Mutterlinie bei Frauen Priorität?

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  • Cardamom
    Erfahrener Benutzer
    • 15.07.2009
    • 2023

    Mutterlinie bei Frauen Priorität?

    Hallo liebe Forschenden,
    mir brennt eine Frage auf der Seele, und ich bitte um reichlich Antworten:

    Als ich vor ca. 2 Jahre in die Ahnenforschung eingestiegen bin, habe ich mich erstmal orientiert, wie man das so macht, u.a. auch hier im Forum.
    Nun merke ich: ich habe viel mehr Wert auf männliche Ahnen gelegt und immer erst mal deren Linie verfolgt als die weiblichen. Und auch meinen Mutterstamm habe ich erst mal vernachlässigt, obwohl die KB quasi vor der Haustüre liegen. - und das als weibliche Forscherin!

    Ich frage mich also: Wem geht/ging es auch so? Warum haben bei uns Frauen nicht die weiblichen Linien und die weibliche Perspektive den Vorrang? Ist das nur ein Spiegel der alten Zeiten, wo Väter immer ausführlicher (mit vollem Namen, Beruf etc.) genannt sind und auch mehr Gewicht und die rechtliche Autorität in der Familie besassen? (Abgesehen davon, daß dann auch weniger überliefert ist, z.B. manchmal nicht der Familienname usw.)

    Oder ist das ein beschämender Hinweis darauf, dass Emanzipation und Gleichberechtigung der weiblichen Perspektiven HEUTE noch gar nicht so gleichwertig gelebt, gedacht werden ????!!!! Selbst das will ich nicht ganz ausschließen, auch wenn ich mich dann sozusagen erst mal selbst "schuldig" bekennen muss.

    nachdenklich-neugierige Grüße!

    Cornelia
  • Karl Heinz Jochim
    Erfahrener Benutzer
    • 07.07.2009
    • 4805

    #2
    Hallo, Cornelia,
    schönes Thema!
    Sicher ein Zufall, dass Dir zuerst ein Mann antwortet, dazu noch einer, der seit rund 50 Jahren Familienforschung betreibt. Ich denke mal, dass beide Linien gleich wichtig sind, dass aber die meisten weiblichen Linien vor mehr als 200 Jahren meist bei z.B. "Nicolaus Jochim und seine Frau Eva" enden; denn in fast allen Geburtseinträgen der Kinder steht der Mädchenname der Mutter nicht mehr dabei und so endet diese Linie dann unter "Eva N.N.". Zumal, wenn die Ehefrau aus einem anderen Ort stammt und dieser Ortswechsel nicht mehr nachvollziehbar ist. Das wird wohl der Grund sein, dass sich viele zunächst für die männliche Linie "entscheiden" und diese stets weiter zurück verfolgen können.
    Bin gespannt, welche Erklärungen dazu noch kommen.
    Liebe Grüße
    Karl Heinz

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    • pauju1795b
      Benutzer
      • 27.02.2012
      • 65

      #3
      Hallo Cornelia,

      dein Beitrag könnte fast von mir sein. Wollte vorhin beinahe den gleichen Beitrag schreiben. Zufälle gibt`s !?

      Ja, dies ist mir auch schon aufgefallen. Mein Vater (über 80) weiß über seine männlichen Vorfahren noch ziemlich viel, über die Vorfahren seiner Mutter weiß er fast nichts, obwohl sie bis vor wenigen Jahren noch hätte befragt werden können.

      Ähnlich bei meiner Mutter: Da hat sie einige Infos über die väterliche Linie, jedoch nicht über ihre Großeltern mütterlicherseits. Sie weiß nicht mal, wer Papa und Mama ihrer Mutter waren - interessiert sie einfach nicht (und dies als Frau !!).

      Im Gegensatz zu heute wurden nur die Familiennamen der Männer übernommen, was eigentlich schon als erster Schritt zur Ausgrenzung des weibl. Geschlechts gewertet werden könnte. In alten Adressbüchern wurden weibl. Personen oft nicht erwähnt, was die Ahnenforschung nicht unbedingt erleichtert. Und wie Karl-Heinz völlig richtig geschrieben hat, sind Kirchenbücher etc. ab einer gewissen Zeit bei weibl. Familienmitgliedern einfach ungenau geführt worden. Wahrscheinlich war es aber auch einfach unangebracht im "Vorleben" einer Frau herumzuforschen.
      Man muss den damaligen Zeitgeist irgendwie berücksichtigen. Dies zusammengenommen sagt aber auch einiges über den Stellenwert der Frau in früheren Zeiten aus.

      Irgendwie traurig

      Bei meinen Forschungsarbeiten gibt es übrigens vollständige "Gleichberechtigung" von Anfang an und dies ist auch gut so.

      Gruß

      Alexander (ein Mann )

      Kommentar

      • Joanna

        #4
        Hallo Cornelia,

        ich forsche seit etwas mehr als 6 Jahren und habe von Anfang an die väterliche und die mütterliche Linie verfolgt. Das mag daran liegen, dass ich väterlicherseits in Polen forsche und dort immer auf KB Einträge oder LDS Filme warten musste (hier aber auch die Frauen und Männer gleichermaßen eroscht). Dazu kommt, dass ich mit meiner Forschung anfing, als mein Vater bereits gestorben war und meine Mutter noch lebte. Ich auch meine Groß- und Urgroßeltern mütterleichseits noch persönlich kannte. Bisher habe ich in den Kirchenbüchern gute Erfahrungen gemacht, was die Namen der Frauen angeht. Bin aber auch erst mütterlicherseits im Jahre 1641 und väterlicherseits im Jahre 1746 angekommen.

        Ich denke aber, es hat nichts mit Emanzipation oder Gleichberechtigung zu tun. Wer reine Ahnenforschung betreibt, geht eben der Vater-Linie nach. Wer Familienforschung betreibt, kann gar nicht anders - der muss die Frauen sehr wohl mit einbeziehen.

        Liebe Grüße aus dem Norden der Republik
        Joanna

        Noch eine Anmerkung: ich höre hier immer, dass häufig schon die Eltern nicht den Namen oder die Geburtsdaten ihrer Großeltern kannten. Das war bei mir anders. Die Geburtsdaten habe ich auf beiden Linien bis zu den Urgroßeltern gehabt. Teilweise, wenn auch nicht vollständig, auch darüber hinaus. Allerdings bin ich die erste in der Familie, die sich mit Familienforschung beschäftigt.

        Kommentar

        • Cardamom
          Erfahrener Benutzer
          • 15.07.2009
          • 2023

          #5
          Zitat von pauju1795b Beitrag anzeigen
          Hallo Cornelia,
          Zitat von pauju1795b Beitrag anzeigen
          dein Beitrag könnte fast von mir sein. Wollte vorhin beinahe den gleichen Beitrag schreiben. Zufälle gibt`s !? ... Das ist ja Toll!
          Bei meinen Forschungsarbeiten gibt es übrigens vollständige "Gleichberechtigung" von Anfang an und dies ist auch gut so.

          Gruß

          Alexander (ein Mann )
          Danke, ihr Männer!
          Ich möchte nicht so sehr auf dem Historischen herumreiten, nach dem Motto "wir wissen doch alle, daß es bei den Frauen weniger gibt, deswegen forschen wir halt bei den Vätern" oder ähnlich.

          Mir geht es um unser aller aktuelles Suchverhalten.
          Warum habe ich so selten Beiträge gelesen, wo genau das bedauert wird oder wo frau ihre mütterlichen Ahnen schmerzlich vermisst.
          Gibt es z.B. Forscherinnen, die zuerst ihre Mutterlinie erforscht haben? Und warum nicht ...

          Cornelia

          Kommentar

          • Karl Heinz Jochim
            Erfahrener Benutzer
            • 07.07.2009
            • 4805

            #6
            Hallo, zusammen,
            "It's a man's world", zumindest bei der katholischen Kirche, und das bis zum heutigen Tag. Da hat die "Frau am Herd oder im Kindbett" eine untergeordnete Rolle gespielt - völlig unverständlich! Denn nur die Mutter ist 100%ig zuordenbar, das Kind aber kann "viele" Väter haben ...
            Meist heiratete der Mann eh mehrmals, denn die Sterberate im Kindbett war sehr hoch. Er heiratete dann schnell wieder, da die Kinder ja versorgt werden mussten, meist sogar die Schwester der letzten Ehefrau; wen interessierte da schon, wer die Mutter war!?!?!?! Den Pfarrer schon gar nicht. Wichtiger war ihm da, dass das Kind ehelich zur Welt kam, wehe, die Mutter konnte oder wollte den Namen des Vaters nicht nennen.
            Liebe Grüße
            Karl Heinz

            Kommentar

            • Joanna

              #7
              Hallo Cornelia,

              ich bin kein "Mann"!


              Hallo Karl-Heinz,
              wenn ich Deinen Text so lese, denke ich, Du warst dabei. Natürlich haben viele Männer relativ schnell geheiratet, wenn die Frau gestorben ist. Vor allen Dingen, wenn noch kleine Kinder da waren. Aber es sind doch nicht alle Frauen im Kindbett gestorben! Diese Aussage finde ich immer wieder verwunderlich! Es gibt auch viele Frauen, die wieder geheiratet haben. Auf der einen Seit mussten kleine Kinder versorgt werden, aber warum sollte eine Frau alleine alt werden?
              Gruß Joanna

              Kommentar

              • gudrun
                Erfahrener Benutzer
                • 30.01.2006
                • 3277

                #8
                Hallo,

                ich habe von Anfang an, beide Linien erforscht.
                Meine Großväter und meine Großmütter kannte ich noch.
                Wenn auch die väterlichen Großeltern weniger,
                da diese Familie in Essen wohnte und wir im tiefsten Bayern.
                Mit meinen mütterlichen Großeltern wohnten wir zusammen und
                meine Großmutter hat gerne von ihrer Familie erzählt,
                ebenfalls mein Großvater.
                Da kam für mich gar nicht in Frage, nur die eine Linie zu erforschen.
                Leider komme ich bei Rotthaus (Mülheim/Ruhr) nur bis 1810 zurück,
                dafür in einer anderen Linie (Lippe) bis etwa 1560 zurück.
                Bei den Frauen hab ich auch meine Schwierigkeiten,
                da es genügend Pfarrer gab, die den Familiennamen
                der Frau nicht erwähnt haben.
                Macht Familienforschung und erforscht den ganzen Familienverbund
                und nicht nur die väterliche Linie, die ist eventuell für
                eine Wappenerstellung interessant.

                Viele Grüße
                Gudrun

                Kommentar

                • Silke Schieske
                  Erfahrener Benutzer
                  • 02.11.2009
                  • 4400

                  #9
                  Ich würde das eher als Zufall bezeichnen.

                  Als ich mit dem Forschen anfing hatte ich selber nur die Namen, Daten von Großeltern beider Seiten und denen der Ur-Großeltern meiner mütterl.und väterl. Seite plus die Kinder. Das ein Teil meiner mütterl. Seite im Grundegenommen fast nebenan gelebt hat, wusste ich zu diesem Zeitpunkt ja selber noch garnicht. Schließlich hatte ich ja nur das, was ich von meiner Großmutter musste und was ich relativ schnell zu meiner väterl. Seite durch noch lebende erfahren konnte. Das ich da auch erst mit der väterl. Seite mit dem Forschen begonnen habe lag nahe, denn da wusste ich von wo diese kamen.

                  Vielleicht liegt es auch eher daran, weil u.a. auch ich eher meine Großmutter(Großmütter) kennenlernen durfte, als meinen(meine) Großväter. Viele Großväter sind im Krieg geblieben, so das man somit immer erstmal nach der väterl. Seite forscht, um herauszubekommen wo dieser Opa /Vater /Urgroßvater geblieben ist. Oft leben noch die Mütter oder Großmütter und würden dieses ebenfalls noch gerne wissen.

                  LG Silke

                  Wir haben alle was gemeinsam.
                  Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.
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                  Kommentar

                  • Isis2
                    Erfahrener Benutzer
                    • 24.11.2010
                    • 274

                    #10
                    Hallo Cornelia.
                    Ein gutes Thema für Familienforscherinnen 2012.
                    Voraussetzend das allendhalben die geschichtliche Entwicklung bekannt ist die zur "Gleichstellung der Frauen" in der heutigen Gesellschaft geführt hat, ist Deine Frage sehr berechtigt.
                    Meine Forschungen haben in der Tat mit dem Mutterstamm begonnen. Der Vaterstamm macht, wie Du aus meinen ersten zaghaften Schritten in diesem Forum weisst (da finden sich Beiträge von Dir) einige Probleme - da hänge ich bei ca. 1850 und es geht nicht weiter.
                    Der Mutterstamm ist und war für mich der wichtigere, da mir sehr viel näher.
                    Ich habe in der weiblichen Linie immer starke und dominante Frauen erlebt die ihr Schicksal tatkräftig in die eigenen Hände nahmen. So hat meine Oma nach dem Tot ihres Vaters 1945 den Hof geerbt und diesen alleine mit einer Nichte geführt. Sie hat ihre beiden Töchter, meine Mutter und meine Tante alleine erzogen und, obwohl sie zweimal hätte heiraten können, darauf verzichtet. Sie hat sicher von Emanzipation nichts gewusst, aber sie hat sie gelebt - sie war eine selbstbewuste eigenständige Frau - und so habe ich sie in Erinnerung.
                    Dieses Selbstverständniss hat sie sicher (unbewusst) ihren Töchtern vermittelt die sich direkt nach dem Krieg als sehr junge Frauen auf den Weg zur Emanzipation gemacht haben. Was meine Mutter betrifft, so war sie in der Familie das "Alphatier".
                    So habe ich keinen Vater/Mann als Leitfigur erlebt. Schon als Kind war mir die weibliche Stärke bewuster als die männliche. In der Folge wäre mir nie in den Sinn gekommen Frauen als schwache Wesen zu sehen.
                    Ich möchte hier ausdrücklich nicht das männliche Selbstverständniss in Frage stellen oder gar abwerten und auch bitte nicht als "Emanze" gesehen werden.
                    Auch wenn die Gleichstellung von Mann und Frau in unserem Land hie und da noch hinkt, so sind wir doch auf einem guten Weg. Das der Gesetzgeber das Namensrecht am 01.04.1994 neu geregelt hat ist auch ein Aspekt. Ich hätte gerne meinen Geburtsnamen behalten und ihn durch das ganze Leben getragen,auch bei Heirat.
                    Aber zusammenfassend denke ich, beide Linien sind gleich wichtig, erhalten wir doch von ihnen gleichermassen Gene, auch wenn die Prägung unterschiedlich ist.
                    Lieben Gruss
                    Isis2

                    Das Unglück kommt immer aus dem Schweigen


                    Ich suche:
                    In Frankreich die Nachkommen des Lieutnant Maurice Joly.

                    Kommentar

                    • Garfield
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.12.2006
                      • 2142

                      #11
                      Hallo Cornelia

                      Ich forsche seit ca 10 Jahren und habe von Anfang an die väterliche und die mütterliche Linie verfolgt. Je nach vorhandenen Daten oder gefühlsmässigem Interesse verfolge ich auch Nebenlinien in alle Richtungen. Eben Familienforschung und nicht Ahnenforschung.
                      Vielleicht ist diese Umfrage für dich interessant .


                      Zitat von Joanna Beitrag anzeigen
                      [...] aber warum sollte eine Frau alleine alt werden?
                      Gruß Joanna
                      Warum kann ich nicht genau sagen, aber in Süditalien ist das immer noch so, zumindest bei der mittleren bis älteren Generation. Meine Grossmutter lebt nun schon seit 23 Jahren alleine als Witwe, meine Grosstante seit 26 Jahren, meine Tante seit 11 Jahren... Nach einem Blick ins Ahnenprogramm: weitere Grosstante 34 Jahre, Grossonkel 15 Jahre... dort würde niemand auf die Idee kommen, nochmals zu heiraten. Irgendwie gehört sich das wohl nicht...
                      Viele Grüsse von Garfield

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                      • Ella Frida
                        Benutzer
                        • 13.09.2009
                        • 69

                        #12
                        Hallo Cornelia,
                        weder die Emanzipation noch die Tücken der Kirchenbücher haben mich dazu gebracht. Ich habe mit der Familie meiner Grossmutter mütterlicherseits angefangen zu forschen.
                        Ich habe keine Vorfahren mehr kennengelernt, fand aber die Geschichten, die meine Mutter erzählte so spannend, dass ich neugierig wurde.
                        Leider kam ich dann schon bald an meine Grenzen. Die Kirchenbücher in Schlesien gelten als verschollen.

                        Merkwürdig, zuerst interessierte mich dann die Familie meiner Schwiegermutter !!
                        Jetzt habe ich aber auch die väterlichen Seiten in Arbeit.

                        Im Forum habe ich oft gelesen, dass die väterliche Seite nicht so bekannt ist. Liegt es daran, dass die Mütter mehr über ihre Familien erzählen?
                        Muss man vielleicht das "dunkle" Geheimnis um die Väter lüften?
                        Meistens trägt oder hat man den Namen des Vaters getragen und möchte mehr darüber wissen?
                        Alles ist möglich. Warum ich nun genau mit den Frauen angefangen habe, darüber habe ich bisher nicht nachgedacht.
                        Abschliessend kann ich nur sagen, dass mütterliche und väterliche Seite zusammen erst ein Ganzes ergeben.
                        Grüsse von
                        Ella Frida

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                        • Karl Heinz Jochim
                          Erfahrener Benutzer
                          • 07.07.2009
                          • 4805

                          #13
                          Hallo, Joanna,
                          selbstverständlich gab es früher schon Frauen, die älter als ihre Männer wurden, selbst nach 12 und mehr Kindern, aber das war sicher die Ausnahme. Nur bei einer eigenen Beschränkung auf wenige Kinder in vernünftigen Abständen (also z.B. 4 bis 6 Kinder im 2 Jahres-Abstand) hatten die Frauen damals eine Chance, wieder zu Kräften zu kommen. Denke doch nur mal an die Ernährung seinerzeit und an eine 6 Tage-Woche zu je 12 bis 14 Stunden (Arbeit auf dem Acker, im Haushalt, Kindererziehung usw.). Nachfolgend das Sterbealter meiner eigenen Vorfahren (F Frau, M Mann), Zeitraum 1643 bis 2000):
                          F 92 Jahre (Ausnahme: Meine Mutter),
                          M 87, M 86, M 78, M 77,
                          F 77,
                          M 71, M 71,
                          F 65, F 62,
                          M 59, M 52,
                          F 51, F 48, F 46,
                          M 38 (Unfall),
                          F 31, F 27
                          Aber ich glaube, liebe Joanna, wir kommen zu sehr vom Thema ab, auch wenn jeder Beitrag hier aufzeigte, warum wir dazu neigen, uns (schneller und erfolgreicher) den männlichen Linien (Hauptlinie des Familiennamens) zu widmen. Bei meinen rund 36.000 erfassten Personen sind aber fast gleich viele erforschte weibliche Linien dabei und die sind sicher genauso interessant und durchaus spannend, denn es geht mir nicht nur um die "nackten" Daten, sondern um die Lebensumstände, in denen meine Vorfahren lebten.
                          Liebe Grüße
                          Karl Heinz

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                          • gki
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.01.2012
                            • 4843

                            #14
                            Hallo Karl Heinz!

                            Zitat von Karl Heinz Jochim Beitrag anzeigen
                            "It's a man's world", zumindest bei der katholischen Kirche, und das bis zum heutigen Tag. Da hat die "Frau am Herd oder im Kindbett" eine untergeordnete Rolle gespielt - völlig unverständlich! Denn nur die Mutter ist 100%ig zuordenbar, das Kind aber kann "viele" Väter haben ...
                            Meist heiratete der Mann eh mehrmals,
                            Auch viele meiner weiblichen Ahnen waren mehrfach verheiratet.

                            denn die Sterberate im Kindbett war sehr hoch.
                            Ich habe glaub ich weniger weibliche Ahninnen die (nachgewiesen) im Kindbett starben als männliche Ahnen, die bei kriegerischen Konflikten umkamen. Und das sind auch nur zwei (von knapp 300).

                            Er heiratete dann schnell wieder, da die Kinder ja versorgt werden mussten,
                            Und sie sollte nicht wieder heiraten wenn er vor ihr starb?

                            meist sogar die Schwester der letzten Ehefrau; wen interessierte da schon,
                            Diese Generalisierung solltest Du vermeiden, sie ist nämlich falsch. (Für Katholiken nach Kanonischem Recht nicht möglich).

                            wer die Mutter war!?!?!?! Den Pfarrer schon gar nicht. Wichtiger war ihm da, dass das Kind ehelich zur Welt kam, wehe, die Mutter konnte oder wollte den Namen des Vaters nicht nennen.
                            Dann mußte sie die Fornikationsstrafe vermutlich alleine zahlen, sie hatte also ein Interesse daran, den Vater zu nennen.


                            Deine aufgeregte Art zu "argumentieren" gefällt mir nicht.
                            Gruß
                            gki

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                            • gki
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.01.2012
                              • 4843

                              #15
                              Und um noch was zum Thema beizutragen: Auch ich habe zu allererst den "Mannesstamm" meines Probanden untersucht, da ich herausfinden wollte, wie nah man dem namensgebenden Ort kommt.

                              Irgendwann hat mir das dann nicht mehr gereicht und ich habe die diversen weiblichen Linien untersucht. Die eigentliche Mutterlinie allerdings zum Schluß, da es dabei einige Probleme gab (und gibt).
                              Gruß
                              gki

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