Bulle = Buhle ???

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  • animei
    Erfahrener Benutzer
    • 15.11.2007
    • 9237

    #16
    Zitat von tvogel17 Beitrag anzeigen
    Mein erster Gedanke war "Büble"...
    Meiner auch.
    Gruß
    Anita

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    • benangel
      Erfahrener Benutzer
      • 09.08.2018
      • 4329

      #17
      Hallo,

      in den Einträgen davor und danach werden folgende Begriffe verwendet:
      - sein Weib
      - ein Knäblein
      - ein Töchterlein
      - ein Kind
      - sein Margret
      Gruß
      Bernd

      Kommentar

      • nav
        Erfahrener Benutzer
        • 30.03.2014
        • 715

        #18
        Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
        die Buhle, gleich ob Geliebte oder Verlobte, hat ein langes u, Bulla ein kurzes
        "muß" hat auch ein langes u, ebenso hat "bißchen" ein langes i und "Schloß" ein langes o - im Gegensatz zu den korrekt geschriebenen deutschen Wörtern "muss", "bisschen" und "Schloss", alle mit kurzem Vokal.

        Dennoch schreiben viele Leute diese Wörter noch so. Regeln die heute strikt zutreffen, müssen damals nicht existiert haben, oder können anders gewesen sein.

        Beim konkreten Beispiel würde ich nicht vollständig ausschließen, dass es sich einfach um eine Eigenart des Schreibers handelt, der zwischen "Buhle", "Bule" oder "Bulle" etc. keinen Unterschied in der Länge des Vokals gesehen hat. Hängt vielleicht auch vom Dialekt ab. Das ist aber natürlich nur Spekulation.

        Nico

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        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #19
          Hallo

          Schwäbisches Wörterbuch: "Bule" = Büble
          Viele Grüße

          Kommentar

          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6450

            #20
            Ja, könnte passen, aber da steht halt Bulla, nicht Bule.
            Anderer Vorschlag: falls häufiger weibliche Vornamen eingetragen sind, dann könnte es vielleicht eine Kurzform von Sibylla, Sibulla sein.


            Viele Grüße
            Peter

            Kommentar

            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 15113

              #21
              Bule = Sohn

              Quelle: Schwäbisches Wörterbuch
              Angehängte Dateien
              Viele Grüße

              Kommentar

              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 15113

                #22
                Wer da unbedingt "Bulla" lesen will: das wäre dann eine Waltburga

                Quelle wie oben
                Angehängte Dateien
                Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 05.04.2023, 16:52.
                Viele Grüße

                Kommentar

                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6450

                  #23
                  Ancestry hat jede Menge Bulla als Vornamen, auch in Württemberg


                  Jetzt brauchte man im betreffenden KB nur mal nachzusehen, ob mal eine Bulla heiratet.
                  Viele Grüße
                  Peter

                  Kommentar

                  • j.steffen
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.04.2006
                    • 1425

                    #24
                    viell.
                    "Puella" = Mädchen, Tochter?
                    MfG,
                    j.steffen

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                    • arbophilus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 27.03.2011
                      • 812

                      #25
                      Hallo zusammen,

                      ich danke Euch allen für die rege Diskussion.

                      Als echtem Schwaben will mir die Erklärung "kleiner Bub" nicht so recht schmecken...
                      Denn das "Bule" würde auf jeden Fall mit langem "u" gesprochen, schreiben würde man es eher "Bu-ale" oder "Bu-ele", gerade in der Reutlinger Gegend.

                      Auf ide Idee, das Wort mit zwei "L" zu schreiben, müsste man erstmal kommen - ich würde damit dann auch automatisch ein kurzes "u" verbinden.
                      Was aber trotzdem nicht ausgeschlossen ist, wie von Nico richtig angemerkt wurde, denn "zwei Konsonsnaten = Vokal davor kurz" ist eine Regel, die damals vielleicht nicht bekannt war.

                      Ich habe mir leider die anderen Stellen im Kirchenbuch nicht notiert, aber wenn ich nochmal auf weitere Beispiele stoße, nenne ich sie Euch hier.

                      Auf jeden Fall schonmal an alle Danke!

                      VG Mark
                      FN Bachofer (Bachhofer, Bachoffer) v.a. Botnang (Württ.), urspr. Oberdiessbach/Kant. Bern/CH
                      Doh Feuerbach/Württ. - Schöller Botnang u. Raum Stuttgart - Matthes Sachsen u. Thüring. - Wehnert, Tauer, Stoye Sachsen u. Sachs.-Anhalt - Freye, Hotho Sachs.-Anhalt, Schlesien u. Posen - Zimmer, Joite Schlesien u. Posen - Koch, Fiege, Quast Süd-Nied.sachsen
                      Dauersuche:
                      Nachk. v. Heinrich Freye (*1874 Biere, oo1904 Kr.Hohensalza - A.I. Klingbeil) - Nachk. v. Opernsäng. Paul Schöller (+1953 Stuttgart)

                      Kommentar

                      • Xylander
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.10.2009
                        • 6450

                        #26
                        Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                        Ancestry hat jede Menge Bulla als Vornamen, auch in Württemberg


                        Jetzt brauchte man im betreffenden KB nur mal nachzusehen, ob mal eine Bulla heiratet.
                        Viele Grüße
                        Peter
                        Hier zB. wird eine Bulla getauft.
                        Name Bulla Wanger Art des Ereignisses Taufe Taufdatum 6. Apr 1587 Taufort Ofterdingen u. Schingen, Württemberg, Deutschland Seitennummer 120;121 Vater Clar Wanger Mutter Margaretha Wanger Stadt oder Distrikt der Veröffentlichung Ofterdingen u Schingen Verfasser Evangelische Kirche Öschingen (OA. Rottenburg)Und hier haben wir eine Täuflingsmutter Bulla Baur 1561 im KB Ofterdingen und Schingen:
                        Begin your discovery today by exploring the world's largest online family history resource!

                        Viele Grüße
                        Peter
                        Ach ja, ich bleibe dabei: da steht Bulla, nicht Bulle. Vgl. e und a in begraben
                        Zuletzt geändert von Xylander; 05.04.2023, 17:51.

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                        • sternap
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.04.2011
                          • 4072

                          #27
                          in österreich war es vor fünfzig jahren noch im sprachgebrauch, das burli, gesprochen buali, das bübli.
                          passt zum männlichen baby oder zum mit kosewort angesprochenen erwachsenen.
                          freundliche grüße
                          sternap
                          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                          Kommentar

                          • arbophilus
                            Erfahrener Benutzer
                            • 27.03.2011
                            • 812

                            #28
                            Hallo zusammen,

                            verzeiht mir, aber ich bin nach wie vor sehr skeptisch, auch wenn Ihr Euch zumindest teilweise sehr einig seid. Ich weiß, dass ich mich mit meinem Widerspruch vermutlich mal wieder unbeliebt mache. Verzeiht es mir, aber ich bin erst dann überzeugt, wenn die Argumente mich auch wirklich voll überzeugen...

                            1) Zur vermeintlichen Konsens-"Lösung" Bulle = Bule (kleiner Bub)

                            Bei reiner Betrachtung der angegebenen schriftlichen Quellen bzw. Nachschlagewerke ist das eine einfache Lösung, die mir aber zu "verkopft" und konstruiert ist. Für mich als Sprecher des schwäbischen Dialekts passt das einfach nicht

                            Kein Schwabe würde das Wurt Bule mit kurzem Vokal aussprechen. Und das Doppel-L weist nun mal recht eindeutig auf ein kurzes "u" hin (auch wenn das wie oben erläutert im 17. Jahrhundert natürlich auch nicht sicher ist). Bule im Sinne kleiner Bub würde man Bule, Buhle, Buale oder Buele schreiben, oder auch (im Sinne von sternap) Buali oder Burli.

                            Der Pfarrer, der das geschrieben hat (Eusebius Her(r)mann), war ein gebürtiger Reutlinger, der in Tübingen studiert hat. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er nicht schwäbisch gesprochen hat.

                            2) Mit denselben Argumenten glaube ich inzwischen ebenso wenig an meine ursrüngliche Deutung Bulle = Buhle (Geliebte, Verlobte, ....)
                            Auch für diese Deutung ist das "Doppel-L" nicht dienlich.

                            3) Ich halte die Deutung auf eine Kurzform von Waldburga (oder Wallburga) für noch am Wahrscheinlichsten, konnte dies aber auch nicht mit einem anderen Eintrag belegen. Es gibt leider keine Heirat von einem Hans Baur mit einer Waldburga oder Bulla o.ä. in der Zeit und Region, der passen könnte.

                            4) Ich habe das Wort "Bulle" in jenem Kirchenbuch auch an anderer Stelle gelesen, weil ich es Seite für Seite durchsucht hatte. Da es sehr schwer lesbar ist, möchte ich das nicht unbedingt wiederholen. Aber dadurch kann ich im Moment leider auch keine weiteren Vergleichsstellen nennen. Sobald ich eine (wieder-)finde, melde ich mich.

                            Mit Dank an alle, die etwas beigetragen haben!

                            Mark
                            .
                            Zuletzt geändert von arbophilus; 10.04.2023, 14:29.
                            FN Bachofer (Bachhofer, Bachoffer) v.a. Botnang (Württ.), urspr. Oberdiessbach/Kant. Bern/CH
                            Doh Feuerbach/Württ. - Schöller Botnang u. Raum Stuttgart - Matthes Sachsen u. Thüring. - Wehnert, Tauer, Stoye Sachsen u. Sachs.-Anhalt - Freye, Hotho Sachs.-Anhalt, Schlesien u. Posen - Zimmer, Joite Schlesien u. Posen - Koch, Fiege, Quast Süd-Nied.sachsen
                            Dauersuche:
                            Nachk. v. Heinrich Freye (*1874 Biere, oo1904 Kr.Hohensalza - A.I. Klingbeil) - Nachk. v. Opernsäng. Paul Schöller (+1953 Stuttgart)

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