Hallo,
mein Vater erzählt: "Dein Großvater (Ernst Karl PISCHEL aus Böhmen) war Soldat im 1. Weltkrieg. 1916 hatte er genug vom Krieg, ließ sich von der Front überrollen und geriet in russische Kriegsgefangenschaft. Er floh aus dem Lager und schlug sich nach Wladiwostok durch, von wo er 1921 nach Europa ausschiffte."
Gestern habe ich hier im Forum einen Link auf eine Volltextsuche von Dokumenten in einem tschechischem Archiv gefunden. Dort habe ich meinen Opa tatsächlich in der Verlustliste ausgegeben am 27.6.1916 gefunden. Sein Eintrag lautet:
Meine Fragen: Bedeutet dies, dass Ernst Karl am oder um den 27.6.1916 gefangen genommen wurde? Woher wusste das kuk Kriegsministerium, in welches Gefangenenlager er verbracht wurde (Rasdolnje lag tatsächlich nahe Wladiwostok (im Osten von Asien!!!))?
Weitere Recherchen ergaben übrigens, dass die Geschichte mit der Flucht wohl nicht stimmte (sie erschien mir schon immer unwahrscheinlich, einfach aufgrund der Entfernung Europa - Wladiwostok), aber die deutschen Kriegsgefangenen vorwiegend nach Sibirien kamen und ich habe auch Erwähnungen des genannten Lagers gefunden:
Die ganze Recherche hat Dank Internet und der digitalisier-freudigen Tschechen nur wenige Stunden benötigt - ich bin immer wieder erstaunt!
mein Vater erzählt: "Dein Großvater (Ernst Karl PISCHEL aus Böhmen) war Soldat im 1. Weltkrieg. 1916 hatte er genug vom Krieg, ließ sich von der Front überrollen und geriet in russische Kriegsgefangenschaft. Er floh aus dem Lager und schlug sich nach Wladiwostok durch, von wo er 1921 nach Europa ausschiffte."
Gestern habe ich hier im Forum einen Link auf eine Volltextsuche von Dokumenten in einem tschechischem Archiv gefunden. Dort habe ich meinen Opa tatsächlich in der Verlustliste ausgegeben am 27.6.1916 gefunden. Sein Eintrag lautet:
Pischel, Ernst Karl, Gefr., IR. 92, 15. Komp., Böhmen, Dux, Bilin, 1892; kriegsgef., Rasdolnoje, Gebiet Primorsk, Russland
Weitere Recherchen ergaben übrigens, dass die Geschichte mit der Flucht wohl nicht stimmte (sie erschien mir schon immer unwahrscheinlich, einfach aufgrund der Entfernung Europa - Wladiwostok), aber die deutschen Kriegsgefangenen vorwiegend nach Sibirien kamen und ich habe auch Erwähnungen des genannten Lagers gefunden:
- in der angegebenen Schreibweise bei Google Books: "Kriegsgefangen: Objekte aus der Sammlungdes Archivs und Museums der Kriegsgefangenschaft, Berlin, und des Verbandes der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen Deutschlands e.V., Bonn-Bad Godesberg, im Deutschen Historischen Museum
- in einer Dissertation von Georg Wurzer "Die Kriegsgefangenen der Mittelmächte in Rußland im Ersten Weltkrieg", Universität Tübingen, 2000 (gibt auch als Buch), hier ist der Ortsname mit "Razdol`noe" transliteriert.
Die ganze Recherche hat Dank Internet und der digitalisier-freudigen Tschechen nur wenige Stunden benötigt - ich bin immer wieder erstaunt!
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