Haltbarkeit der Daten/CDs

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  • Marlies
    • Heute

    Haltbarkeit der Daten/CDs

    Hallo,

    wie sichert Ihr Eure Daten für nachkommende Generationen?

    Ich lese gerade: CDs halten geschätzte 20 bis 50 Jahre, gute Papierausdrucke können auch in 100 Jahren noch gelesen werden, Mikrofilme haben eine Haltbarkeit von heute geschätzten 500 Jahren.

    Mit CDs arbeite ich noch nicht so lange, habe allerdings bisher schon einiges an Geld dafür ausgegeben, wie kann ich sie so sichern, dass auch nachfolgende Generationen noch davon profitieren können?

    Papier ist mir selbst nach wie vor das liebste: ich habe schneller die gesuchte Person in meinen Karteikarten und Arbeitsbögen zur Hand, als ein Programm es mir zu bieten vermag. Außerdem kann meine Kartei nicht "abstürzen", somit kann ich immer darauf zurückgreifen.
    Die geschätzten 100 Jahre sehe ich nach heutiger Papierqualität ein, Urkunden und Kirchenbücher früherer Jahrhunderte haben da ganz andere
    Qualitäten.

    Und Mikrofilme? Für Otto-Normal-Verbraucher schon gang und gäbe?

    Viele Grüße
    Marlies
  • sgp1977
    Benutzer
    • 11.03.2006
    • 69

    #2
    RE: Haltbarkeit der Daten

    Hallo Marlies!

    Ich arbeite zur Zeit hauptsächlich am Computer, d. h. ich scanne alle Dokumente ein, da ich so z. B. die integrierten Suchfunktionen unter Windows nutzen kann. Außerdem lassen sich elektronische Dokumente im Internetzeitalter ganz einfach anderen Personen zur Verfügung stellen ;-)

    Hier im Forum gibt es bereits ein Thema für einen Quasistandard für die eindeutige Vergabe von Dateinamen:


    Allerdings versuche ich (vorerst) natürlich alle Daten auch in Papierform zu archivieren, um sie für die Nachwelt zu erhalten. Die Computerlandschaft ändert sich so rassant, dass es höchstwahrscheinlich ist, dass schon nach etwa 10 Jahren damit zu rechnen ist, dass einige Datenformate z. B. auf CD-ROM nicht mehr zu verwerten sind.

    Beste Grüße
    Sebastian

    Kommentar


    • #3
      RE: Haltbarkeit der Daten

      Original von sgp1977
      Allerdings versuche ich (vorerst) natürlich alle Daten auch in Papierform zu archivieren, um sie für die Nachwelt zu erhalten. Die Computerlandschaft ändert sich so rassant, dass es höchstwahrscheinlich ist, dass schon nach etwa 10 Jahren damit zu rechnen ist, dass einige Datenformate z. B. auf CD-ROM nicht mehr zu verwerten sind.
      Hallo Sebastian,

      stimmt, es ändert sich schneller, als man (normalerweise) PCs kauft: was fang ich mit meinen 5 1/4 Zoll Disketten an? Ein Glück, das alles, was darauf gespeichert ist, auch in Papierform vorhanden ist.

      Viele Grüße
      Marlies

      Kommentar

      • Christian Benz
        Administrator
        • 30.03.2003
        • 2919

        #4
        Hallo,

        Ich lese gerade: CDs halten geschätzte 20 bis 50 Jahre
        Das Problem der Daten-Erhaltung betrifft nicht nur CDs oder DVDs. Die alten 5 1/4 Zoll Disketten wurden ja auch schon genannt, dass es davor noch "wuchtigere" 8 Zoll Disketten gab, dürften viele der jüngeren und heutigen Computernutzer wahrscheinlich schon gar nicht einmal mehr wissen - und dabei liegt das nur eine Generation zurück.

        Die Gefahr von Daten- und Informationsverlust betrifft nahezu alle "modernen" Speichermedien die wir benutzen. Das Problem ist zum Teil tatsächlich die Schnelllebigkeit, mit der Formate, Standards, Techniken und Systeme kommen und wieder gehen. Es verstauben bereits heute alte Magnetband-Aufzeichnungen aus der Anfangszeit in Archiven, die kein Mensch und kein Gerät mehr einlesen, geschweige denn den Inhalt entschlüsseln kann. Manche befürchten sogar, dass unser gegenwärtiges "Informationszeitalter" einmal als eine Zeitspanne in die Geschichte eingehen könnte, aus der kaum noch Informationen vorliegen werden.

        Wenn es allgemein in der Technik um die Sicherheit geht, fallen gerne folgende zwei Schlagwörter, die man auch hinsichtlich der Datenerhaltung anwenden kann und sollte - dann braucht man auch nicht ganz so schwarz sehen wie oben angedeutet:
        • Redundanz
        • Diversität

        Redundanz bedeutet in diesem Fall vereinfacht ausgedrückt: Fertige nicht nur eine Kopie der Daten an sondern mehrere. Diese Kopien sind an räumlich möglichst weit auseinanderliegenden (sicheren) Orten zu verwahren. Wenn man also ein Dokument (oder CD - was auch immer) hat, dann kopiert man das ein paar mal und hinterlegt diese Kopien an verschiedenen Plätzen, z. B. bei sich zu Hause, in der Vereinsbibliothek, in einem (Bank-)Schließfach, im Stadtarchiv, bei Freunden, bei Verwandten, etc. (Es nutzt nichts 10 Kopien im eigenen Büro zu horten, wenn dort ein Feuer ausbricht.)

        Diversität bedeutet dass die Speichermedien diverser - also verschiedener - Natur sein sollten. Das heißt man beschränkt sich nicht nur auf die Speicherung auf CD alleine (bzw. auf Papier) sondern greift auf unterschiedlichste Speichermethoden zurück, die sinnvoll und möglich sind: (magneto-)optische Speicher (z.B. CDs, DVDs), magnetische Speicher (Bänder, Disketten, Festplatten, ...), elektronische Speicher (Speicherkarten), physische Speicher (z.B. Ausdrucke auf Papier, Fotos auf Zelluloid, Filmbänder, Microfilm, Folien), ...

        Diese beiden Prinzipien sind dann in Kombination anzuwenden.

        Nicht vergessen sollte man natürlich auch, dass man nicht nur die Daten an sich abspeichert, sondern auch die zur Wiedergabe benötigten Programme! Wenn man in 15 Jahren auf eine Sicherung auf CD zurückgreifen muß, die Dateien zwar noch intakt, das nötige Programm aber nicht mehr greifbar ist, nutzt einem die beste Daten-Sicherung nichts. Bei sich ergebenden Änderungen von System/Technik, Speicherformat, Speichermedien, usw. empfiehlt sich natürlich außerdem eine entsprechende (baldige) Konvertierung bzw. Umkopierung der Daten.

        Weiterer Lesestoff:
        Der zuletzt genannte Link enthält auch eine Auflistung über die (geschätzte) Haltbarkeit unterschiedicher Trägermedien.

        Gruß,
        Christian, der jetzt wieder ein paar Steintafeln meißeln geht ...

        Kommentar

        • Hugo
          Benutzer
          • 05.03.2006
          • 86

          #5
          Papierbeschaffenheit

          Guten Tag
          Zur haltbarkeit von Papier viel mir folgendes aus einer anderen Diskussion wieder ein:

          Hugo:
          "Außerdem habe ich von meinen Sohn erfahren (studiert Bibliothekar), das das heute normale Papier nur eine Haltbarkeit von 20 bis 30 Jahre hat bevor es zerfällt. ... Spezialpapier, welches länger halten soll, soll schwer zu beschaffen sein und sehr teuer sein."
          Antwort:
          Ich habe verschiedene Firmen durchgeschaut, die speziell Archivmaterial herstellen und bin dabei auf eine gestoßen, die 500 Blatt zum Preis von EUR 7,50 anbietet, was ja nun nicht sooo teuer ist. Als Beschreibung steht dabei: "80 g/m2, neutral geleimt, holzfrei, säurefrei und basisch gepuffert, alterungsbeständig nach DIN ISO 9706". Für mich als Laien klingt das ja ganz gut, aber da Du ja einen Experten in der Familie hast, könntest Du bei Gelegenheit Deinen Sohn vielleicht bitte einmal fragen,ob solches Papier den Kauf wert ist und wirklich länger hält? Bzw. worauf man achten sollte?
          Hugo:
          Also, mein Sohn war da und sagt, das sich dieses Angebot sehr gut anhört Nur das mit dem "neutral geleimt" sollte genauer gekärt werde, da Leim säurehaltig sein kann.

          Prinzipiel sollte Papier sein:
          basisch gepuffert,
          säurefrei

          Auf keinem Fall sollte Papier:
          mit säurehaltiger Tinte beschrieben oder bedruckt werden
          mit Metall (Heftklammern, Büroklammern, u.s.w.) in Berührung kommen
          Nich geklebt werden (Tesa ist z.B.säurehaltig) und wenn nur mit Buchleim, eventuel auch mit Holzleim

          zur Aufbewahrung der Papiere empfiehlt sich ebenfalls eine säurefreie, basisch gepufferte Box (Archiv-Karton)

          Falls Klarsichthüllen benuzt werden sollte immer ein Blatt vor und hinter den Ausdrucken und Papiere kommen, damit kein Kontakt zur Hülle besteht.
          Ich selber speicher meine Daten auf dem PC, Externe Festplatte und CD.
          Leider habe aber auch ich schon mit dem Problem "gekämpft", das es für diverse "Speichermedien" keine Lesegeräte mir gibt.
          Zusätzlich habe ich meine gesamten Daten in Papierform
          Gruß Hugo

          Kommentar

          • Siegfried Mühle
            Erfahrener Benutzer
            • 13.10.2006
            • 211

            #6
            Haltbarkeit von CDs

            Guten Tag,

            nachfolgend drei Links zu interessanten Veröffentlichungen im ZDF-Ratgeber:
            - http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/...086745,00.html (Gefahr fürs digitale Fotoalbum - Speichermedien mit Schwächen - Experten warnen vor Datenverlust
            - http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/...090865,00.html ("Mindestens haltbar bis ..." - CDs droht der digitale Datentod)
            - http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/18/0,...865_TB,00.html (Benutzen verboten? - Haltbarkeitsangaben von CDs unrealistisch)

            Siegfried (Mühle)

            Kommentar

            • sgp1977
              Benutzer
              • 11.03.2006
              • 69

              #7
              RE: Haltbarkeit von CDs

              Danke für diesen sehr interessanten Beitrag.
              Daß Daten auf CompactDisks nur eine sehr begrenzte Haltbarkeit haben, ware unlängst klar, aber man lernt wirklich nie aus. Zum Beispiel, daß man an der Farbe der Beschichtung der CD die Haltbarkeit erahnen kann war nicht ganz klar.

              Kommentar

              • Siegfried Mühle
                Erfahrener Benutzer
                • 13.10.2006
                • 211

                #8
                RE: Haltbarkeit der Daten/CDs

                Auf der Internetseite http://de.news.yahoo.com/gp/20070816...a8a9a5f_1.html kann ein Artikel zum Thema "Wie haltbar und sicher sind Speichermedien" vom 16.08.2007 nachgelesen werden.

                Siegfried (Mühle)

                Kommentar

                • Martor
                  Benutzer
                  • 15.07.2007
                  • 41

                  #9
                  RE: Haltbarkeit der Daten/CDs

                  Hallo Marlies,

                  eine gute Idee von meinem Arbeitskollegen war, das er seine gesammelten Sachen (Fotos, Aufschriebe und Dokumente) als Buch verfasst hat und von einer professionellen Buchbinderei als Hardcover Buch drucken lies.
                  Er hat gleich mehrer "Wälzer" binden lassen damit er sie gleich an Familienmitgleidern verteilen kann.


                  Viele Grüße

                  Marco

                  Kommentar

                  • Hina
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.03.2007
                    • 4661

                    #10
                    RE: Haltbarkeit der Daten/CDs

                    Wichtig ist vor allem, dass das Papier säurefrei und alterungsbeständig ist und die Farbe der Bibliothekstauglichkeit entspricht. Mit Laserdrucker auf Kopierpapier sowie im Digitaldruck hat man sehr schlechte Karten. Der oben genannte Vorschlag ist kein Ausweg.

                    Wenn es sicher mehr als 50-70 Jahre überdauern soll, dann hilft nur nur zertifiziertes Papier (z.B. Werkdruck- oder Offsetpapier) und ein Tintenstrahldrucker oder noch besser Offsetdruck (leider bezahlbar nur bei größeren Auflagen). Die Farbe muß im Papier sitzen, nicht auf dem Papier.

                    ISO 9706 Papier hat jede gute Druckerei, die z.B. wissenschaftliche Bücher druckt, wegen der Bibliothekstauglichkeit. Einfach mal anfragen, ob man nicht mal ein paar Reste haben kann.

                    Viele Grüße
                    Hina

                    PS: Wer eine Kleinauflage drucken möchte, der sollte sich mal rumhören, ob es in seiner Nähe einen Drucker gibt, der auch auf einem Risographen Digitaldruck anbrietet z.B. auf Munkenpapier. Damit ist der Druck alterungsbeständig. Ansonsten könnte ich Adressen benennen.
                    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

                    Kommentar

                    • Siegfried Mühle
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.10.2006
                      • 211

                      #11
                      Digitales Alzheimer (Langzeitarchivierung)

                      In der Ausgabe 5/2007 der Zeitschrift "PC Professionell" wird unter dem Titelthema "Digitales Alzheimer" auf 9 Seiten das Thema "Langzeitarchivierung und Bestandssicherung der Daten" ausführlich behandelt. Es werden die verschiedensten Trägermedien (von bestimmten Papiersorten über Filme bis hin zu digitalen Speichern) untersucht, Techniken bewertet, Lösungen angeboten und Tips gegeben.

                      Siegfried (Mühle)

                      Kommentar

                      • sgp1977
                        Benutzer
                        • 11.03.2006
                        • 69

                        #12
                        RE: Digitales Alzheimer (Langzeitarchivierung)

                        Vielleicht kann ja mal jemand ein kurzes Resüme dazu schreiben...

                        Kommentar

                        • Florian
                          Benutzer
                          • 22.09.2006
                          • 89

                          #13
                          Gefährdete Schätze

                          Hallo alle zusammen,

                          ich möchte euch einen Bericht, über die Zukunft der Archivierung nicht vorenthalten.

                          Der Kampf gegen den Verfall von alten Dokumenten bzw. Erforschung neuer Möglichkeiten! [28:54 min]²

                          [align=justify]Im digitalen Zeitalter sind riesige Datenmengen weltweit verfügbar. Doch die digitalen Datenträger sind nicht für die Ewigkeit geschaffen. Trotz technischer Innovationen wird die Datensicherung bald zum Problem werden. Wie können wir wichtige Informationen in die nächsten Jahrhunderte retten?[/align]
                          Ein für mich extrem interessanter Bericht.

                          Wie hat er euch gefallen
                          Bin auf Reaktionen gespannt

                          Viele Grüße
                          Florian


                          P.S: Hier noch ein weiterer kleiner Bericht² mir einer länge ca. 3 min.


                          ² ERGÄNZUNG: Nach dem aufrufen der URL bitte "Zur ZDFmediathek" wählen.

                          Kommentar

                          • Der_Preuße
                            Benutzer
                            • 05.10.2006
                            • 47

                            #14
                            Hallo Florian,

                            ja das Thema/Problem an sich ist schon sehr spannend, darum studiere ich das auch ...

                            Der Bericht ist nach meinen bisherigen Erkenntnissen ein guter Überblick über die derzeitigen Möglichkeiten und gibt Hinweise auf alle damit zusammenhängenden Probleme.
                            Das vom Moderator angesprochene Buch verfällt allerdings nicht so schnell wie er denkt, das ist schließlich noch kein industriell hergestelltes Papier.
                            Desweiteren kommt im Beitrag auch nicht die heute übliche Entsäuerung zur Sprache. Es kann ja nicht Ziel sein, alle Dinge zu retrodigitaliseren (immer mit Informationsverlust verbunden), man kann ebenfalls versuchen die Originale zu schützen.
                            Was allerdings die Archivierung der heutigen digital erstellten Daten angeht, gibts einfach noch keine Lösung, das kann man nicht ändern.
                            Übrigens, wichtige E-Mails beispielsweise werden im Moment noch ausgedruckt um sie zu archivieren
                            Für den privaten Gebrauch: Nach derzeitigen Kenntnissen bietet eine Festplatte, bei sachgerechter Lagerung und Benutzung noch die am längsten mögliche Erhaltung (bis zu 20 Jahre). Allerdings nur ca. 5 Jahre bei intensiver Benutzung!

                            So reicht erstmal,
                            Grüße,Norman

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                            • emma2412
                              Erfahrener Benutzer
                              • 12.10.2007
                              • 457

                              #15
                              Ein sehr interessantes Thema ....

                              Ich für meine kleine private Forschung habe mich auf für die Herausgabe eines guten Buches einmal pro Jahr entschieden. Da werden 5-10 Stück gedruckt und auch weiter verschenkt.

                              Die wichtigsten alten Fotos, die ich immer wieder ausleihen kann, lasse ich ausarbeiten und die kommen beschriftet in ein Album. Die Ausarbeitung lass ich in einem guten Fotolabor machen, also nicht mit so einem Drucker, sondern hochwertige Bilder, auch wenn die teurer sind. Da denk ich mir, lieber weniger ausgewählte, als alles und dafür mindere Qualität.

                              Als 11järhige hatte ich meinen ersten C64 und seitdem weiß ich, wie vergänglich die digitalen Daten sind. Ich habe noch kistenweise 5 1/4'' Floppys, allerdings nur mit Spielen und sowas drauf. Wie gerne würde ich damit arbeiten. Aber der C64 ist halt nicht mehr startbereit, auch wenn ich ihn noch habe.

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