Füsilier im Eichmann‘schen Infanterieregiment 1786 (Wesel)

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  • hhb55
    Erfahrener Benutzer
    • 07.04.2014
    • 1374

    Füsilier im Eichmann‘schen Infanterieregiment 1786 (Wesel)

    Hallo in die Runde!

    Ich habe gestern in der Lesehilfe einen Text eingestellt, der nach kürzester Zeit natürlich schon komplettiert worden ist!
    Bescheinigung für ein Aufgebot. Paderborn 1813

    Nun bin ich weiter auf der Suche nach der Herkunft des Ehepaars „Schattrong/Helwig!
    Vielleicht gibt es ja über die Militärische Laufbahn Ansatzpunkte diesbezüglich!
    Der Sohn (die Familie) taucht später noch in Wesel auf.

    Vielen Dank im Voraus!

    Hans-Hermann


    Im Jahre tausend sieben hundert sechs
    und achtzig /1786/ den dreißigsten April ist
    aus der Ehe des Hermann Wilhelm Schattrong
    füsilir von des Herrn Capitain von Niebelschütz
    Compagnie und der Elisabeth Helwig ein
    Sohn geboren und hat den fünften Maÿ
    selbiges jahres in der Hei:[ligen] Taufe folgende Namen:
    Johann Heinrich
    erhalten: Taufzeugen sind gewesen:
    1. Heinrich Brunenbusch. 2. Johann Pick.
    3. Maria Menkin.

    Daß dieses ein getreuer Auszug aus dem
    Garnison-Kirchenbuche des zuletzt hier gestan-
    denen Infanterie-Regiments Churfürst von Hessen
    sei, wird von uns als Königlichen Civil - Beamten
    der Protestanten in Canton Paderborn und auch
    mit dem Kirchensiegel der Warheit gemäß be-
    stätigt.


    Paderborn
    am achten Januar
    achtzehn hundert und
    zwölf

    „Kirchensiegel“

    Carl Wilhelm Günther
    Königl. Westf. Civilbeamter
    auch Pastor der Protestantischen
    Gemeinde zu Paderborn



    Daß der Herr Pfarrer Carl W. Günther fortsteh=
    henden Tauf Schein eigenhändig geschrieben und
    unterschrieben habe, bescheinigt
    Paderborn d 12. Februar 1813
    Der Maire der Stadt Paderborn

    Meyer
    Zuletzt geändert von hhb55; 25.12.2021, 19:09. Grund: Neuere Erkenntnisse
  • Schlumpf
    Erfahrener Benutzer
    • 20.04.2007
    • 358

    #2
    Hallo

    Nun, das Infantrieregiment Nr. 48 stand bis 1803 in Wesel. Es wurde nach dem Reichs-
    deputationshauptschluss nach Paderborn versetzt. Die Truppe wurde aufgelöst nach der
    Kapitulation von Erfurt 1806.
    Aber der Mann war Füsilier: Also er war schon 1786 Soldat bei dem Regiment im I. oder
    II Bataillon. Das III Bataillon wurde erst 1787 angegliedert. Ich meine, das originale
    Regimentskirchenbuch läge heute in Koblenz. Wenn ich mich recht erinnere, sind die Heiraten
    überliefert. Stammrollen gibt es nicht mehr, die sind 1945 in Potsdam verbrannt.
    Der Ersatz von Nr. 48 kam aus Werbungen oder vom Niederrhein, also Hzm Cleve, Geldern,
    Mörs ..

    Viel Spaß damit
    Schlumpf
    Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

    Kommentar

    • hhb55
      Erfahrener Benutzer
      • 07.04.2014
      • 1374

      #3
      Schlumpfigen Dank,

      für die Unterstützung!

      Zunächst die Frage ob ich hier die richtigen Daten erwischt habe?

      Nr. 48 Kurfürst von Hessen

      Westphalen

      Paderborn, Mühlhausen (Gr),
      Brackel (3)

      v. Sobbe

      Dann: Ist es richtig, dass dieses Regiment 1786 in Paderborn stationiert war und dann in Wesel um schließlich 1806 in Paderborn aufgelöst zu werden?

      War dieser von Nie(ü)belschütz tatsächlich „Kompaniechef“ bei diesem Regiment?

      Wenn „Füsilier Schattrong/Schadron“ bereits in Paderborn 1786 oder früher zu dieser Truppe gehörte, wo wurde er dann wohl rekrutiert?

      Es gibt sicherlich noch weitere Fragen……!

      Vielleicht könnt Ihr mich noch weiter Richtung Ziel bringen!

      Liebe Weihnachtsgrüße!

      Hans-Hermann
      Zuletzt geändert von hhb55; 24.12.2021, 00:10.

      Kommentar

      • Schlumpf
        Erfahrener Benutzer
        • 20.04.2007
        • 358

        #4
        Hallo

        Nun, die alten Regimenter wurden nach dem Chef benannt. So ist z.B. ein Regiment "von
        Kleist" um 1790 ein paderbornsches Regiment, hieß vorher um 1770 "von Mengersen".
        Das hier gesuchte Regiment No. 48 (altpreußisch) war ein "Füsilierregiment" der Garnison
        Wesel. Diese Truppe hatte nun gar nichts mit dem Militär des Bistums Paderborn zu tun.
        Das Rgt. Nr. 48 wurde 1756 aus einem Mindener Garnisonsbataillon mit dem Stamm von
        Nr. 41 errichtet. Die Truppe war von Anfang an ein Regiment 2. Wahl mit der Garnison in
        Wesel. Das hat sich auch in den kommenden Jahren nicht geändert. Die Infantrieregimenter
        der alten preußischen Armee hießen von No. 1 - 32 und 34 "Regiment zu Fuß", No. 33 und
        No. 35 - 49 hießen "Füsilier- Regiment". Daher wird der Soldat als "Füsilier" bezeichnet.
        Würde er als "Grenadier" bezeichnet, währe er in Magdeburg stationiert gewesen. Dann
        wäre er aber auch dort im Garnisonskirchenbuch beurkundet.

        Der Schreiber der Nachricht von 1812 geht ganz klar darauf ein, dass:
        Die Truppe "zuletzt hier" (in Paderborn) gestanden hat und das entsprechende Regiments-
        kirchenbuch (nämlich das des Infantrieregiments 48), von dem der Auszug stammt, zur
        damaligen Zeit sich in Paderborn befand.
        Das Regiment wurde 1803, nachdem das Fürstbistum Paderborn aufgelöst war und zu
        Preußen kam, nach Paderborn versetzt! Das ist aber völlig uninteressant, da die gesuchte
        Person am 30.04.1786 geboren wurde und im Regimentskirchenbuch eingetragen ist.
        Außerdem geht aus dem Eintrag hervor, dass die Person evangelisch war. Ansonsten war
        Paderborn fast durchweg katholisch.
        Da aber der Maire 1812/1813 den Auszug unterschrieben hat, zeigt, dass das Kirchenbuch
        sich damals im Büreau des Maire (Bürgermeisteramt) befand. Offensichtlich benötigte die
        Person ein Taufzeugnis, um eine Ehe einzugehen. (Ein absolut normaler Vorgang).

        Die Garnison in Wesel war immer zweitklassig. Die Kantonatsverfassung wurde in den
        westl Gebieten schon früh abgeschafft. So kann man im Fall der Garnison in Wesel
        (Infantrieregimenter 44, 45 und 48 vor 1803) nicht klar sagen, woher die Rekruten genau
        kamen. Ich kann sagen, dass in den KB der reformierten Gemeinde in Moers viele Soldaten
        beurkundet sind. Diese Einträge in den zivilen Gemeinden sind so, wie hier wiedergegeben.
        Nun war und ist es aber so, dass ein Soldat in der zugehörigen Militärgemeinde eingepfarrt
        ist. Daher hat ein Regiment ein eigenes Kirchenbuch, in der der Feldprediger die Amts-
        handlungen schrieb. Außerdem war es auch so, dass ein Teil der Soldaten verheiratete war.
        Wenn ich schätzen soll, würde ich mir das Regimentskirchenbuch von IR No. 48 1756 ff
        mal genauer ansehen. Dabei ist aber wohl das Ganze nach dem Chef benannt worden.
        Dieser war bis 08.1.1757: Erbprinz Friedrich von Hessen-Kassel,
        1766 - 1791 war Martin Ludwig von Eichmann der Chef von No. 48.
        Ab 1797 hieß der Chef: Generalfeldmarschall Wilhelm Landgraf von Hessen-Kassel, ab
        1803 Kurfürst von Hessen und Gouverneur von Wesel.

        Viel Spaß damit
        Schlumpf
        Zuletzt geändert von Schlumpf; 24.12.2021, 14:34.
        Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

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        • hhb55
          Erfahrener Benutzer
          • 07.04.2014
          • 1374

          #5
          Hallo Schlumpf,

          meinen ganz herzlichen Dank für deine äußerst umfangreichen, detaillierten Erläuterungen! Ich glaube, ich habe eine Menge dazugelernt nachdem ich bisher mit diesem Bereich der Ahnenforschung nicht wirklich etwas anfangen konnte!

          Nun habe ich bei meiner Suche die Aufgebotsunterlagen zu den Trauungen im Jahr 1813 und 1840 weiter ausgewertet und dabei herausgefunden, dass die Geburt offensichtlich in Wesel und nicht in Paderborn stattgefunden hat! Bei der zweiten Trauung (1840) nennt die Bescheinigung eindeutig Wesel mit gleichen Daten. Außerdem werden dort in aller Ausführlichkeit die von dir genannten Details zur Regimentszugehörigkeit des Vaters aufgezeigt!!!! (Bescheinigung im Anhang)

          In einem Schreiben von 1812 taucht auch der Vater auf, der die Genehmigung zur Heirat erteilt. Er wohnt offensichtlich nach seiner Dienstzeit in Hattingen, Großherzogtum Berg.

          Nochmals vielen Dank und weiterhin schöne Weihnachten!

          Hans-Hermann


          Ich habe die Überschrift des Beitrags den neuen Erkenntnissen entsprechend angepaßt!
          Angehängte Dateien
          Zuletzt geändert von hhb55; 25.12.2021, 19:08.

          Kommentar

          • hhb55
            Erfahrener Benutzer
            • 07.04.2014
            • 1374

            #6
            Hallo und einen schönen Abend,

            ich möchte kurz den aktuellen Stand der Dinge einbringen!
            In der Zwischenzeit habe ich telefoniert und getextet: Zunächst die Anfrage ans Weseler Stadtarchiv, wo Abschriften der Regimentskirchenbücher vorliegen. Hier bekam ich schon kurze Zeit später eine Bestätigung zur Geburt/Taufe des 1786 geborenen Kindes. Außerdem wurde ein zweites 1784 geborenes Kind entdeckt. Es wurde mir auch mitgeteilt, dass aus den im Landeshauptarchiv befindlichen Original-Büchern wahrscheinlich noch mehr Info zu bekommen ist! Da die Abschriften der bis ca. 1750 zurückgehenden Unterlagen nichts über eine Heirat der Eltern enthalten, ist zu vermuten das diese nicht aus Wesel stammen.

            Zum Landeshauptarchiv in Koblenz hatte ich schon vorher Kontakt, muß aber noch bis zum neuen Jahr warten um mit einem Experten sprechen zu können.

            Dann habe ich auf FamilySearch noch einen Sterbeeintrag entdeckt, der vielleicht mit der Familie verknüpft werden kann!

            Nr. 5578: Peter Hennrich Schattrong, geboren 01.07.1784 in Wesel, getauft
            04.07.1784, Vater: Hermann Wilhelm Schattrong, Mutter: Anna Elisabeth
            Helwig, Taufzeugen Peter Küster, Henrich Struck

            Nr. 5706, Johann Hennrich Schattrong, geboren 30.04.1786 in Wesel, getauft
            05.05.1786, Vater: Hermann Wilhelm Schattrong, Mutter: Elisabeth Helwig,
            Taufzeugen Henrich Brunebusch, Maria Menkin, Johann Pick

            Theodor Schadron
            Geschlecht Male
            Sterbedatum 25 Jul 1789
            Sterbeort Rhede, Borken, Westfalen, Preußen, Deutschland
            Sterbeort (original) Rhede (Kr. Borken), Westfalen, Preußen, Germany

            "Deutschland Tote und Beerdigungen, 1582-1958", database, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:J4CH-4T5 : 17 February 2020), Theodor Schadron, 1789.



            „Kurz“ geht sicherlich anders!

            Aber vielleicht hat jemand noch eine Idee wie ich weiter vorgehen sollte/kann.

            Herzliche Grüße in die Runde

            Hans-Hermann
            Zuletzt geändert von hhb55; 03.01.2022, 17:48.

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            • hhb55
              Erfahrener Benutzer
              • 07.04.2014
              • 1374

              #7
              Diesmal wirklich nur ganz kurz!

              Ein frohes neues Jahr!

              Der Kontakt mit dem Landeshauptarchiv in Koblenz hat zunächst ergeben, dass die Regimentskirchenbücher seit Jahren nicht mehr dort sind! Eine Vermutung war, dass sie nach Potsdam gekommen sind! Eine neuerliche Anfrage beim Stadtarchiv Wesel brachte dann aber den eindeutigen Hinweis auf die „Evangelische Archivstelle in Boppard“! Beim Kontakt mit dem dortigen Leiter wurde mir dann auch dieser Bestand bestätigt! Wahrscheinlich wird es bei den Originalen aber auch keinen Hinweis auf die Herkunft der Eltern geben!
              Auf jeden Fall läuft eine Anfrage!

              Liebe Grüße

              Hans-Hermann

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              • Schlumpf
                Erfahrener Benutzer
                • 20.04.2007
                • 358

                #8
                Hallo

                Nun, wenn die Eltern vor dem Eintritt ins Regiment Nr. 48 geheiratet habe sollten, bzw. die
                Heirat und die Herkunft der Eltern wirklich nicht vom Feldprediger in Wesel beurkundet ist,
                bleibt nur eine Möglichkeit:
                Nachsehen in Hattingen, bei den Sterbeeinträgen der Eltern. Evtl. hat der Pastor in Hattingen
                die Herkunft der Eltern notiert. Dabei hätte ich aber ein paar Tipps:

                Im allgemeinen musste der Chef eines Regiments die Heirat eines Soldaten genehmigen.
                Daher dürfte sich irgendetwas finden, wenn der Ehemann als Soldat geheiratet hat. Für die
                preußische Armee habe ich sowas noch nicht in den Fingern gehabt, wohl aber für Soldaten
                anderer Armeen. Diese haben aber nach Ende ihrer Dienstzeit in der Heimatpfarrei
                geheiratet.
                Die ev. Kirche in Hattingen bestand aus einer reformierten Pfarrgemeinde und einer größeren
                lutherischen Gemeinde. Ich würde mit den Registern der reformierten Gemeinde beginnen.
                In der Zeit von 1810 - 1815 sind auch in Hattingen Zivilstandsregister geführt worden. Aber
                ich weiß leider nicht, wo diese heute erhalten sind. Das Standesamt der Municipalität
                Hattingen wurde 1815 aufgelöst, als die Preußen den Code Civil abschafften und ihr olles
                Allgemeines Landrecht von 1794 wieder einführten.
                Ansonsten würde ich mich mal bei Archion umsehen, was da alles einzusehen ist.

                Viel Spaß damit
                Schlumpf
                Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

                Kommentar

                • hhb55
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.04.2014
                  • 1374

                  #9
                  Hallo Schlumpf,

                  vielen Dank für die Unterstützung! Ich werde deinen Hinweisen nachgehen!
                  Einiges habe ich auch schon in die Wege geleitet und dabei eine Person mit Geburtsdaten in Hattingen gefunden! Die Eltern gehörten der Lutheraner Gemeinde an und ein Forenmitglied hat mir zumindest verraten, dass es bei Archion einen Eintrag gibt:

                  Westfalen: Landeskirchliches Archiv der Evang. Kirche > Kirchenkreis Hattingen-Witten > Hattingen > Taufen 1732 - 1784 Band 5
                  Archion Seite 112

                  da drin ist er verzeichnet.

                  1. Julius
                  Hermann Wilhelm
                  Johannes Schattera
                  Anna Elisab.Striebeck

                  Vorhin habe ich von einem niederländischen Kollegen erfahren, der umfangreichere Informationen haben soll!
                  Ich habe per Mail eine Anfrage an Ihn geschickt und warte nun auf seine Rückmeldung.

                  Es gibt Bewegungen in der Angelegenheit!!!!!

                  Gruß

                  Hans-Hermann

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                  • Julio
                    Erfahrener Benutzer
                    • 01.05.2015
                    • 677

                    #10
                    Guten Abend,

                    ich habe noch eine Taufe in Haffen/St. Lambertus gefunden:
                    27.11.1782 Franciscus
                    Eltern: Hermannus Schattron und Anna Catharina Hellwig
                    Paten: Joannes Meyer und Joana Nobis.



                    Gruß Julio

                    Kommentar

                    • Julio
                      Erfahrener Benutzer
                      • 01.05.2015
                      • 677

                      #11
                      Guten Abend,

                      die Heirat des Hendrik Schadron, der 1813 das Aufgebot in Paderborn bestellte, fand schließlich am 3. Juni 1813 in Gendringen (Niederlande) statt. In der Heiratsurkunde des Bürgerlichen Standes ist u. a. vermerkt, dass der noch lebende Vater Hermann Wilhelm Schadron Tagelöhner in Hattingen und die Mutter Elisabeth Helwig ist Ysselburg verstorben war. Ist das schon bekannt?

                      Het Gelders Archief wil een breed publiek interesseren voor z'n collectie, die bestaat uit historische documenten (papier, audiovisueel, digitaal) uit en over Gelderland en de gemeenten Arnhem, Renkum, Rheden, Rozendaal en Overbetuwe. Het oudste stuk dateert uit de 9e eeuw, het jongste uit deze eeuw.

                      Bild 43 von 399

                      Gruß Julio

                      Kommentar

                      • nav
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.03.2014
                        • 715

                        #12
                        Zitat von Julio Beitrag anzeigen
                        die Heirat des Hendrik Schadron, der 1813 das Aufgebot in Paderborn bestellte, fand schließlich am 3. Juni 1813 in Gendringen (Niederlande) statt. In der Heiratsurkunde des Bürgerlichen Standes ist u. a. vermerkt, dass der noch lebende Vater Hermann Wilhelm Schadron Tagelöhner in Hattingen und die Mutter Elisabeth Helwig ist Ysselburg verstorben war.
                        In den Huwelijksbijlagen (bei FamilySearch: Gendringen -> Huwelijksbijlagen 1811-1820 -> Bild 475ff.) heißt es dann dazu:

                        Eintausend achthundert vier, den Vierten Mertz: Elisabeth Castero Sechszig Acht Jahr, gewesene Soldatenfrau, an Zehrung
                        Der originale Sterbeeintrag findet sich in Millingen: https://data.matricula-online.eu/de/...KB001_2/?pg=23

                        Nico

                        Kommentar

                        • hhb55
                          Erfahrener Benutzer
                          • 07.04.2014
                          • 1374

                          #13
                          Zu später Stunde,

                          euch beiden Julio und Nico meinen recht herzlichen Dank!

                          Die Familie wächst!!! Jetzt sind es schon 3-4 Kinder!

                          Die beiden Trauungen in Gendringen sind mir bekannt! Auch die Aufgebotsunterlagen liegen mir vor! Die Bescheinigung zum Tod der Mutter also ebenfalls, aber ehrlich gesagt war ich dann zu der Beurteilung gekommen, dass sich diese fälschlicherweise in den Unterlagen befand. Nun gerate ich allerdings wieder ins Wanken!

                          Dann habe ich auch noch diese scheinbar passende Eintragung im Kirchenbuch von St. Gudula in Rhede Sterbefall am 25.7.1789 Theodor Schadron


                          Zum Militärkirchenbuch gibt es noch keine Auskünfte aus Boppard und ich versuche Kontakt zu bekommen mit einem niederländischen Forscherkollegen der angeblich Informationen zu der oder sogar den vorherigen Generationen haben soll!

                          Darauf hoffend, dass es weiter voran geht!

                          Hans-Hermann
                          Zuletzt geändert von hhb55; 10.01.2022, 08:16. Grund: Fehlerbeseitigung

                          Kommentar

                          • hhb55
                            Erfahrener Benutzer
                            • 07.04.2014
                            • 1374

                            #14
                            Guten Morgen,

                            ich habe in der Zwischenzeit die Ein oder Andere Ergänzung zu meiner Suche erhalten!
                            Gestern wurde mir nun etwas Neues zu seiner Militärzeit zugetragen!

                            Im Rahmen einer Befragung (einem Verhör) im Jahr 1797 soll er selbst Auskünfte gegeben haben!

                            War seit 1772 Soldat, bis etwa 1788 (16 Jahre lang)
                            Füsilier von der Compagnie des Capitains von Wiebelschütz, im Eichmann‘schen Infanterie-Regiment.

                            Nach dieser Zeit diente er 2 Jahre lang unter Major Fischer im Regiment des Generals Schlieven in Emden.

                            Er ist zwei Mal desertiert (Man hatte ihm eine Entlassung aus dem Dienst versprochen aber das wurde nicht eingehalten!) Die Strafen waren jeweils „Spießrutenläufe“

                            Vielleicht kann mir jemand zu den neu entdeckten Informationen (Fischer/Schlieven) noch ein wenig weiterhelfen?

                            Herzliche Grüße

                            Hans-Hermann

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                            • Manni1970
                              Erfahrener Benutzer
                              • 17.08.2017
                              • 2396

                              #15
                              Hallo Hans-Hermann,

                              das Frei-Bataillon von Courbiere kam 1763 als Besatzung nach Emden und wurde zum dortigen Garnison-Bataillon. Letzter Chef war ein Philipp Lambert de Bauvrye. In dieser Einheit diente bereits der Offizier Christian Wilhelm v. Fischer. Als alle altpreußischen Garnison-Einheiten 1788 aufgelöst wurden, wurde die Kompanie des Majors Fischer dem Infanterieregiment Eichmann in Wesel zugeteilt, blieb aber selbst in Emden und erhielt die Bezeichung Depot-Bataillon. Die anderen 2 Kompanien des Bataillons stammten vom Garnison-Regiment Salemon aus Geldern und die blieben auch in Geldern. D.h., Dein Vorfahre wurde aus der "ersten Linie" des IR Eichmanns ausrangiert und in die "zweite Linie" - also in die Depot-Kompanie - versetzt. Dies geschah vermutlich wegen seines Alters, Krankheit, Verletzung usw. In Emden ging es deutlich ruhiger zu als in Wesel.

                              Der Schlieffen hatte dann einfach nur am 21.1.1791 das Rgt. in Wesel vom Eichmann übernommen. Das Rgt. gewechselt hat Dein Vorfahre also nicht.

                              MfG
                              Manni

                              PS Nachtrag
                              Anbei noch zwei Tf-Einträge aus dem MKB Wesel - siehe erste Nachricht hier. Kennst Du aber vermutlich schon.
                              Angehängte Dateien
                              Zuletzt geändert von Manni1970; 20.01.2022, 15:51.

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