Evangelische aus Orzesche und Jaschkowitz Kreis Pless - OS

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  • Paulchen
    Erfahrener Benutzer
    • 28.11.2008
    • 316

    Evangelische aus Orzesche und Jaschkowitz Kreis Pless - OS

    Hallo!
    Hier die vollständige Übertragung aus dem Film:
    Taufen, Heiraten, Tote 1837-1848 FHL INTL Film 864953 Item 6
    Enthalten sind hier die Amtshandlungen aus der ev. Pfarrei zu Rybnik für die beiden Orte Orzesche und Jaschkowitz Kreis Pless/OS - also eine Kirchenbuchzweitschrift

    Orzesche, 12.8.1838, getauft wird die am 4.8. geborene Marie Henriette, Tochter des Steigers Rudolf Prager und seiner Ehefrau Johanna Schneider.
    Orzesche, 19.9.1839, getauft wird Caroline Hedwig, Tochter des Bergmanns Carl Lobert und seiner Ehefrau Johanna Konrad.
    Orzesche, 2.12.1839, getauft wird Johanna Cecilia, Tochter des Steigers Rudolf Prager und seiner Ehefrau Johanna Schneider.
    Orzesche, 13.5.1841, getauft wird der am 4.6. geborene Johann Adam Rudolf, Sohn des Steigers Rudolf Prager und seiner Ehefrau Johanna Schneider.
    Orzesche, 20.6.1841, getauft wird die am 12.6. geborene Johanna, Tochter des Einliegers Jurek Stebel und seiner Ehefrau Caroline Jurko.
    Orzesche,12.12.1841, getauft wird die am 2.12. geborene Marie, Tochter des Witwe Sophie Igert, geb. Schmal.
    Orzesche, 15.5.1842, getauft wird die am 7.5. geborene Caroline, Tochter des Einliegers Constantin Kapot und seiner Ehefrau Sophie Kopiec.
    Orzesche, 19.6.1842, getauft wird die am 8.6. geborene Ottilia Amalie Ernsteine, Tochter des Fördermeisters Ferdinand Chuchel und seiner Ehefrau Johanna Lassota.
    Orzesche, 15.1.1843, getauft wird die am 8.1. geborene Jospeha, Tochter des Einliegers Johann Jaroschek und seiner Ehefrau Marina Gizdon.
    Orzesche, 6.8.1843, getauft wird der am 23.7. geborene Wilhelm Friedrich, Sohn des Steigers Rudolf Prager und seiner Ehefrau Johanna Schneider.
    Orzesche, 25.9.1843, wird dem Einliegers Jurek Stebel und seiner Ehefrau Caroline Jurko ein Knabe geboren.
    Orzesche, 26.12.1844, getauft wird Friedrich Wilhelm, Sohn des Bäckers Ludwig Röder und seiner Ehefrau Franziska Klimur.

    Orzesche, 15.10.1837, getraut werden der ev. Gärtner Bernhard Przeczek und die kath. Margarethe verwit. Fröhlich aus Ornuntowitz.
    Orzesche, 10.6.1838, getraut werden der Einlieger Caspar Bialecky und die Johanna, älteste Tochter des Häuslers Johann Stebel aus Orzesche.
    Orzesche, 17.11.1839, getraut werden der Gärtner Johann Czysz aus Jaschkowitz und die Marianne, Tochter des Bergmanns Johann Kopiec aus Orzesche.
    Orzesche, 13.11.1842, getraut werden der Tischler Carl Ullmann und die Einliegerin Sophie verw. Igert.
    Orzesche, 20.1.1846, getraut werden der 26 Jahre alte Nicolaus Mathuszek aus Orzesche und die 23 Jahre alte Leopoldine, jüngste Tochter des verstorbenen Steigers Wolf aus Ornunowitz.

    Orzesche, 2.9.1837, beerdigt wird der am 30.8. im Alter von 50 Jahren verstorbene Gärtner Paul Czysz. Hinterläßt 2 unmündige Söhne aus 1. Ehe und aus 2. Ehe eine Ehefrau und 5 unmündige Kinder.
    Orzesche, 18.2.1838, beerdigt wird die im Alter von 10 Jahren verstorbene Caroline, Tochter des Häuslers Johann Strebel.
    Orzesche, 3.9.1838, beerdigt wird der im Alter von 2 Jahren verstorbene Johann, Sohn des Einliegers Paul Knappek.
    Orzesche, 16.10.1840, beerdigt wird der im Alter von 55 Jahren am 13.10. verstorbene Steinmetz Christian Stohl. Hinterläßt Ehefrau und 5 unmündige Kinder.
    Orzesche, 1.10.1843 verstarb der 7 Tage alte, ungetaufte Knabe des Einliegers Jurek Stebel und seiner Ehefrau Caroline Jurko.
    Orzesche, 23.5.1844, beerdigt wird der im Alter von 10 Monaten verstorbene Wilhelm, Sohn des Steigers Rudolf Prager und seiner Ehfrau Johanna Schneider.


    Jaschkowitz, 19.2.1839, getauft wird Caroline, Tochter des Bergmanns Joseph Cypher und seiner Ehefrau Johanna Breuche.
    Jaschkowitz, 19.1.1840, getauft wird die am 14.1. geborene Catharina, Tochters des Einliegers Johann Schneck und seiner Ehefrau Marianne Przeczek.
    Jaschkowitz, 13.9.1840, getauft wird die am 5.9. geborene Marianne, Tochter des Gärtners Johann Czysz und seiner Ehefrau Johanna Kopiec.
    Jaschkowitz, 7.7.1841, getauft wird die am 30.6. geborene Sophie, Tochter des Bergmanns Joseph Cypher und seiner Ehefrau Johanna Breuche.
    Jaschkowitz, 20.2.1842, getauft wird die am 7.2. geborene Johanna, Tochters des Häuslers Carl Schneck und seiner Ehefrau Johann Cypher.
    Jaschkowitz, 21.2.1842, getauft wird der am 19.2. geborene Joseph, Sohn des Gärtners Johann Czysz und
    seiner Ehefrau Johanna Kopiec.
    Jaschkowitz 14.5.1843, getauft wird die am 12.5. geborene Johanna Susanna, Tochter des Gärtners Matthias Czysz und seiner Ehefrau Josepha Twarczyk.
    Jaschkowitz, 31.12.1843, getauft wird der am 20.12. geborene Paul, Sohn des Gärtners Johann Czysz und
    seiner Ehefrau Johanna Kopiec.
    Jaschkowitz,1.12.1844, getauft wird der am 23.11. geborene Carl Andreas, Sohn des Gärtners Matthias Czysz und seiner Ehefrau Josepha Twarczyk.
    Jaschkowitz, 1.3.1846, getauft wird der am 18.2. geborene Jurek, Sohn des Gärtners Johann Czysz und
    seiner Ehefrau Johanna Kopiec.
    Jaschkowitz,7.3.1847, getauft wird die am 3.3. geborene Marianne, Tochter des Gärtners Matthias Czysz und seiner Ehefrau Josepha Twarczyk.

    Jaschkowitz, 17.11.1839, getraut werden der Witwer und Einlieger Jurek Kalitta aus Czerwionka und die Marianne, Tochter des verstorbenen Gärtners Caspar Luwionek aus Jaschkowitz.
    Jaschkowitz, 20.11.1840, getraut werden der Bergmann Carl Schneck aus Zawada und die Johanna, Tochter des verstorbenen Bergmanns Jacob Cypher.
    Jaschkowitz, 9.10.1842, getraut werden Matthias Czysz und die Jospeha, jüngste Tochter des Häuslers Andreas Twarczyk aus Leszczyn.

    Jaschkowitz., 23.4.1838, beerdigt wird der 45 Jahre alte Häusler und Bergmann Jacob Cypher. Hinterläßt eine Ehefrau und 5 unmündige Kinder.
    Jaschkowitz, 3.4.1845, beerdigt wird der im Alter von 3 1/2 Monaten verstorbene Immanuel, Sohn der Bergmanns Joseph Cypher und seiner Ehefrau Johanna Breuche [Taufe hier nicht eingetragen].

    Paulchen
  • Oberschlesier68
    Erfahrener Benutzer
    • 19.02.2018
    • 103

    #2
    Ich suche nach Informationen über den evangelischen Friedhof von der Bergwerk Friedrich-Orzesche grube.Dieser Friedhof wurde 1883 offiziell gegründet.Lange vor dem Bau der evangelischen Kirche und des Friedhofs in Orzesche O/S..Aber es gibt Hinweise auf noch ältere evangelische Bestattungen in Orzesche.Ab 1865 yahr.Wo waren die ältesten evangelischen Beerdigungen in Orzesche?Bitte helfen Sie..

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    • Kleinschmid
      Erfahrener Benutzer
      • 20.01.2013
      • 1239

      #3
      Ich habe das Problem vermutlich noch nicht verstanden ...

      In Orzesche gab es die kath. St. Laurentinus-Kirche, eine Filiale von Woszczytz. Die kath. Verzeichnisse schweigen meist über die Friedhöfe. Ich gehe aber davon aus, daß es in Orzesche einen kath. Friedhof gab. Dort werden also im 19. Jhd. auch die ev. Toten bestattet worden sein. Warum sollte es da Probleme gegeben haben? Kirchlich gehörte Orzesche zunächst seit 1855 zur ev. Pfarrei Nikolai und seit 1911 zu Sohrau. Die ev. Kirche Zum heiligen Geist in Orzesche wurde 1913 eingeweiht. In Nikolai gab es seit 1863 einen eigenen ev. Friedhof. Ob es seit 1883 einen eigenen ev. Friedhof in Orzesche gab, kann ich nicht bestätigen. Also wurden einige seit 1863 vermutlich in Nikolai beerdigt - wer das wollte und auch bezahlen konnte -, sonst weiter auf dem kath. und seit 1883 auf dem eigenen ev. vor Ort.

      Was spricht dagegen?

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      • Oberschlesier68
        Erfahrener Benutzer
        • 19.02.2018
        • 103

        #4
        Danke für Ihr Interesse
        Wir haben Unterlagen dafür, dass der Direktor des Bergwerks 1883 einen privaten evangelischen Friedhof für die Arbeiter des Bergwerks eröffnete..
        Dieser Bergbaufriedhof und die Kapelle befinden sich bereits seit 1880 auf den Karten.Vermutlich hätten sie dort schon vor 1883 jemanden begraben können.
        Vor der offiziellen Eröffnung.Dieser Friedhof war sehr klein.Er war auf dem Boden der Bergwerk.Funktionierte bis 1913.Nach den Erinnerungen von Menschen, die sich an den Friedhof erinnern, gab es etwa 20-30 Grabsteine..In den Sterberegistern der evangelischen Gemeinde in Nicolai aus dem Jahr 1865-1911 ist eine Inschrift "in Orzesze begraben".Der genaue Ort der Beerdigungen ist nicht beschrieben.Es gibt ungefähr 300 Namen mit der Notiz "in Orzesze begraben" - 1865 - 1911.Der Friedhof bei der Bergwerk war zu klein.
        Konnten die Evangelikalen auf dem katholischen Friedhof begraben werden?
        In Orzesche und in der Stadt Woszczyce gab es katholische Kirchfriedhöfe.
        Es gibt keine Dokumente über Beerdigungen von Evangelikalen in katholischen Kirchen.Wir versuchen, die Wahrheit zu erreichen
        Zuletzt geändert von Oberschlesier68; 19.02.2018, 20:25.

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        • Kleinschmid
          Erfahrener Benutzer
          • 20.01.2013
          • 1239

          #5
          Ganz herzlichen Dank für diese interessanten Angaben zum Beerdigungswesen in Orzesche.

          Wir wissen ja, welche unglaublichen Schikanen sich die kath. Kirche (Jesuiten) damals ausdachte, um die Schlesier zu bekehren. Den ev. Witwen wurden bspw. die unmündigen Kinder weggenommen, nur noch Katholiken durften in den Stadtrat kommen und natürlich konnten keine Evangelische mehr auf den Friedhöfen beerdigt werden. Die wurden dann tatsächlich auf den Äckern und Wiesen verscharrt. In Oberschlesiern durften die Evangelischen ihre Toten nach eigenem Ritus am längsten in Tarnowitz beisetzen, und zwar bis 1682.

          Das änderte sich aber alles durch die 'Befreiung' der Schlesier durch die Preußen. Es dauerte noch etwas, aber im 19. Jhd. sollte es kein Problem mehr gewesen, einen Ev. mit eigenem Ritus auf einem kath. Friedhof beizusetzen. Natürlich war die ev. Kirche an eigenen Friedhöfen interessiert, aber sie verfügte ja nur über einen Bruchteil des Reichtums der kath. Kirche. Weswegen eigene ev. Friedhöfe für die kleinen ev. Gm. in OS sicher die Ausnahmen waren.

          Schließlich sollte man die Seuchen des 19. Jhd. nicht vergessen. Eine zügige Beerdigung war geboten und die Leichen über viele km zu transportieren, werden die Behörden kaum genehmigt haben.

          Ich gehe daher davon aus, daß die Personen mit dem KB-Zusatz 'in Orzesche begraben' zws. 1865 u. 1883 sicher auf dem kath. Friedhof beigesetzt wurden. Die Unterlagen der kath. Kirche blieben doch meist erhalten. Gibt es kein Friedhofsbuch von Woszczytz bzw. einen Band für Orzesche im kath. Pfarrarchiv Woszczytz?

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          • Oberschlesier68
            Erfahrener Benutzer
            • 19.02.2018
            • 103

            #6
            Gespräche mit dem Priester der katholischen Pfarrei in Woszczyce bestätigen die Beerdigungen der Evangelikalen in Woszczyce nicht.Das Thema ist interessant.Ich müssen viele Archive scannen.Im Begräbnisbuch der protestantischen Gemeinde in Mikołów befindet sich eine Inschrift "in Orzesze begraben", nicht nur die Einwohner von Orzesche.Auch Evangelikale aus Ornontowitz, Gross Dubensko, Jaskowice, Zawada.In Gross Dubensko gab es einen katholischen Friedhof, und die evangelikalen von Dubensk hatten in Orzesche Beerdigung.Es gibt einige alte deutsche Manuskripte, aber nicht jeder kann alte Handschrift übersetzen.Immer noch viel Arbeit.

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            • Oberschlesier68
              Erfahrener Benutzer
              • 19.02.2018
              • 103

              #7
              Buch der Beerdigungen des evangelischen Stadt Nicolai - ( Pogrzeby)


              Zuletzt geändert von Oberschlesier68; 20.02.2018, 11:47.

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              • Weltenwanderer
                Moderator
                • 10.05.2016
                • 4364

                #8
                Hallo,
                beim Lesen und Identifizieren von Manuskripten können ja auch deutsche Ahnenforscher helfen. Einfach Bilder von den ersten Seiten machen und irgendwo hochladen. Ist ja auch in deren Interesse, überlebende Dokumente aus der Vorkriegszeit zu verkarten.
                Eine weitere Idee wären historische Chroniken aus der Gegend (für Orte oder Kirchengemeinden) und eventuell noch erhaltene Kirchenrechnungen.
                LG,
                Weltenwanderer
                Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
                Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
                Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
                Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
                Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

                Mein Stammbaum bei GEDBAS

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                • Kleinschmid
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.01.2013
                  • 1239

                  #9
                  Natürlich muß man eine solche Sache vor Ort klären. Ich kann hier nur aus meiner schlesischen Datensammlung Auskunft geben. Nach dem ev. Kirchenverzeichnis aus den 1860er Jahren gab es offiziell nur den ev. Friedhof in Nikolai für alle eingepfarrten Gemeinden. Aber wenn laut Nikolaier Bg-KB auch Bewohner aus Gr. Dubensko usw. nach Orzesche begraben wurden, wird dort ein weiterer Friedhof gewesen sein. Oder es war doch der kath. um die St. Laurentius-Kirche, und die kath. Kirche hat eben dieser Vorgehensweise aufgrund der örtlichen Gegebenheiten zugestimmt.
                  Zitat von Oberschlesier68 Beitrag anzeigen
                  Gespräche mit dem Priester der katholischen Pfarrei in Woszczyce bestätigen die Beerdigungen der Evangelikalen in Woszczyce nicht.
                  Eins noch - an den Herrn Pf. von Woszczytz gerichtet. Seine Kirche in Orzesche (!) zeigt über der Herrenloge die Wappen der Bauherren aus der Zeit um 1600. Es war dies das Ehepaar Lorenz v. Trach u. Anna Maria v. Frankenberg. Die Trachs waren mehrheitlich evangelisch und fast ebenso die Frankenbergs. Wir wissen auch von min. einem ev. Prediger, und zwar Joachim Pragenus um 1625.

                  Es spricht also viel dafür, daß die heutige Laurentinus-Kirche in Orzesche als ev. Kirche erbaut wurde. Selbstverständlich wurden dort Ev. in der Kirche und auf dem Friedhof beerdigt. Nur wurde dies später aus den bekannten Gründen untersagt.
                  Zuletzt geändert von Kleinschmid; 20.02.2018, 23:29.

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                  • Oberschlesier68
                    Erfahrener Benutzer
                    • 19.02.2018
                    • 103

                    #10
                    Ich kann keine Fotos hinzufügen.Bitte beachten Sie den Link.

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                    • Oberschlesier68
                      Erfahrener Benutzer
                      • 19.02.2018
                      • 103

                      #11
                      Rätsel..In den Dokumenten von 1882 schreibt er, dass "es eine Vereinbarung für den Friedhof in Orzesche gibt, weil es in Nicolai keinen evangelischen Friedhof gibt".Es ist bekannt, dass der evangelische Friedhof in Nicolai aus dem Jahre 1861 stammt.Wie versteht man das?Dokumente in den Bildern Archiv Pless.

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                      • Oberschlesier68
                        Erfahrener Benutzer
                        • 19.02.2018
                        • 103

                        #12
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                        • Kleinschmid
                          Erfahrener Benutzer
                          • 20.01.2013
                          • 1239

                          #13
                          Ganz wunderbar! Vielen Dank für das Einstellen der Dokumente betref. des privaten Friedhofs in Orzesche.

                          Ich habe die entspr. Paragraphen aus dem Preußischen Landrecht von 1794 (!), hier Theil II, Titel 11, betref. d. Begräbniswesens herausgesucht:

                          ######
                          Niemand kann, durch Veranstaltung eines Privatbegräbnisses, der Kirchenkasse und der Geistlichkeit die ihnen zukommenden Abgaben entziehen (§ 187).

                          Ohne Erkenntniss des Staates soll Niemandem das ehrliche Begräbnis auf öffentlichen Kirchhöfen untersagt werden (§ 188).

                          Auch die im Staate aufgenommenen Kirchengesellschaften der verschiedenen Religionsparteien dürfen einander wechelsweise, in Ermangelung eigener Kirchhöfe, das Begräbnis nicht versagen (§ 189).

                          Wo der Kirchhof erweislich nicht der Kirchengesellschaft, sondern der Stadt- oder Dorfgemeinschaft gehört, da kann jedes Mitglied der Gemeinde, ohne Unterschied der Religion, auch auf das Begränbniss daselbst Anspruch machen (§ 190).

                          Jeder an einer ansteckenden Krankheit Verstorbene muß ohne allen Unterschied da, wo er gestorben, beerdigt werden, und sind in diesem Falle nur die Gebühren an die Pfarrei, wo die Beerdigung geschehen, zu entrichten (§§ 467. 468).
                          ######

                          Also mußte spätestens Ende des 18. Jhd. die kath. Kirche in Schlesien die Beisetzung von Ev. auf ihren Kirchhöfen zulassen.

                          Nun zum Text:
                          "Bezüglich der besonderen Bestimmung des § 187doch bedarf es einer Regulierung im vorliegenden Falle nicht, da die ev. Kirchengemeinde zu Nikolai, zu welcher die betreffenden Fabrik-Beamten und Arbeiter gehören, einen eigenen Kirchhof selbst nicht besitzt und daher auch durch die in Aussicht genommene Anlage derartigen Rechten nicht vorgegriffen wird".

                          Entweder ein Fehler, oder der 'neue' Friedhof gehörte tatsächlich der Gemeinde, und nicht der ev. Kirche zu Nikolai. Daß es in Nikolai seit etwa 1863 neben dem bereits vorhandenen kath. einen weiteren Friedhof gab, ist doch unstrittig. Das müßte man aber in Nikolai (Stadtverwaltung, -archiv?) in Erfahrung bringen.

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                          • Oberschlesier68
                            Erfahrener Benutzer
                            • 19.02.2018
                            • 103

                            #14
                            Vielen Dank für die zitierten Bestimmungen.Aber hier ist ein anderes Problem.
                            Friedhöfe in Orzesche, Wostschitz, Dubensko waren katholisch, in der Nähe von Kirchen..Es gab keine städtischen Friedhöfe.Galten diese Bestimmungen auch für Kirchenfriedhöfe?Vielleicht während einer Epidemie, aber ist es immer?
                            Ich bitte Sie, dieses Thema zu entwickeln "oder der 'neue' Friedhof gehörte tatsächlich der Gemeinde, und nicht der ev. Kirche zu Nikolai.."Was waren die Unterschiede usw.?Ich sende mehr Dokumente aus dem Archiv.
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                              Erfahrener Benutzer
                              • 19.02.2018
                              • 103

                              #15
                              Ich sende mehr Dokumente aus dem Archiv Pless.
                              Angehängte Dateien

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