Lazarett Wißmar / Ausbilder in Rumänien

[Saure]

Hallo Marcel,

vielen Dank für das Einstellen der Sterbeurkunde.
Diese Sterbeurkunde ist ja nur eine Abschrift.
Können Sie vielleicht eine Kopie aus dem Buch der Gestorbenen vom Standesamt besorgen. Vielleicht kann man dort Randbemerkungen sehen.

Können Sie mir bitte noch schreiben, wo die Orte Arnstadt und Dolken liegen ?

Ist dieser Ort gemeint ?

http://de.wikipedia.org/wiki/Arnstadt

Aber wo liegt Dolken ?

Ob diese Aussage:
'Ich wusste bisher gar nicht, dass diese zentral in Berlin gesammelt werden.'
stimmt, kann ich leider nicht bestätigen.

Mein Tipp galt nur für Ihre Suche.

[Marcel]

Hallo Saure,

Arnstadt liegt in der Mitte von Thüringen, ca. 20 km südlich von Erfurt.
Dolken lag im bereits erwähnten Kreis Culm in Westpreußen. Zumindest gehe ich im Moment davon aus, dass es sich um dieses Dolken handelt.

Wenn ich die Informationen auf der Seite https://www.berlin.de/standesamt1/st...efall_bft.html richtig verstehe, dann lagern in Berlin alle Todeserklärungen von deutschen Gerichten seit 1938.

[Saure]

Hallo Marcel,

ich gehe jetzt mal davon aus, dass es dieses Dolken ist:

http://gov.genealogy.net/item/show/DOLKENJO93GI

Vielen Dank für Ihren Hinweis zum Standesamt I in Berlin:

https://www.berlin.de/standesamt1/sterbefall//sterbefall_bft.html

[Saure]

Hallo Marcel,

da Sie schreiben:
'Auch vom kirchlichen Suchdienst habe ich bereits Antwort erhalten. Leider liegen dort keine näheren Informationen vor. Allerdings haben sie mir das damals zuständige Standesamt herausgesucht und mitgeteilt, welches Archiv in Polen heute die Unterlagen von damals vorhält.',

könnten Sie dann dieses Schreiben hier auch einstellen ?
Ihre Anschrift können Sie ja 'schwärzen'.

[Saure]

Hallo Marcel,

beim nochmaligen Durcharbeiten Ihres Themas habe ich festgestellt, dass Sie sich noch garnicht an den Volksbund gewandt haben. Warum nicht ?

Rufen Sie doch bitte jetzt beim Volksbund an (Tel.: 05 61 - 70 09 - 0), und fragen Sie, welche Unterlagen dort über den Gesuchten vorliegen.
Und bitten Sie den Volksbund, eine Kurzanfrage bei der WASt zu stellen. Die Kurzantwort von der WASt erhalten Sie dann in ca. 4 Wochen.

[Marcel]

Hallo Dieter,

ja, das sollte das Dolken sein, dass auf der Abschrift vermerkt ist.

Der Kirchliche Suchdienst hat mir insgesamt drei Schreiben geschickt.

Sehr geehrter Herr Nehring,

hinsichtlich der Anfrage nach der Geburtsurkunde Ihres Urgroßvaters Gustav Behnke haben wir unsere Suchdienstunterlagen geprüft. Die gewünschte Urkunde liegt uns nicht vor.

Der Ort Niederausmaß, Kreis Kulm führt heute die Bezeichnung Dolne Wymiary und gehört zur Gemeinde Chelmno, Kreis chelminski, Woiwodschaft kujawsko-pomorskie, Polen.

Laut uns vorliegendem Ortsverzeichnis von 1897 war für Niederausmaß das Standesamt Podwitz zuständig. Podwitz, Kreis Kulm führt heute die Bezeichnung Podwiesk und gehört zur Gemeinde Chelmno, Kreis chelminski, Woiwodschaft kujawsko-pomorskie, Polen.

Nach unseren Informationen sind die Geburtsregister des Standesamtes Podwitz aus dem Jahr 1906 beim Staatsarchiv in Torun vorhanden. Sie können dort anfragen und klären, ob die gewünschte Urkunde vorliegt. Die Anschrift des Staatsarchievs lautet:

Archiwum Panstwowe w Toruniu
pl. Rapackiego 4
87-100 TORUN
POLEN

Fax: 0048 56 621-01-29
E-Mail: archiwum@torun.ap.gov.pl

Die Anfrage können Sie in deutscher [Sprache] an das Archiv richten. Die Auskünfte sind gebührenpflichtig.

Wir freuen uns, wenn Ihnen unsere Information weiterhilft.

Mit freundlichen Grüßen

[...]

Sehr geehrter Herr Nehring,

gern haben wir unsere Unterlagen entsprechend Ihren Angaben geprüft. Für den Ort Kölln, Kreis Kulm haben wir Ihren Urgroßvater feststellen können. Folgendes können wir Ihnen zu ihm mitteilen:

Gustav Behnke, geb. 19.12.1906 in Niederausmaß, vermisst

Aus unseren Aufzeichnungen zu Ihrem Urgroßvater gehen keine Hinweise auf dessen Eltern bzw. Geschwister hervor. Auch konnten wir für die Orte Niederausmaß und Kölln keine sonstigen Aufzeichnungen zu den von Ihnen genannten Eltern und dem Bruder: Rudolph und Emilie Behnke sowie Robert Behnke feststellen.

Sie können möglicherweise durch Kontakt mit ehemaligen Einwohnern namens Behnke aus Niederausmaß, Kreis Kulm familiäre Zusammenhänge klären und eventuell auf diesem Wege weitere Daten erhalten.

Gern sind wir Ihnen behilflich, mit den von Ihnen mitgeteilten Daten zu Ihrer Person und einer kurzen Schilderung Ihres Anliegens, Kontakt herzustellen. Wir würden Ihnen dann mit Einverständnis der Betreffenden bzw. der Nachkommen deren Anschriften bekannt geben.

Sofern Sie diese Ermittlungen wünschen, bitten wir Sie, uns dies mitzuteilen.
Wir würden uns freuen, wieder von Ihnen zu hören.

Mit freundlichen Grüßen

[...]

Das dritte Schreiben ist zur Heiratsurkunde und besagt nur, dass keine Urkunde gefunden wurde und ohne nähere Angaben zu Zeit und Ort auch die zuständige Stelle nicht ermittelt werden kann. Mir sind aber ja keine Daten bekannt.

Das erwähnte Kölln (http://gov.genealogy.net/item/show/KOLLLNJO93GJ) ist übrigens der Geburtsort meines Großvaters.

Ich habe gerade die Onlinesuche des Volksbundes bemüht. Dort sind zehn Einträge zu einem Gustav Behnke gelistet. Alle davon kann ich entweder durch Geburtsdatum oder Todes-/Vermisstendatum ausschließen.

[Saure]

Hallo Marcel,

warum haben Sie denn die Online-Suche dem Gespräch beim Volksbund vorgezogen ?
In der Online-Suche sind doch noch nicht alle Daten, die dem Volksbund vorliegen, eingestellt.
Daher mein Tipp mit dem Anruf.

[Marcel]

Hallo Dieter,

ich habe zunächst Online gesucht, weil ich Ihren Hinweis erst abends gelesen habe, als die Telefone nicht mehr besetzt waren.

Heute ist dann aber auch die schriftliche Antwort vom Volksbund angekommen.
Demnach liegen "keine Aufzeichnungen über den Verbleib" vor. Sie werden nun jedoch "eine Anfrage an die Deutsche Dienststelle" richten. Außerdem wird meine Anfrage an den Suchdienst des DRK weitergeleitet.

Ich war in den letzten Wochen leider zu beschäftigt mit anderen Dingen, werde meine Suche aber jetzt wieder intensivieren. Noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben doch noch den entscheidenden Hinweis zu erhalten.

Viele Grüße

[Saure]

Hallo Marcel,

ich habe mich auch seit einigen Tagen hier rar gemacht, weil wir renovieren.
Aber bald haben wir es geschafft. Und dann geht es hier auch wieder weiter.

[Marcel]

Ich habe nun endlich die Todeserklärung aus Berlin erhalten. Danach wurde sein Tod auf den 31. Juli 1949 festgelegt. Außerdem befindet sich darauf das Datum der Eheschließung. Sie heirateten demnach am 8. Juli 1930 in Dolken/Westpreußen.

Es geht also voran

[Saure]

Hallo Marcel,

das Sie schreiben:
'Ich habe nun endlich die Todeserklärung aus Berlin erhalten.'.

Können Sie mir bitte noch schreiben, was genau Sie erhalten haben:
Eine Kopie des Beschlusses ?
Wenn ja, dann finden Sie darauf die Angabe des zuständigen Amtsgerichtes und das Aktenzeichen.

Dann sind wir ja in der richtigen Spur.

[Marcel]

Hollo Dieter,

ich habe eine Kopie des Eintrages aus dem Buch für Todeserklärungen erhalten. Zuständig war das Amtsgericht in Arnstadt. Ein Aktenzeichen ist auch aufgeführt.

http://genealogie.marcel-nehring.de/media/Todeserkl%C3%A4rung_Gustav_Behnke.png

Glauben Sie in den Gerichtsakten finden sich weitere Details? Daran hätte ich mal wieder gar nicht gedacht. Danke für den Hinweis! Ich lerne immer wieder dazu

[Saure]

Hallo Marcel,

das ist ja wunderbar für Sie.

Zuerst mußte ein Antrag auf Todeserklärung gestellt werden. Hierzu wurden Anlagen beigefügt. Vielleicht sogar eidesstattliche Zeugenaussagen.

Sie müssen jetzt unbedingt diese Unterlagen anfordern.
Fragen Sie doch einfach mal bei dem angegebene Amtsgericht nach, wo diese Unterlagen heute sein könnten.

[Marcel]

So, es hat leider länger gedauert, bis ich alle nötigen Urkunden zusammen hatte, um die Verwandtschaft nachzuweisen. Doch jetzt ist der Antrag auf Akteneinsicht abgeschickt.

In der zwischenzeit gibt es aber auch noch ein paar gute Neuigkeiten. Am Samstag ist die Antwort von der WASt gekommen. Personalpapiere liegen dort keine vor, aber Informationen zur Truppenzugehörigkeit etc.

Einberufen wurde er demnach am 26.03.1943 zur 1. Kompanie des Grenadier-Ersatz-Bataillon 120 nach Danzig und von dort am 3.4. Zum Aufstellungsstab Gruppe Hauptmann Fricke.

Ab dem 1.6. War er dann wohl der 2. Kompanie des Grenadier-Regiment 570 zugeteilt und ab 5.9. Der 302. Infanterie-Division unterstellt. Einsatzort war dann wohl Donez, woroschilograd, Mius in Südrussland.

Dort ist er dann auch noch am selben Tag bei Stalino verwundet worden. Wie mein Großvater schon berichtet hatte durch einen Lungensteckschuss. Am 19.9. Ist er dann von der Krankensammelstelle in Lemberg in das Reservelazarett Wittekindshof gekommen. Hier heißt es nun er hätte einen Granatsplitter in der rechten Schulter und im linken Oberschenkel gehabt?
Jedenfalls ist er dann von dort am 28.10. Als "garnisionsverwendungsfähig in die Heimat" zum Grenadier-Ersatz-Bataillon 222 der Genesendenkompanie Seestadt-Wismar entlassen worden.

Für dieses Bataillon gibt es dann noch ein paar Meldungen, die aber wohl nur seine Zuteilung erst zur Stammkompanie und schließlich zur Marschkompanie bedeuten.

Am 14.04.1944 ist er dann der 257. Infanterie-Division unterstellt worden und war in der 5. Kompanie des Grenadier-Regiment 457. Einsatzort war Donez in Südrussland.

Der letzte Eintrag ist vom 29.4. wonach er hier der 1. Kompanie des Grenadier-Regiments 570 zugeteilt wurde.

Dann gibt es noch eine Vermerk für den August 44 mit Verweis auf die Feldpost-Nr. 08823B.
Unterstellt war er zu dem Zeitpunkt dann wohl der Heeresgruppe der 302. Infanterie-Division die nach der Auskunft im August 44 in der Südukraine bei Odessa im Raum Tighana vernichtet wurde.

Ich muss sagen, ich bin über den Umfang der Auskunft überrascht und muss mich jetzt erstmal ein wenig uber die entsprechenden Truppenteile informieren. Vielleicht finde ich ja auch etwas zu dieser Feldpostnummer.
Etwas stutzig gemacht hat mich nur, dass der Geburtsname seiner Frau falsch ist. Angegeben ist hier Michel. Allen anderen Aufzeichnungen zur Folge war er jedoch Nickel. Eine gewisse Ähnlichkeit in der Aussprache ist zwar vorhanden, aber eigentlich ja schon ein großer Unterschied.

[GunterN]

Hallo Marcel,

die Feldpost-Nummer 08823 B :

A war Stab, B = 1. Kompanie

des Grenadier-Regiments 570

vom 24.3.1944 bis 6.11.1944

Gruß - GunterN