Ich bin leidenschaftlicher Ahnenforscher, seit 2009 Pensionär und wohne im Ruhrgebiet.
Etwa im Jahr 2000 rief mich Werner, ein zwischenzeitlich leider verstorbener Verwandter an und fragte mich, ob ich seine Datensammlung zwecks Ahnenforschung vervollständigen könne.
Mit
GÖLITZ, Johann Claus, *17.05.1837 Weidenhausen †24.10.1905 Witten,
und seiner Ehefrau
VIEBAHN, Amalie *13.12.1839 Windhagen †23.11.1886 Witten,
meinen Ururgroßeltern väterlicherseits, haben wir gemeinsame Vorfahren.
Fortan unterstützte ich den eifrigen Verwandten bei seiner Forschung. Er war
bereits pensioniert und ich noch berufstätig.
Ich "erbte" auf diese Weise einen Fundus mit Daten von etwa 500 Personen.
Berufsbedingt kam ich erst 2009, nach meiner Pensionierung, wieder mehr zum
"Ahnenfinden", frei nach Janosch, nicht suchen sondern finden.
Neben dem erwähnten Datenbestand war vor allen Dingen eine von Werner und seiner Schwester erstellte Familien-Chronik bis heute sehr hilfreich.
Die Schnittmenge dieser Chronik möchte ich später nachstehend auszugsweise einfügen:
Zu dieser Schnittmenge gehören die Kinder von Johann Claus und Amalie Gölitz, deren Daten ich anfangs so übernahm:
Ewald *16.02.1863 Dülken †02.11.1942 Düsseldorf-Ost
Peter Ernst *16.11.1865 Dülken †1899
Fried. Gustav *27.01.1871 Dülken †04.10.1954 Witten
Wilhelmine *20.09.1872 Dülken †24.05.1935 Witten
Emil *04.12.1874 Dülken †01.07.1961 Witten
August Johann *1876 Dülken †1908 Hambug
Zwei weitere Kinder fand ich später selbst über familysearch.
Anna Marie *11.04.1880 Witten †1881 Witten
Willy Arthur *09.06.1882 Witten †08.03.1883 Witten
Die Daten zu den Kindern schienen fast vollständig erfasst zu sein,
lediglich August war nirgendwo (auch im Web nicht) zu finden. Hier sollte die Chronik die entscheidenden Fortschritte bringen.
Daher hier der Auszug aus der Chronik:
"Die Geschwister unserer Großmutter Wilhelmine (geb. Gölitz, siehe oben)
.....
Der einzige Bruder, der jünger war als unsere Großmutter, war August Gölitz, das Schlusslicht in der Geschwisterschar.
August war ein hübscher, dunkelhaariger Bursche mit einer Frohnatur.
Unternehmungslustig, weltoffen und gewandt wählte er den Beruf des Stewards auf einem großen Ozeandampfer. In seinem kurzen Leben lernte er viele Menschen und manche Länder kennen.
Er heiratete eine Hamburgerin, mit der er auch einen Sohn (Ernst) hatte.
Sechs Jahre nach dessen Geburt starb der Vater an einer Verletzung, die er sich beim Balgen mit Kameraden zugezogen haben soll.
Beim Ringkampf fiel er angeblich auf eine Tischkante und brach sich einige Rippen, die auch seine Lunge durchbohrten. Sein früher Tod löste große Trauer in der ganzen Familie aus.
Später heiratete seine Frau Elise ein zweites Mal, ebenfalls einen Seemann.
Beide behielten guten Kontakt zu der ganzen Familie Gölitz und hin und wieder
kamen sie auch zu Besuch nach Witten.
..... hatten ein sehr gutes Verhältnis zu Alfred Böse, dem 2. Mann von Tante Elise.
Sohn Ernst wurde später Steuermann auf einem großen Ozeandampfer, siedelte nach Amerika über und heiratete eine Engländerin.
Sie besaßen ein Haus in New Orleans.
Gerade, als ich getauft wurde, weilte er in Deutschland und wurde durch diesen Zufall mein Patenonkel. Zur Taufe im August 1923, als die Inflation gerade ihren höchsten Stand erreichte -1 Mark = 1 Billion Mark Inflationsgeld- schenkte er mir zwei goldene Dollarmünzen.
.....
Zu Onkel Ernst hatten wir noch Briefkontakt bis zum 2. Weltkrieg.
Danach haben wir nie wieder etwas von ihnen gehört. Wir erfuhren noch von einem Sohn Jakob, zu dem aber auch kein Kontakt zustande kam.
Ob es in Amerika oder anderswo noch Nachfahren aus dieser Familie gibt?"
Zitatende
Exakte überprüfbare Daten gab es also zu August Gölitz und seiner Ehefrau, deren Sohn Ernst Gölitz und Alfred Böse nicht.
Parallel mit den von Werner übernommenen Daten arbeitete ich mit einem uralten Fotoalbum meiner Großmutter. Von den etwa 100 Personen auf den Fotos waren mir höchstens eine handvoll bekannt.
Leider hatte niemand zu den meisten Fotos etwas notiert.
Werner war dann bei der Identifizierung hilfreich, so dass fast 30% der Personen einen Namen bekamen.
Bei August Gölitz, dem Seemann, passierte ein kapitaler Fehler. Werner identifizierte August, mit Uniformmütze der S.M.S. Oldenburg abgebildet, als dessen Sohn Ernst.
In einem Marineforum wurde aufgrund dieser Verwechslung sogar die Authentizität des Fotos angezweifelt.
Kritikpunkt war, dass das Foto einen Stempel eines Fotostudios auf Kreta trug.
...... "dass die Mütze wohl noch von der alten "Oldenburg" stammt
und wie von mir vermutet im Fotoatelier auf Kreta als Staffage Verwendung fand" .......
Erst Recherchen im Stadtarchiv in Witten brachten den Durchbruch.
Insbesondere die alten Adressbücher erwiesen sich als wahre Fundgrube.
So fand ich auch Spuren von August. Im Adressbuch von 1897 war er aufgeführt, Beruf Schlosser. Danach war er erst wieder 1903 verzeichnet.
Ende 2013 brachten meine intensiven Web-Recherchen zur S.M.S. Oldenburg den Erfolg.
Ich fand die Diplomarbeit einer Historikerin:
Pangerl, Irmgard (2008) "Die Kreta-Mission der k.u.k. Kriegsmarine"
(Diplomarbeit, Universität Wien. Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät)
Im Zuge der Blockade Kretas wurde die S.M.S. Oldenburg von November 1897 bis März 1898 im Seegebiet um Kreta eingesetzt.
An dieser Stelle werde ich meine Vorstellung bei diesem "Ermittlungsstand" beenden.
In Bezug auf die S.M.S. Oldenburg
und die Seeleute
Johann August Gölitz,
Ernst Gölitz
und Alfred Böse
werde ich ein neues Thema eröffnen und hoffe, dass dort dann viele weitere
Hinweise zur Aufklärung eingehen.
Ich freue mich auf viele Kontakte mit Anregungen, Fragen und neuen Recherche-Erkenntnissen.
MfG
AFN-Zefix
Etwa im Jahr 2000 rief mich Werner, ein zwischenzeitlich leider verstorbener Verwandter an und fragte mich, ob ich seine Datensammlung zwecks Ahnenforschung vervollständigen könne.
Mit
GÖLITZ, Johann Claus, *17.05.1837 Weidenhausen †24.10.1905 Witten,
und seiner Ehefrau
VIEBAHN, Amalie *13.12.1839 Windhagen †23.11.1886 Witten,
meinen Ururgroßeltern väterlicherseits, haben wir gemeinsame Vorfahren.
Fortan unterstützte ich den eifrigen Verwandten bei seiner Forschung. Er war
bereits pensioniert und ich noch berufstätig.
Ich "erbte" auf diese Weise einen Fundus mit Daten von etwa 500 Personen.
Berufsbedingt kam ich erst 2009, nach meiner Pensionierung, wieder mehr zum
"Ahnenfinden", frei nach Janosch, nicht suchen sondern finden.
Neben dem erwähnten Datenbestand war vor allen Dingen eine von Werner und seiner Schwester erstellte Familien-Chronik bis heute sehr hilfreich.
Die Schnittmenge dieser Chronik möchte ich später nachstehend auszugsweise einfügen:
Zu dieser Schnittmenge gehören die Kinder von Johann Claus und Amalie Gölitz, deren Daten ich anfangs so übernahm:
Ewald *16.02.1863 Dülken †02.11.1942 Düsseldorf-Ost
Peter Ernst *16.11.1865 Dülken †1899
Fried. Gustav *27.01.1871 Dülken †04.10.1954 Witten
Wilhelmine *20.09.1872 Dülken †24.05.1935 Witten
Emil *04.12.1874 Dülken †01.07.1961 Witten
August Johann *1876 Dülken †1908 Hambug
Zwei weitere Kinder fand ich später selbst über familysearch.
Anna Marie *11.04.1880 Witten †1881 Witten
Willy Arthur *09.06.1882 Witten †08.03.1883 Witten
Die Daten zu den Kindern schienen fast vollständig erfasst zu sein,
lediglich August war nirgendwo (auch im Web nicht) zu finden. Hier sollte die Chronik die entscheidenden Fortschritte bringen.
Daher hier der Auszug aus der Chronik:
"Die Geschwister unserer Großmutter Wilhelmine (geb. Gölitz, siehe oben)
.....
Der einzige Bruder, der jünger war als unsere Großmutter, war August Gölitz, das Schlusslicht in der Geschwisterschar.
August war ein hübscher, dunkelhaariger Bursche mit einer Frohnatur.
Unternehmungslustig, weltoffen und gewandt wählte er den Beruf des Stewards auf einem großen Ozeandampfer. In seinem kurzen Leben lernte er viele Menschen und manche Länder kennen.
Er heiratete eine Hamburgerin, mit der er auch einen Sohn (Ernst) hatte.
Sechs Jahre nach dessen Geburt starb der Vater an einer Verletzung, die er sich beim Balgen mit Kameraden zugezogen haben soll.
Beim Ringkampf fiel er angeblich auf eine Tischkante und brach sich einige Rippen, die auch seine Lunge durchbohrten. Sein früher Tod löste große Trauer in der ganzen Familie aus.
Später heiratete seine Frau Elise ein zweites Mal, ebenfalls einen Seemann.
Beide behielten guten Kontakt zu der ganzen Familie Gölitz und hin und wieder
kamen sie auch zu Besuch nach Witten.
..... hatten ein sehr gutes Verhältnis zu Alfred Böse, dem 2. Mann von Tante Elise.
Sohn Ernst wurde später Steuermann auf einem großen Ozeandampfer, siedelte nach Amerika über und heiratete eine Engländerin.
Sie besaßen ein Haus in New Orleans.
Gerade, als ich getauft wurde, weilte er in Deutschland und wurde durch diesen Zufall mein Patenonkel. Zur Taufe im August 1923, als die Inflation gerade ihren höchsten Stand erreichte -1 Mark = 1 Billion Mark Inflationsgeld- schenkte er mir zwei goldene Dollarmünzen.
.....
Zu Onkel Ernst hatten wir noch Briefkontakt bis zum 2. Weltkrieg.
Danach haben wir nie wieder etwas von ihnen gehört. Wir erfuhren noch von einem Sohn Jakob, zu dem aber auch kein Kontakt zustande kam.
Ob es in Amerika oder anderswo noch Nachfahren aus dieser Familie gibt?"
Zitatende
Exakte überprüfbare Daten gab es also zu August Gölitz und seiner Ehefrau, deren Sohn Ernst Gölitz und Alfred Böse nicht.
Parallel mit den von Werner übernommenen Daten arbeitete ich mit einem uralten Fotoalbum meiner Großmutter. Von den etwa 100 Personen auf den Fotos waren mir höchstens eine handvoll bekannt.
Leider hatte niemand zu den meisten Fotos etwas notiert.
Werner war dann bei der Identifizierung hilfreich, so dass fast 30% der Personen einen Namen bekamen.
Bei August Gölitz, dem Seemann, passierte ein kapitaler Fehler. Werner identifizierte August, mit Uniformmütze der S.M.S. Oldenburg abgebildet, als dessen Sohn Ernst.
In einem Marineforum wurde aufgrund dieser Verwechslung sogar die Authentizität des Fotos angezweifelt.
Kritikpunkt war, dass das Foto einen Stempel eines Fotostudios auf Kreta trug.
...... "dass die Mütze wohl noch von der alten "Oldenburg" stammt
und wie von mir vermutet im Fotoatelier auf Kreta als Staffage Verwendung fand" .......
Erst Recherchen im Stadtarchiv in Witten brachten den Durchbruch.
Insbesondere die alten Adressbücher erwiesen sich als wahre Fundgrube.
So fand ich auch Spuren von August. Im Adressbuch von 1897 war er aufgeführt, Beruf Schlosser. Danach war er erst wieder 1903 verzeichnet.
Ende 2013 brachten meine intensiven Web-Recherchen zur S.M.S. Oldenburg den Erfolg.
Ich fand die Diplomarbeit einer Historikerin:
Pangerl, Irmgard (2008) "Die Kreta-Mission der k.u.k. Kriegsmarine"
(Diplomarbeit, Universität Wien. Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät)
Im Zuge der Blockade Kretas wurde die S.M.S. Oldenburg von November 1897 bis März 1898 im Seegebiet um Kreta eingesetzt.
An dieser Stelle werde ich meine Vorstellung bei diesem "Ermittlungsstand" beenden.
In Bezug auf die S.M.S. Oldenburg
und die Seeleute
Johann August Gölitz,
Ernst Gölitz
und Alfred Böse
werde ich ein neues Thema eröffnen und hoffe, dass dort dann viele weitere
Hinweise zur Aufklärung eingehen.
Ich freue mich auf viele Kontakte mit Anregungen, Fragen und neuen Recherche-Erkenntnissen.
MfG
AFN-Zefix