[gelöst] Gerichtsakte des Ober-Appellationsgerichts in Kassel Teil 14

[Christian40489]

Quelle bzw. Art des Textes: juristischer Schriftsatz
Ort und Gegend der Text-Herkunft: Schemmern 1833-1835
Namen um die es sich handeln sollte: Dilchert

Hallo und guten Morgen,
her kommt der nächste Scan, mein Lückentext sieht wieder aus wie ein Schweizer Käse und enthält bestimmt auch noch Fehler...
Ich zähle deshalb wieder auf Euch.
Gruß Christian

beleidigt gehabt, und deshalb von dem Untersuchungsver-
fahren ___ ___ ____ werden mußten, und ::::
in der Stellung als _____ Thiel, _____ als ______
__________ dürfen, Es wird sodann genug in Acteb,
der Gestalt, dass bey dem ___ mit dem Actuar, von Seits
des Appellanten durch __________________________
________________________, wie durch nicht weniger
als 9 neue Zeugen, nachgewiesen werden soll; und außerdem ____
zum VII. SpecialProtocoll deduzirt, daß sein Geständnis,
die zm Pfand für Löwenstein aufgeschriebene Frucht, der
Pfändung ___, _____ zu haben, auf ___________icht
_____, auf seine Sache berufe, indem er deshalb schon be-
straft, die Strafe auch vollzogen wäre, und er doch nicht ____
Strafe leiden könne, u.s.w.
Außer solcher ____ wird ferner noch bemerkt
daß Appellant mit Gemüthsschwächen, mit Gemüths Krankheit
behaftet, und von anfliegendem Zorne getrieben werde, wes-
halb derselbe, ohn? er bestraft werden dürfe, erst gerichts______
lich reclamirt? werden müße, welche Kunst er, der Official An-
waldt nicht verstehe, der Physikus aber sich dazu? ___
nicht verstehen wollen, bis es dazu gerichtsseitig aufgefordert
aufgefordert seyn werde, und ___ nur sich dazu verstanden
hatte, zwey beygelegte Atteste zu ertheilen, nach welchen
Appellantens Mutter sich, nach ______ aufgehängt hätte und deren
Bruder, Christian Stäbel auch jetzt an Tiefsinn leide.
In dem ___ ____ Anhang hat ___lich Apppellant sein
Anliegen

[mawoi]

beleidigt gehabt, und deshalb von dem Untersuchungsver-
fahren alsbald ausgeschlossen werden müßen, und überhaupt
in der Stellung als beleidigender Theil,nur als privat Strafe
betrachtet werden dürfen.

[mawoi]

Es wird sodann ganz in Abre-
de gestellt, dass bey dem Auftritte mit dem Actuar, von Seiten
des Appellanten durch Herumrennen in der Acturiat-Stube
Ungebührlichkeiten vorgefallen waren, wie durch nicht weniger
als 9 neue Zeugen, nachgewiesen werden soll;

[mawoi]

und außerdem wird
zum VII. SpecialProtocoll deduzirt, daß sein Geständnis,
die zm Pfand für Löwenstein aufgeschriebene Frucht, der
Pfändung ungeachtet, vernutzt zu haben, auf einem bloßen
Irthum auf seiner Sache beruhe, indem er deshalb schon be-
straft, die Strafe auch vollzogen wäre, und er doch nicht doppelt
Strafe leiden könne, u.s.w.

[mawoi]

Außer solcher Devolution wird ferner noch bemerkt
daß Appellant mit Gemüthsschwächen, mit Gemüths Krankheit
behaftet, und von anfliegenden Ideen getrieben werde, wes-
halb derselbe, ehe er bestraft werden dürfe, erst gerichtsärzt-
lich reclamirt? werden müße, welche Kunst er, der Official An-
waldt nicht verstehe, der Physikus aber sich dazu ohnedem
nicht verstehen wollen, bis er dazu gerichtsseitig aufgefordert
worden seyn werde, und vorerst nur sich dazu verstanden
hatte, zwey beygelegte Atteste zu ertheilen,

[mawoi]

nach welchen
Appellantens Mutter sich, aus Melancholie aufgehängt hätte und deren
Bruder, Christian Stäbel auch jetzt an Tiefsinn leide.
In dem hirher gethanen Anhang hat endlich Apppellant sein
Anliegen


VG
mawoi

[M_Nagel]

beleidigt gehabt, und deshalb von dem Untersuchungsver-
fahren alsbald ausgeschlossen werden müßen, und überhaupt
in der Stellung als beleidigender Theil, nur als privat Person
betrachtet werden dürfen.

[mawoi]

privat Person lese ich nun auch. Vielen Dank an M. Nagel!


VG
mawoi

[M_Nagel]

Bitte sehr.

... auf einem bloßen
Irthum auf seiner Seite beruhe...

... Außer solchen Deductionen wird ferner noch bemerkt...

... ehe er bestraft werden dürfe, erst gerichtsärzt-
lich explorirt werden müße, ...

zwey beygelegte Attestate zu ertheilen

[Christian40489]

Liebe mawoi, lieber M_Nagel,
auch bei dieser Seite gilt wieder: erst dank Eurer Hilfe wird der Schriftsatz lesbar. Das ist die wichtigste Voraussetzung, das geschraubte Juristendeutsch des 19. Jhd. zu verstehen.
Eure Hilfe ist allererste Klasse! Vielen herzlichen Dank!!!
Beste Grüße
Christian