Wie haltet Ihr es mit der Angabe der Konfession? Und warum überhaupt?

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  • Alter Mansfelder
    Super-Moderator
    • 21.12.2013
    • 4650

    #16
    Guten Morgen zusammen,

    ich habe nur in der Einleitung zu meiner AL ausgeführt, dass alle Vorfahren seit der Reformation evangelisch waren (lutherisch oder reformiert), (nur) vier nachweisbare Katholiken ausgenommen. Welche Kirchenbücher benutzt wurden, ist zu jedem Ahnenstamm gesondert ausgeführt. So kann man alle Einträge leicht wiederfinden.

    Für die eigentliche Reformationszeit habe ich hinsichtlich des Konfessionswechsels nicht differenziert. Denn zum einen wurde die Reformation in verschiedenen Territorien zu verschiedenen Zeiten eingeführt; zum anderen kann man gerade vor dem Augsburger Religionsfrieden (cuius regio, eius religio) nur in seltenen Fällen sagen, dass bestimmte Vorfahren trotz Reformation altgläubig geblieben sind.

    Es grüßt der Alte Mansfelder
    Gesucht:
    - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
    - Tote Punkte in Ostwestfalen
    - Tote Punkte am Deister und Umland
    - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
    - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
    - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

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    • Xtine
      Administrator
      • 16.07.2006
      • 28326

      #17
      Hallo consanguineus,


      mir geht es wie sonki



      Zitat von sonki Beitrag anzeigen
      P.S. Noch ein praktisches Beispiel - unter meinen Ahnen gab es auch Mischehen, also evg. mit kath. - und je nach Zeit und Gegend wurden die Kinder je nach Geschlecht in der evg. oder in der kath. getauft. Würde man sich z.B. nur die Konfession vom Vater notieren, würde man u.U. ein Teil der Kinder nicht finden, weil man nicht auch in der anderen Kirche schaut.

      In der Pfalz war es so üblich, daß bei Mischehen die Jungen nach dem Vater und die Mädels nach der Mutter getauft wurden.
      Es gibt dort außerdem katholische, ev. lutherische und ev. reformierte KB. Um das richtige KB zu finden ist hier der Vermerk der Konfession von großem Vorteil.


      Allerdings vergesse ich meist schon beim Erfassen der Person die Konfession einzutragen, da ich aber bei der Quelle natürlich die Konfession des KB vermerke, kann ich es immer nachvollziehen und nachtragen.
      Meist mache ich das, wenn ich mir zur Kontrolle eine Tafel mit Konfession anzeigen lasse und wieder mal feststelle, daß ich es vergessen habe.
      Gerade bei meinen Ahnen aus Ober- und Niederbayern ist es eigentlich nicht so wichtig, denn hier waren alle katholisch.
      Viele Grüße .................................. .
      Christine
      sigpic .. .............
      Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
      (Konfuzius)

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      • tvogel17
        Erfahrener Benutzer
        • 29.03.2010
        • 486

        #18
        Hallo zusammen,

        also ich halte es eher für nachlässig, so ein wichtiges Merkmal bei der Vorfahrensuche NICHT festzuhalten.
        Gerade bei wandernden Vorfahren ist das essentiell, um den Suchradius einzugrenzen. Oder um mögliche Anknüpfung an bereits erforschte Linien zu finden. Da kann man sich evtl. die Mühe sparen, einen katholischen mit einem evangelischen Müller/Meyer/Schmidt zusammenzubringen.
        Gerade hier im konfessionell zerstückelten Franken werden die Papisten oder Acatholici schon unterschieden. Außerdem haben wir ja einen großen Teil lutherischer Österreicher und Oberpfälzer, die der Konfession halber exuliert sind.
        Kitzinger Protestanten heiraten auch in der Regel eher ins evangelische Bad Windsheim als ins katholische Würzburg.
        Oder in polnischen Gebieten vorpreußischer Zeit, wo es keine oder nur weit entfernte evangelischen Kirchen gab. Da wurde oft in der nahen katholischen Kirche getauft, aber unter Umständen in der entfernteren evangelischen geheiratet.
        Außerdem ist für die Zugehörigkeit zu "den Polen" oder "den Deutschen" die Konfession schon ein wichtiges Merkmal.

        Nur ein einziges Mal bin ich im 17. Jh. auch auf einen evangelisch konvertierten Juden gestoßen. Das war damals schon auch etwas besonderes und wurde im Kirchenbuch ausgiebig dokumentiert.

        Soviel nur zu meinen Erfahrungen.

        Viele Grüße
        Thomas

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        • Posamentierer
          Erfahrener Benutzer
          • 07.03.2015
          • 1028

          #19
          Hallo,

          in aller Regel halte ich die Konfession, sofern bekannt, fest.
          Ich stamme aus einer Familie von Lutheranern, allerdings gelegentlich mit Reformierten verheiratet, oder als Dissidenten aus der Kirche ausgetreten, als dies nicht üblich war, ein anderer verteidigte nach der Reformation seinen katholischen Glauben sehr standhaft. Später heirateten Katholiken ein...

          Meine Frau meinte aus einer katholischen Familie zu stammen, bis ich ihre Mennoniten und Lutheraner fand, von denen ein Teil nach Herrschaftswechsel konvertieren musste. Inzwischen gibt es dort auch Mormonen.

          Bei mir scheint also mehr Bewegung in den Daten zu sein, als bei anderen.

          Außerdem gibt es bei vielen Vorfahren nicht allzu viele Daten, die man festhalten kann. Und für jemanden, der sich nicht so in die Vorfahren vertieft, ist vielleicht nicht augenscheinlich, welchem Glauben jemand anhing - daher finde ich den Aufwand vertretbar und oftmals nicht uninteressant.
          Lieben Gruß
          Posamentierer

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          • Scherfer
            Moderator
            • 25.02.2016
            • 2512

            #20
            Hallo,

            auch meine Vorfahren waren zu schätzungsweise über 95% Protestanten und auch ich muss gestehen, dass ich die Konfession eben deshalb nur selten notiere. Aber bei den Quellen ist es dann aufgrund der Kirchenbücher etc. zumindest nachvollziehbar. Weiß ich nicht, nach welchem Ritus eine Person getauft oder begraben wurde, dann trage ich lieber gar nichts ein als etwas Falsches.

            Gleichzeitig ist es auch in meinen Augen definitiv eine wichtige Information! Denn gerade im Detail wird es dann ja interessant. Unter den verbleibenden ca. 5% meiner Vorfahrenlinien finden sich nämlich:
            - katholische Vorfahren
            - zum Christentum konvertierte Juden
            - Anhänger christlicher Sekten (Schwenkfelder, hallo Gisela... )
            - zwischenzeitlich auch Anhänger der Münsteraner Wiedertäufer
            - innerhalb der Protestanten Lutheraner, Reformierte (Calvinisten) und ein Baptist
            - Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeine (überkonfessionell christlich)

            Bei all diesen habe ich die Religion selbstverständlich notiert und diese Information ist für die jeweilige Familiengeschichte auch eine unverzichtbare zusätzliche Information.

            An einigen Stellen gehe ich sogar noch etwas weiter, denn unter meinen Vorfahren gab es einige durch die pietistischen Strömungen beeinflusste Pfarrer. Die könnte man zwar nominell als Protestanten eingruppieren, aber in der Praxis war zu dieser Zeit die gedankliche Fremdheit von anderen Protestanten doch enorm. Würde ich das nun ignorieren und sie als "normale" Protestanten verstehen, verlöre ich einen großen Teil des Verständnisses für die Lebensumstände und Geisteshaltungen dieser Familien. Und das ist es doch, was die Familienforschung ausmacht!
            Zuletzt ge?ndert von Scherfer; 10.09.2020, 13:56.

            Kommentar

            • AKocur
              Erfahrener Benutzer
              • 28.05.2017
              • 1371

              #21
              Hallo,

              ich trage die Konfession normalerweise mit dem Taufeintrag* ein. Wenn der also (noch) nicht vorliegt, bleibt das Religionsfeld idR** leer.

              In der Regel ist es bei meinen Vorfahren auch recht einfach. Die münsterländischen Vorfahren (meines Mannes und meiner Mutter) waren alle katholisch, die ostdeutschen Vorfahren (meines Vaters) lutherisch, die polnischen (Namenslinie) katholisch. Mischehen kommen erst ab dem Ende des 19. Jahrhunderts vor, wo die Konfessionen ordentlich dokumentiert wurden.
              Vereinzelnte Abweichungen von der Regel zu notieren erscheint mir da wichtiger als zum x-ten Mal dieselbe Landesreligion einzutragen, die man ja eh erwartet.

              Problematisch ist die Frage für mich vor 1700, seitdem ich für einen Hauptort der Vorfahren meines Mannes die KBs bei Matricula einsehen konnte. Da ist nämlich auf der Hauptseite der Hinweis "nach 1554: kalvinistisch, 1672 bis 1720: Rekatholisierung [...]". Die KB des Ortes beginnen 1649. Nach einer Onlinerecherche stellte sich der Sachverhalt der Konfessionszugehörigkeit (auch für die Nachbarkirchspiele) als äußerst kompliziert heraus, so dass ich mir in den betroffenen Pfarren für alle Personen, die vor 1700 geboren wurden, die Konfessionsangabe mittlerweile komplett spare.

              Bei mir bekanntem Religionswechsel, trage ich das ein. Kommt bei mir nur ab dem späten 20. Jh. vor, aber auch die Lebenden werden ja dokumentiert. Da steht dann z.B. "kath, seit XXXX ausgetreten" oder "kath., seit XXX ev.-luth."

              LG,
              Antje

              * Konfirmationseinträge wären mir lieber (höhere Aussagekraft), aber die sind ja leider oft Mangelware.
              ** Außer die Religion wird später im Leben des Menschen klar, weil der z.B. einen kirchlichen Berufweg eingeschlagen hat.

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              • Nebelmond
                • 03.09.2019
                • 535

                #22
                Die Angabe der Konfession gehört bei mir schon immer mit dazu. Die Spalte in der Erfassungsmaske beim Ahnenblatt für Taufen u. Begräbnisse bleibt nicht leer, schon aus dem einfachen Grund - man weiß, wo man weitersuchen muß. Es ist schon ein Unterschied, beispielsweise in Schlesien und Posen, ob jemand evangelisch war oder katholisch, bei meinen Ahnen treten dort beide Konfessionen auf. Das ist nicht schwer, "ev.-luth." oder "kath." mit zu notieren. - Und wie hier schon geschrieben wurde, ich möchte ebenfalls gern wissen, in welchen Gotteshäusern die Ereignisse stattfanden.
                Gruß Nebelmond

                Kommentar

                • Andrea1984
                  Erfahrener Benutzer
                  • 29.03.2017
                  • 2543

                  #23
                  Hallo.

                  Meine Vorfahren väterlicherseits sind alle, soweit ich das recherchiert habe, katholisch gewesen, meine Vorfahren mütterlicherseits nur bei einem Ast, bei dem anderen zuerst katholisch und dann evangelisch, aus welchen Gründen auch immer.

                  Ich trage die Konfessionen schon in meinen Unterlagen ein.

                  Herzliche Grüße

                  Andrea
                  Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                  Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

                  Kommentar

                  • GiselaR
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.09.2006
                    • 2173

                    #24
                    Zitat von Scherfer Beitrag anzeigen
                    ...
                    - Anhänger christlicher Sekten (Schwenkfelder, hallo Gisela... )
                    ...
                    Ja, die hatte ich auch gemeint. Wobei mir auffällt, dass ich dieses Bekenntnis noch nicht eingetragen habe. Muss ich unbedingt nachholen
                    Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

                    Kommentar

                    • Andrea1984
                      Erfahrener Benutzer
                      • 29.03.2017
                      • 2543

                      #25
                      P.S. ich weiß nur von einem Fall, in welchem eine Dame vom evangelischen zum katholischen Glauben konvertiert ist: Theresia Loidl (Putz) (1890-?), zweite Frau des Peter Loidl (1867-1949), laut Trauungseintrag 1929.

                      Warum sie konvertiert ist, aus freien Stücken/auf Bitten der Mutter (Vater unbekannt)/auf "Befehl" des Pfarrers, dass kann ich nur vermuten.

                      Herzliche Grüße

                      Andrea
                      Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                      Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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