Altes Fotoalbum - Aufbereiten lassen oder die einzelnen Fotos archivieren?

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  • ahnenNutzer89
    Benutzer
    • 27.05.2020
    • 9

    Altes Fotoalbum - Aufbereiten lassen oder die einzelnen Fotos archivieren?

    Hallo zusammen,


    ich habe ein altes Fotoalbum, das wohl einige meiner Vorfahren zeigt, u.a. meine Ur-Großmutter als Kind mit ihren Geschwistern und meine UrUrUr-Großeltern. Die Bilder sind zum Teil aus dem 19. Jh und teilweise in schlechter sowie auch erstaunlicher guter Qualität. Es sind viele einzelne Porträts zu sehen. Die Bilder sind auf Pappkarten geklebt, so wie es um die Jahrhundertwende üblich war, und sind bloß in das Album hineingeschoben, sprich nicht verklebt.



    Jetzt gibt es für mich zwei Möglichkeiten:


    1. Ich lasse das Buch restaurieren, sodass es wieder einen ansprechenden Zustand hat.


    2. Ich entnehme alle Bilder, verwahre sie archivsicher und schmeiße das Album weg. Vorher würde ich natürlich noch Fotos jeder Seite anfertigen, sodass der Kontext der Bilder erhalten bleibt. Persönliche Notizen sind in dem Album so gut wie nicht vorhanden.


    Ich tendiere zu zweitens, da es mir wichtig ist, dass die Bilder möglichst lange überdauern. Was sagt ihr?
  • ahnenNutzer89
    Benutzer
    • 27.05.2020
    • 9

    #2
    Ich habe mal ein paar Bilder des Albums angehangen.
    Angehängte Dateien

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    • ReReBe
      Erfahrener Benutzer
      • 22.10.2016
      • 2532

      #3
      Also ich würde

      a) das kostbare schöne Stück so lassen wie es ist
      und
      b) von den vier herausgezogenen Fotos (mit Beschriftung) jeder Seite einen ordentlichen Scan anfertigen und sichern.

      Wie würdest Du die entnommenen Bilder denn "archivsicher" und ohne Zusammenhang verwahren wollen? Und das entleerte Album wirklich wegschmeißen? Ich könnte das nicht.

      Gruß
      Reiner

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      • Grisabel
        Erfahrener Benutzer
        • 31.01.2017
        • 245

        #4
        Ich kann mich Reiner nur anschließen, das Album ist schön so wie es jetzt ist. Und dadurch erzählt es eine Geschichte. In Neu und Aufbereitet sieht es vielleicht besser aus, aber der Charme des Alten ist zerstört worden.

        Ich würde es so lassen wie es ist, die Fotos haben genau dort bis heute überdauert. Wer weiß was eine andere Lagerung mit ihnen anstellen würde. Jede Seite würde ich in hoher Auflösung einscannen; diese Seite kannst du dann ja "zerschneiden" und die Fotos einzeln in deinem Ahnenprogramm verwenden, wenn dieses es zulässt.
        LG Petra

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        • Svenja
          Erfahrener Benutzer
          • 07.01.2007
          • 4333

          #5
          Hallo

          Ich habe es auch so gemacht, dass ich jede Seite eingescannt und am PC gespeichert habe. Danach habe ich am PC jedes Foto einzeln ausgeschnitten und separat gespeichert. Wichtig ist, beim Speichern ausser dem Namen des Abgebildeten auch den Namen und Ort des Fotoateliers dazuzuschreiben. Denn damit kann man meist herausfinden, von wann bis wann dieses bestanden hatte und mit dem Ort und der Zeit dann auch eingrenzen, wer auf den Fotos abgebildet sein könnte.

          In Fotoalbum meiner Urgrosseltern gibt es Beschriftungen wie "Tante Babette" oder "Tante Agatha" oder "Onkel Hans" usw. (von meinem Grossonkel geschrieben). Dank meiner Forschung weiss ich wer mit Tante Babette oder Tante Agatha gemeint ist, und dass diese in Glarus bzw. Basel wohnten. Die Fotos aus Fotoateliers in Glarus und Basel zeigen also wohl deren Familien, zumal sie aus der passenden Zeit stammen und sonst niemand aus der Familie dort wohnte.

          Gruss
          Svenja
          Zuletzt ge?ndert von Svenja; 15.08.2020, 22:48.
          Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
          https://iten-genealogie.jimdofree.com/

          Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

          Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

          Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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          • LutzM
            Erfahrener Benutzer
            • 22.02.2019
            • 3028

            #6
            Auf keinen Fall wegschmeißen, nix restaurieren!

            So ein tolle Album muss erstmal jemand haben. Ich wäre sehr glücklich, wenn ich auch nur etwas annähernd so schönes hätte! Ich habe fast bloß einzelne, schlecht geknipste Fotos, in meist übler Qualität.
            Lieben Gruß

            Lutz

            --------------
            mein Stammbaum
            suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

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            • Araminta
              Erfahrener Benutzer
              • 12.11.2016
              • 599

              #7
              Auf keinen Fall wegschmeißen!!!!
              Du hast einen wahren Schatz!

              Ich habe alle Fotos abfotografiert.
              Meint ihr, dass Scannen besser wäre?
              Mein Album ist leider etwas brüchig und traue mich es nicht zu scannen. Sicher müsste man das mit einem vernünftigen Gerät in einem Copyshop machen, oder?

              Bei mir waren einige Bilder hinten als Postkarte beschriftet. Bei deinem Album würde ich mich aber nicht trauen die Bilder zu entnehmen.

              Kommentar

              • Garfield
                Erfahrener Benutzer
                • 18.12.2006
                • 2140

                #8
                Hallo

                Also aus archivarischer Sicht fände ich es legitim, die Fotos aus dem Buch zu nehmen und das Buch entweder so zu behalten oder zu entsorgen. Restaurieren wäre hier wahrscheinlich sehr teuer. Aber das ist meiner Meinung nach vor allem eine persönliche Entscheidung - hängt man an dem Buch, weil es Vorfahren gehört hat oder ist das Fotoalbum an sich nicht so wichtig?

                Ebenfalls aus archivalischer Sicht wäre es für die Fotos natürlich am besten, wenn sie sorgfältig in säurefreier Umgebung lagern würden. Aber so wie das Buch und die Fotos aussehen, werden sie keinen grossen Schaden nehmen, wenn sie noch ein paar weitere Jahre oder Jahrzehnte in dem Fotoalbum verbleiben.

                Ich würde aber auch unbedingt alle Fotos scannen und zwar einmal so wie sie jetzt im Album sind, also die ganze Seite. So kannst du später das Album digital durchblättern und Zusammenhänge bleiben gewahrt.
                Zusätzlich würde ich alle Fotos einzeln scannen, also ein Foto vorsichtig! aus dem Album nehmen, scannen*, schauen ob auf der Rückseite etwas geschrieben steht und das notieren, dann das Foto vorsichtig zurück ins Album schieben. Ich rechne bei dieser Sorte Album mit weniger Problemen beim Entnehmen und zurück schieben der Fotos als bei modernen Fotoalben mit diesen Klebeecken, die Eselsohren verursachen.

                * Scannen: Abfotografieren ist sicher besser als alte Fotos gar nicht digital zu haben. Aber meistens ergeben Scans von einem Flachbettscanner die besseren Resultate, sofern man die Fotos plan aufs Glas legen kann. Dann hat man nämlich eine etwas bessere Auflösung, keine Spiegelungen, keine Verzerrungen. Das kann man mit einer guten Kamera schon auch erreichen, aber der Aufwand ist viel grösser.
                Wer keinen Flachbettscanner hat, kann vielleicht von Verwandten oder Freunden einen ausleihen, oder in einer Bibliothek oder einem Copyshop einen nutzen. Für Fotos, die man nicht aus einem Album raus nehmen kann und auch nicht sinnvoll plan auf das Scanner-Glas bekommt, empfehle ich nach Buchscannern (die von oben scannen) in grösseren Bibliotheken Ausschau zu halten.
                Scannen selbst sollte man mit mindestens 600 dpi oder sogar 1200 dpi und unbedingt das ganze Foto mit Rahmen und den Informationen zum Fotostudio. Wie schon geschrieben wurde, kann man mit den Informationen zum Fotostudio oft schon etwas eingrenzen, wann und wo es aufgenommen wurde.
                Zuletzt ge?ndert von Garfield; 16.08.2020, 10:28.
                Viele Grüsse von Garfield

                Suche nach:
                Caruso in Larino/Molise/Italien
                D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
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                Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6446

                  #9
                  Zitat von Garfield Beitrag anzeigen
                  Hallo
                  Also aus archivarischer Sicht fände ich es legitim, die Fotos aus dem Buch zu nehmen und das Buch entweder so zu behalten oder zu entsorgen.
                  Oh, da bin ich - für mich - komplett anderer Meinung. Das Buch ist Teil der Geschichte, ein Glücksfall. Ich würd alles so lassen, wie es ist, nur vorsichtig säubern und dann gesichert aufwahren. Oder fachkundig restaurieren lassen. Scannen oder fotografieren natürlich. Aber nicht entsorgen. Wer ein altes Schmuckstück entdeckt, schmeißt auch nicht die Schatulle weg, bloß weil sie ramponiert ist.

                  Viele Grüße
                  Xylander

                  Kommentar

                  • Schischka
                    Erfahrener Benutzer
                    • 10.02.2015
                    • 343

                    #10
                    Ich habe genau das gleiche Album mit braunem Leder - auch sehr "zerlesen" durch häufiges Herausnehmen der Bilder. Die Bilder sind inzwischen alle einzeln digitalisiert und stecken wieder im Album. Leider haben etliche der Abgebildeten für mich keine Namen mehr. Nun darf alles so bleiben wie es ist - ein komplexes familiengeschichtliches Dokument mit Spuren von starkem Interesse ;-).


                    P.S: Bei mir vor allem Leute aus den Orten Parchau, Kehnert, desweiteren etwas Hohenseeden, Biederitz und Genthin und so einige Bilder von Kameraden aus dem Militärdienst in Liegnitz (etwa 1903).
                    Zuletzt ge?ndert von Schischka; 17.08.2020, 21:57.

                    Kommentar

                    • BarbaraLauer
                      Benutzer
                      • 16.04.2020
                      • 55

                      #11
                      ich lasse meine alten Erbstücke von meinen Eltern auch so erhalten und sie liegen in einem großen Fotoschrank drin. Zusätzlich scanne ich aber so nach und nach die Fotos ein. Nur manchmal muss ich auch aufpassen, das diese nicht schon kaputt gehen beim Heraus nehmen, auch das ist mir leider schon schmerzlich passiert.

                      Zudem hab ich mir jetzt endlich einen Negativscanner besorgt und scanne da auch meine alten Negative und Dias ein und werde sie entsprechend auch auf das heutige Format nach entwickeln. Ich hatte diesbezüglich schon mal Testversuche gemacht und war ganz erstaunt, über die gute Qualität der Nachbestellungen. Was ich direkt im normalen Scanner erinscanne wird auch online nachbestellt. Das kommt z. B. bei Rossmann auch günstiger. Ich habe auch sehr viele kleine "Mini"Fotos, da muss ich noch mal sehen wie ich das mache. Teilweise hat mein Vater auch seine alten Alben sehr schön beschriftet und ich bin froh, das ich sowas habe. Ich kann es gerne noch mal auf Wunsch in einem extra Thread zeigen. Zudem arbeite ich meine Fotos dann auch in meine angefangene geschriebene Chronik ein. Zeit genug durch die jetzige Situation hab ich ja nun alle mal dafür

                      Auf dem einen Foto ist ja leider zu sehen, das bei Deinen Album das leicht auseinander fällt, das würde ich vorsichtig zusammen kleben. Zudem würde ich solche Fotos auch nicht wirklich in fremde Hände geben, am Ende ist es weg oder kommt noch beschädigter zurück. In der Sache bin ich irgendwie pingelig.

                      Ich muss aber sagen das ein günstiger Negativscanner echt sehr gut seine Dienste tut. Meinen hab ich jetzt über ebay gekauft und ich bin zufrieden damit. Leider gibt es diese Fotoindexalben von Rossmann nicht mehr, aber da finde ich vielleicht auch noch eine Lösung. So nun hoffe ich das ich da auch noch weiterhelfen konnte. Denn ich mag sehr gerne auch in alten Fotos herum stöbern Deine find ich echt super. Behalte sie auf jeden Fall im Original.

                      Kommentar

                      • Garfield
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.12.2006
                        • 2140

                        #12
                        Zitat von BarbaraLauer Beitrag anzeigen
                        Auf dem einen Foto ist ja leider zu sehen, das bei Deinen Album das leicht auseinander fällt, das würde ich vorsichtig zusammen kleben.
                        Sorry, da muss ich widersprechen. Ich sehe in meinem Beruf regelmässig "menschgemachte" Beschädigungen von Büchern und sammle gerade Fotos für einen Aufsatz. Mit Tesa oder sogar Panzertape zerstört man kaputte Bücher dann noch vollends, und die Kosten für eine professionelle Reparatur nach sowas kann dann keiner mehr bezahlen! Die Klebestoffe in Tesa und ähnlichem enthalten Weichmacher und die greifen Papier auf schlimmste Weise an und dringen auch noch tief in das Papier ein.
                        Lieber kaputt lassen als selbst reparieren wollen, das geht nämlich oft schief. Man müsste den richtigen Leim haben für das entsprechende Trägermaterial, und zusätzliches Material damit die Klebestelle überhaupt hält und dann noch die richtige Methode, damit das hält und nicht schief zusammen klebt.
                        Viele Grüsse von Garfield

                        Suche nach:
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                        • LutzM
                          Erfahrener Benutzer
                          • 22.02.2019
                          • 3028

                          #13
                          Danke für den Beitrag. Genau das habe ich instinktiv auch gedacht. Habe aber zu wenig fundiertes Wissen, um das anzuzweifeln. Jetzt sehe ich mein Bauchgefühl bestätigt!
                          Lieben Gruß

                          Lutz

                          --------------
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                          • Mismid
                            Erfahrener Benutzer
                            • 21.02.2009
                            • 984

                            #14
                            Ich würde jedes Bild einzeln scannen. Sind das denn überhaupt alles Verwandte?
                            Sie mir eher so aus wie ein Sammelalbum, in das man vorwiegend kommerzielle Fotos von Prominenten oder Freunden eingesteckt hat.

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                            • ahnenNutzer89
                              Benutzer
                              • 27.05.2020
                              • 9

                              #15
                              Sorry, für die späte Rückmeldung. Ich habe alle Beiträge interessiert gelesen. Habe aber ein wenig den Fokus auf das Thema verloren.


                              Das Album befindet sich nach wie vor noch im gleichen Zustand. Ich habe mir mittlerweile mal eine Schätzung eingeholt, was eine Restauration kosten würde. Alleine für den Einband würden 350€ netto fällig werden. Das war allerdings nur eine Schätzung, da ich dem Restaurationsbetrieb Coronabedingt nur Fotos des Albums zulassen kommen konnte. Ich habe mal zwei Atlanten, die so knapp 100 Jahre alt waren restaurieren lassen und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden.



                              Zurzeit tendiere ich zu der Lösung, das Album restaurieren zu lassen und die Fotos herauszunehmen und einzeln in säurefreier Umgebung zu archivieren. Allerdings verliert das Album dann seine Seele und es würde keiner mehr aufschlagen, was schade wäre.



                              Gibt es eine einfache Mehtode, um zu erkennen, ob das Papier des Albums säurefrei ist?



                              Irgendjemand fragte, ob das wirklich meine Verwandten sind. Wie eingangs schon erwähnt, ja, sind es. Das älteste Bild ist aus den 1880er Jahren. Natürlich kann ich nicht alle Personen zuordnen, dennoch finden sich recht oft gute Hinweise, z.B. konnte ich ein Hochzeitsbild identifizieren, da ein Datum sowie das Fotoatelier darauf vermerkt waren. So konnte ich beim zuständigen Standesamt nachfragen, wer an dem Tag alles geheiratet hat und tatsächlich war es Verwandtschaft.

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