Erster Weltkrieg - Bein verloren, Personalien vorhanden - wo fragen? Anhaltspunkte Fotos?

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  • Ilja_CH
    Erfahrener Benutzer
    • 05.11.2016
    • 753

    Erster Weltkrieg - Bein verloren, Personalien vorhanden - wo fragen? Anhaltspunkte Fotos?

    Guten Abend zusammen

    Der Stief- oder Adoptivvater meines Grossvaters hiess Friedrich Wilhelm Carl Fritz, wobei Carl nur in der Geburtsurkunde mit einem C geschrieben wird. In allen späteren Dokumenten heisst er Karl Fritz (Friedrich Wilhelm Karl Fritz). Karl war sein gängiger Vorname.

    Unten mehr Infos zu seiner Biografie.

    Er diente im Ersten Weltkrieg und verlor sein rechtes Bein. Er ging mit Krücken und später mit einem Selbstfahrer. Er lebte zuerst in Breslau, ging dann nach Berlin. Dort floh er mit der Familie in die Umgebung von Breslau, als die Bombenabwürfe in Berlin zu zahlreich wurden (Zweiter Weltkrieg). Aus Breslau flohen sie früh genug südlich über das Gebirge ins heutige Tschechien und von dort zurück in die Nähe von Breslau und von dort später wieder nach Berlin. Angeblich wurden sie bevorzugt behandelt bei einem Bezug einer Wohnung, weil er Veteran des Ersten Weltkrieges war.

    Leider hat man im Militärarchiv Freiburg (Bundesarchiv) nichts über ihn gefunden. Ich hatte dort angefragt, weil es dort Unterlagen zu Verletzten während des ersten Weltkrieges geben soll und mir erhofft, ev. mehr über ihn oder seine militärische Laufbahn zu finden.

    Beim Bundesarchiv haben Sie keine NSDAP-Mitgliedschaftskarte von ihm gefunden.

    Die Verlustlisten (online) helfen mir nicht sehr, weil der Name Karl Fritz sehr oft auftaucht und ich somit nicht weiss, welcher Eintrag wirklich den hier genannten betreffen.

    Fragen:
    • Wo könnte ich noch nachfragen ob es Unterlagen zu ihm gibt?
    • Erkennt jemand den Hut oder einige dieser Anstecker auf den Fotos? Ich bin nicht sicher, ob das normale Anstecker sind oder etwas mit Militär oder Politik zu tun haben. Die Anstedcker trug er über einem schönen Anzug zu einem Familienfoto während des Zweiten Weltkrieges (Konfirmation Sohn). Den Hut trug er während der Flucht aus der Umgebung von Breslau.





    Vielen Dank für eure Hilfe!!






    04. Oktober 1880
    Geburt Friedrich Wilhelm Carl Fritz in Breslau. Vater des ehelichen Kindes ist der Schneidermeister Hyronimus Fritz, wohnhaft zu Breslau, Albrechtstrasse 21, evangelisch. Mutter ist Emma Fritz geb. Hanke, wohnhaft beim Ehemanne und selber Religion angehörend. Das Kind kam in der elterlichen Wohnung zur Welt.

    11. Januar 1902
    Geburt Willy Karl Fritz in Breslau. Sohn des Karl Friedrich Wilhelm Fritz und der Anne Marie Fritz geb. Sander.

    18. Februar 1905
    In Breslau heiraten an der Siebenhufenerstrasse, Amt II, der Haushälter Friedrich Wilhelm Karl Fritz, evangelisch, wohnhaft in Breslau, Lohestrasse 9 sowie die Anna Marie Elsbeth Sander, Verkäuferin, katholisch, wohnhaft in Breslau, Zobtenstrasse 23.
    Er ist Sohn des verstorbenen Schneidermeisters Hyeronimus Fritz und dessen verstorbenen Ehefrau Emma geb. Hanke, beide zuletzt wohnhaft in Breslau.
    Sie ist die Tochter des zu Breslau verstorbenen Hilfsbremsers Wilhelm Sander und dessen Ehefrau Rosalia geb. Klawikowski, wohnhaft in Breslau.
    Zeugen waren der Schlosser Karl Strähler, 30 Jahre alt, wohnhaft in Breslau, Mathiasstrasse 95 sowie der Bauarbeiter Arthur Sander, 22 Jahre alt, wohnhaft in Breslau, Zobtenstrasse 23.

    Zwischen 1936 und 1938
    Magdalena Maria Elisabeth Rieger reist mit ihren zwei Kindern Bruno Franz Vinzenz und Roselore nach Berlin, Waterloo Ufer 12 zu Friedrich Wilhelm Karl Fritz.

    22. September 1937
    Tod Anna Marie Elsbeth Sander in Berlin. Nr. 109/37 Berlin II.

    14. Januar 1938
    In Berlin heiratet der 36-jährige Willy Karl Fritz, Sohn des Karl Friedrich Wilhelm Fritz und der im vorherigem Jahr verstorbenen Anna Marie Elsbeth Sander. Er und seine Frau Gertrud geb. Barthel haben später zahlreiche Kinder: Hildegard, Rosemarie, Erika, Waltraud und Kurt.

    2. April 1938
    Magdalena Maria Elisabeth und Friedrich Wilhelm Karl Fritz (Kaufmännischer Angestellter) heiraten in Berlin.
    Angehängte Dateien
  • Basil
    Erfahrener Benutzer
    • 16.06.2015
    • 2419

    #2
    Hallo,

    in den Verlustlisten finde ich zwei Karl Fritz aus Breslau.

    Dieser hier könnte passen, Geburtstag und -monat stimmen: http://des.genealogy.net/search/show/4425298

    Bei diesem bin ich unsicher, für Reservist wäre er zu alt gewesen: http://des.genealogy.net/search/show/957234

    Auf der Mütze könnte ein Abzeichen der NS-Kriegsopferversorgung sein. Siehe hier: https://www.huesken.com/shop/de/ns-k...tze-13655.html

    Das große Abzeichen ist das Verwundetenabzeichen, vermutlich in Silber.

    Viele Grüße
    Basil
    Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
    Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
    Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
    Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


    Kommentar

    • Ilja_CH
      Erfahrener Benutzer
      • 05.11.2016
      • 753

      #3
      Hallo Basil

      Danke für die schnelle, hilfreiche Antwort.

      Verlustlisten: Interessant, dass dort zwar ein Tag und Monat steht, aber kein Geburtsjahr? Galt ein verlorenes Bein (und zwar bis zum Arsch hoch) nur als "leicht verwundet"? Krass.
      Selbst wenn er das sein sollte, mehr Infos kann man anhand dieses Eintrages auch nicht finden, z. B. steht nichts zur Truppe oder zum Regiment.

      Oder war es doch der andere? Ev. hat man irgendwann auch ältere Leute eingesetzt oder er wollte freiwillig gehen und wurde schwer verwundet?

      Fragen über Fragen.

      Das Militärarchiv Freiburg - ich habe nochmals die E-Mail rausgesucht - schrieb, dass es möglich ist, dass zum Militärdienst des Gesuchten Nachweise in den Lazarettbüchern ermittelt werden können, dafür müsse ich jedoch die Abteilung Personenbezogene Auskünfte des Bundesarchivs (Abt. PA) in Berlin kontaktieren. Das war früher diese WAST, wo man so lange warten musste?

      Einen Versuch ist es Wert!

      Danke dir auch für die Interpretation der Abzeichen.

      Gruss
      Ilja

      Kommentar

      • Svenja
        Erfahrener Benutzer
        • 07.01.2007
        • 4353

        #4
        Hallo

        Die Verlustlisten (online) helfen mir nicht sehr, weil der Name Karl Fritz sehr oft auftaucht und ich somit nicht weiss, welcher Eintrag wirklich den hier genannten betreffen.
        Wenn von deinem Gesuchten Geburtsort und -datum bekannt sind, sollte der Richtige zu finden sein.

        Ich habe nur zwei Einträge zu einem Karl Fritz in Breslau gefunden, bei einem stimmt das Geburtsdatum (wobei das Jahr fehlt), beim anderen fehlt es ganz.

        Wenn man nach Wilhelm Fritz in Breslau sucht, stösst man auf denselben Eintrag, also auf dieselbe Person.

        Galt ein verlorenes Bein (und zwar bis zum Arsch hoch) nur als "leicht verwundet"?
        Auch eine zunächst scheinbar leichte Verwundung konnte unter Umständen durch eine Infektion zum Verlust eines Beines führen.
        Zudem gab es damals noch nicht die Möglichkeiten einer Wundinfektion vorzubeugen, die wir heutzutage haben.

        Gruss
        Svenja
        Zuletzt geändert von Svenja; 24.11.2020, 21:25.
        Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
        https://iten-genealogie.jimdofree.com/

        Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

        Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

        Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

        Kommentar

        • Stefan86
          Erfahrener Benutzer
          • 29.05.2012
          • 201

          #5
          Hallo zusammen

          das kleinere Abzeichen unterhalb der Bandschleife sollte auch das der NS Kriegsopferversorgung sein.

          Viele Grüße

          Stefan

          Kommentar

          • Ilja_CH
            Erfahrener Benutzer
            • 05.11.2016
            • 753

            #6
            Svenja, auch dir vielen Dank für deinen Input!


            Auch eine zunächst scheinbar leichte Verwundung konnte unter Umständen durch eine Infektion zum Verlust eines Beines führen.
            Zudem gab es damals noch nicht die Möglichkeiten einer Wundinfektion vorzubeugen, die wir heutzutage haben.
            Das stimmt natürlich, manchmal überlege ich nicht viel

            Kommentar

            • Delilah
              Erfahrener Benutzer
              • 15.02.2011
              • 312

              #7
              Hallo Ilja,

              wegen der Verwundung im Ersten Weltkrieg könnten Sie beim Bundesarchiv in Berlin bezüglich der dort vorliegenden Angaben in den Unterlagen des ehemaligen Krankenbuchlagers anfragen. Man muss bei Anfragen dort schon genau formulieren was gesucht wird.

              LG Delilah

              Kommentar

              • Benjamin16
                Erfahrener Benutzer
                • 26.08.2018
                • 1145

                #8
                Zitat von Ilja_CH Beitrag anzeigen
                Das Militärarchiv Freiburg - ich habe nochmals die E-Mail rausgesucht - schrieb, dass es möglich ist, dass zum Militärdienst des Gesuchten Nachweise in den Lazarettbüchern ermittelt werden können, dafür müsse ich jedoch die Abteilung Personenbezogene Auskünfte des Bundesarchivs (Abt. PA) in Berlin kontaktieren. Das war früher diese WAST, wo man so lange warten musste?
                Zitat von Delilah Beitrag anzeigen
                Hallo Ilja,

                wegen der Verwundung im Ersten Weltkrieg könnten Sie beim Bundesarchiv in Berlin bezüglich der dort vorliegenden Angaben in den Unterlagen des ehemaligen Krankenbuchlagers anfragen. Man muss bei Anfragen dort schon genau formulieren was gesucht wird.

                LG Delilah
                Hallo Ilja,

                im Bundesarchiv bei den Krankenbuchlagern sollte sicherlich etwas vermerkt sein. In diesem Beitrag wird die Vorgehensweise beschrieben wie man an die Informationen kommt. Wartezeiten sind nicht so lange wie bei PA Anfragen zum 2. WK, aber rechne mal mit 6-8 Monaten.

                LG Benjamin

                Kommentar

                • Ilja_CH
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.11.2016
                  • 753

                  #9
                  Danke an alle für die neu eingegangenen Antworten.

                  Der Link mit der Beschreibung hilft viel weiter, denke ich. Ich warte von einer Anfrage ab, da ich zurzeit eine andere Person dort generell überprüfen lasse. Erst danach mache ich zu diesem Thema eine neue Anfrage.

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