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  #21  
Alt 27.03.2020, 20:07
Anna Sara Weingart Anna Sara Weingart ist offline
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Zitat:
Zitat von AKocur Beitrag anzeigen
... 9. April 1774 - Wiederverheiratung der Witwe
24. April 1774 - Taufe des posthum geborenen Kindes ...
Könnte es sein, dass am 9.4.1774 lediglich die erste Proklamation war, die eigentliche Copulation dagegen erst nach der Entbindung?

Also, steht im Ehebuch ausdrücklich: copuliert am 9. April?
__________________
Viele Grüße

Geändert von Anna Sara Weingart (27.03.2020 um 20:09 Uhr)
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  #22  
Alt 28.03.2020, 09:18
Benutzerbild von AKocur
AKocur AKocur ist offline weiblich
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Hallo,

Zitat:
Zitat von TükkersMitÜ Beitrag anzeigen
Darin heißt es, dass das Kanonische Recht kein Trauerjahr vorsah, das Römische Recht schon. Humanistische Juristen sahen eine moralische Pflicht zum Trauerjahr. Es war also eine umstrittene Rechtsfrage.

Allgemein galt aber an den meisten Orten eine Trauerzeit für Frauen, zum Teil unterschiedlich lang. Für Männer idR nicht. Sie waren meistens nach einem Jahr wieder verheiratet, das war bei weniger als 50% der Witwen der Fall.
Besonders Katholiken sollen wohl insgesamt die Wiederheirat von Witwen sehr kritisch gesehen haben, schließlich sollten sich Witwen um das Seelenheil des verstorbenen Mannes kümmern.
Danke für die Buchempfehlung! Leider fehlt in der Googlevorschau etwas von dem Artikel, aber sobald die Bibliotheken wieder offen sind, schau ich mal nach, ob ich's vor Ort finde.
Moralische Pflicht, aber nicht unbedingt Gebot hört sich schon mal gut an. Mal schauen, ob sich irgendwo noch was Definitives zur Trauerzeit im Fürstbistum finden lässt. 3 Monate haben sie ja gewartet.
Das Witwen sich um das Seelenheil des verstorbenen Mannes kümmern sollten ist mir neu. Und ich könnte mir vorstellen, dass das mehr fromme Theorie war als Praxis bzw. für viele in der Praxis dann doch unwichtiger als versorgt zu sein/einen Mann für den Hof zu haben/etc.

Zitat:
Zitat von Zita Beitrag anzeigen
Ein besonders pragmatischer Fall: eine meiner Vorfahrinnen - sie lebte auf einem Bergbauernhof - hat den Abhandlungsvertrag vom 1. Mann und den Ehevertrag mit dem 2. Mann am gleichen Tag aufgesetzt. Na ja, wenn man schon mal in der Herrschaftskanzlei im Tal herunten war...
Eine Frau nach meinem Geschmack. Hätte ich genauso gemacht; womöglich hat man sich sogar noch Kanzleigebühren oder so gespart.

Zitat:
Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
Könnte es sein, dass am 9.4.1774 lediglich die erste Proklamation war, die eigentliche Copulation dagegen erst nach der Entbindung?

Also, steht im Ehebuch ausdrücklich: copuliert am 9. April?
Oben auf der Seite steht "Coppulati" (sic!). Die eigentlichen Einträge sind generell im Schema:
Datum - "Name des Bräutigams" et "Name der Braut"
Test: Namen der Trauzeugen

Es ist der zweite Eintrag hier. Wenn ich mir die Seite so ansehe, scheint die aus einer Zettelwirtschaft entstanden zu sein. Die Schrift ist so durchgehend gleich. Rein theoretisch könnten dann natürlich Daten verwechselt worden sein, was natürlich heute wohl kaum nachweisbar wäre.

LG,
Antje
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  #23  
Alt 30.03.2020, 10:49
TükkersMitÜ TükkersMitÜ ist offline weiblich
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Beiträge: 357
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Hallo Antje,
ja, das war wohl eher fromme Theorie als Realität. Witwen und ihre Wiederverheiratung sind leider nicht besonders gut erforscht, besonders bei armen Leuten.
Viele Grüße
Annika
__________________
Eheschließung Philipp Frommel und Maria Catharina Storr um 1800 im Raum Niederwörresbach/Herrstein und Umgebung
Familie Kunde in Pollnow Krs. Schlawe
Schäfer(?) Gottfried Wesenig o.ä. aus Bukow (Groß Jehser) und Umgebung
Pächter Johann George Schimkönig, angeblich aus Lübben, + zwischen 1760 und 1767, zuletzt in Pritzen nachgewiesen
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  #24  
Alt 15.08.2020, 22:26
Benutzerbild von Araminta
Araminta Araminta ist offline weiblich
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Beiträge: 599
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Ich habe eine Braut die am 29.09.1847 heiratet. Ihr Gatte stirbt schon am 11. Oktober und sie heiratet am 30.11.1847 erneut.
Von Trauerjahr also keine Spur.

Das erste Kind, das ich fand wurde Anfang Februar 1849 geboren. Vielleicht hat das Paar etwas gewartet damit es keine Missverständnisse gibt.

Der erste Mann starb, soweit ich das lesen kann, an Lungenentzündung und es würde mich natürlich sehr interessieren ob er während der Hochzeit oder davor evtl. schon krank war. Trotzdem gab es sicher viel Gerede, da das Dorf heute immer noch recht klein ist und beide kamen von außerhalb. Sicher hatte es die Familie nicht leicht.

Der Traueintrag hat mich aber am Anfang sehr verwirrt weil beide Anzeigen fast direkt untereinander standen.
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  #25  
Alt 16.08.2020, 15:40
Benutzerbild von Gudrid
Gudrid Gudrid ist offline weiblich
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Ort: Südostoberbayerisches Alpenvorland
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Bei meinen Suchen bin ich des Öfteren auf schnelle Wiederverheiratung von Witwen gestoßen, hier auf dem Land in Ostbayern, Katholisches Gebiet. Die Frauen hatten alle mehrere Kleine Kinder, dazu einen Hof und ich denke, da war es damals sehr schwer als Frau alleine.
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  #26  
Alt 16.08.2020, 22:10
pascho pascho ist offline
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Registriert seit: 16.06.2020
Beiträge: 242
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Ich habe einen Fall bei dem der Ehemann im Mai 1689 starb, die Witwe im Juni 1689 wieder heiratete und im Oktober 1689 die posthumen Zwillinge ihres verstorbenen Erstgatten zur Welt brachte.


(Katholisch, bäuerliche Umgebung, Altkreis Jülich)
__________________
Viele Grüße Pascal

Geändert von pascho (16.08.2020 um 22:12 Uhr)
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