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#1
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Die merkwürdige Verwandlung eines Familiennamen innerhalb von nicht mal 100 Jahren
Hallo,
im Namenskunde-Thread - link - habe ich schon etwas dazu geschrieben, aber inzwischen bin ich ein Stück weiter mit meiner Suche und es wurde noch verrückter. Am 27.3.1630 wird in Mildenau meine Ahnfrau Maria, die Tochter von Michael Estel getauft. Der FN wird beim Vater wahlweise Aestel oder Estel geschrieben, so weit so gut. Michaels Vater ist Georg Aestel junior, zumindest beim Taufeintrag von einigen von Michaels jüngeren Geschwistern. Bei drei Kindern und seiner Hochzeit 1597 heißt Georg mit Familiennamen Aesten. Jetzt wird richtig interessant, denn seine ersten vier Kinder von 1598 bis 1604, darunter auch Michael, heißen bei der Taufe mit FN Augsten. Womit wir schon fast am Ende der Kette sind, denn Georg Augsten/Aesten/Aestel wurde am 21.3.1566 als Georg Sohn von Georg Augustin getauft. Und dieser Georg Augustin findet sich 1554 erstmals in der Landsteuerliste von Mildenau, für einen Gregor Augustin, eventuell sein Vater, gibt es bereits 1542 einen Eintrag in der Steuerliste, 1543 und 1548 zwei Kindstaufen in Mildenau. Wenn das keine merkwürdige Entwicklung ist, weiß ich auch nicht: von Augustin über Augstin/Augsten zu Aesten zu Aestel/Estel... Lg, Claudia, die mit dem Kopfschütteln über ihre Vorfahren mal wieder nicht nachkommt PS: Es können doch nicht alle Pfarrer schwerhörig gewesen sein, oder?! Geändert von Bergkellner (16.10.2020 um 13:35 Uhr) |
#2
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HalloClaudia,
Ich habe mal gelesen! Familiennamen konnten zu dieser Zeit durch Wegzug, anderen Beruf oder auch einheiraten in Höfe wechseln. Das könnte der Grund sein, warum soviele Namensvarianten zustande kamen. Oft kam es auch auf die Aussprache an, bzw wie man schreiben und vorallem hören konnte LG Silke |
#3
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Zitat:
Spannend wäre es, ob man über eventuell noch vorhandene Grundbücher etwas über die Aestels herausfinden kann. Erwarben sie vielleicht das Gut einer Familie Augustin oder heiratete einer der Aestels eine Frau Augustin mit Hofbesitz? Geändert von Saraesa (17.10.2020 um 00:41 Uhr) |
#4
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Hallo,
ich denke schon, dass das ein und derselbe Name in verschiedenen Stadien der Korrumpierung ist. Viele Grüße Xylander |
#5
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Hallo,
bei meinen Vorfahren Bleidistel gibt es folgende Schreibweisen Bleydistell Bleidiestel Bleydistel Uschi |
#6
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Zitat:
Augstl = erzgebirgisch für kleiner August(in) @ mesmerode Uschi, von den Namensvarianten kann ich auch ein Lied singen. Im Moment ärgern mich mal wieder die Breitfelt(d)/Praetfeld etc. 5 Kinder und bei jedem eine andre Schreibweise... |
#7
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Hi,
beruhigend zu lesen, dass es auch anderen so geht. Manchmal scheint es auch Ortsbezogen zu sein. Bei mir z.B. ist es bis 1830 Krutzke. Ein Vorfahre war mobiler, an mehreren Orten und hatte auch 2 rk Ehen....für die damalige Zeit nicht so einfach...finde zu ihm auch keinen Geburts- und Begräbniseintrag - auch zu seinem Vater nicht. In einem der Orte hieß er beim 1. Kind Kruzsche, beim 2. Kind Krutzke. Im anderen Ort heißt er und das 1.Kind Kruzke, beim 2. dann auch wieder Krutzke. Soweit so gut. An seinem Geburtsort wird es noch besser: Heirat: Kruzka sein Bruder Kruzka, dessen Kinder dann Krutzky, oder i deren Vater hieß bei der Heirat: Grotzky, dessen Ehefrau: Tolomatin, Schlotavia, Schlotawa bei den Kindern anfangs Cruc, Kotzky, später dann (Heirat, Beerdigung) auch Krutzky ....dazu dann noch in Schlesien, dass eh mehrere Herren über die Jahre hatte..Polen, Tschechen, Österreicher, Preußen Gruß, kitehi |
#8
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oh davon kann ich ein Lied singen
mein Ahn Fall wird auch als Fehl oder Fahl geführt dann von Hampaner Hannbauer zu Hambauer und meine Ahnin wird mit Hierz geführt, obwohl sie von Geburt her Rietz heisst aber da sich das ganze in der tiefsten Steiermark abspielt, gebe ich dem Dialekt und dem vielleicht nicht Dialekt-Starken Pfarrer die Schuld |
#9
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Wenn sich ein Name so einigermaßen nachvollziehbar ändert, dann kann man damit einigermaßen leben, finde ich. Roloffs-Rudolph (Wechsel von Plattdeutsch zu Hochdeutsch) sei ein Beispiel. Aber wenn ein und dieselbe Person um 1580 mal Geffhart Geffers und mal Geffhart Mehcken heißt, wird es kriminell! Vermutlich war der eigentliche (hier noch heute anzutreffende) Familienname Medge(n) und bereits der Vater hieß mit Vornamen Gebhard, sodaß man dem Sohn gelegentlich den (hier noch heute anzutreffenden) patronymischen Namen Geffers verpaßte. Um so etwas aufzulösen, muß man einigermaßen mit der Gegend, dem lokalen Dialekt, den vorkommenden Namen und Gebräuchen vertraut sein. Hier in meinem Kiez kann ich das, aber ich traue mir so etwas nicht für entferntere Regionen zu. Nun, dafür gibt es ja das Forum...
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#10
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Von Estel zu Augustin finde ich schon ein weiter Weg in der kurzen Zeit und so macht eine Suche nach der Namensbedeutung von Augustin fast schon keinen Sinn mehr, oder? Jedenfalls nicht ohne gründliche Familienforschung.
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