ob da auch eine Krankheit im Spiel war, oder so etwas Romantisches wie Herzeleid?
                                Beide waren 65 Jahre alt, er stirbt drei Tage nach ihr. Vermutlich waren sie Jahrzehnte verheiratet:
                                Anna Koptisch am 23.2.1726
                                Otto Koptisch am 26.2.1726

                                https://www.portafontium.eu/iipimage...zice-03_0090-z (rechte Seite, ziemlich weit unten)

                                Wer weiß, vielleicht war das Schicksal gnädig mit dem Ehepaar.

                                PS: Gerade erst gesehen, drei Tage später stirbt auch der erwachsene Sohn mit 30 Jahren. Wahrscheinlich haben sie zusammen gewohnt (Eintrag ganz unten).

                                VG
                                Bienenkönigin
                                Angehängte Dateien
                                Zuletzt geändert von Bienenkönigin; 17.08.2023, 21:16.
                                Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X