Wie weit komme ich mit Hilfe der Standesämter?

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  • DerTommy86
    Benutzer
    • 19.07.2015
    • 26

    Wie weit komme ich mit Hilfe der Standesämter?

    Hallo,

    meine Familie stammt väterlicherseits aus Siebenbürgen (sind somit Rumäniendeutsche) und mütterlicherseits aus Rumänien und Ungarn.

    Ich habe schon vor ca. 2 Jahren einen kleinen Familienstammbaum erstellt und dort alle Informationen eingetragen, die ich aus Gesprächen mit Verwandten erhalten habe. Leider ist jedoch nur noch eine Großmutter am Leben und die restliche Familie hatte mit Ahnenforschung bisher nicht besonders viel am Hut. Deshalb geht der Stammbaum derzeit auch etwas mehr in die Breite (viele Cousins und Cousinen) und nicht besonders weit in die Tiefe. Das möchte ich gerne ändern.

    Mir liegen bisher lediglich die Namen aller vier Urgroßelternpaare vor. Bei einem Paar auch die Geburtstage. Bei den Ururgroßeltern fängt es schon an, eher mau auszusehen. Dort habe ich nur eine Einzelperson und ein Paar. Und davon jeweils nur die Namen.

    Meine bisherige Informationsquelle war also nur Hörensagen und sämtliche Onlineverzeichnisse, die ja auch hier im Forum aufgelistet sind, haben leider keine brauchbaren Informationen ausgespuckt. Deshalb wollte ich nun dazu übergehen, schriftliche Nachweise aus den entsprechenden Behörden zu beantragen.

    Mein erster Schritt waren nun meine Großeltern väterlicherseits, die in Augsburg verstorben sind. Ich habe mir vom Standesamt Augsburg die Einträge im Sterberegister zusenden lassen und war erstmal angenehm überrascht darüber, dass diese auch die Nummern der entsprechenden Geburtseinträge inkl. Name und Ort des Standesamts enthalten. Also weiß ich ja schon mal, wo ich grundsätzlich als nächstes suchen muss.
    Problem bei der ganzen Sache: Die Geburtsorte meiner Großeltern liegen in Siebenbürgen.
    Gut, das weitere Vorgehen ist jetzt nur eine Verfahrensfrage. Über das Unterforum zu den deutschen Siedlungsgebieten in Rumänien versuche ich derzeit, Kontakt zu einem rumänischen Genealogen herzustellen, da ich selber in absehbarer Zeit kaum die Gelegenheit haben werde, selber hinzufahren und mich durch die Archive zu wuseln (auch wenn ich große Lust dazu hätte).

    Mir stellt sich allerdings gerade folgende Frage: Wie weit komme ich denn mit der Ahnenforschung, wenn ich mich ausschließlich anhand der Geburts- und Sterbeurkunden in die Vergangenheit zurück hangele?
    De facto müsste ja unter normalen Umständen ein lückenloser Ahnennachweis bis zu dem Zeitpunkt möglich sein, an dem flächendeckend Standesämter eröffnet wurden und ihre Aufgaben wahrgenommen haben. Das wäre wohl in Deutschland um die Mitte des 18. Jhd. herum, in manchen Regionen auch früher. Wie das jetzt konkret in Rumänien war, weiß ich natürlich nicht. Aber im Idealfall komme ich ja in der Ahnenforschung auch an den Punkt, an dem meine Familie aus Deutschland nach Rumänien umgesiedelt ist und ab dann stellt sich die Frage: Wie geht es mit der Spurensuche weiter, wo es doch noch gar keine Standesämter gab? Gut, das ist wohl ein Problem, über das ich mir erst dann Gedanken machen sollte, wenn es konkret auftritt, aber dennoch wäre ich da für eure eigenen Erfahrungen sehr dankbar!

    Gruß!
    FN Grau (Neudorf, Siebenbürgen)
    FN Schunn (Girelsau, Siebenbürgen)
    FN Lutsch (Neudorf, Siebenbürgen)
    FN Modjesch (Girelsau, Siebenbürgen)

    Alle Namen ebenso in Hermannstadt und Umgebung
  • Der Suchende
    Gesperrt
    • 04.07.2008
    • 2360

    #2
    Vor Standesamt

    Hallo Tommy.
    Vor den Standesamteintragungen gibt es die Kirchenbücher.
    Das geht eigentlich nahtlos ineinander.
    In Deinem Fall beschäftige Dich auch mit den Auswanderungen (Literatur und Listen).
    Grüße
    Heinrich

    Kommentar

    • Xtine
      Administrator
      • 16.07.2006
      • 28400

      #3
      Hallo Thommy,

      lies Dir doch mal die grundsätzliche Vorgehensweise bei der Ahnenforschung durch. Im Thema So beginne ich meine Familienforschung stehen schon mal viele gute Tipps.

      Eine Quelle an Informationen sind meist die Heiratsregister, die solltest Du keinesfalls außer Acht lassen!
      Und wenn Du an einem Punkt mal nicht mehr weiter weißt, dann frag einfach hier im entsprechenden Forum nach, da wird Dir dann sicher geholfen.

      Auf jeden Fall gilt: Immer schön einen Schritt nach dem anderen rückwärts forschen
      Viele Grüße .................................. .
      Christine

      .. .............
      Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
      (Konfuzius)

      Kommentar

      • StefOsi
        Erfahrener Benutzer
        • 14.03.2013
        • 4066

        #4
        Zitat von DerTommy86 Beitrag anzeigen
        Mir stellt sich allerdings gerade folgende Frage: Wie weit komme ich denn mit der Ahnenforschung, wenn ich mich ausschließlich anhand der Geburts- und Sterbeurkunden in die Vergangenheit zurück hangele?
        Moin,

        nur mal als Anmerkung. Ich wäre so nicht weit gekommen, da die Namensgebung damals
        a) nicht wirklich einfallsreich war (alle hießen Johann ect.)
        b) du somit womöglich nie 100% weiß ob du die richtige Person (den richtigen Johann) hast. Die Heiratsurkunden helfen die Lücke zu schließen.

        Und wie Xtine schon schrieb, grade die Heiratsurkunden sind *die* ergiebigsten Urkunden die es gibt. Die Frage ist nun, ob du einfach "nur" ganz weit in die Vergangenheit willst (mit möglicherweise erhöhter Fehlerquote) oder ob du deine Familie wirklich erforschen willst.

        P.S. In weiten Teilen Dtl. bzw. den dt. Gebieten (Preußen/Pommern/Schlesien/ect) wurden die Standesämter erst 1874 eingeführt.
        Zuletzt geändert von StefOsi; 08.08.2015, 15:10.

        Kommentar

        • Svenja
          Erfahrener Benutzer
          • 07.01.2007
          • 4354

          #5
          Hallo Tommy

          Die Standesämter wurden in grossen Teilen Deutschlands erst 1874 eingeführt bzw. 1876 in Bayern. Nur in den linksrheinischen deutschen Gebieten und in Frankreich wurden sie schon zur Zeit Napoleons eingeführt und oft auch danach beibehalten. In Österreich und somit auch in Tschechien wurden Standesämter erst 1938 eingeführt, wie das in Siebenbürgen war weiss ich jedoch nicht.

          Für die Zeit vor den Standesämtern gibt es Kirchenbücher, die in Deutschland oft bis in die Zeit nach dem 30 jährigen Krieg zurückreichen (falls sie nicht in irgendeinem späteren Krieg oder einer anderen Katastrophe zerstört worden sind). Wie weit zurück sie in Österreich, Tschechien, Rumänien reichen, entzieht sich meiner Kenntnis.

          In Österreich und Tschechien kann man viele Kirchenbucheinträge online einsehen, in Frankreich die Standesamtseinträge und manchmal auch die Kirchenbucheinträge, und das alles kostenlos. In Deutschland ist man daran, die evangelischen Kirchenbücher vieler Regionen online zur Verfügung zu stellen, aber leider nicht kostenlos.

          Ich kann dir zudem empfehlen nicht nur die direkten Vorfahren zu suchen, sondern auch immer alle Kinder einer Familie. Je weiter zurück man kommt, desto weniger Informationen enthalten die Kirchenbucheinträge, und dann sind Einträge von weiteren Kindern oft hilfreich, vor allem deren Taufpaten oder Trauzeugen.

          Gruss
          Svenja
          Zuletzt geändert von Svenja; 08.08.2015, 16:30.
          Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
          https://iten-genealogie.jimdofree.com/

          Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

          Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

          Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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