ORF-OÖ-Artikel aus dem Jahr 2015 Berufe/Namen/Herkunft

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  • LisiS
    Erfahrener Benutzer
    • 27.05.2018
    • 1525

    ORF-OÖ-Artikel aus dem Jahr 2015 Berufe/Namen/Herkunft

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: KEINE SUCHE!
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung:
    Konfession der gesuchten Person(en):
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):


    Hallo!

    Hab bei meiner Suche nach dem Namen Hofstätter grad folgenden alten Artikel des ORF zur Namensherkunft in OÖ bzw. den Ableitungen von Bauernhäusern bzw. Grund-/Hausaufteilungen aus alten Zeiten gefunden.
    Vielleicht ist der eh schon bekannt, hier völlig falsch eingestellt (wenn ja, bitte Admins verschieben), aber ich dachte mir, dass es schade wäre, wenn der wieder verschwindet.

    Aus dem Grund, dass ich nicht weiss, ob der Artikel irgendwann mal verschwindet werd ich ihn hier in der Folge noch zitieren.

    Hier der Link: https://ooe.orf.at/v2/radio/stories/2745550/

    „Lust aufs Leben“: Affengießer und Ziegelbäcker

    Von merkwürdig klingenden Berufsbezeichnungen wie Affengießer, Mühlenvogt oder Ziegelbäcker handelt die Reihe „Lust aufs Leben“. Wie sie sich in Hofnamen finden, hat Michael Huemer zu einer vergnüglichen Sendung zusammengestellt.

    Ein Großteil der Oberösterreicher hat bäuerliche Wurzeln und somit eine Verbindung zum bäuerlichen Leben. Sie stehen dazu und pflegen sie auch. Man trägt mehr denn je Tracht und kennt sich mit den Bräuchen und Festen aus, die bodenständige Volksmusik erlebt einen Boom. Man kann sagen, dass Oberösterreich bis ins 20. Jahrhundert ein Bauernland war, geprägt von stattlichen Bauernhöfen mit Wäldern, weiten Wiesen und Felder.

    ORF

    Die Familiennamen als Hof- und Hausnamen spiegeln sich in unserer Landesgeschichte. Wie tief die Wurzeln ins Bäuerliche gehen, zeigen die zahllosen Namensvarianten, die auf „bauer“ enden wie „Reisetbauer“, „Himmelbauer“, „Rachbauer“. Es ist nicht zu übersehen, dass „Bauer“ überhaupt ein weitverbreiteter Familienname im Land ist.

    Viele Varianten des „Moa“
    Die Anfänge der heutigen oberösterreichischen Agrarstruktur gehen bis ins frühe Mittelalter zurück. Der Boden wurde zum überwiegenden Teil durch unfreie Leute auf Rechnung eines Grundbesitzers bearbeitet. Sie standen mehr oder minder unter der Aufsicht eines Verwalters des Grundbesitzes, eines Meiers, der im Hausnamen „Moa“ und im Familiennamen „Meier“ daran erinnert. In Oberösterreich ist „Meier“ der häufigste Familienname, auch in vielerlei Schreibweisen und Zusammensetzungen. Als „Mayr“, „Mayer“, „Meier“, „Meir“, als „Obermeier“ oder „Hintermeier“, oder als „Mayreder“ oder „Mairinger“. Etwa acht bis zehn Prozent der oberösterreichischen Familiennamen hatte um 1830 in irgendwelcher Form namensmäßig mit „Meier“ zu tun.

    „Huber“ und „Humer“
    Im 11. und 12. Jahrhundert veränderten sich die bäuerlichen Strukturen. Nicht mehr der große, zentrale Herrenhof, der von einem „Meier“ für den Herrn bewirtschaftet wurde, sondern die einzelnen Höfe oder „Huben“ werden zu den dominierenden Wirtschaftseinheiten. Die „Hube“ oder „Hufe“ bezeichnet eine bäuerliche Betriebseinheit von Haus, Hof und Grund, daher sind „Huber“ und „Humer“ die zweithäufigsten bäuerlichen Familiennamen. Im 13. Jahrhundert setzte sich stattdessen das Wort „Lehen“ immer mehr durch.

    Im Wortstamm steckt die „Leihe“. Der Begriff „Lehen“ drückte ursprünglich eine stärkere Abhängigkeit von der Grundherrschaft aus, wird allerdings bald lediglich eine Bezeichnung für eine Hofgröße. Die „Lehner“ oder „Lechner“ leiten sich davon ab und sind als Namen auffällig im Hausruck- und Traunviertel zu finden.

    ORF/Kelp

    „Hofstätter“ und „Pointner“
    Aufgrund der Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität konnte die Fläche für die Ernährung einer Familie verkleinert werden. Diese Viertel- und Halbhufe wurden als Hofstätten bezeichnet, die ihren Niederschlag im Namen „Hofstätter“ fanden. Gelegentlich wurde es sehr armen Dorfmitgliedern gestattet, innerhalb der Dorfgemeinde ein Grundstück landwirtschaftlich zu nutzen. Dieses wurde einem besonderen Widmungszweck zugeführt und durch eine Umzäunung von der Allgemeinnutzung ausgenommen. Die darauf angebauten Rüben, Hülsenfrüchte, der Hopfen, Mohn, Flachs oder Hanf wurden als eine Pointe oder Peunte eingerichtet. Daher der Name „Pointner“, der auch in vielen Zusammensetzungen wie „Lindpointner“ bis „Himmelfreundpointner“ vorkommt.

    „Wimmer“, „Aigner“ und „Stifter“
    Über einen Großteil Oberösterreichs ist der Name „Wimmer“ sehr verbreitet. Wimmer leitet sich von „Widum“ ab und bedeutet „widmen“. Damit gemeint ist ein nutzbarer Grund, der zu einer Pfarrkirche gehört, heute würde man es als Wohn- und Wirtschaftsgebäude einer katholischen Pfarre nennen. Oft handelte es sich um ein einzelnes Bauernhaus, dessen Naturalabgaben für den Bedarf des jeweiligen Pfarrhofs gedacht sind. „Wimmbauer“, „Wimmerhaus“ oder „Wimmergut“ stellen eine namentliche Beziehung her.
    Für den Familiennamen „Aigner“ sind zwei Herkunftsarten möglich. Einerseits als Herkunftsname zu einem Ortsnamen Aigen oder als Bezeichnung für den Besitzer eines Eigengutes. Die sogenannten freien Eigen waren dabei keinesfalls von Lasten befreit, sie beanspruchten jedoch eine Sonderstellung, die die „Stifter“ nicht besaßen. Sie, die Stifter konnten innerhalb der Jahresfrist von ihrem Haus abgestiftet, d. h. vertrieben werden. Sie repräsentierten eine Rechtsstellung, die keine Vererbung der Höfe ermöglichte.

    ORF/Kelp

    „Zehetmaier“ oder „Zehetner“
    Nicht sehr beliebt waren diejenigen, die „Zehetmaier“, „Zehntner“ oder –„Zehetner“ hießen, weil sie die Zehenteinnehmer waren, die den Zehent einzusammeln hatten. Der Zehent, das ist der zehnte Teil der Ernte, war bis zu seiner Aufhebung im Jahr 1848 eine der schwersten Hemmungen jedes landwirtschaftlichen Fortschritts und jeder agrartechnischen Neuerung bei den bäuerlichen Untertanen.

    Namen begleiten uns also das ganze Leben. Schon nach der Geburt erhalten wir einen Vor- und einen Familiennamen. Wir wohnen immer an einem Ort, der einen Namen trägt, mit einer Adresse, die einen Straßennamen hat. In manchen Fällen trägt auch das bewohnte Haus einen eigenen Namen. Zusammenfassend lässt sich damit sagen, dass Namen zu den Dingen zählen, die uns lebenslang begleiten.

    Auf den Spuren der Vorfahren
    Wer auf den Spuren seiner Vorfahren wandelt und Ahnenforschung betreibt, trifft nicht nur auf Namen sondern auch auf zum Teil merkwürdig klingende Berufs- und Standesbezeichnungen. Schwierig wird es, wenn Berufsnamen in alten Quellen verwendet werden und in dieser Form nicht mehr gebräuchlich oder überhaupt ausgestorben sind. Viele dieser Berufe sind handwerksähnlich oder überhaupt Handwerksberufe, die durch moderne Techniken überflüssig wurden oder in neue Berufe übergegangen sind.


    ORF

    Wörterbuch von Jakob Ebner
    Für diejenigen, die sich damit beschäftigen und dafür interessieren, gibt es seit November ein Nachschlagewerk der Superlative. „Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen“ heißt es, es hat 1026 Seiten und gibt Aufschluss über historische Berufe und über die Etymologien, also die Herkunft von Familiennamen. Der Autor heißt Jakob Ebner, der anfang November im Stifter-Haus in Linz einen Vortrag hielt.


    Ebner, geboren 1942 in St. Lorenz am Mondsee studierte Germanistik und Geschichte in Wien. Er war neben seiner Tätigkeit als Gymnasiallehrer und Lehrbeauftragter an der Universität Wien Mitarbeiter der Duden-Redaktion in Mannheim. Er unterrichtete Deutsch-Didaktik an Pädagogischen Akademien und erwarb sich international den Ruf als hervorragender Experte für das österreichische Deutsch.
    Als Lexikograph betreute Ebner das österreichische Wortgut in den Dudenbänden, ist Mitherausgeber des „Österreichischen Wörterbuchs“, Mitarbeiter am „Sprachatlas von Oberösterreich“ und am „Variantenwörterbuch des Deutschen“.

    Hier können Sie die gesamte Sendung nachhören:
    Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

    Michael Huemer
    Publiziert am 03.12.2015
    Liebe Grüße
    Lisi

    SUCHE Vorfahren:
    Gottfried WERNDL ein Neigerschmidmeister * ~1662 WO??? † 05.09.1745 in Steyr/OÖ
    Ururgroßvater von Josef WERNDL Gewehrfabrikant * 26.02.1831 in Steyr/OÖ † 29.04.1889 in Steyr/OÖ
  • LisiS
    Erfahrener Benutzer
    • 27.05.2018
    • 1525

    #2
    Nachtrag:
    Hab mir grad das Buch rausgesucht das im Artikel genannt wird: "Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen" von Jakob Ebner.

    Besitzt das jemand? Das kostet ja einiges - und deswegen die Frage, zahlt es sich aus, das zu kaufen? Interessieren würd mich das Thema auf jeden Fall!

    Link zum herausgebenden Verlag:
    Historische Berufsbezeichnungen begegnen uns in Straßennamen, in der Literatur und bildenden Kunst, in Museen und Ausstellungen, und sie spielen in der Familienforschung und Genealogie eine wichtige Rolle. Ob Hamburger Hafenarbeiter, sächsische Bergleute, Angestellte bei der fürstlichen Hoftafel und Jagd, Salzflößer auf bayerischen und österrei¬chischen Flüssen oder abhängige Bauern – in allen Wirtschaftsbereichen sind die Arbeitsbezeichnungen ein Spiegel der Sozial- und Kulturgeschichte und eine Quelle für die Sprachgeschichte. Dieses Wörterbuch ist nicht einfach eine Wortliste, sondern es stellt die Berufsbezeichnungen deutscher Sprache in einen größeren sprachlichen Zusammenhang, beschreibt die verschiedenen Bedeutungen eines Wortes, die in Regionen und Berufszweigen verschieden sein können, stellt die Synonyme und die Wortfamilien zusammen, gibt die Etymologie an und verzeichnet die aus Berufsbezeichnungen abgeleiteten Familiennamen, in Auswahl auch die in den Quellen vorkommenden lateinischen Entsprechungen. Ausführliche Register ermöglichen einen Zugang zu allen Wortformen. Das Buch ist ein unverzichtbares Hilfsmittel für Sprachwissenschaftler, Historiker, Archivare, Kuratoren, Ahnenforscher und Namenkundler.
    Liebe Grüße
    Lisi

    SUCHE Vorfahren:
    Gottfried WERNDL ein Neigerschmidmeister * ~1662 WO??? † 05.09.1745 in Steyr/OÖ
    Ururgroßvater von Josef WERNDL Gewehrfabrikant * 26.02.1831 in Steyr/OÖ † 29.04.1889 in Steyr/OÖ

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    • sternap
      Erfahrener Benutzer
      • 25.04.2011
      • 4072

      #3
      die büchereien der städte usw. kaufen meist einen teil des kontingents der neuerwerbungen nach vorschlägen an. du könntest versuchen, deinen wunsch zu deponieren.
      freundliche grüße
      sternap
      ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
      wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




      Kommentar

      • LisiS
        Erfahrener Benutzer
        • 27.05.2018
        • 1525

        #4
        Zitat von sternap Beitrag anzeigen
        die büchereien der städte usw. kaufen meist einen teil des kontingents der neuerwerbungen nach vorschlägen an. du könntest versuchen, deinen wunsch zu deponieren.

        Danke! Auf die Idee wär ich nicht gekommen!
        Muss ich mal meine Freundin fragen, die ist ständig in der örtlichen Bücherei.
        Nachtrag:
        Gibts offenbar in keiner öffentlichen Büchere in ganz OÖ...
        Zuletzt geändert von LisiS; 09.11.2021, 10:25.
        Liebe Grüße
        Lisi

        SUCHE Vorfahren:
        Gottfried WERNDL ein Neigerschmidmeister * ~1662 WO??? † 05.09.1745 in Steyr/OÖ
        Ururgroßvater von Josef WERNDL Gewehrfabrikant * 26.02.1831 in Steyr/OÖ † 29.04.1889 in Steyr/OÖ

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        • Xylander
          Erfahrener Benutzer
          • 30.10.2009
          • 6448

          #5
          Hallo Lisi,
          das macht einen sehr guten Eindruck. Vielleicht schenkts Dir wer zu Weihnachten?
          LG Peter

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          • LisiS
            Erfahrener Benutzer
            • 27.05.2018
            • 1525

            #6
            Servus Peter,


            ich glaub das wirds auch werden! Ich wünschs mir zu Weihnachten :-)
            Liebe Grüße
            Lisi

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            Gottfried WERNDL ein Neigerschmidmeister * ~1662 WO??? † 05.09.1745 in Steyr/OÖ
            Ururgroßvater von Josef WERNDL Gewehrfabrikant * 26.02.1831 in Steyr/OÖ † 29.04.1889 in Steyr/OÖ

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            • oldvox
              Benutzer
              • 03.01.2014
              • 73

              #7
              Hallo Lisi!
              Hab es z.B.: im OÖLA und in der OÖLB und im Stifterhaus gefunden.
              siehe Link:

              Ciao
              oldvox
              Zuletzt geändert von oldvox; 09.11.2021, 18:17. Grund: Tippfehler

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              • LisiS
                Erfahrener Benutzer
                • 27.05.2018
                • 1525

                #8
                Guten Morgen!
                Danke oldvox fürs Raussuchen!
                Liebe Grüße
                Lisi

                SUCHE Vorfahren:
                Gottfried WERNDL ein Neigerschmidmeister * ~1662 WO??? † 05.09.1745 in Steyr/OÖ
                Ururgroßvater von Josef WERNDL Gewehrfabrikant * 26.02.1831 in Steyr/OÖ † 29.04.1889 in Steyr/OÖ

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