Kind trägt Familiennamen schon vor der Eheschließung (1896)

[michista]

Hallo boardies,

ich bin nun schon 3 Monate in diesem Forum, jetzt traue ich mich mal etwas zu fragen.

Vor kurzem habe ich das Familienstammbuch meines Vaters bekommen. Hier fiel mir auf, daß das im Januar 1896 geborene Kind schon den Familiennamen Klein trug, obwohl die Eheschließung erst im November 1896 war. Wie ist das möglich?

Übrigens, das Board finde ich klasse!

lg michaela

[gudrun]

RE: Wie war das damals?

Hallo,

nicht immer bekamen uneheliche Kinder den Namen der Mutter. Auch der Name des Vaters wurde oft genommen. Gerade deswegen tut man sich manchmal schwer bei der Forschung.

Viele Grüße
Gudrun

[Marlies]

RE: Wie war das damals?

Hallo michaela,

klasse, dass Du Dich getraut hast, zu fragen (und für das Lob)

wenn der Vater das Kind als seins anerkannt hat, war es kein Problem, gleich den "richtigen" Namen einzutragen.

LG Marlies

[Ingerika]

Hallo Michaela,
bei meinem Vater war das auch so und da wurde erst 2 Jahre später (!) geheiratet.
Im Familienregister auf dem STandesamt habe ich dann den Zusatz entdeckt: Durch spätere Eheschließung legitimiert.
Vielleicht findest du ja auch so etwas!
Gruß, Inge

[Carlton]

Hallo Michaela,

ich habe einen Ahnen, der hat das Kind als das seinige anerkannt und ihm auch seinen Namen gegeben (1847 steht dazu im KB unter Bemerkungen: zur Vaterschaft bekennt sich ...... und er will auch, dass das Kind seinen Namen trägt). Die Mutter hat er nie geheiratet.

Bei seinem Sterbeeintrag 1850 steht: Der ...... starb unverheiratet, aber als Vater, an........ mit 24 Jahren.......

Allerdings habe ich dieses bisher nur ein einziges Mal festgestellt.

[eitrei]

RE: Kind trägt Familiennamen schon vor der Eheschließung (1896)

Bei uns in Österreich war es so (ab 1770), dass der Vater von unehelichen Kindern sich bei der Taufe mit zwei Zeugen zur Vaterschaft bekennen konnte.
Dann war von Anfang an der Familienname des Kindes der des Vaters.
Oft steht dann auch mit anderer Tinte dabei, wenn dann eine spätere Eheschließung stattgefunden hat (hier fällt dann auch das Wort legitimiert). Ich habe übrigens keinen Fall bis jetzt gefunden, wo nach solchen Taufeinträgen keine spätere Hochzeit stattgefunden hätte.

Ansonsten war der Familienname der der Mutter. Das sieht man an den Hochzeitseinträgen. Eine Frau hat bei der Taufen ihrer Kinder immer als ihren Geburts-familiennamen den Namen des späteren Ehemanns ihrer Mutter angegeben. Bei der Hochzeit selbst, aber war der Pfarrer genauer und strenger, denn dort hat er ihren tatsächlciehn Geburts-familiennamen (also den Geburts-familiennamen ihrer Mutter verwendet).

Trotzdem scheint eine andere Frau einen Pfarrer dazu gebracht zu haben, die rechtliche Lage auch etwas großzügig auszulegen. Bei einer Taufe steht nämlich der vermeintliche Vater und spätere Ehemann der Mutter nicht dabei. Allerdings im dazugehörigen Index zum Taufmatrikenbuch findet sich die Taufe auch unter dem Familiennamen des Vater. Die Ehe wurde erst 3 Jahre später geschlossen.
Der damalige Index war aber sofort oder zumindest jährlich geschrieben worden.