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  #191  
Alt 12.08.2023, 17:50
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Ralf-I-vonderMark Ralf-I-vonderMark ist offline männlich
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Hallo zusammen,

im Kirchenbuchduplikat von Volmarstein habe ich bei einer Taufe aus dem Jahr 1829 den Weggeldempfänger Peter Caspar Dahlhaus entdeckt. [BILD 219 Nr. 23]
vgl. https://www.landesarchiv-nrw.de/data...00415_0219.jpg

Beim Amt Hohenlimburg wurde 1834 der Weggeldempfänger Joh.Dietr. Grürmann aufgeführt.
vgl. https://wiki.genealogy.net/Amt_Hohenlimburg#Verwaltung

Der Beruf ist sicherlich ausgestorben. Heutzutage würde er wohl beim Finanzamt oder einer kommunalen Gebührenerhebungsstelle arbeiten.

Seinerzeit hatte die preußische Verwaltung das Straßennetz in Staatsstraßen, die über Bezirksgrenzen hinausführten und hohe Priorität genossen, in Bezirksstraßen innerhalb eines Regierungsbezirkes und in kleinere unbedeutende Kreis- und Gemeindewege unterteilt. Um Staatsstraßen zu unterhalten, wurde auch "Wegezoll", Maut, erhoben. Dies verlieh der Straße auch die Bezeichnung Prämienstraße". Für ihre Benutzung musste auf bestimmten Teilstrecken das sog. "Chausseegeld" gezahlt werden.
An bestimmten Stellen waren die Straßen mit Schranken (Barrieren) gesperrt, die erst geöffnet wurden, wenn das Wegegeld gezahlt worden war. Wie heute richtete sich der Preis nach der Kilometerlänge und der Art der Nutzung (Fußgänger, Wagen mit oder ohne Ladung und Ähnliches). Ein umfangreiches Gesetzeswerk regelte u.a. Befreiung vom Chausseegeld, das Verhalten der Verkehrsteilnehmer und die Pflichten der Chausseegeld-Empfänger.
Überwacht wurden Straßen und Zoll durch den "Kreisstraßenbaumeister".
Er hatte auch Sorge zu tragen, dass die Wege in sauberem und ordentlichem Zustand waren. Das war auch die Zeit, in der links und rechts der Straßen Baumalleen entstanden, zur Sicherung der Wege, zum Schattenspenden für die Nutzer und auch als Obstlieferanten.
Damals wie heute war diese Steuer den Straßenbenutzern, den Landwirten, Kaufleuten und Händlern ein großes Ärgernis. Man forderte die Abschaffung dieser Maut, versuchte sich zu drücken und wich aus auf schlechte Feld- und Waldwege, selbst wenn dies offiziell verboten war und empfindliche Strafen nach sich zog.
Die Zahlung dieser "Barrieregelder" war von 1823 bis 1875 Pflicht. Dann wurde sie abgeschafft, hauptsächlich, weil die Erhebung des Wegegeldes beschwerlich und sehr kostspielig war, den Verkehr belästigte und verzögerte und "die Kosten der Erhebung zu dem Ertrage des Chausseegeldes in keinem günstigen Verhältniß stehen".

Ein Wegegeldempfänger hatte wohl eine dem Kreisstraßenbaumeister vergleichbar Funktion mit etwas lokalerer Bedeutung innerhalb eines Amtes.

Viele Grüße
Ralf
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  #192  
Alt 12.08.2023, 17:54
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Hallo zusammen,

zudem habe ich den sehr seltenen und zweifelsohne ausgestorbenen Beruf Kaffeemühlenschmied entdeckt.
Denn am °°30.05.1885 wird in Volmarstein der Kaffeemühlenschmied Carl August Müller (*Westerbauer 07.08.1859) mit Lisette Weber getraut.
[Volmarstein B 1885 / Nr. 5] vgl. https://www.landesarchiv-nrw.de/data...3086_00012.jpg

Der Kaffeemühlenschmied war ein höchst spezialisierter Kleinschmied.
vgl. https://wiki.genealogy.net/Schmied#K...BChlenschmiede

Dieser Beruf ist heute aufgrund der maschinellen Fertigungstechnik ausgestorben.

Viele Grüße
Ralf
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  #193  
Alt 27.08.2023, 12:44
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Hallo zusammen,

nun habe ich den sicherlich ausgestorbenen Beruf Kettenschererin entdeckt.

Am °°30.09.1898 wird in Elberfeld die Kettenschererin Anna Maria Koch (*Elberfeld 20.11.1876, +Barmen 1967) mit dem Stukkateur Heinrich Friedrich Carl Olief (*Elberfeld 20.11.1871, +Elberfeld 02.11.1955) getraut. [Elberfeld B 1898 / Nr. 1061]

Kettenscheren ist eine Vorbereitungsarbeit beim Weben.
vgl. http://www.zeno.org/Meyers-1905/K/meyers-1905-020-0438

Die o.g. Kettenschererin war vermutlich in einer Elberfelder Tuchfabrik tätig.

Viele Grüße
Ralf
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  #194  
Alt 27.08.2023, 17:23
Gastonian Gastonian ist gerade online
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Zitat:
Zitat von Ralf-I-vonderMark Beitrag anzeigen
im Kirchenbuchduplikat von Volmarstein habe ich bei einer Taufe aus dem Jahr 1829 den Weggeldempfänger Peter Caspar Dahlhaus entdeckt. [BILD 219 Nr. 23]
vgl. https://www.landesarchiv-nrw.de/data...00415_0219.jpg

Beim Amt Hohenlimburg wurde 1834 der Weggeldempfänger Joh.Dietr. Grürmann aufgeführt.
vgl. https://wiki.genealogy.net/Amt_Hohenlimburg#Verwaltung

Drei Chausseegeldempfänger habe ich auch im damals noch nicht preußischen Frankenberg (Eder) gesehen. Der erste (Johann Ernst Christian Sasse) war 1824 noch ein Forstlaufer (auch ein lokal untergeordneter Amtsberuf) und ab 1834 Chausseegeldempfänger; der zweite (Johannes Heinemann) war 1832 ein Wegewärter und dann 1838 Chauseegeldempfänger; der dritte (Heinrich Schönewald) war 1832 Gendarm, 1847 Brückengelderheber, und 1849 Chauseegelderheber.


VG


--Carl-Henry
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  #195  
Alt 29.10.2023, 19:49
Anna Sara Weingart Anna Sara Weingart ist offline
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Hier in der Schreibweise "grobgrien knapp"

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