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  • Paulchen
    Erfahrener Benutzer
    • 28.11.2008
    • 316

    #16
    Eins noch ....

    Kennt die kath. Kirche eigentlich auch Ausläuteregister? Für ev. Pfarreien habe ich diese in Schlesien schon bearbeitet. Eine feine Sache, wird doch darin auch an auswärtig Verstorbene gedacht. Vermutlich gegen eine Gebühr wurden die Glocken geläutet. Mit genauen Daten wurde der Sterbefall dann in diesen Registern festgehalten. Wurde der Tote vor Ort beedigt - gibt es den Sterbeeintrag also zweimal. Starb er auswärts und die Angehörigen wollten auf diese Weise an ihn erinnern, dann hat man zumindest den Hinweis wo und wann dies geschah. U.a. für den 30jährigen Krieg ganz interessant. Oder man erfährt so, wo eine Tochter oder Sohn abgeblieben war.

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    • #17
      Hallo Paulchen,

      ich kenne nur wenige Pfarreien, die ein "Totengeläutbuch" führten und die waren wohl evangelisch:




      Und ansonsten zum Thema: es kam wohl wirklich auf den jeweiligen Pfarrer an: ich habe Urkunden, auf denen die Hebamme namentlich und ob aprobiert oder nicht, genannt wird, auf denen (Beerdigung) steht: von Kreuzsäulen besungen oder von Klageweibern besungen, oder starb ohne ärztliche Versorgung, der Bader konnte nicht helfen. Solche "Zusatzangaben" lassen natürlich allerlei Vermutungen hinsichtlich Geld, Ansehen im Ort usw. zu.

      Andere Urkunden beschränken sich auf das allernotwendingste.

      Schöne Grüße
      Marlies

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      • Preussin
        Benutzer
        • 06.02.2008
        • 97

        #18
        Hallo Paulchen,

        ich forsche selber in Oberschlesien (Kreis Neisse) und muß hier mal eine Lanze für die dortige kath. Geistlichkeit brechen. Die Einträge, die ich gefunden habe, waren durchweg sehr ausführlich inklusive Wohnort mit Hausnummern, Beruf und Stand der Eltern bei Traueinträgen usw. Die Sterbeeinträge sind zugegebenermaßen meistens sehr knapp ("Bauer xy starb allhier im 65. Jahr" oder so ähnlich), aber das habe ich in anderen Gegenden genauso erlebt. Vielleicht hast Du einfach Pech mit einer bestimmten Gemeinde und deren KB-Führung?

        Gruß, die Preussin.

        Kommentar

        • Michael
          Moderator
          • 02.06.2007
          • 5162

          #19
          Zitat von Eva64 Beitrag anzeigen
          Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurden in Württemberg Normen vorgegeben, wie ein Eintrag verfasst werden musste.
          Hallo,
          bei Eva bezieht sich die Antwort mal wieder auf ihr Württemberg.
          Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
          auf jeden Fall sind wir linksrheinisch, und das bedeutet: Napoleon war da und hatte die Zivilstandsregister im Gefolge.
          Napoleon war so ziemlich überall, auch rechtsrheinisch.

          Die Zivilstandsregister wurden durch den Code Civil im Jahr 1798 in den linksrheinischen Gebieten eingeführt.

          Nach Bildung des Rheinbunds unter Napoleons Protektorat im Jahr 1806 wurden die Zivilstandsregister auch in den Königreichen Bayern, Sachsen, Westphalen und Württemberg sowie in den Großherzogtümern Baden, Berg, Frankfurt, Hessen und Würzburg eingeführt.

          Im Code Civil waren die Bestimmungen über die Registrierung von Geburten, Proklamationen, Heiraten und Sterbefällen vorgeschrieben.

          Die Kirchenbücher wurden nicht mehr in tabellarischer Form geführt, sondern in Worten ausformuliert.

          Beispiel Taufbuch vorher:
          Tag, Monat, Jahr, Name des Kindes, Eltern, Taufpaten

          Beispiel Taufbuch nachher:
          Im Jahr Eintausend achthundert und zehn den [Tag, Monat, Uhrzeit] wurde geboren und den [Tag, Monat, Uhrzeit] getauft ...
          Zitat von Ursula Beitrag anzeigen
          heute habe ich ein KB gehabt in dem der Pfarrer meinte, nicht mal den Vater der Brautleute nennen zu müssen
          In Kirchenbüchern aus verschiedenen Kantonen der Schweiz ist mir aufgefallen, daß die Eltern nur bei der Taufe eines Kindes angegeben werden. Bei Heirats- und Sterbeeinträgen gibt es keine Angaben über Eltern, Herkunftsort und Alter.
          Zitat von Ursula Beitrag anzeigen
          Das hilft mir viel, wenn es von Schneiders, Müllers, Mayers und Walters nur so wimmelt
          Ja, da hilft auch würfeln nicht weiter.
          Viele Grüße
          Michael

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          • MarkusM
            Benutzer
            • 07.07.2008
            • 64

            #20
            Ich bearbeite zur Zeit die Kirchenbücher von Denkendorf (das ist dann wohl mein Württemberg ;-) ).
            Dort ändert sich die Qualität auch merklich mit den Pfarrern. Einer z.B. hat sich bei der Geburt eines Kindes zwar ausführlich über die Eltern ausgelassen, den Namen des Kindes hat er dabei allerdings vergessen. Außerdem hat er mal ein halbes Jahr vergessen Ehen einzutragen, ein anderes mal dafür sind mehrere Ehen doppelt vermerkt.

            Grüße

            Markus
            Suche Jaudas in Oberstetten, Zwiefalten und Umgebung

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            • Eva64
              Erfahrener Benutzer
              • 08.07.2006
              • 809

              #21
              Zitat von Michael Beitrag anzeigen
              Hallo,
              bei Eva bezieht sich die Antwort mal wieder auf ihr Württemberg.
              Kann doch auch nix dafür, dass die allermeisten meiner Vorfahren sich bisher im Ländle herumgetrieben haben. Dafür komme ich aber in ganz Württemberg rum ...

              Grüßle
              Eva

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              • Whodunit
                Erfahrener Benutzer
                • 14.09.2008
                • 198

                #22
                Zitat von MarkusM Beitrag anzeigen
                Einer z.B. hat sich bei der Geburt eines Kindes zwar ausführlich über die Eltern ausgelassen, den Namen des Kindes hat er dabei allerdings vergessen.
                Wirklich?!

                Das ist ja schlimm, wenn man nicht mal die Vornamen des Kindes findet. So kann man ja ganz schnell Geschwister verwechseln ...
                Viele Grüße,
                Daniel.


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