[ungelöst] Brief von 1944

[JWeber]

Quelle bzw. Art des Textes: Brief
Jahr, aus dem der Text stammt: 1944
Ort und Gegend der Text-Herkunft:
Namen um die es sich handeln sollte:

Hallo Ihr liebe, ich habe nach dem kürzlichen Tod meines Vaters einen Brief gefunden. Ich gehe davon aus, dass er an meine Oma Liesbeth Adam gerichtet ist und irgendetwas mit meinem Opa (1944 gefallen) zu tun hat. Leider kann ich absolut nichts entziffern.

Da es sich um 3 Seiten handelt, würde mir auch eine grobe Info über den Inhalt vollkommen ausreichen damit ich weiß um was es geht.

Vielen lieben Dank schon mal ....


Seite 1
Seite 2
Seite 3

[podenco]

Hallo,

nur ein kleiner Hinweis: Die Seiten 1 und 3 sind identisch.

Gruß
Gaby

[Frank92]

Dresden, den 29.1.44
Sehr geherte (soll von geehrte heißen) Frau Adam!

Sie werden wohl schon eine ganze
Reihe von Tagen auf einen Brief von mir
gewartet haben. Ich war von 10.12.44
bis zum 20.1. in Saarbrücken+Windt.den (?).
Mein Elternhaus im Saarte (?), ist bis auf die
Kellerräume zerstört. Konnte Ihnen leider
nicht früher schreiben, da ich unter diesen Um-
ständen alle Hände voll zu tun hatte. So
nebenbei habe ich noch den Angehörigen von
über 20 weiterer gefallener Kameraden zu
schreiben.
Ich will Ihnen nur kurz die Fragen
Ihres Briefes vom 6.12. beantworten.
da´ich als Kompanieführer für die Ei-
gentumssachen der Gefallenen der Komp. verant-
wortlich bin ist selbstverständlich und kein Sol-
dat, wenigstens meiner Kompanie, wird sich
an des Sachen meiner toten Kameraden ver-
greifen, die Verwaltung der Sachen habe ich
dem Hauptfeldwebel der Konig. ...feldwebel
Mayer übertragen. Er war ein überaus
gewissenhafter Soldat.
Die Kompanie habe ich am 29.8. in
Péronne an das .. Batt. 275 übergeben.

[Frank92]

Seite 2:
Oberfeldw. Mayer mit sämtlichen schriftlichen
Unterlagen der Komp. und die Eigentums-
sachen der Gefallenen wurden dem ...
dieser Batt. übergeben. (Feld... des
... 13761) Von dort aus sollten die
Sachen an die Angehörigen gesch(ickt?) werden.
Ich selbst wurde noch am selben
Tag, als schwerverw. undter Offizier, zurück
in die Gei.. zu meinem Ersatz Batt.,
kommandiert.
Ich habe wiederholt an Oberfeldw. Mayer
und die ... geschrieben, da bei allen
Angehörigen keine Eigentumssachen ankamen.
Leider habe ich nie eine Antwort erhalten.
Von Verwundete erfuhr ich später, daß
dieses Batt. fast ... aufgerieben wurde.
Wer nicht tot oder verwundet war kam in
Gefangenschaft. Also wird alles in an...-
..eischen Günden (?) sein. Vielleicht können
Sie noch etwas zwischen den Zeilen lesen,
zwischen meinen kurzen Worten und verstehen
weshalb nie mehr etwas gekommen ist.
Man kann dies wirklich nicht mit nor-
malen Umständen vergleichen.
Über die Art der Verwundung Ihres
Gatten kann Ihnen nach so langer Zeit keiner
Auskunft mehr geben. Sie müssen also

[Frank92]

...und jetzt fehlt Seite 3.

Liebe Grüße,
Frank

[JWeber]

Der fehlende Link

Ihr seid ja verrückt, so schnell ne Antwort. Vielen Vielen Dank!

Hier nun der fehlende Link zu Seite 3

[WeM]

grüß euch,
ein paar Ergänzungen:
Seite1:
- bis zum 20.1. in Saarbrücken+Wiesbaden.
- Mein Elternhaus in Wiesb.(aden) ist bis auf die
- daß ich als Kompanieführer für die Ei-
- dem Hauptfeldwebel der Komp.(anie) Oberfeldwebel
- Péronne an das Pi(onier) Batl.(Bataillon) 275 übergeben.
Seite2:
- sachen der Gefallenen wurden dem Stab
dieses Batl. übergeben. (Feldpostnr. des
Stabes 13761) Von dort aus sollten die
Sachen an die Angehörigen geschickt werden.
- in die Heimat zu meinem Ersatz Batl.
- und die Einheit geschrieben, da bei allen
- dieses Batl. fast restlos aufgerieben wurde.
- Gefangenschaft. Also wird alles in ameri-
kanischen Händen sein. Vielleicht können
- Über die Art der Verwundung Ihres
Gatten kann ich Ihnen nach so langer Zeit keine

Seite 3:
schon mit meiner ersten Benachrichtigung
zufrieden sein, die Ringe sind den Toten
verblieben und kamen nicht zu den Eigen-
tumssachen. Ihr Gatte liegt mit weiteren
6 oder 7 Kameraden in einem großen Grabe,
-den Film mit den Bildern von dem
Grabe fand ich nicht mehr in Saarbr.(ücken) vor.
Ich glaube aber bestimmt, daß er irgendwo
bei meinen Sachen steckt, die nun in ver-
schiedenen Orten herumfliegen. Bilder be-
kommen Sie von mir bestimmt das heißt
wenn ich den Film sehe.
- Wenn Sie mich nun doch noch
sprechen wollen, vielleicht Freitag den 2.2.
Im übrigen hätten Sie mich weiter gar
nicht zu fragen brauchen, denn ich bin
immer für Angehörige meiner Kameraden zu
sprechen. Ende Februar werde ich Dres-
den wieder verlassen.
Ich danke Ihnen für Ihre lieben Wünsche
zum neuen Jahr und wünsche auch Ihnen von
Herzen, daß ?da 6. Kriegsjahr ...? schöne
Stunde für Sie übrig hat.
Ihnen einen herzl(en) Gruß
Ihr Willi Reiter


liebe Mitleser, bitte verbessern!


Sind denn irgendwann die Fotos aufgetaucht?


lg, Waltraud

[JWeber]

grüß euch,
ein paar Ergänzungen:
Seite1:

lg, Waltraud

Erstmal vielen Dank für Eure Hilfe. Ich wusste bis vor wenigen Minuten noch nichts über meinen Opa. Da wurde einfach nicht darüber gesprochen. Ich habe nun das Haus samt Brief vom Vater geerbt , vielleicht findet sich ja dort etwas an Fotos. Ich lasse Euch das dann natürlich wissen. Bis dahin nochmals danke und einen schönen Sonntag!

[WeM]

Ich habe den Eindruck, der Briefschreiber ist irgendwie mit dem Datum durcheinander gekommen: "Dresden, den 29.1.1944" <--> "Ich war von 10.12.44 bis zum 20.1".
Evtl. ist dein Opa bereits 1943 gefallen.
Eine erste Suche dazu wäre beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge online:

https://www.volksbund.de/erinnern-gedenken/graebersuche-online

Und evtl. im Sub zum Thema Militär einlesen.


lg, Waltraud