In Nürnberg allein gelassen

[Nachtfalke]

Der "Battle of Nürnberg" dauerte 4 Tage. Die Amerikaner zogen dafür 5 Divisonen (Fünf Divisionen Aktion) heran. Im Einkesselungsverfahren sollte und wurde Nürnberg eingenommen/werden.
Der Nürnberger Stadtteil Gostenhof, in dem meine Oma wohnte, wurde am 19.04.1945 (vorletzter Kampftag der einnahme Nürnbergs) von der 45. Inf Div unter Maj. Gen. T. Frederick (Emblem der Truppe war ein Thunderbrid) eingenommen. Zeitweise in einem Haus-um-Haus und Raum-um-Raum Kampf.

Zur Recherche beim Jugenamt wegen der Vormundschaftsakte meines Vaters. Ich zitiere aus meinen Aufzeichnungen:
"Nachtrag: Der Herr vom Jugendamt hat wegen der Vormundschaftsakte meines Vaters am Nachmittag zurück gerufen. Die Vormundschaftsakte meines Vaters sei weder verfilmt noch in Papier vorhanden. Vor einiger Zeit hätten sie einen Schimmelbefall im Keller gehabt und darauf hin die Akten auf Film genommen. Allerdings handelt es sich um die Akten ab 1951, die nun nicht mehr in Papier vorhanden sind. Die Akte meines Vaters war auf einer Liste von 1968 verzeichnet mit dem Vermerk: Akte ins Archiv abgelegt. Dort ist sie aber nicht angekommen. Ggf. ist sie verloren gegangen oder jemand hat sie falsch einsortiert. Vielleicht wurde sie unterwegs beschädigt und jemand hat sie unterschlagen, um für den Schaden nicht gerade stehen zu müssen. Oder jemand hat sie absichtlich unterschlagen und vernichtet. (Da aber von meiner Familie niemand Kontakt zum Archiv oder Zugriff hätte haben können, fällt Letzteres weg.)
Wenn das Jugendamt die Vormundschaft übernahm, was sie bis in die 90ger bei unehelichen Kindern gezwungener maßen immer tat, dann wurde das immer über das Amtsgericht abgesichert.
Die Akte scheint also versandet zu sein und es gibt leider keine Stelle oder Angestellten oder Beamten, der sich bereit erklären könnte die alten Papiere durchzusehen und richtig zu sortieren. Ich glaube, ich kann mir die Akte abschminken. Der Herr meinte auch, wenn die Großmutter den Namen des leiblichen Vaters schon bei der Geburt verschwiegen hatte, dann stünde der mit Sicherheit auch nicht in der Vormundschaftsakte. Das sei schon häufiger vorgekommen. Nicht nur bei meiner Oma."

[Saure]

Hallo Sue,

sind Sie meinem Vorschlag vom 13.08.2009 schon einmal nachgegangen:

'Mir fällt aber ein, dass bei solchen Vormundschaftssachen immer ein Rechtsanwalt eingeschaltet wird.
Welcher Rechtsanwalt aus Ihrer Stadt könnte die Verhandlungen mit dem Vormundschaftsgericht geführt haben ?'

[Nachtfalke]

Wenn ein Anwalt aktiv war, dann steht er in der Akte. Das Jugendamt hat nur den Archivvermerk im Computer, sowie die Angaben über Name und Geburtsdatum. Sonst nichts mehr.

Die Vormundschaft des Amtsgerichtes ist ein Verwaltungsakt gewesen, ohne Anwalt. Das Jugendamt war einfach über das Amtsgericht gekoppelt. Ein Anwalt ist im PC nicht verzeichnet. Sonst hätte es mir der Sachbearbeiter mit vorgelesen.

[Saure]

Hallo Sue,

wenn Sie schreiben:
'Die Vormundschaft des Amtsgerichtes ist ein Verwaltungsakt gewesen, ohne Anwalt.',

Wissen Sie dann auch, ob das immer so war und heute noch immer so ist ?
Oder stimmt diese Aussage nur für Ihren Fall ?

[Nachtfalke]

Zugegeben. "ohne Anwalt" war eine dumme Aussage. Ich habe es bisher eben für einen Verwaltungsakt gehalten. Im Amtsgericht sitzen Anwälte. Und ggf. war auch einer für die Vormundschaftsgeschichten zuständig. Ich weiß, worauf sie hinaus wollen. Es wird schwierig herauszufinden, wer dafür zuständig war, da die Akte nicht mehr auffindbar ist. Der Herr vom Jugendamt hat gesagt, dass er in die historischen Verwaltungsakte der Vormundschaft keinen Einblick und kein Wissen darüber hat.
Vielleicht muss man das auf anderem Wege heraus finden. Und was würde es bringen, wenn ich den Namen des Anwaltes kenne? Er hat sicher viele Akten bearbeitet. Lebt vielleicht schon gar nicht mehr. Bitte geben Sie mir Aufschluss über das von Ihnen genannte Ziel, damit ich es nachvollziehen kann.

Ich selbst kann keinen Anwalt einschalten, um die Sache zu verfolgen, weil mir dazu schlichtweg das Geld fehlt.

[Nachtfalke]

So, nu hat mich der PC wieder rausgeworfen. Der Herr meinte, dass er nur eben wüßte, dass eine Vormundschaft des Amtsgerichtes ein Zusammenspiel von Jugendamt und Amtsgericht war. Wie aber wer da was gemacht hat, das wüsste er nicht. Über diese Vorgänge hatte er kein Wissen. Eben nur, dass das Jugendamt bei unehelichen Kindern automatisch die Vormundschaft übernommen hat. Bis in die 90er war das so.
Ich denke, dass die Anlaufstelle das Jugendamt war. Mit dem Amtsgericht dürften die Mütter kaum etwas zu tun gehabt haben. Es sei denn ein Vormund, dann muss wohl ein gesetzlicher beantragt worden sein, musste den Lehrvertrag zur Ausbildung unterschreiben. Dem will ich aber noch nachgehen. Vermutlich hat diesen aber die Oma unterschrieben.

Das Zusammenspiel von Jugendamt und Amtsgericht gibt es auch heute noch, wenn es zum Beispiel um Unterhaltsfragen geht. So wie der Rechtsbeistand des Jugendamtes. Die Aktenverwaltung machen Sachbearbeiter und rechtliche Forderungen werden an das Gericht übergeleitet und von denen erledigt. Also ein Verwaltungsmechanismus. Daher meine Annahme.

[Nachtfalke]

Ich ärgere mich und glaube mich deshalb erklären zu müssen. Der Anhängsel "ohne Anwalt" bezog sich nicht auf das Amtsgericht, sondern auf den Gedanken, dass es eine Unterhaltsklage gegen den Vater gegeben haben mag. Vermutlich hat es die nicht gegeben.
Der Anhängsel berichtigt meine frühere Annahme diesbezüglich.

Es hat keinen unterhaltsklagenden Anwalt von außen gegeben. Das wollte ich damit sagen.
Als mir der Zusammenhang Jugendamt und Amtsgericht kam, den sie vermutlich meinen, habe ich es in diesem Zusammenhang als dumm empfunden.

So, ich hoffe das ist nun bereinigt.

[Saure]

Hallo Sue,

ich bin ebenso verwirrt wie Alexander.

[Nachtfalke]

Ich habe noch immer keine Möglichkeit gefunden die Bilder in mein Album zu stellen. In 2 Wochen ist wieder Schule und da stehen die tauglichen PCs. Notfalls muss ich eben so lange warten.

Ich habe Alex im anderen Forum geantwortet. Die Sache mit Herrn Petri werde ich in Angriff nehmen. Vielleicht kann er helfen.

Dank der vielen Daten und Informationen habe ich in etwa die Geschichte meiner Großmutter von 1945 bis 1947 zum Teil rekonstruiert. Sie hat allerdings noch Lecks. Doch eins kann man sagen: Sie stand manchmal richtig unter Druck von Außen und vermutlich auch innerlich, um das Richtige zu tun.

[Saure]

Hallo Sue,

entschuldigen Sie bitte, wenn ich nicht mehr alle Ihre Antworten gelesen habe.

Durch Zufall ist mir ein älteres Schreiben von einer anderen Suchenden wieder in die Hände gefallen.

In diesem Schreiben steht u.a.:

'An das
Bezirksnotariat ...

5.Aug. 1960

Amtsvermundschaft ...
geb. am ... 1939
unehel. Kind der ...

Der Mündel ist volljährig geworden. Unsere Amtsvormundschaft ist damit beendet.

Unter Rückgabe unserer Amtbescheinigung legen wir folgende
Schlußrechnung:
...'

Wann war die Amtsvormundschaft für Ihren Vater beendet ?
Vielleicht gibt es unter diesem Datum etwas zu finden.

[Nachtfalke]

Die Amtsvormundschaft endete für meinen Vater 1968.

Endlich ist auch Post vom Herrn der Registratur des Amtsgerichtes gekommen, der sich die Sache einfach gemacht zu haben scheint, sich nur auf den Tipp der Akte bezogen hat, den ich ihm nachträglich gab, anstatt die eigentliche Anfrage zu beantworten. Ich zitiere aus seinem Brief:

"Bezug nehmend auf Ihre Anfrage nach Vormundschaftsaktenfür o.g. Person wird Ihnen folgendes mitgeteilt:
die Aufbewahrugnsfrist für Vormundschaftsakten beträgt maximal 30 Jahre ab Volljährigkeit der betroffenen Person. Somit sind diese Akten längst vernichtet.
Beim Staatsarchiv inNürnberg liegen nur Akten ab dem Jahre 1956 vor.
Ich bedaure, Ihnen keinen günstigeren Bescheid geben zu können."


Die eigentliche Anfrage, ob Gerichtsakten über eine Vaterschaftsanerkennung, einer Unterhaltsklage oder einer Anfechtung der Vormundschaft vorliegen, hat er nicht beantwortet. (Mein Gefühl sagt mir, er war zu faul zum suchen.)

Ich habe heute noch einmal in der Registratur angerufen, um die fehlenden Informationen einzuholen. Der betreffende Sachbearbeiter ist bis zum 21.09. im Urlaub.

[Nachtfalke]

Herr Saure,

ich habe mich an das FdW gewendet. Wegen FRank und dem verlorenen Forum angefragt, erhielt heute die Antwort, dass sie dort keinen FRank kennen würde und einen Systemabsturz hätte es auch nicht gegeben.

Vor eingiger Zeit habe ich Kontakt zu warfoto aufgenommen. Bis heute habe ich keine Antwort erhalten.

Sue

[Saure]

Hallo Sue,

könnten Sie bitte den Link zu Ihrer Frage im LdW hier im Forum einstellen ?
Leider bin ich dort immer noch gesperrt, darum kann ich nicht selbst nachsehen.

[Henry Jones]

Herr Saure,

ich habe mich an das FdW gewendet. Wegen FRank und dem verlorenen Forum angefragt, erhielt heute die Antwort, dass sie dort keinen FRank kennen würde und einen Systemabsturz hätte es auch nicht gegeben.

Vor eingiger Zeit habe ich Kontakt zu warfoto aufgenommen. Bis heute habe ich keine Antwort erhalten.

Sue

Bei welchem FdW hast du denn angefragt?
Schon das Forum der Wehrmacht (Lexikon der Wehrmacht), oder?

Gruß Alex

[Nachtfalke]

Beim Forum der Wehrmacht. Ich gehe dort über google hinein. Es gab technische Probleme beim Login. Deshalb hatte ich dort nicht posten können. Heute ist es endlich gelungen.

Das Forum über die Allierten ist dort leider mager.