Berufsbezeichnung? Setzkittler?

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  • henrywilh
    Erfahrener Benutzer
    • 13.04.2009
    • 11784

    #31
    Zitat von Verano Beitrag anzeigen
    Guten Abend

    Die Deutung haben wir ja auch noch nicht richtig gefunden.

    Dtv-Namenskunde-Atlas:

    Kettler, Keßler, Kesseler, = Kessel, - Kettenmacher,
    im selben Text heißt es weiter:
    manchmal bezeichnet Keßler u.ä. aber auch einen, der im Talkessel wohnt.

    Keßler und ähnlich bedeutet doch dann Kettler, Keßler, Kesseler.

    Von Kettler zu Kittel und Kittler ist ja nicht mehr weit.

    Da muss ich mich leider wiederholen. Jemanden, der "im Talkessel wohnt", also meinetwegen "sitzt", würde man "Kessel-Sitzer" nennen, aber nicht "Setz-Kessler".
    Ich weiß nicht, was die Namenskunde bringen soll.

    Sodann würde ich nicht zustimmen, dass es "von Kettler zu Kittel" "nicht mehr weit" ist. "Hitler" (das ist nur ein Beispiel) kommt von "Hüt(t)ler", aber nicht von "Hettler".

    Wenn es noch etwas herauszufinden gibt, dann: Was "Setz-Kittels-Boden" ist. Das wird schwer, weil es diesen Flurnamen wohl nur in einem sehr beschränkten Bereicht gibt - nirgends sonst.

    Wenn es die Fachleute nicht wissen, kriegen wir es auch nicht raus.
    Schöne Grüße
    hnrywilhelm

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    • Verano
      Erfahrener Benutzer
      • 22.06.2016
      • 7819

      #32
      Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
      Da muss ich mich leider wiederholen. Jemanden, der "im Talkessel wohnt", also meinetwegen "sitzt", würde man "Kessel-Sitzer" nennen, aber nicht "Setz-Kessler".
      Guten Morgen

      Setz sehe ich als Bedeutung von Besitz, sitzen. So etwa wie der Setzbauer oder Setzkätner.
      Viele Grüße August

      Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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      • Verano
        Erfahrener Benutzer
        • 22.06.2016
        • 7819

        #33
        Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
        Sodann würde ich nicht zustimmen, dass es "von Kettler zu Kittel" "nicht mehr weit" ist.
        Ich glaube, da finde ich Beispiele, von "e" zu "i" oder umgekehrt. Dethmann fällt mir spontan ein.

        Viele Grüße August

        Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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        • Verano
          Erfahrener Benutzer
          • 22.06.2016
          • 7819

          #34
          Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
          Wenn es noch etwas herauszufinden gibt, dann: Was "Setz-Kittels-Boden" ist. Das wird schwer, weil es diesen Flurnamen wohl nur in einem sehr beschränkten Bereicht gibt - nirgends sonst.
          Dann müssen wir wohl dem 16. Jahrhundert dieses Rätsel zu gestehen. Wer weiß, ob es im Jahr 2500 von uns nicht auch noch Geheimnisse zu entdecken gibt.

          Viele Grüße August

          Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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          • Verano
            Erfahrener Benutzer
            • 22.06.2016
            • 7819

            #35
            Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
            Wenn es die Fachleute nicht wissen, kriegen wir es auch nicht raus.
            Hab ich mir auch gedacht. War ziemlich anmaßend von mir. (Welches Smiley passt?)

            Allen, die hier mitlesen einen schönen Sonntag.
            Viele Grüße August

            Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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            • Xylander
              Erfahrener Benutzer
              • 30.10.2009
              • 6450

              #36
              Hallo,
              die Deutung kittel = Kessel schließe ich aus. Weniger wegen des i, den Wechsel könnte ich mir noch vorstellen, sondern weil die hessischen Dialekte nicht im niederdeutschen Bereich liegen. Nur dort ist Ket(t)el = Kessel.

              Vorschlag: in settz kittels bodd wäre vielleicht zu verstehen als "auf Setzkittels Land". Also kein Flurname, sondern eine Ortsangabe per Besitztum. Und mit Setzkittel als Familienname - und immer noch fehlender Deutung. Gut wäre es zu wissen, wie der gesamte Belegtext lautet. Was passierte da in settz kittels bodd? Ab hier ginge es dann in die Namenforschung.

              Viele Grüße
              Xylander
              Zuletzt geändert von Xylander; 25.02.2018, 10:28.

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              • henrywilh
                Erfahrener Benutzer
                • 13.04.2009
                • 11784

                #37
                Zitat von Verano Beitrag anzeigen
                Ich glaube, da finde ich Beispiele, von "e" zu "i" oder umgekehrt. Dethmann fällt mir spontan ein.
                Lieber August, "oder umgekehrt"? Das ist ja der Punkt!

                Sprache verändert sich immer in Richtung des Einfacheren, des bequemer Auszusprechenden.
                itt-ett-att wäre die richtige Richtung, umgekehrt, von ett zu itt nicht.

                So sind wir Menschen nun mal.
                Das erste Wort lautet weder "Mimmi" noch "Memmi", sondern "Mamma".
                Schöne Grüße
                hnrywilhelm

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                • Verano
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.06.2016
                  • 7819

                  #38
                  Lieber Henry, da will ich jetzt nicht drauf rumreiten. Vielleicht hast du Recht. Ich suche auch keine Beispiele.

                  Aber ich muss noch mal nerven. Zur Deutung Kittler, Kittels. Die Fachleute lesen ja nicht mit.
                  Aus Ribbe Henning Familiengeschichtsforschung, ältere Vornamenformen.

                  Ich schreib es genau ab:
                  Kette(r)(le), Ketterlin = Katharina
                  Kit(t) = Christoph

                  Weil Xylander meinte, ab jetzt geht es in die Namensforschung.
                  Viele Grüße August

                  Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

                  Kommentar

                  • henrywilh
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.04.2009
                    • 11784

                    #39
                    Lieber August,
                    das hängt aber mit dem Problem der (angeblichen?) Lautveränderung zusammen.
                    Wenn ich ausschließe, dass "Kittel/Kittler" von "Kettler" kommt - und das tu ich - dann interessiert mich der "e"-Bereich nicht.

                    Ob wir zur Namensforschung übergehen müssen, weiß ich nicht. Ich habe nun verstanden, dass "Setz-Kittels-Boden" eine spezielle Flurbezeichnung war. Deren Bedeutung kann auf einem Namen beruhen oder auch nicht.
                    Na ja, suchen schadet ja nichts.
                    Schöne Grüße
                    hnrywilhelm

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                    • Ditthardt
                      Erfahrener Benutzer
                      • 28.10.2010
                      • 634

                      #40
                      Ui, da liest man einen Tag nicht mit und schon ist man abgehängt. Ich kann die Impulse gar nicht alle aufnehmen. Was ich jedoch sagen würde:
                      1.) jemand der Im Tal sitzt, den würde man (in unsere Schreibweise übertragen) Kittelsetzer nennen (wie henrywilh bereits gesagt hat), von daher glaube ich nicht, dass es was damit zu tun hat.
                      2.) Auch ich lese im ersten Bild Stetzkittels, und das mag zwar eine männliche Form sein, aber insgesamt ist eben von Stetzkittels Krein die Rede, die wohl identisch mit der Setzkittlerin ist. Das im einen Fall ein St und im andern ein S steht, kann ja auch ein Verschreiber sein, an dieser Stelle ist die Schrift ja auch hinter dem St etwas krakelig.
                      3.) Hier der Vergleich mit der Belegstelle aus Lagis. Es handelt sich um eine Schatzungsliste von 1542, in der diese Flurbezeichnung bei einem Einwohner aus Sinn unter Bergklant (rechte Seite) zu finden ist. Damit ist nicht gesagt, das diese Flur auch in der Gemarkung Sinn liegt. Die räumliche Nähe schließt m.E. aus, dass es sich hier um einen Zufall handelt. Es bliebe (wie schon festgestellt) nur noch die Frage, woher diese Flur den Namen hat.
                      4.) Ich habe mal in den ganz frühen Einwohnerlisten nachgeschaut. 1532 ist in Herborn ein Bürger mit dem Namen Setz kittel genannt. Hier (rechte Seite, Position 14). Später taucht er nicht mehr unter diesem Namen auf. Vermutlich handelt es sich also um einen Vulgonamen. Die 1580 noch belegte Krein war dann wohl entweder seine sehr alte Witwe oder eine Tochter.

                      Es bleibt die Frage: Wer war zuerst da? Das Huhn oder das Ei? Bzw. in unserem Fall die Flurbezeichnung oder der Vulgoname? Ich denke, dass diese Frage nur durch einen Zufall wirklich gelöst werden kann und stelle daher mal auf gelöst. Allen Helfern ein herzliches Dankeschön und einen schönen Sonntag!
                      Zuletzt geändert von Ditthardt; 25.02.2018, 14:02.
                      Gruß, B a s t i a n
                      ___________________________
                      Kreuzburg (Oberschlesien): Anders
                      Margonin (Posen): Draheim
                      Raum Kolmar (Posen): Saegert
                      Flatow-Czernitza: Heldt/Zimmermann
                      Raum Preuß. Stargard: Hildebrandt/von Zielinski
                      Guttstadt: Wohlgemuth/Rautenberg/Schiminski

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                      • Verano
                        Erfahrener Benutzer
                        • 22.06.2016
                        • 7819

                        #41
                        Dito Bastian,

                        mir hat es Spaß gemacht.
                        Viele Grüße August

                        Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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                        • Xylander
                          Erfahrener Benutzer
                          • 30.10.2009
                          • 6450

                          #42
                          Ja mir auch, und damit ist endgültig klar, dass es sich um einen Namen handelt, nicht um einen Beruf. Auch die Grundform des Namens ist bekannt: Setz Kittel (ohne das Genitiv-s der Steuerliste). Unklar bisher, ob getrennt geschriebenes Setzkittel oder Kombination Vorname+Nachname oder Nachname+Vorname.

                          Der Flurname in der Steuerliste ist jedenfalls zu deuten als "in Setzkittels/Setz Kittels Boden". Dh der Besteuerte Nr. 10 hatte Bergland in einem Areal, das ursprünglich/größtenteils dem Setzkittel/Setz Kittel gehörte.

                          Magst Du mit den gesammelten Ergebnissen aus diesem Thread denn nicht in das Forum Namenforschung wechseln? Fände ich spannend und der Spaß könnte in die Verlängerung gehen.

                          Viele Grüße
                          Xylander
                          Zuletzt geändert von Xylander; 25.02.2018, 17:34.

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