Ortschronik Deutsch-Hammer, Kreis Trebnitz, Regierungsbezirk Breslau, Provinz Schlesien

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  • Hildemar
    Benutzer
    • 23.02.2013
    • 27

    Ortschronik Deutsch-Hammer, Kreis Trebnitz, Regierungsbezirk Breslau, Provinz Schlesien

    Liebe Forumsgemeinde,

    zwei meiner Vorfahren- bzw. Namenslinien - mit den Namen Pasbrig und Bartsch-Ponenske, Bartsch-Kasper-Schuster und Schlinsog - stammen aus der Gemeinde Deutsch-Hammer (Krs. Trebnitz, Reg.bez. Breslau, Schlesien).

    Seit kurzem liegt mir die 166 Seiten umfassende Ortschronik von Deutsch-Hammer vor. Sie wurde ab 1952 von ehemaligen Bewohnern des Ortes initiiert.

    Hauptteil dieser Chronik sind die 135 Seiten umfassenden Verzeichnisse der Familien nach der Hausnummer, der Bewohner von Deutsch-Hammer vor 1945 und der Gefallenen im Zweiten Weltkrieg.

    Diese Verzeichnisse wurden ab 1952 während des jährlichen stattfindenden Schlesiertreffens von damals noch in beträchtlicher Anzahl lebenden Bewohner Deutsch-Hammers aus deren Erinnerung begonnen und werden bis heute fortgesetzt.

    Der relevante Teil dieser Verzeichnisse ist jener, welcher die Bewohner von Deutsch-Hammer vor 1945 mit Nach- und Vornamen, Familienverhältnis, Wohnort nach 1945 und der Angabe des Sterbedatums wie –ortes tabellarisch und alphabetisch auflistet.

    Ein - wie ich finde - nicht gering zu schätzender Fundus an heute wohl kaum oder gar nicht mehr zu erbringenden Informationen!

    Zum einen möchte ich Familienforschern, die wie ich ebenfalls Vorfahren aus Deutsch-Hammer haben Informationen zu ihnen - soweit sie Inhalt der Chronik sind - gerne auf diesem Wege mitteilen.

    Zum anderen möchte ich versuchen - ob der Tatsache, dass nach meiner Kenntnis heute leider nur noch etwa 35 ehemalige Bewohner aus Deutsch-Hammer leben und in hohem Alter sind - auch künftig genealogische Daten zusammen zu tragen und Familienforschern zu Nutze zu bringen.

    Persönlich bin ich an Informationen, insbesondere Fotos, über Deutsch-Hammer von vor 1945 sehr interessiert.

    Familienforschung sollte eben stets ein Geben und Nehmen sein.

    In diesem Sinne
    grüßt herzlich
    Hilmar Krüger
  • klante1
    Erfahrener Benutzer
    • 09.12.2011
    • 129

    #2
    Hallo Hildemar Krüger,
    in dem Link sind einige alte Postkarten von Deutsch Hammer.


    Viele Grüße
    Klante1

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    • StefOsi
      Erfahrener Benutzer
      • 14.03.2013
      • 4066

      #3
      Falls unbekannt - hier ein Häuserplan der Bewohner vor '45
      http://wiki-de.genealogy.net/Deutsch_Hammer (unter der Namensliste)

      Kommentar

      • Hildemar
        Benutzer
        • 23.02.2013
        • 27

        #4
        Ansichten von Deutsch-Hammer

        Zitat von klante1 Beitrag anzeigen
        Hallo Hildemar Krüger,
        in dem Link sind einige alte Postkarten von Deutsch Hammer.


        Viele Grüße
        Klante1
        Guten Morgen,

        herzlichen Dank für diesen Hinweis. Die vier Postkarten zeigen sehr schöne Ansichten von Deutsch-Hammer. Diese kann ich in der geplanten digitalen Ausgabe der Ortschronik sehr gut integrieren.

        Es grüßt freundlich
        Hilmar Krüger

        Kommentar

        • Hildemar
          Benutzer
          • 23.02.2013
          • 27

          #5
          Zitat von StefOsi Beitrag anzeigen
          Falls unbekannt - hier ein Häuserplan der Bewohner vor '45
          http://wiki-de.genealogy.net/Deutsch_Hammer (unter der Namensliste)
          Guten Morgen,

          vielen Dank auch für diesen Hinweis. Mir liegt der Ortsplan von Deutsch-Hammer (Format A1) vor, in welchem die Zuordnung der einzelnen Flurstücke zu den Bewohnern eingetragen ist.
          Diesbezüglich ist die Zuordnung in dem sich im Internet befindenen Häuserplan nicht ganz korrekt. Die Zuordnung in dem mir vorliegenden Plan wurde von Bewohnern, welche vor 1945 in Deutsch-Hammer lebten, eingetragen.

          In der mir vorliegenden Ortschronik ist zudem ein kartographisches Verzeichnis der Flurnamen von Deutsch-Hammer enthalten.


          Es grüßt freundlich
          Hilmar Krüger

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          • willidiener
            Benutzer
            • 12.11.2006
            • 67

            #6
            Gräser

            Hallo,

            ich suche nach den Familien GRÄSER aus Deutsch-Hammer.

            Danke für die Hilfe
            Willi Diener

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            • mkonschak
              Neuer Benutzer
              • 03.01.2016
              • 2

              #7
              Hallo!

              Ich enschuldig mir zu erst weil mein Deutsch ein bisschen schlimm ist!

              Mein Name ist Mike Konschak aus Amerika! Ich bin hier geboren zu mein Mamma Franziska Reichert aus Bendorf am Rein und mein Papa Guenther Konschak von Deutsch Hammer! 😊
              Mein groß Eltern und viele Verwanten an mein Vaters Seite die Familie kam von DH. Meine Oma und Opa war Emma (Bartsch) und Reinhold Konschak. Oma Emma hat im Haus Nummer 190 gewohnt auf die Hand gemalte Landkarte von DH! Oma Emma's Schwester, mein Tante Martha Barsch war geheiratet zu mein Onkel Reinhold Schlinzog! Groß Opa und Oma war Ernst und Pauline Bartsch. Und es gab noch Tante Berta Bartsch und ihr Mann, Onkel Kurt Frank, und noch Onkel Karl Bartsch und sein Frau Tante Trude! Da sind noch mehr Verwanten aber zu viel zu erinnern jetzt!

              In 2011 hatte ich den herrliches Glück der Herr Helmut Bartsch getroffen in DH und ihn kennen gelernt! Er hat mir eine private Tour durch DH gemacht. Es war wirklich ein hohes Punkt in mein Leben! Vor den Trip hatte ich nur Geschichte aus DH von mein Papa gehört und Dan was er alles erlebt hat nach dem Krieg und den Flug nach den West.

              Also, Wolte nur hallo sagen und möchte gern mit andere Leute die Verwanten aus DH gehabt haten ab und so schreiben! Hier ist ein schönes Bild von dir Hochzeit von Onkel Karl und Tante Trude! Vielleicht Kennt jemand einer von die Leute im Bild!

              Fröhliches Neu Jahr zu alle!
              Mike

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              • mkonschak
                Neuer Benutzer
                • 03.01.2016
                • 2

                #8
                Mein Papa ist der kleine im Lederhosen!

                Kommentar

                • Hildemar
                  Benutzer
                  • 23.02.2013
                  • 27

                  #9
                  Hello Mike,

                  thank you for your message and the interesting information . Above all, the wedding photo I find very beautiful. I have only one photo of DH from family Pasbrig in 1928 . See photo.

                  Can it be, that Helmut Bartsch first name is Reinhard and lives in Seevetal near Hamburg ? With him, I am in contact because Mr Bartsch and I are related . Because your specific information on your ancestor I assume, that you have the chronicle of DH ?Please tell me if I should look after your ancestors in the Chronicle .

                  Interesting is the last name of your uncle Reinhold - Schlinsog . My 3 times great-grandmother calle. Karolina Susanne Schlinsog and was married to Johann Bartsch -Kasper Schuster . Helene Bartsch -Kasper Schuster is my great-grandmother . She was married to Wilhelm Karl Pasbrig. Bartsch - Ponenske also one of my direct ancestors .

                  I appreciate your message and hope we stay in contact !

                  A Happy New Year
                  Hilmar Krüger
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                  • Katanareinhold
                    Neuer Benutzer
                    • 02.03.2016
                    • 1

                    #10
                    Großvaters Gasthof

                    Hallo,
                    mein Name ist Reinhold Nöldner. Beim surfen habe ich zufällig den Gasthof meines Großvaters in Deutsch-Hammer entdeckt. Falls von Interesse hier ein paar mir bekannte Familiendaten:
                    Onkel Hermann Nöldner, gefallen in Frankreich 1945
                    Tante Gretl Nöldner verh., Kluge, gestorben in Berlin 1967
                    Großmutter Martha Nöldner, gestorben in Frankfurt/M 1972
                    Vater Rudolf Nöldner, gestorben in Frankfurt/ M 2009
                    Den Gasthof kannte ich nur von einem Gemälde.
                    P.S. was ist eine Erbscholtisei, so etwas wie Bürgermeister?
                    Gruß
                    Reinhold

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                    • Tim Leuschner
                      Neuer Benutzer
                      • 20.09.2016
                      • 4

                      #11
                      Hallo Hilmar und Reinhold,

                      meine Vorfahren väterlicherseits stammen ebenfalls aus Deutsch Hammer. Sowohl Bartsch als auch Nöldner tauchen in den bisherigen Verwandschaftsverhältnissen auf. Mein Opa, Erhard Leuschner (geb. 1936 in DH) hat bis nach dem Krieg (ca. 1952) in DH gelebt. Daher kann er noch einiges erzählen und hat zudem noch einige Fotos. Die Eltern waren Kurt Leuschner (1905*1972t) (Fleischermeister/Viehhandel) und Gertrud Leuschner (1911*1997t) (geb. Schmidt).

                      Die Eltern von Kurt Leuschner waren Hermann Leuschner ebenfalls Fleischermeister (1864*1938t) und Auguste Leuschner (geb. Konschake 1877* 1962t) Bruder von Auguste war Robert Konschake. Hier fehlen mir leider einige Daten und weiterführende Verwandtschaftsverhältnisse. Für Informationen wäre ich sehr dankbar.
                      Die Eltern von Gertrud Leuschner (geb. Schmidt) waren Wilhelm Schmidt (1887*1969t) und Emma Schmidt (1889*1940t) (geb. Bartsch). Eine Schwester von Gertrud war Martha Nöldner (geb. Schmidt), die mit Reinhold Nöldner verheiratet war.

                      Die Eltern von Wilhelm Schmidt waren Gottlieb Schmidt (1864*1926t) und Dorothea Schmidt (geb. Keller) (1866*1966t). Auch hier wäre ich für zusätzliche Informationen dankbar.

                      Ich würde mich freuen wenn die digitalisierte Version der Ortschronik von Deutschhammer verfügbar wäre. Bei zusätzlichen Fragen schreibt mich gerne persönlich an, da ich das als Neuanmeldung noch nicht kann/darf.

                      Viele Grüße

                      Tim Leuschner

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                      • BDruyen
                        Neuer Benutzer
                        • 12.12.2016
                        • 1

                        #12
                        Guten Tag,

                        ich bin auf der Suche nach Informationen zur Familie Ratsch aus Deutsch-Hammer, u.a. Samuel Ratsch (1823-1911) - wer kann mir da evtl. weiterhelfen?
                        Danke
                        Gruß
                        Bernd

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                        • ilange
                          Neuer Benutzer
                          • 04.02.2017
                          • 1

                          #13
                          Schaube und Konschake

                          Sehr geehrter Herr Krüger,

                          mit großem Interesse haben meine Frau und ich Ihren Beitrag über die Chronik zu Deutsch Hammer gelesen.
                          Die Oma meiner Frau ist Liane geborene Schaube. Ihre Eltern waren Herbert Schaube und Lydia geborene Konschake. Herberts Eltern kamen aus Frauenwaldau, Lydias Eltern waren Emma geborene Nöldner und Robert Konschake. Aufgewachsen ist Liane Schaube in Mittenwald. Lydia und Herbert betrieben ein Kolonialwarenladen in DH. Die ganze Familie ist 1944 aus Deutsch Hammer geflohen und hat sich schließlich nach dem Kriegsende in Westfalen niedergelassen.

                          Haben Sie vielleicht noch weiterführende Informationen über diesen Zweig der Konschakes? Vielleicht erkennt auch jemand der Mitlesenden eine Beziehung zu seinen Vorfahren.

                          Wir würden uns über Antworten und Mails freuen.

                          VG, Ingo Lange
                          Zuletzt ge?ndert von ilange; 09.02.2017, 09:43.

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                          • Tim Leuschner
                            Neuer Benutzer
                            • 20.09.2016
                            • 4

                            #14
                            Hallo Ingo,

                            ich kann euch vielleicht etwas helfen. Ich habe dir dazu eine Persönliche Nachricht geschickt.

                            Viele Grüße

                            Tim

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                            • Siegfried Messner
                              Neuer Benutzer
                              • 13.07.2016
                              • 3

                              #15
                              Meinen Vater, Karl Erwin Messner geb 1924 Deutsch-Hammer, gest. 2008 in Erfurt, gibt es nun auch schon eine ganze Weile nicht mehr.
                              Aus der Erinnerung heraus ist mir aber so, dass in seinen Erzählungen die Namen "Gräser" und "Bartsch" öfters mal erwähnt wurden.
                              Nun ist es auch so, dass er (mein Vater), im Laufe seines Lebens einige seiner Erinnerungen schriftlich festgehalten hatte, die er dann, nach seiner Berentung, gerne in gebundener Form, als Buch gesehen hätte. In den 90er Jahren haben wir (mein Vater und ich) das dann leider nicht mehr geschafft. Es liegt mir aber als korrigiertes Manuskript, in digitaler Form vor. Einige Kapitel beschreiben, wenn auch mit einigen geänderten Namen, die Kindheit in Deutsch-Hammer, die Flugmotorenschlosser-Lehre bei Junkers in Köthen, den Kriegseinsatz an der Ostfront, die Russische Gefangenschaft und die Flucht von dort zu seiner Jugendliebe (meiner Mutter) nach Köthen.
                              Vielleicht ist es ja richtig, hier mal ein kurzes Kapitel zu posten. Allerdings sind die Namen, nach meiner Erinnerung etwas verändert. "Metzner" steht z.B für "Messner".

                              Und, ja ich wüßte natürlich gerne wie der Name "Messner", der ja vermutlich aus dem Östereichischen kommt, nach Deutsch-Hammer kam.

                              ===>
                              (Auszug)
                              Die Rache des kleinen Mannes
                              Da war auch die Episode aus Vaters Jugend, als der das erste Jahr in die Lehre ging. Der Baumeister Hinrichs war sehr streng. Er schlug die Lehrlinge für die geringsten Verfehlungen. Auch der Lehrling Ernst hatte eine gehörige Tracht Prügel erhalten. Aber er war unschuldig.
                              Als der Meister dies nach Tagen entdeckte, entschuldigte er sich bei dem Lehrling, sagte aber gleich dazu, daß Ernst die Dresche als kleinen Vorschuß betrachten solle - für künftige Verfehlungen. Wenn es damit soweit sei, könne er den Meister ja mal daran erinnern. Alles muß schließlich seine Richtigkeit haben.
                              Ernst antwortete ihm: "Na lassen sie's man gut sein, Meester. Es ist besser, als wenn es umgekehrt gewesen wär', da müßt' ich mich nämlich jetzt bei ihnen entschuldigen und stünde in ihrer Schuld." Daraufhin langte der Meister seinem so aufgeschlossenen Lehrling Ernst gleich noch ein halbes Dutzend Ohrfeigen, ganz und gar vergessend, daß letzterer noch ein hinreichend großes Guthaben bei ihm hatte.
                              Der Lehrling Ernst sann auf Rache. Er fand bald eine günstige Gelegenheit dazu. Der Meister hatte nämlich eine "kleine Familienfeier", wie er das selber nannte. In gutes Deutsch übersetzt heißt das freilich: Er hatte mal wieder ein paar alte Kriegskameraden aus der Kreisstadt, unverbesserliche Saufkumpane, zu Gast. Hier in aller Kürze die wichtigsten Angaben zur Person der beiden:
                              Zuerst ist der dicke Ladauschke zu nennen, seines Zeichens Viehhändler. Er hatte früher in Eisenwaldau gewohnt und hatte hier die einzige Tochter eines Holzhändlers geheiratet, der gleich im ersten Kriegsjahr an der Westfront gefallen war. Anfangs soll die Ehe glücklich gewesen sein. Aber als Ladauschke selber in den Krieg mußte, hatte sie sich einen verheirateten Hauptfeldwebel aus der Leopolds-Kaserne angelacht, der ihr zu einiger Kurzweil und zu einem strammen Jungen verhalf. Als Ladauschke nach dem Kriege zurückkam und die Bescherung sah, hatte sie sich aufgehängt. Böse Zungen behaupteten, daß Ladauschke ihr dabei mit kräftiger Hand behilflich gewesen sei. Den jungen Hauptfeldwebelableger haben irgendwelche wohlhabende Leute adoptiert. Ladauschke hat seitdem eine vollbusige, aber gutmütige, patente Haushälterin, mit der er in einem Zimmer schläft und die ihn dafür hinreichend verwöhnt. Aber vom Heiraten will er nichts mehr wissen.
                              Über den zweiten Gast dagegen, den etwas untersetzten und mit einer Stupsnase ausgestatteten Kaspareck-Wilhelm läßt sich nur wenig berichten. " Kaschper", wie ihn sowohl Baumeister Hinrichs als auch Ladauschke nannten, war zwar ein entfernter Verwandter von Hinrichs, dennoch wußte keiner so recht, aus welchen dunklen Quellen der seinen Lebensunterhalt bezog. Bekannt war nur, daß er seine Frau regelmäßig verprügelte und daß er vor dem Kriege einmal anderthalb Jahre abwesend war - mit unbekanntem Aufenthalt.
                              Nachdem wir uns mit den Gästen einigermaßen bekanntgemacht haben, nun wieder zurück zur "Familienfeier":
                              An solchen Tagen wurde Ernst Metzner, der jüngste Lehrling, zu den verschiedenartigsten Hilfsarbeiten herangezogen, denn die Meisterin konnte die Gäste für den Tod nicht ausstehen und legte sich unter dem Vorwand, an schrecklicher Migräne zu leiden, frühzeitig zum Schlafen.
                              Als der Schnaps zur Neige gegangen war, mußte Ernst mit der leeren Flasche zum Krämer rennen: "Aber daß du dir ja den Schnaps aus dem dritten Faß einfüllen läßt! Aus dem dritten Faß, von links gerechnet! Hast du verstanden, du Lausejunge! Und nun hau ab, sonst zieh' ich dir die Hammelbeene lang!" - rief ihm der Meister noch hinterher.
                              Auf der Straße war es schon dunkel, und die Krämerswitwe hatte ihren Laden schon lange geschlossen. Ernst verschaffte sich Zugang, hintenherum.
                              "Eine Flasche Schnaps für'n Meester. Aber seine Spezialsorte, aus dem dritten Faß, von links gerechnet. Hat er extra gesagt, der Meester. Der hat nämlich Gäste, müssen sie wissen..."
                              "Ja ja, schon gut, Meesters Spezialsorte..." - antwortete unwillig und höhnisch die Krämersfrau, "die billigste Sorte is' es, die ich habe. Immer wenn der Herr Meester Gäste hat, verlangt er seine 'Spezialsorte'. Der alte Geizkragen, der kann sein vieles Pulver ooch mal nicht mit ins Grab nehmen. Das brauchst du ihm aber nicht gleich wieder zu erzählen, was ich gesagt habe ...
                              So das macht genau 98 Pfennige."
                              Ernst legte das Markstück auf den Tisch, und er wußte in diesem Augenblick, daß er am selbigen Tage um zwei Pfennige reicher werden würde, zwei Pfennige "für den Weg", die ihm der Meister gönnerhaft überlassen würde.
                              Ernst hatte sich nicht getäuscht.
                              Getäuscht hatten sich aber der Meister und seine Gäste, wenn sie etwa glaubten, daß sie den gleichen Fusel in ihre Gläser füllten, den sie den ganzen Abend schon getrunken hatten. Ein beachtlicher Teil der goldgelben Flüssigkeit in der protzig-bauchigen Flasche, die Ernst dem schon reichlich taumeligen Meister aushändigte, entstammte nämlich nicht dem Faß Nummer 3, von links gerechnet, wie es der Meister ihm aufgetragen hatte.
                              Doch das war nur dem Lehrling Ernst Metzner bekannt, und nur er kannte die genaue Zusammensetzung des alkoholischen Getränks, das die drei durstigen Saufbrüder jetzt durch ihre Kehlen rinnen ließen. Ernst Metzners Herz pochte in diesem Augenblick bis zum Hals. Jetzt mußte es sich entscheiden: entweder würde gleich die Hölle losbrechen, oder aber Ernst würde eine Schlacht gewonnen, einen großen Sieg errungen haben, wie er ihn sich schon seit Wochen gewünscht hatte.
                              Aber nichts geschah.
                              Beim zweiten Glas philosophierte der dicke Ladauschke nur so vor sich hin: "Ich weeß nich' was ich machte, wenn's uf eenmoal keen' Fusel nicht mehr gäb'n tät. Ich glob', da mecht' ich nich mehr länger läb'n uff der Scheißwelt hier unt'n!"
                              Und beim dritten Glas konstatierte Kaspareck: " Schmeckt wie Bockseiche, das Gelumpe, aber der Durscht treibt's nei - Prost!"

                              *

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