Da dies die Plauderecke ist und das Wetter sowieso nicht einladend will ich euch etwas über meinen DNA Test berichten.
Ich will zugeben, dass ich skeptisch war. Zum einen war ich mir überhaupt nicht sicher, ob ich verstehe was und wie das abläuft, zum anderen war ich kein bißchen überzeugt, dass es mir in irgendeiner Weise hilfreich sein kann.
Als Ende vergangenen Jahres die Testkits im Angebot waren, da habe ich das einfach mal gemacht. Und das Ergebnis hat mich dann doch überrascht.
Zu 57 % wurden meine Wurzeln der nordwestdeutschen Küstenregion zugeordnet. Das passt, denn dort kann ich viele meiner Ahnen und auch mich selbst verorten. 31 % meiner DNA haben allerdings Bezug nach Dänemark und Schweden. Einen direkten Bezug dazu konnte ich zwar nicht finden, aber der Norden war ja öfters schwedisch besetzt und während des 30-jährigen Krieges sind wohl auch einige „Nordmänner“ hier hängen geblieben.
Dann gibt es noch Verbindungen nach Osteuropa und ins Baltikum. Ich vermute hier eine Zuordnung zum sorbischen Teil meiner Ahnen.
Das Ergebnis passt also zu meinen bisherigen Forschungsergebnissen oder ist zumindest erklärbar.
Insgesamt gibt es für die 3381 Personen in meinem Stammbaum 8917 Matches. Ein für mich erstaunliches Ergebnis.
Überwiegend sind das Ergebnisse mit weniger als 1% gemeinsamer DNA, das ist also weit zurück, Verbindungen die 5-9 Generationen zurückliegen. Dazu kommt, dass überwiegend Stammbäume nicht einsehbar sind und daher keine Verbindung hergestellt werden kann.
Ich denke, das ist für mich auch weniger interessant.
Bisher wurde auch noch keine Anfrage bezüglich dieser Matches beantwortet. Da verschwende ich keine weitere Zeit zumal ich auch nicht sicher sein kann, ob diese Ergebnisse erforscht oder kopiert sind. Es bleibt zwar eine „Verwandtschaft“, das ist mir aber zu weit weg.
Da wo ich Zugriff auf Stammbäume hatte, haben sich ein paar Zusammenhänge aufgezeigt, deren Überprüfung sich noch lohnen könnte.
Aber es wurden mir auch einige Matches angezeigt, die zwei größere Rätsel aus der jüngeren Vergangenheit gelöst haben.
Ergebnis vom stärksten Match: 4% gemeinsame DNA: 271 cM in 15 Segmenten
Lange hatte ich in der Vergangenheit bereits nach der Eheschließung meiner Urgroßeltern Peter Christoph Reimer und Catherine Margarethe Rebecka Hahl gesucht, bis ich sie mit Hilfe dieses Forums in Brooklyn, New York entdeckt habe.
1886 hatten sie dort geheiratet. 1888 wurden sie amerikanische Staatsbürger, beantragten einen Reisepass und kehrten nach Deutschland zurück.
Sie bekamen fünf Kinder die alle beginnend 1888 in Deutschland geboren wurden.
1898 verstarb der Vater und das jüngste Kind innerhalb von zwei Tagen.
1901 heiratet die Witwe erneut.
Eines der vier hinterlassenen Kinder der ersten Ehe war meine Großmutter. Daten zu einem Bruder und einer Schwester konnte ich bereits finden, aber eine zweite Schwester war „verschwunden“. Auch in umliegenden Orten war sie nicht zu finden.
Die Region ist auch noch nicht online einsehbar, sondern die Sucherei war immer nur in verschiedenen Archiven möglich.
Bis sie nun in verschiedenen Matches auftauchte. Christine Rebecka Reimer ist 1909 im Alter von 16 Jahren nach Amerika ausgewandert, Sie hat 1915 geheiratet, vier Kinder bekommen und verstarb bereits 1930. Vielleicht hat meine Oma sie deswegen nie erwähnt.
Dank dieses Matches konnte ich die Einwanderung finden, die Eheschließung, verschiedene Censuslisten, Geburten der Kinder, Sterbeeinträge und auch Eheschließungen der Kinder.
Zu ihren Nachkommen konnte ich noch keinen Kontakt herstellen.
Ein weiteres Ergebnis: < 1% gemeinsame DNA: 58 cM in 4 Segmenten
Ich hatte schon lange vermutet, dass Henry F. Buckner der von mir gesuchte Heinrich Friedrich Buchner gewesen sein könnte. Heinrich Friedrich Buchner war am 5.2.1871 in Bremerhaven als unehelicher Sohn der Witwe Margarethe Lübben, geb. Bucher geboren, eine weitere Urgroßmutter von mir. Danach hatte sich seine Spur verloren. Erst 1924 als seine Mutter starb konnte ich einer Sterbeanzeige in der Zeitung entnehmen, dass Henry F. Buckner und Frau aus New York dort aufgeführt waren.
Ich konnte auch ein Orbituary zu Henry F. Buckner aufspüren, es enthielt aber keine Daten außer Geburtsjahr und dem Hinweis dass er aus Germany kam. Angeschriebene Nachkommen hatten nie auf meine Anfragen reagiert, die Verwandtschaft ließ sich somit bisher nicht fest zuordnen.
Da jetzt gemeinsame DNA bestätigt ist kann ich Henry F. Buckner mit diesem „Beweis“ als unehelichen Sohn meiner Urgroßmutter zuordnen.
Seine Eheschließung, die Geburt von Kindern finden sich und es gibt lebende Nachkommen die ihn in ihren Bäumen aufgenommen haben.
Kontakte kamen allerdings wieder einmal nicht zustande.
Anscheinend wird dort nicht weiter geforscht, dabei könnte ich ihnen noch ein paar Generationen bieten, könnte ihnen von den Familien der vier Schwestern berichten, die Tests haben sie wohl nur gemacht weil es gerade „in“ war. Weiteres Interesse scheint nicht vorhanden.
Fazit: Für mich schließen sich mit diesem Test zwei Lücken in der näheren Vergangenheit, die ich vermutlich ohne das Testergebnis nicht, oder nur zufällig geschlossen hätte.
Jetzt bleibt nur noch das Geheimnis über den Verbleib des Seemanns, der 1869 in Baltimore von Bord seines Schiffes desertiert ist und irgendwo in Nordamerika ein neues Leben begonnen hat. Vielleich findet sich über die DNA eine Spur.
Der Test hat mir genau dort weitergeholfen, wo ich es erhofft hatte, bzw. wo ich bisher von einer Auswanderung noch nichts wusste. Vielleicht findet sich zukünftig ja noch mehr, lose Enden gibt es genug im Stammbaum.
Vielleicht habt ihr ähnliche Ergebnisse, vielleicht neue Ansätze für weitere Forschung gefunden.
Berichtet doch was ihr erlebt habt.
Ich will zugeben, dass ich skeptisch war. Zum einen war ich mir überhaupt nicht sicher, ob ich verstehe was und wie das abläuft, zum anderen war ich kein bißchen überzeugt, dass es mir in irgendeiner Weise hilfreich sein kann.
Als Ende vergangenen Jahres die Testkits im Angebot waren, da habe ich das einfach mal gemacht. Und das Ergebnis hat mich dann doch überrascht.
Zu 57 % wurden meine Wurzeln der nordwestdeutschen Küstenregion zugeordnet. Das passt, denn dort kann ich viele meiner Ahnen und auch mich selbst verorten. 31 % meiner DNA haben allerdings Bezug nach Dänemark und Schweden. Einen direkten Bezug dazu konnte ich zwar nicht finden, aber der Norden war ja öfters schwedisch besetzt und während des 30-jährigen Krieges sind wohl auch einige „Nordmänner“ hier hängen geblieben.
Dann gibt es noch Verbindungen nach Osteuropa und ins Baltikum. Ich vermute hier eine Zuordnung zum sorbischen Teil meiner Ahnen.
Das Ergebnis passt also zu meinen bisherigen Forschungsergebnissen oder ist zumindest erklärbar.
Insgesamt gibt es für die 3381 Personen in meinem Stammbaum 8917 Matches. Ein für mich erstaunliches Ergebnis.
Überwiegend sind das Ergebnisse mit weniger als 1% gemeinsamer DNA, das ist also weit zurück, Verbindungen die 5-9 Generationen zurückliegen. Dazu kommt, dass überwiegend Stammbäume nicht einsehbar sind und daher keine Verbindung hergestellt werden kann.
Ich denke, das ist für mich auch weniger interessant.
Bisher wurde auch noch keine Anfrage bezüglich dieser Matches beantwortet. Da verschwende ich keine weitere Zeit zumal ich auch nicht sicher sein kann, ob diese Ergebnisse erforscht oder kopiert sind. Es bleibt zwar eine „Verwandtschaft“, das ist mir aber zu weit weg.
Da wo ich Zugriff auf Stammbäume hatte, haben sich ein paar Zusammenhänge aufgezeigt, deren Überprüfung sich noch lohnen könnte.
Aber es wurden mir auch einige Matches angezeigt, die zwei größere Rätsel aus der jüngeren Vergangenheit gelöst haben.
Ergebnis vom stärksten Match: 4% gemeinsame DNA: 271 cM in 15 Segmenten
Lange hatte ich in der Vergangenheit bereits nach der Eheschließung meiner Urgroßeltern Peter Christoph Reimer und Catherine Margarethe Rebecka Hahl gesucht, bis ich sie mit Hilfe dieses Forums in Brooklyn, New York entdeckt habe.
1886 hatten sie dort geheiratet. 1888 wurden sie amerikanische Staatsbürger, beantragten einen Reisepass und kehrten nach Deutschland zurück.
Sie bekamen fünf Kinder die alle beginnend 1888 in Deutschland geboren wurden.
1898 verstarb der Vater und das jüngste Kind innerhalb von zwei Tagen.
1901 heiratet die Witwe erneut.
Eines der vier hinterlassenen Kinder der ersten Ehe war meine Großmutter. Daten zu einem Bruder und einer Schwester konnte ich bereits finden, aber eine zweite Schwester war „verschwunden“. Auch in umliegenden Orten war sie nicht zu finden.
Die Region ist auch noch nicht online einsehbar, sondern die Sucherei war immer nur in verschiedenen Archiven möglich.
Bis sie nun in verschiedenen Matches auftauchte. Christine Rebecka Reimer ist 1909 im Alter von 16 Jahren nach Amerika ausgewandert, Sie hat 1915 geheiratet, vier Kinder bekommen und verstarb bereits 1930. Vielleicht hat meine Oma sie deswegen nie erwähnt.
Dank dieses Matches konnte ich die Einwanderung finden, die Eheschließung, verschiedene Censuslisten, Geburten der Kinder, Sterbeeinträge und auch Eheschließungen der Kinder.
Zu ihren Nachkommen konnte ich noch keinen Kontakt herstellen.
Ein weiteres Ergebnis: < 1% gemeinsame DNA: 58 cM in 4 Segmenten
Ich hatte schon lange vermutet, dass Henry F. Buckner der von mir gesuchte Heinrich Friedrich Buchner gewesen sein könnte. Heinrich Friedrich Buchner war am 5.2.1871 in Bremerhaven als unehelicher Sohn der Witwe Margarethe Lübben, geb. Bucher geboren, eine weitere Urgroßmutter von mir. Danach hatte sich seine Spur verloren. Erst 1924 als seine Mutter starb konnte ich einer Sterbeanzeige in der Zeitung entnehmen, dass Henry F. Buckner und Frau aus New York dort aufgeführt waren.
Ich konnte auch ein Orbituary zu Henry F. Buckner aufspüren, es enthielt aber keine Daten außer Geburtsjahr und dem Hinweis dass er aus Germany kam. Angeschriebene Nachkommen hatten nie auf meine Anfragen reagiert, die Verwandtschaft ließ sich somit bisher nicht fest zuordnen.
Da jetzt gemeinsame DNA bestätigt ist kann ich Henry F. Buckner mit diesem „Beweis“ als unehelichen Sohn meiner Urgroßmutter zuordnen.
Seine Eheschließung, die Geburt von Kindern finden sich und es gibt lebende Nachkommen die ihn in ihren Bäumen aufgenommen haben.
Kontakte kamen allerdings wieder einmal nicht zustande.
Anscheinend wird dort nicht weiter geforscht, dabei könnte ich ihnen noch ein paar Generationen bieten, könnte ihnen von den Familien der vier Schwestern berichten, die Tests haben sie wohl nur gemacht weil es gerade „in“ war. Weiteres Interesse scheint nicht vorhanden.
Fazit: Für mich schließen sich mit diesem Test zwei Lücken in der näheren Vergangenheit, die ich vermutlich ohne das Testergebnis nicht, oder nur zufällig geschlossen hätte.
Jetzt bleibt nur noch das Geheimnis über den Verbleib des Seemanns, der 1869 in Baltimore von Bord seines Schiffes desertiert ist und irgendwo in Nordamerika ein neues Leben begonnen hat. Vielleich findet sich über die DNA eine Spur.
Der Test hat mir genau dort weitergeholfen, wo ich es erhofft hatte, bzw. wo ich bisher von einer Auswanderung noch nichts wusste. Vielleicht findet sich zukünftig ja noch mehr, lose Enden gibt es genug im Stammbaum.
Vielleicht habt ihr ähnliche Ergebnisse, vielleicht neue Ansätze für weitere Forschung gefunden.
Berichtet doch was ihr erlebt habt.
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