Änderung des Nachnamens?

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  • khsk
    Erfahrener Benutzer
    • 12.10.2011
    • 186

    Änderung des Nachnamens?

    Hallo in die Runde,

    ich suche gerade die Vorfahren meines Mannes in den Kirchenbüchern von Betsche, Kreis Meseritz und da ist so eine Sache, die ich nicht so recht einordnen kann:
    Der Vorfahr heißt nach den Unterlagen meines Mannes (Ariernachweis) Simon Kaczmarek, verheiratet mit Anna Piatek. In den KB finde ich ihn unter dem Namen 'Simon Kaczmarek al. (alias?) Matusz'. Die erste Tochter heißt auch Matusz, die zweite dann Kaczmarek. Durch die Ehe mit Anna Piatek ist dieser Simon auch der richtige :-), deren FN gibt es nicht oft.
    Den Zusatz 'al.' habe ich in den KB von Betsche schon öfter gesehen. Was bedeutet das? Waren das evtl. uneheliche Kinder, die dann den Namen des Vaters geführt haben? Betsche war auch zeitweise polnisch, wurde das in Polen anders gehandhabt?
    Wer weiß etwas?

    Viele Grüsse aus dem Norden
    Susanne
    Zuletzt geändert von khsk; 12.03.2016, 18:22. Grund: Tippfehler
  • Brigitte Bernstein
    Erfahrener Benutzer
    • 02.08.2010
    • 590

    #2
    Hallo Susanne!
    Ich denke es ist wie in der Tschechischen Republik auch, da wurden die Namen auch anders geschrieben wie unter deutscher oder böhmischer Herrschaft. Zum Beispiel der Name Rzehake, Rehake Tscheak
    Viele Grüße Brigitte
    Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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    • Mats
      Erfahrener Benutzer
      • 03.01.2009
      • 3391

      #3
      Hallo Susanne,

      ich kenne mich im Kreis Meseritz gar nicht aus.
      Ich habe bei meinen Vorfahren viele solcher Fälle weil dort Hofnamen üblich waren.

      Da wird aus einem "Grotjohann" auch schon mal ein "An der Schule" und später "Schüler" (Wengern), "Peusner" wird "Krämer" oder "Wächter" wird "Höltkemeier" (Holtrup).

      Im lippischen wimmelt es in den Kirchenbüchern von solchen Einträgen.

      Vielleicht solltest Du Dich mal erkundigen, ob es im Kreis Meseritz auch üblich war, die Personen nach dem Namen des Hofes auf dem sie lebten zu benennen.

      Grüße aus OWL
      Anja
      Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
      der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
      also ist heute der richtige Tag
      um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
      Dalai Lama

      Kommentar

      • khsk
        Erfahrener Benutzer
        • 12.10.2011
        • 186

        #4
        Hallo Brigitte, Hallo Anja,

        das die Namen im polnischen anders geschrieben wurden, kann man oft sehen, dann wird z. B. aus KNAK KNAKOWICZ für den Mann und KNAKOWICZOWNA für die Frau. Aber Matusz ist halt ganz anders als Kaczmarek. Darum könnte ich mir denken, das Dein Vorschlag, Anja, es eher treffen könnte. Aber hat man Anfang/Mitte des 19. Jhdts. noch die Nachnamen an die Gutshöfe angepasst? Der Stand des Simon wird übrigens nicht als Ackerbürger angegeben.

        Erst mal Danke für die Denkanstösse
        Susanne

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        • goli
          Erfahrener Benutzer
          • 14.12.2008
          • 985

          #5
          Zitat von XJS Beitrag anzeigen

          Vielleicht solltest Du Dich mal erkundigen, ob es im Kreis Meseritz auch üblich war, die Personen nach dem Namen des Hofes auf dem sie lebten zu benennen.
          Solche Dinge sind mir bei meinen intensiven Forschungen in Schlesien, wenn auch nicht im Kreis Meseritz noch niemals begegnet!


          Gruß Marcus

          Kommentar

          • Mats
            Erfahrener Benutzer
            • 03.01.2009
            • 3391

            #6
            Zitat von khsk Beitrag anzeigen
            Aber hat man Anfang/Mitte des 19. Jhdts. noch die Nachnamen an die Gutshöfe angepasst?
            Hier in der Gegend auf jeden Fall.
            Es ist sogar heute zum Teil noch üblich, die Leute so zu nennen,
            nur in offiziellen Dokumenten eben nicht mehr.

            Im Dorf wird man dann doch als Meiers Heinz gerufen obwohl man als Heinz Müller geboren wurde aber eben Ilse Meier geheiratet hat und auf dem Meier-Hof wohnt.

            Grüße aus OWL
            Anja
            Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
            der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
            also ist heute der richtige Tag
            um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
            Dalai Lama

            Kommentar

            • Mr. Black
              Erfahrener Benutzer
              • 12.08.2009
              • 760

              #7
              Hallo Susanne,

              das ist eine Thematik, deren Klärung mich ebenfalls interessieren würde. Mein Fachgebiet ist der Nachbarkreis Bomst und dort kam derlei auch vor – wenngleich sehr selten – und ebenso mit extrem konträren Namen. Einen logischen Grund dafür kann ich nicht erkennen; die Hofnamen-Version klingt durchaus einleuchtend, möchte ich aber für mich ausschließen.

              Mit freundlichen Grüßen,

              Marcus
              Just a drop of water in an endless sea. All we are is dust in the wind.
              http://ahnensuche.wordpress.com/

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              • gustl
                Erfahrener Benutzer
                • 25.08.2010
                • 676

                #8
                Hallo allerseits,

                diesen Fall (oder Fälle), dass der einheiratende Ehemann den Hofnamen als seinen Familiennamen übernahm (in einem Fall bei uns sogar den Vornamen des Schwiegervaters!) kenne ich von unseren sorbischen Vorfahren aus Kuschkow/Märkische Heide. Das ist, wenn ich das richtig erkannt habe, nicht so sehr weit von Euren Orten entfernt. Verschiedene threads hier berichten aber auch aus ganz anderen Gebieten des deutschsprechenden Raums von dieser Sitte.

                Leider berichtet Susanne nicht, wann diese Daten erstellt wurden, deswegen kann ich das al. nicht einordnen. Ich halte es für möglich, dass der Brauch fortgeführt sein könnte, obwohl es in Preußen und/oder Polen schon Vorschriften zur Namens(fort)führung gab, die dem Brauch widersprachen. Ich weiß leider überhaupt nicht, an wen man sich in diesem Falle wenden könnte. Verschiedene Versuche, per e-mail sorbische "Traditionsvereine", wenn ich das mal so kurz und salopp so nennen darf, zu befragen, blieben leider unbeantwortet.

                Wenn Ihr Eure Vorfahren auch als Sorben einordnet, würde ich nochmal einen Versuch unternehmen, eine Anfragestelle zu finden, die auch antwortet.

                Beste Grüße
                Cornelia

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                • KaRos
                  Erfahrener Benutzer
                  • 27.02.2015
                  • 200

                  #9
                  Hallo,

                  im Raum Posen ist mir so ein "alias" oder "genannt"-Name auch einige seltene Male begegnet. Im letzten Fall, der mir untergekommen ist, handelte es sich um einen Mann, der bei einer Pflegefamilie aufgewachsen ist.
                  Also nach dem Schema:
                  Vorname Geburtsname genannt Nachname des Pflegevaters
                  LG KaRos
                  ------------
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