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  #1  
Alt 14.01.2017, 17:27
jele jele ist offline männlich
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Registriert seit: 16.05.2012
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Standard Wilhelm Heinrich (von) Happe

Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: Anf. 17. Jh.
Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Brb ?
Fernabfrage vor der Beitragserstellung genutzt [ja/nein]: ja
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken):


Hallo Kundige,

wer kann Angaben machen zu den Eltern des Kf brb Kammerschreibers, Oberlizent- und Steuereinnehmers Wilhelm Heinrich Happe, der 1695 geadelt wurde (1698 brb Anerkennung)?

Vielen Dank und Gruß

jele
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  #2  
Alt 14.01.2017, 19:19
Kleinschmid Kleinschmid ist offline
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Registriert seit: 20.01.2013
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Schwierig ... haben sich vermutlich schon ganz andere Experten darum bemüht. Im Gotha beginnt die Stammreihe 'nur' mit diesem Wilhelm Heinrich (WH). Selbst genauere Geburtsdaten/Ort fehlen. Im Siebmacher wird m. E. recht gut anhand der Wappen erklärt, daß dieser WH aus dem Waiblinger Geschlecht der Hap v. Hapenberg abstammt. Dieses soll angebl. 1634 bei der Zerstörung Waiblingens dort erloschen sein. Bereits 1517 ging aber ein Michael H. v. H. nach Brandenburg (!) u. trat in die Dienste des dortigen Kurfürsten ein. Diese märkische Linie soll dann mit einem Cuno H. am 8.10.1628 [Text seiner Leichenpredigt, nur noch eine Anna Elisabeth, To d. +1613 Daniels, war am Leben] enden. Fragt man sich natürlich, wie dann dieser WH ein Nachfahre sein kann. Merkwürdig ist auch der Text in der Leichenpredigt seines Enkels Franz Wilhelm: "Bis auf die entfernteren Ahnen des Happenschen Geschlechts, welches vor einigen hundert Jahren in der Mark geblühet und das sonderlich um Ziesar gewohnt, wollen wir nicht zurückgehen. Wenn von einem Mann die Rede ist, der selbst ein dem Vaterlande nützliches Leben gelebt hat, ... so ist die Zurückführung seiner Ahnen bis auf die verstrichene Jahrhunderte eine so entbehrliche Sache, daß es beinahe scheint, als wenn die in Leichenpredigten gewöhnliche mit großer Sorgfalt ausgearbeitete Zusammenstellung der Ahnenregister die eigenen und persönlichen Verdienste des Mannes von dem man redet verdächtig und zweifelhaft machte. Was hat ein Mann von eigenthümlichem, vielbedeutendem Wehrt nöthig, sich mit den Verdiensten seiner Ureltern zu schmücken?"

Soll heißen: Man wußte es schon damals nicht...

Ich vermute, im Wiener Diplom ist auch nix.

Nach Gotha soll WH * um 1625 --> unehelicher Sohn des Cunos?? Als gebildeter Mann sollte/müßter er doch studiert haben, in der Frankfurter Matrikel fehlt ein WH (Ernst Friedrich u. Otto Wilhelm, beide aus Berlin, gab es aber) - wo haben die Brandenburger sonst studiert?
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  #3  
Alt 15.01.2017, 15:07
jele jele ist offline männlich
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Guten Tag!

Ganz herzlichen Dank für die ausführliche Beschäftigung mit dieser kniffligen Frage, um die alle scheinbar einen großen Bogen mach(t)en.
Also kann ich mir die Lp des Cuno auch sparen, wenn da offensichtlich keine ihn Überlebenden (außer der Elisabeth) auftauchen.
Was die Universitäten anbelangt, gibt es natürlich noch Leipzig, Wittenberg, Rostock, Greifswald, um nur die naheliegenden zu erwähnen.
Die Matrikel dieser Unis klappere ich momentan gerade ab, auch wenn dort in der Regel nur ein Hinweis auf die Herkunft, aber keine Eltern erwähnt werden. Auch werde ich mir morgen mal die Kirchenbücher vornehmen, so er nicht in St. Petri in Cölln getauft worden sein sollte, da diese (Alt-)Verlust darstellen.

Nochmals besten Dank und Gruß

jele
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  #4  
Alt 15.01.2017, 18:30
Kleinschmid Kleinschmid ist offline
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Nein, bei den Uni-Matrikeln ging es nicht um die Eltern, sondern um den Herkunftsort oder zumindest die -region - das wäre doch schon ein Anfang gewesen. Ich vermute, er war in Halle. Die Matrikel sind aber verm. nicht gedruckt oder gar nicht mehr vorhanden, müßte man recherchieren. Die Matrikel von Tübingen und Heidelberg - falls er doch von da unten herkommen sollte - habe ich nachgesehen --> negativ.
Es liegt noch eine Leichenpredigt vor: Happe, Otto Wilhelm v., von 1718, bringt aber nix:
http://digital.slub-dresden.de/werka...id=5363&tx_dlf[id]=56855&tx_dlf[page]=421
[Die URL-Darstellung funktioniert wegen der Eckklammer nicht!]

Cunos Predigt (er starb 1629 in Jeserick?) befand sich in der Sammlung "Leichenpredigten der Bibliothek des grauen Klosters zu Berlin", Bd. 30, S. 22 ff. Das wird man bestimmt ermitteln können, wo sich die heute befindet (LA Berlin?).

Über die Familie wurde übrigens im Deutschen Herold berichtet:
Zunächst die Happe v. Happsberg: Monatsschrift, Bd. 26, S. 104 ff, ebd., Bd. 27, S. 6 ff. [m. E. sind beide nicht online]. Sowie in der Vierteljahrsschrift, Bd. 31 (1903), Theodor Schön: Die Fam. Happ v. Happerg, S. 128-160.
Dann die v. Happe: Monatsschrift, Bd. 12, S. 92 [bringt nix], ebd., Bd. 15, S. 81 [bringt nix], Bd. 26, S. 67 [m . E. nicht online].

Meine vorherige Info stammt aus dem Württemberger Siebmacher , und dort weiter S. 192 u. 216 sowie Tafel 71 zum Wappen.

Viel Erfolg!
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  #5  
Alt 16.01.2017, 12:06
jele jele ist offline männlich
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Hallo!

Nochmals herzlichen Dank für die Mühen!
Cunos Lp befindet sich in den Historischen Sondersammlungen der ZLB Berlin in der Breiten Straße. Aber wenn da eh nichts Relevantes drinsteht, lohnt sich die Mühe wohl nicht.
Die beiden Heroldsbände habe ich auch schon bestellt.
War er für die Uni Halle nicht zu alt?

Aber das wird schon!

Gruß

jele
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  #6  
Alt 16.01.2017, 18:06
jele jele ist offline männlich
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Standard Ganz dünn...

Guten Abend!

Im Artikel "Die Happe v. Hapsberg" von G.A. Mülverstedt im Herold (Bd. 26, S. 104-106), findet sich dort auf S. 106 der schmale Hinweis:
"Nach einigen Nachrichten schloß sich der 1695 renobilitirte Wilhelm Heinrich H. v. H. an Ernst H. v. H., den fraglichen Sohn des Andreas, an."

Immerhin zwar, jedoch auch sehr mühsam das alles!

Gruß

jele
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  #7  
Alt 16.01.2017, 19:03
Kleinschmid Kleinschmid ist offline
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Zitat:
Zitat von jele Beitrag anzeigen
War er für die Uni Halle nicht zu alt?
Natürlich - mein Fehler! Ich hatte nur nach Unis der Kf brb Beamten Ausschau gehalten und dabei das Alter des WH außer acht gelassen. Den neuen Hinweis [danke für die Mitteilung!] verstehe ich jetzt nicht ganz: WH war der Sohn des Ernst, der war der Sohn des Andreas - richtig? Ja, einen Andreas findet man in der Genealogie der angebl. 1629 ausgestorbenen märkischen Linie der H. v. H. Also ist der Ernst, angebl. Sohn des Andreas, hier der Wackelkandidat, und nicht ein unehelicher Sohn des Cuno. Unser WH hatte einen Sohn Ernst Friedrich - könnte also mit dem Ernst als Großvater stimmen. Aber wenn der Mülverstedt es damals schon nicht ganz auflösen konnte, wird das hier ein ganz schwieriges Ding.
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  #8  
Alt 26.01.2017, 19:29
Kleinschmid Kleinschmid ist offline
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Eins noch ... Das Testament des Sohnes Otto Wilhelm ist online. Ich habe es nicht durchgearbeitet, aber womöglich ist ein Hinweis auf alten Familienbesitz des Vaters, Großvaters o. ä. enthalten, der hier doch noch weiterhelfen könnte. Auch gibt es eine (nicht online) Familienakte v. Happe über die Zeit von 1670-1715 - die vielleicht Mülverstedt noch nicht kannte.
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  #9  
Alt 27.01.2017, 13:16
jele jele ist offline männlich
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Beiträge: 2.792
Standard Danke

Hallo,

lieben Dank für die Hinweise.
Auf den ersten Blick enthält das Testament nichts Verwertbares, was die Herkunft des Vaters Wilhelm anbelangt. Interessanter könnte die andere Akte sein, was ich bei meinem nächsten Besuch im BLHA sicher prüfen werde. Was die universitäre Karriere anbelangt, so habe ich bisher erfolglos die Matrikelverzeichnisse der Unis FfO, Leipzig, Wittenberg, Rostock, Greifswald, Kiel, Königsberg und Helmstedt durchsucht.

Es bleibt spannend!

Gruß

jele
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  #10  
Alt 10.12.2017, 16:03
jele jele ist offline männlich
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Registriert seit: 16.05.2012
Ort: Berlin
Beiträge: 2.792
Standard Nichts Neues

Liebe Interessierte,

was mich tatsächlich wundert, ist die Tatsache, dass die Eltern eines so renommierten (und renobilitierten) Mannes unbekannt sein sollten, dass auch in der Leichenpredigt seines Enkels eben nicht - wie sonst immer! - auf die rühmliche Ahnenreihe Bezug genommen, sondern mit fadenscheinigen Gründen abgetan wird, sodass ich mich ernsthaft frage, ob dies nicht tatsächlich "zwingend" auf eine uneheliche Geburt hindeuten könnte. Ich meine, mir ist das völlig schnurz, ich möchte doch nur einigermaßen Gewissheit über den Erzeuger haben, un- oder außerehelich! Ich nehme da auch die eine oder andere Rute in einem Taufbuch in Kauf!

Gruß und Danke für die Aufmerksamkeit

jele
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