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#1
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Zettelwirtschaft
Hallo,
wir hatten gelegentlich mal Themen, in denen diskutiert wurde, daß Einträge in KB nicht sofort, sondern nach einer gewissen Zeit erfolgten. Den Zeitrahmen kann man oft natürlich nicht abschätzen. Ich habe nun einen Fall, wo das möglich ist. Einer meiner Ahnen, Andreas Waidenberger, ist am 8.1.1706 in der Bauernschlacht bei Aidenbach gefallen, so steht es bei der Wiederverheiratung seiner Witwe am 11.4.1706. Bei der Geburt der gemeinsamen Tochter Rosina am 30.8.1705 steht er als verstorben ("p.m.") vermerkt, ferner bei deren Tod im Dezember des Jahres. Jetzt könnte natürlich die Tochter nachehelich geboren und der Eintrag bei der Trauung falsch sein, aber der Andreas wird auch bei einem Eintrag im Trauungsbuch mit Datum vom 23.10.1705 als verstorbener Zeuge aufgeführt. Letzteres geht natürlich nicht, daher meine Interpretation, daß die Einträge erst mit einigen Monaten Verspätung (August 1705 - nach 8.1.1706) ins Buch kamen. Ob das jetzt für die Buchführung in der Pfarre allgemein so war, kann man natürlich nicht sagen. |
#2
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Hallo G.
das klingt ja nicht wirklich ermutigend für immer wieder auftauchende Zweifelsfälle Da muß ich ja richtig froh sein, daß mein Bauern-Aufstand-Toter seinen Sohn schon 1686 bekam, da hatte der Vater noch fast 20 Jahre zu leben. (ganz nebenbei der theoretische "Lieblingsahn" meiner jüngsten Tochter, einen Bauern der gegen die Obrigkeit aufstand findet sie gut) Schönen Sonntag noch Christine |
#3
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Hallo Christine!
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#4
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Hallo nochmal,
nun desillusioniere doch meine Tochter nicht. Außerdem liest sich das deutlich anders: Die „Aidenbacher Bauernschlacht“ wird in den bayerischen Geschichtsbüchern in einem Atemzug mit der sogenannten „Sendlinger Mordweihnacht“ des Jahres 1705 genannt. In Aidenbach nahm der bayerische Volksaufstand gegen die kaiserliche Besatzungsmacht während des Spanischen Erbfolgekrieges am 8. Januar 1706 ein schrilles und blutiges Ende. Mehr als 4000 Bauern und Handwerker des bayerischen Unterlandes wurden dabei grausam von der kaiserlichen Soldateska niedergemetzelt. Im Winter des Jahres 1706 im bayerischen Unterland: Die Habsburger gehen als Sieger aus dem Spanischen Erbfolgekrieg hervor. Der bayerische Kurfürst Max Emanuel flieht. Übermäßige Steuern und ständige Schikane der österreichischen Besatzer bringen die Volksseele zum Kochen. Zwangsrekrutierung und Folter treiben das Volk zum Aufstand. „Lieber bairisch sterben als österreichisch verderben“, so lautet die Parole der 7 000 Bauern, die bereit sind, für die Freiheit des bayerischen Volkes ihr Leben einzusetzen. Den tapferen Bauern, Handwerkern und Tagelöhner steht ein gut ausgebildetes Heer der Österreicher gegenüber. Und es kommt, wie es wohl kommen musste. In der Schlacht bei Aidenbach fall über 4 000 bayerische Landesverteidiger. Mit grausamer Härte setzen sich die Truppen General Kriechbaums durch. http://www.aidenbach.de/fileadmin/us...ilichtinfo.pdf Im übrigen habe ich auch Zettelwirtschaft und zu wenig Urlaub. LG Christine |
#5
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Hallo Christine!
Desillusionieren ist doch weswegen wir Ahnenforschung machen, oder etwa nicht? Zitat:
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https://archive.org/details/abhandlungenbaye26bayeuoft https://archive.org/details/abhandlungenbaye29baye MMn ist der ganze Sachverhalt in der heutigen Darstellung dadurch überformt, daß die Ereignisse im 19ten Jahrhundert dazu hergenommen wurden, um die innige Verbindung des neuen Königs mit den "Landeskindern" zu illustrieren. Von seiten der Landeskinder mag sie innig gewesen sein. Der Kurfürst jedoch hätte Bayern gerne gegen die Niederlande eingetauscht... |
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