"Geizige" Großeltern...?

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  • roi
    Erfahrener Benutzer
    • 15.11.2006
    • 377

    #16
    Ich kenne auch beide Versionen. Meine Mutter, die heute 89 wird, unterstützt mich bei der Familienforschung und hat mir unheimlich viel über ihre Familie und auch über die meines Vaters erzählt. Sie ist zum Glück auch eine ziemlich zuverlässige Quelle, außerdem gab es in meiner Familie bereits mehrere Familienforscher, deren Unterlagen ich geerbt habe.
    Bei meiner Schwiegermutter ist das ganz anders, allerdings ist sie mittlerweile auch 95. Mein Mann musste bei 0 anfangen und es stellte sich heraus, dass seine Mutter viel weniger über ihre Familie wusste als meine. Einige unliebsame Sachen hatte sie auch offenkundig verdrängt und kam damit erst raus, als mein Mann selbst herausgefunden hatte, dass ihr Großvater beim Reinigen einer Pistole ums Leben gekommen war. Sie hatte das natürlich gewusst, aber von sich aus nicht erzählt.
    Es war für meinen Mann also recht mühsam, Informationen zu bekommen, obwohl meine Schwiegermutter grundsätzlich ganz gern von früher erzählt. Manchmal hat man Glück und das eine oder andere Detail kommt ans Tageslicht - so ganz nebenbei.
    Leider ist in dieser Familie im Gegensatz zu meiner auch fast nichts aufbewahrt worden. So erlebe ich, wie unterschiedlich sich Familienforschung gestalten kann.

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    • corinna1979
      Neuer Benutzer
      • 19.10.2008
      • 20

      #17
      Wirklich interessantes Thema!

      Also ich kann mich noch erinnern, dass mein Opa (mütterlicher Seite) immer viel von seiner Kriegszeit erzählt hat, daran kann ich mich auch teilweise dran erinnern! Und im letzten Jahr als er lebte, kam dann auch raus, dass er mal im Gefängnis war, weil er Ziegeln von der Baustelle gestohlen hat.....sowas erfährt man JAHRE später...Von seinen eltern wusste ich garnix, weil er sich verstritten hatte....warum auch immer... von meiner Oma hab ich immer nur gehört, dass sie eine schreckliche Stiefmutter hatte und dass sie ihren Bruder nicht mag, weil dadurch ihre Mutter starb! Viel von den Vorfahren wurde daher nie erzählt. Und da ich selbst schlecht persönlich mit denen reden kann, hab ich meine Schwester in Auftrag geschickt und selbst die bekommt nix heraus! Da kommt immer nur "die tante, die kann ich nicht leiden" - "warum Oma" und schon wird abgelenkt. Da helfen auch keine Fotos! Also muss ich auf meine Mutter hoffen, dass sie sich noch an einiges erinnert, denn sie ist sehr interessiert an dieses Thema und ich versuche, alt bekannte auch
      dazu zubegeistern.

      Die Eltern meines Vaters habe ich noch nicht so ausgefragt. Aber ich weiss, dass die gerne über ihre Eltern und grosseltern erzählen würden. Jedenfalls mein Opa, liebt es über seinen Vater zu reden Denn das macht er öfter mal!

      Also es kommt immer auf die Leute an! Aber ist schon komisch. Denn für manche war es eben eine sünde z.B ein uneheliches Kind zu haben, was heutzutage nichts mehr neues ist...

      Wir machen einfach das beste draus...
      Suche alles von Familie Weiß/Schmidt/Althof/Weigel aus Bockau, Albernau, Zschorlau, Aue im Erzgebirge

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      • Daniela Beck
        Erfahrener Benutzer
        • 23.08.2008
        • 435

        #18
        Hallöchen!

        Mal ein Einwurf am Rande ...

        Zitat von corinna1979 Beitrag anzeigen
        Denn für manche war es eben eine sünde z.B ein uneheliches Kind zu haben, was heutzutage nichts mehr neues ist...

        Wir machen einfach das beste draus...
        Mir kommt es langsam so vor, als ob uneheliche Kinder damals genauso gang und gäbe waren wie heute. Mein Großvater (*1921) wurde von seiner damals 17 Jährigen Mutter auch unehelich geboren. Gut die Eltern haben geheiratet als er 1 Jahr alt war, aber dennoch. Ich stoße bei meinen Nachforschungen in der Familie öfters auf sowas. Bei anderen wird es bestimmt nicht anders sein.

        Für sehr Gläubige Menschen die gegen Geschlechtsverkehr vor der Ehe waren, war es bestimmt ein Skandal. Aber das wird bei sehr religiösen Menschen heute auch nicht anders sein.

        Gruß
        Daniela

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        • #19
          Hallo Daniela,

          das wundert mich auch. Ich habe auf so vielen Heiratsurkunden den Vermerk, daß das Kind gemeinsam gezeugt wurde und somit anerkannt war und ab da den Nachnamen des Vaters trug. Die Eltern vom Vater meines Mannes haben ganze 1 1/2 Jahre nach seiner Geburt geheiratet. Wurde nie in der Familie drüber gesprochen. Kam erst durch die Urkunden raus.
          Ich hätte vermutet, daß es eben früher mehr 6 oder 7 Monatskinder gegeben hätte. Schwanger und schnell zum Standesamt.

          Liebe Grüße Regine

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          • corinna1979
            Neuer Benutzer
            • 19.10.2008
            • 20

            #20
            Logisch gab es damals genau so viel uneheliche Kinder, wie heutzutage. Aber damals wurde nicht drüber gesprochen und das behält die ältere Generation bis heute noch bei.

            Meine Grossmutter hat uns ein Foto gegeben, da hat sie eine Zigarette in der Hand und ein Bier. Was kam als Antwort "ich habe nie geraucht, hier musste ich eine Zigarette für jemanden halten"....na ganz bestimmt....und so geht das bei ihrer geschichte weiter und weiter....meine Mutter kann zum Glück manche sachen zusammen flicken!
            Suche alles von Familie Weiß/Schmidt/Althof/Weigel aus Bockau, Albernau, Zschorlau, Aue im Erzgebirge

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            • Diana3
              Benutzer
              • 11.04.2009
              • 47

              #21
              Hallo,
              nach 9 Jahren Forschen bei mir, haben sich wohl alle schon daran gewöhnt. Überzeugungsarbeit mußte ich aber auch bei meiner Oma mütterlicheseits leisten und bei meiner Mutter. Wenn ich sie nicht ausgebremst hätte, wären so mache "Schätze" vernichtet worden. Naja in zwischen fragen sie mich, bevor sie was altes wegwerfen...
              Ansonsten kann ich mich über Unterstützung nicht beklagen. Wenn ich in der Verwandtschaft rumfrage, wird bereitwillig Auskunft gegeben. Und wenn jemand Unterlagen im Original behalten möchte-kein Problem. Es gibt Kopierer (für Unterlagen) und Digitalkamera (für Fotos). Auf der Seite meiner Mutter bekomme ich sowiso mal alles, weil sie keine Geschwister hat. Ich bin auch Einzelkind. Gibt also gar keinen Streit. Auf der Seite meines Vaters bekomme ich auch das Material, wenn jemand noch was findet, ganz viel habe ich ja schon und das meinste im Original . Meine Schwiegermama belächelt mein Hobby auch ein wenig, aber jedem das Seine.
              Schöne Grüße von Diana

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              • karin-oö
                Erfahrener Benutzer
                • 01.04.2009
                • 2633

                #22
                Hallo,

                nach meinen Erfahrungen sollte man nicht zu viele gezielte Fragen auf einmal stellen. Vor allem sehr alte Menschen, auch wenn sie geistig noch fit sind, fühlen sich dadurch leicht unter Druck gesetzt. Mehr erfährt man, wenn man die Person einfach erzählen lässt und zuhört. Mein ältester "Interview-Partner" ist 96 und erzählt gerne Geschichten von früher, aber nur wenn man ihn erzählen lässt und nicht zuviel dazwischen fragt.
                Als ich meine Schwiegermutter über das Leben während der Kriegszeit befragt habe, habe ich zwei gleichaltrige Nachbarn (alle etwa 80) dazu eingeladen. Beim gemeinsamen Plaudern haben sie viele Sachen erzählt, die ihnen erst beim Miteinander-darüber-Reden wieder eingefallen sind. Auf diese Weise hieß es immer "weißt du nicht mehr ....", "aber das war doch ..." usw. So habe ich viele Dinge erfahren, wo ich nicht mal daran gedacht hätte, danach zu fragen. Jeder wusste andere Details und so hat sich ein guter Überblick über die ganze Zeit ergeben. Auch die Befragten waren im Nachhinein erleichtert, endlich mal wieder mit Betroffenen über diese Zeit gesprochen zu haben.
                So versuche ich jetzt öfter, zwei oder drei etwa Gleichaltrige zu einem Thema zu befragen. Wenn man vielleicht auch nicht genau die Daten erfährt die man wissen wollte, so ergeben sich bei diesen Gesprächen immer jede Menge interessante Geschichten.

                Schöne Grüße
                Karin

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                • Ingrid W
                  Benutzer
                  • 26.01.2009
                  • 37

                  #23
                  Hallo,

                  bei meinen Großeltern hatte ich bis jetzt nur die Möglichkeit meine Oma väterlicherseits zu Fragen. Meine andere Oma wird dieses Jahr unter meine Fittische genommen und meine beiden Großväter sind leider schon früh verstorben.
                  Meine eine Großmutter versteht wohl auch nicht so sehr den Grund, warum ich das alles mache, doch ist sie auch überascht und freut sich wahrscheinlich mit, wenn ich ihr am Telefon berichte, dass ich die Namen der Eltern von dem oder dem herausgefunden habe. Auch legte sie letzten Sommer mit ihren Geschichten richtig Los. Da wurden alte Dokumente und Fotos rausgekramt (zum zweiten mal, doch erst letztes Jahr hat mich das Ahnenfoschrungsfieber gepackt) und es sprudelte so aus ihr heraus. ... Trotz dessen bekommt man so manch andere, auch sehr wichtige Informationen erst ein paar Monate später. ^^
                  Wenn ich nun dieses Jahr meine andere Großmutter Frage, wird sie bestimmt erstmal genauso antworten wir meine Mutter "Wozu brauchst du das alles." "Sind doch schon alle tot." Vielleicht kann ich ihr aber auch ein paar kleine Geschichten über die Familie entlocken. Ist genauso wie bei meiner Mutter. Wie die Mutter, so die Tochter halt.

                  @karin-oö: Gute Idee mit den Nachbarn. Werd unsere Familiengeschichten mal ansprechen, wenn Omas Schwestern da sind (oder umgekehrt).

                  Viele Grüße,
                  Ingrid
                  Oberschlesien
                  Krs. Lublinitz & Krs.Kattowitz (u.a.):
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                  • Genealoge
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.04.2009
                    • 1145

                    #24
                    hallo,

                    bei mir ist das ganz gut eigentlich alles...von meiner mütterlichen Seite sind leider echt fast ALLE tot, jedoch gibt es jetzt Hoffnung, habe eine Dame kontaktiert die die Cousine meiner Mutter ist (geb. 1934) und noch GANZ viel weiß und alles SUPER toll findet das ich das mache usw und sich mit mir treffen will und auch noch GANZ viel hat von Unterlagen her und auch öfter in die alten Gebiete ihrer Kindheit fährt (Schlesien) und dort auch die Heimatstadt meiner Urgroßeltern besucht und das Haus gefunden hat und und und... Aber mein Großvater und meine Großmutter habe ich selbst nie gefragt, aber was interessiert man sich als 10jähriger auch dafür... :/ (wär ja abnormal) Besonders die Kriegssachen interessieren mich...leider mussten sie bei der Flucht aus der DDR viele Unterlagen zurücklassen. Hätte gerne solche Dokumente

                    Väterlicherseits aus ist es besser, meine Oma lebt, nur mein leiblicher Opa ist schon lange tot und seine Vorfahren auch wiederrum. Aber z. B. ein Bruder von ihm, als dieser auch gestorben ist, da sind wir zu ihm hingefahren (ich war auch noch recht jung) und dann haben wir ein Messingschild unseres Namens von ihm bekommen, er war Graveurmeister der BRD. Naja dann hab ich jetzt später erfahren das er bei der SS war und von daher nen sehr ergiebigen Arierpass hatte, den zum GLÜCK noch seine Schwester aufbewahrt hat und der über Umwege an mich gekommen ist... :-) Meine Oma möchte mir erzählen, kann es aber nicht, weil sie so jung war und ihr Vater so früh starb im Krieg. Daher weiß sie auch keinen Namen sonst von seinen Vorfahren, weil sie einfach eine "Nachzüglerin" der Familie war... wird hart da noch weiter zu kommen, aber mal sehen. Blöde immer nur, wenn dann auch noch die Heimatstädt in den Kriegen verbrannt wurden, dann wirds immer und immer DÜNNER mit der Erfolgschance...Aber sonst sprechen meine Vorfahren gerne darüber und helfen mir. :-)

                    MfG
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