Dr. Johann Schreyer Stadtphysikus in Zeitz von 1681 bis 1695

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    Dr. Johann Schreyer Stadtphysikus in Zeitz von 1681 bis 1695

    Ich bin auf der Suche nach dem Arzt Dr. Johann Schreyer/Schreier, der laut Stadtarchiv Zeitz ab dem Rechnungsjahr 1681/82 als Stadtphysikus in Zeitz geführt wurde und zwar bis zum Jahr 1694/95 (erst als Johann Schreier, dann als Johann Schreyer. In dieser Funktion führte er 1681 die erste Lungenschwimmprobe an einem toten Säugling durch, der letztendlich nach einigen Jahren zum Freispruch von Anna Voigt, der Kindsmutter führte. (s. Christian Thomasius "Ernsthafte, aber doch muntere und vernünftige Thomasische Gedanken über allerhand auserlesene juristische Händel")

    Aus dieser Schrift kann man ableiten, dass Schreyer 1658 an der Universität in Jena seinen Doktorgrad erhalten hat und ab 1659 als Arzt praktizierte. Eine Nachfrage im Universitätsarchiv Jena hat ergeben, dass im Juni 1659 ein Joh. Schreyer aus Wurzbach immatrikuliert war, was jedoch nicht mit der Thomasiusquelle (der Aufarbeitung des Gerichtsfalls und eine Überlieferung der Zeugenaussage Schreyers) überein und ist also mit Vorsicht zu betrachten.


    Des Weiteren ist folgendes bekannt. Schreyer hat von 1689 bis 1892 mehere medizinische Bücher aus dem Niederländischen ins Deutsche übertragen, die in erster Linie von Leipzig aus veröffentlicht wurden.
    Eigene Schriften habe ich neben der Darstellung zu eben jener Lungenschwimmprobe (Erörterung und Erläuterung der Frage, Ob es ein gewiß Zeichen, wenn eines todten Kindes Lunge im Wasser untersincket, daß solches in Mutter-Leibe gestorben sey? von 1690) nur noch zwei ähnlich lautende lateinische Abhandlungen (1687 (Zeitz): Trinum fluidum magnum seu natura Aquae, Vini et Cerevisiae accomodata ad tres Cizensibus maxime usuales liquores, aquam vinum et cerevisiam, Zeitz und 1690 (Hamburg): Scrutinium medicum curiosum de natura auqae vini & cervisiae) gefunden.


    Aus dem Privatleben ist mir nur folgendes bekannt:
    Am 30. April 1691 hat Johann Schreyer sich mit Frau Anna Elisabeth, geborene Garmann, Witwe von Georg Wolfgang Steier Weyl, verheiratet. Aus dem Eheschließungsdokument des Kirchenbuchs Zeitz geht hervor, dass Schreyer zu diesem Zeitpunkt bereits Witwer war.


    Ich bin auf der Suche nach allem, was mir das Leben von Dr. Johann/es Schreyer/Schreier weiter erhellen könnte. Wo kam er her? Wo hat er vor 1681 praktiziert? mit wem war er zuerst verheiratet? Gab es aus der ersten Ehe Kinder? Woher konnte er Niederländisch? Wann ist er wo gestorben?



    Ich freue mich über jeden Hinweis, dem ich weiter nachgehen kann.


  • Cramer
    Neuer Benutzer
    • 31.07.2018
    • 3

    #2
    Dr.Johannes Schreier Zeitz

    Johannes Schreyer wurde am 26.01.1631 in Zeitz geboren, wo er auch am 5.4.1695 gestorben ist.

    Er war Stadtphysikus, wird aber auch als Gerichtsverwalter genannt.

    Am 25.08.1659 heiratete er in erster Ehe Helena Regina Lossius +2.2.1688,
    welche eine Tochter des schwedischen Generalproviantmeisters
    Johannes Lossius war.

    Bekannt ist auch eine Tochter Katharina * 11.11.1660

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    • Voigt Schreyer

      #3
      Hallo Cramer,


      wow, das sind ja großartige Informationen.

      Darf ich fragen, wo Sie die gefunden haben? Damit ich nicht womöglich dieselben Stellen erneut anfrage.


      Vielen herzlichen Dank schon mal soweit.
      Voigt Schreyer

      Kommentar

      • Cramer
        Neuer Benutzer
        • 31.07.2018
        • 3

        #4
        Dr.Johannes Schreyer Zeitz

        Hallo Voigt Schreyer,

        die Daten stammen von dem Chemnitzer Forscher Hans-Joachim Kretzschmar + 1989.

        In meiner AL zu Cramer taucht dieser Johannes Schreyer mehrmals in Meuselwitz als Pate auf, auch mit Hinweisen zu seiner Familie.

        Er hat sicher in Beziehungen zu den Familien Cramer, Lossius, Münch und Winter gestanden,
        die langjährige Erbprozesse miteinander führten.

        Zu den niederländischen Sprachkenntnissen des Johann Schreyer eine mögliche Vermutung wäre:

        In Meuselwitz wurden Ende des 16.Jahrhunderts über 100 Weberfamilien aus Holland angesiedelt.
        Ähnlich wie heute werden diese ja nicht sofort ihre Muttersprache abgelegt haben, sondern noch länger ihre Sprache gepflegt haben.
        Vielleicht hat er dort niederländisch gelernt ?

        In Aufzeichnungen des 17. Jahrhundert vom Meuselwitzer Heimatforscher und Pfarrer Hecker werden meine Cramer immer noch als Holländer bezeichnet, obwohl sie schon mehrere Jahrzehnte in Sachsen lebten.




        Gruß
        Cramer

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