Warum betreibt Ihr Ahnenforschung? Was ist "seriös"?

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  • M. Lützeler
    Erfahrener Benutzer
    • 16.11.2009
    • 214

    Warum betreibt Ihr Ahnenforschung? Was ist "seriös"?

    Hallo und guten Tag an das Forum,

    ich habe mir die kontroversen Beiträge des "Karl der Große"-Threads durchgelesen, dabei ist mir einiges aufgefallen bzw. stellen sich mir ein paar Fragen:

    Als erstes wäre da die Motivation zur eigenen Ahnenforschung. Wieso betreibt Ihr diese? Bei mir ist es einfach die Frage des "woher" und als Nebenprodukt ein intensiveres Geschichtswissen und -bild...

    Dann fiel mir auf, daß immer wieder "seriöse" Ahnenforschung angesprochen wurde... Was versteht Ihr darunter? Ich halte es so, daß ich Einträge bei Standesämtern und in Kirchenbüchern heranziehe, aber auch andere Urkunden, aus denen verwandschaftliche Beziehungen hervorgehen. So dürfte man bei guter Quellenlage auch in bäuerlichen und handwerklichen Linien bis vor den 30-jährigen Krieg gelangen können.

    Nun gibt es ja Menschen hier, die mit solchen Belegen einen Anschluß an die bekannten Adelsgeschlechter nachweisen können. Diese wiederum sind zum Teil intensiv wissenschaftlich erforscht; davon ist manches eindeutig, anderes umstritten, man muß dann halt die entsprechende Literatur bemühen um sich ein Bild über den Forschungsstand zu machen. Somit kann es sehr wohl dazu kommen, wenn ein Hobbyforscher sich Teile eines Geschichtsbuchs "zu eigen" macht. Das wurde hier heftig kritisiert, aber ich halte das persönlich für legitim.

    Allerdings muß man dann auch damit leben können, daß vielleicht eines Tages irgendwelche Dokumente auftauchen, die einen ganzen Zweig umschmeißen. es wäre ja nicht das erste Mal, das eine mittelalterliche Genealogie neu geschrieben werden müßte.

    Wenn man nun aber Urkunden und Chroniken des Adels generell in Frage stellt, muß man denn dann nicht konsequenterweise ALLE Quellen in Frage stellen? Auch ein Standesamteintrag einer Geburt ist ja nur die Meldung einer Person, daß eine Frau XYZ ein Kind namens PQR geboren habe. Das es wirklich so war, wissen doch ganz akribisch genommen nur die Beteiligten selbst... Damit hätte sich dann aber auch jeder Ansatz der Forschung erledigt.

    Einfach meine Gedanken zu dem Gelesenen.

    Grüße vom Rhein

    Matthias
  • Pitka
    Erfahrener Benutzer
    • 02.08.2009
    • 940

    #2
    Hallo,

    trifft nicht so ganz dieses Thema, ging mir spontan aber durch meinen Kopf:

    Was ist mit den Personen, die sich (oft in Kriegszeiten) die Personalpapiere anderer Personen (z.B. von Gefallenen) aneignen, später als ihre eigenen ausgeben und sich auch mit diesen Papieren nach Kriegsende amtlich registrieren lassen und später eine Familie gründen.
    Alle Nachkommen dieser Personen wären ja keine Nachkommen, die aus jener Familie stammen, deren Personalpapiere man sich seinerzeit unrechtmäßig angeeignet hatte. Auch damit wäre die Ahnenforschung hinfällig, zumindest wäre es nicht die tatsächliche eigene Ahnenlinie.

    Und solche Gegebenheiten fanden nicht selten - aus welchen Gründen auch immer - statt.
    Und dann? Gen-Test? Wie sollte das zu bewerkstelligen sein?

    Sind nur so Gedanken von mir.

    Liebe Grüße
    Pitka
    Suche alles zu folgenden FN:
    WERNER aus Mertensdorf/Kr. Friedland, Allenstein und Marwalde (Ostpreussen), HINZ / HINTZE und KUHR aus Krojanke/Kr. Flatow (Posen/Westpreussen), WERNER, HINZ und SEIDEL aus Gilgenburg/Kr.Osterode (Ostpreussen), ELIS und FESTER aus Siegen bzw. dem Kr. Wetzlar (Hessen), ZILLEN aus Venekoten bzw. In den Venekoten, Gem. Elmpt (jetzt: Niederkrüchten) Kr. Erkelenz (NRW), SAENGER aus Süß und Machtlos (Hessen) u. aus Essen (NRW), PHILIPP aus Wolfsdorf/Niederung Kr. Elbing

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    • gudrun
      Erfahrener Benutzer
      • 30.01.2006
      • 3277

      #3
      Hallo,

      ich verlaß mich auf die Urkunden, bzw. auf die Angaben von Mittelalter-Forscher.
      Wenn wir das so Eng sehen würden, dann könnten wir getrost die Familienforschung aufgeben. Wir kommen ja sogar Märchen in der heutigen Zeit auf die Spur. Da gibt
      es diese Märchen, klar, auch schon sehr viel früher.
      Ich wollte beim Anfang meiner Familienforschung die Angaben meines Großvaters (väterlich) überprüfen und wenn möglich ergänzen. Die Erzählungen haben sich bewahrheitet und Ergänzungen habe ich auch gefunden.
      Bei den Vorfahren mütterlicherseits hatte ich das gleiche Ergebnis.

      Viele Grüße
      Gudrun

      Kommentar

      • Karl Heinz Jochim
        Erfahrener Benutzer
        • 07.07.2009
        • 4803

        #4
        Hallo, zusammen,
        grundsätzlich gilt: Alles, was man fälschen kann, könnte auch gefälscht sein! Das geht bei der "Pippinischen Schenkung" im 8. Jhdt. los, um nur mal die bekannteste Fälschung zu nennen und hört bei modernen Unterlagen (nicht) auf!
        Kirchenbücher gibt es - je nach Region - etwa seit 1550. Da die Menschen damals nur selten schreiben und lesen konnten, nahm der zuständige Pfarrer das auf, was er hörte, um dies dann in Schriftform auszudrücken (im Hessischen wurde so z.B. aus "Nauheimer" "Nauemer"). Damals wurde grundsätzlich das Taufdatum und nicht das Geburtsdatum eingetragen, was heute oft verwechselt bzw. gleich gesetzt wird; da haben wir also schon 2 Fehler-Möglichkeiten.
        Ab 1876 gab es dann im Deutschen Reich das Standesamt, in links-rheinischen Gebieten durch Napoleon schon seit Anfang des 19. Jhdts. Ab da konnte sich der Standesbeamte an den Personalpapieren orientieren, sofern auch diese nicht gefälscht waren.
        Der "Arier-Nachweis" im 3. Reich war nichts Anderes als eine Sammlung von Abschriften aus Standesamts- und Kirchenbuch-Unterlagen, ausgefüllt (meist) von Mitarbeitern, die dazu sicher oft keine Lust verspürten und das ggf. sehr oberflächlich machten.
        Dazu kommen die vielen "Kuckuckskinder", die von den Müttern dem (falschen) Vater "untergejubelt" wurden; man schätzt, dass die Zahl der KK im 19. Jhdt. bei etwa 5% !!! lag.
        Alle Auskünfte aus den o.g. Unterlagen gelten aber als "seriös", belegbar und anerkennungswürdig! Die adeligen Unterlagen sind deshalb genauso seriös, denn über Jahrhunderte achteten diese Familien sehr genau auf ihren Stammbaum (anders als das übliche Volk) und notierte alles möglichst genau, man hatte aber genau mit den gleichen "Fehlerquellen" zu kämpfen wie aus allen anderen Unterlagen. Wer will nach Jahrhunderten mit Sicherheit tausendfach beschriebenen Geschichtsdaten und Persönlichkeiten noch genealogische Fehler nachweisen, egal ob es sich um Caesar, Kaiser Barbarossa, Martin Luther oder Bismarck handelt. Alles offiziell Geschriebene muss also zunächst mal als "seriös" angesehen werden, bis das Gegenteil bewiesen ist.
        Deshalb kann ich nur raten, alle Erkenntnisse möglichst "doppelt und dreifach" zu überprüfen, und Daten aus dubiosen Internet-Seiten nicht als Evangelium anzusehen, sondern höchstens als erste Orientierung!
        Schöne Grüße vom Main
        Karl Heinz

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        • sternap
          Erfahrener Benutzer
          • 25.04.2011
          • 4072

          #5
          in grossen teilen österreichs kommt man nur bis vor 1800, weil alle vorherigen kirchenbücher verbrannt sind.

          die aussage, bäuerliche linien könnten bis vor den dreissigjährigen krieg zu verfolgen, mag bei dir regional zutreffen.
          freundliche grüße
          sternap
          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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          • M. Lützeler
            Erfahrener Benutzer
            • 16.11.2009
            • 214

            #6
            Hallo sternap,

            ich schrieb ja auch "bei guter Quellenlage"

            ich habe mittlerweile ein Forschungsgebiet von Süddänemark bis Norditalien und von Frankreich bis ins russische.. also keine "regionale" Eigenart :-)

            Kommentar

            • roi
              Erfahrener Benutzer
              • 15.11.2006
              • 377

              #7
              "Bei mir ist es einfach die Frage des "woher" und als Nebenprodukt ein intensiveres Geschichtswissen und -bild..."
              Das geht mir genauso. Ich komme bei einigen Familien nur bis ca.1780 oder weniger zurück, bei manchen nur bis 1700, aber bei einigen anderen Familien ist die Quellenlage so günstig (Kaufleute), dass es eben auch bis ins Mittelalter geht, etwa Danziger, die von Ordenrittern und Kaufleuten aus Norddeutschland abstammen. Und dann habe ich wie viele auch zwei oder drei anerkannte Bastarde von adeligen Vätern, deren Linie ich aber nicht weiter verfolgt habe, als es die adeligen Familien in Bezug auf ihre Aufschwörungen selbst getan haben. Daher steht Karl der Große auch nicht in meiner Liste...

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              • Katze58
                Erfahrener Benutzer
                • 14.02.2009
                • 334

                #8
                Hallo Matthias!

                Seriös ist für mich, wenn man viele Quellen nutzt um recherchierte Daten zu untermauern. Leider ist die Quellenlage bei dem Fußvolk (wie bei meinen Ahnen) nicht sehr ausführlich. Fehlerquellen gibt es überall und selbst die Einführung der Standesämter hat das nicht geändert. Da gibt ein Standesbeamte bei der Ausfüllung einer Sterbeurkunde nicht den Geburtsnamen der Witwe an sondern den Geburtsort und schon geht das Theater los.
                Familiengeschichten gab es bei mir viele und viele waren dann doch etwas anders als erzählt.
                So bin ich bei meiner Familienforschung überzeugt, dass da sicher der eine oder andere Fehler drinsteckt. 100%ige Sicherheit gibt es nicht. Aber ich gebe mir Mühe die Fehlerquote so gering wie möglich zu halten. Natürlich bin auch ich in der Verwaltung der gesammelten Daten wohlmöglich nicht fehlerfrei.
                Aber so bierernst sehe ich die Sache nicht, annähernd richtig reicht mir da voll aus. Es soll ja auch Spaß machen.

                In dem Sinne, viel Erfolg

                - Petra -
                LG - Petra -


                Das Chaos sei willkommen -
                die Ordnung hat versagt !

                Mein toter Punkt: Christopherus Wieners und Eva Catharina Melchers erstmals im Lichtenauer KB (Paderborn) 1760 genannt. Woher stammt das Ehepaar????

                Kommentar

                • gabyde
                  Erfahrener Benutzer
                  • 24.12.2010
                  • 488

                  #9
                  Hallo Matthias,

                  für mich gehört zur Seriosität vor allem die Bereitschaft dazu, sich damit abzufinden, daß man bestimmte Sachen niemals oder zumindest nicht mit Sicherheit wissen kann.
                  Dazu gehören z.B. auch die Kuckuckskinder - man wird es niemals erfahren, ob der vermeindliche Vater wirklich der leibliche war. Vor allem beim Adel oder in höhergestellten Kreisen kann ich mir auch gut vorstellen, daß uneheliche Kinder gerne dem 'Herren' untergeschoben wurden, auch wenn sie nicht von ihm waren, aber hätten sein können (um eventuell besser versorgt zu sein bzw. dem Kind/den Kindern eine Karriere zu ermöglichen) - Frauen sind da sehr trickreich, ich weiß das, ich bin selber eine
                  Daher auch mein Einwurf in dem Karl der Große-Thread, daß es ja vorkommen konnte, daß ein uneheliches Kind vom angeblichen Vater angenommen wurde, es aber gar nicht von ihm war (natürlich ohne daß er davon wußte).
                  Da man das aber im Nachhinein nicht mehr be- oder widerlegen kann, weil die Mütter meist das Geheimnis mit ins Grab genommen haben, wäre es müßig darüber zu spekulieren.
                  Natürlich stimmt dann die Abstammung nicht mehr (rein biologisch), aber man kann es halt nicht anders wissen.

                  Seriosität hört im Gegenzug für mich da auf, wo man Unsicherheiten in Kauf nimmt, obwohl man genügend Belege hätte, um z.B. eine Abstammung zu belegen oder zu widerlegen.
                  Ich meine hier sowas wie Wunschstammbäume, wo man auf den ersten Blick sieht, daß etwas nicht stimmt (z.B. Generationen übersprungen) oder vermeindliche Abstammungen von Adam und Eva.

                  Akzeptabel finde ich es hingegen, wenn man sich auf die offiziellen Unterlagen verläßt, also z.B. Urkunden und Kirchenbucheinträge. Wenn man die auch noch in Zweifel ziehen wollte, könnte man sich, wie grudrun schrieb, die Genealogie sicherlich schenken.

                  Ach so, ich wollte noch ergänzen: es ist natürlich wichtig, daß man trotzdem alle Daten auf Plausibilität prüft. Wenn z.B. bei dem Sterbeeintrag einer Frau steht, sie sei mit 64 gestorben, sie aber kurz vorher noch ein Kind bekommen hat, darf man wohl einen Schreibfehler annehmen und übernimmt natürlich nicht diese Angabe.

                  LG
                  Gaby
                  Zuletzt geändert von gabyde; 13.03.2012, 20:22.
                  Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
                  http://www.alteltern.de/
                  http://www.ahnekdoten.de/

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                  • M. Lützeler
                    Erfahrener Benutzer
                    • 16.11.2009
                    • 214

                    #10
                    Zitat von gabyde Beitrag anzeigen
                    Daher auch mein Einwurf in dem Karl der Große-Thread, daß es ja vorkommen konnte, daß ein uneheliches Kind vom angeblichen Vater angenommen wurde, es aber gar nicht von ihm war (natürlich ohne daß er davon wußte).
                    Aber genau DAS ist ja die Unsicherheit, die immer und überall vorkommen kann. Das ist doch nichts Adelspezifisches... und mit diesem Argument könnte ich jeden Stammbaum fällen, nicht nur den vom großen Karl

                    Ich verlasse mich natürlich auf die Quellen (Plausibilität vorausgesetzt), aber ab einer bestimmten Zeit sind das eben weder Standesämter noch Kirchenbücher, sondern andere Aufzeichnungen aus der jeweiligen Zeit... und auch logisch: Je weiter zurück, desto eher wird es nebulös...

                    In entsprechenden Linien verweise ich dann auch nur noch auf die Fachliteratur, andere zitieren diese eben in ihre Stammlinien hinein.

                    Kommentar

                    • MONA13
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.05.2011
                      • 302

                      #11
                      Geschichte

                      Ein Hallo an alle
                      auch ich wollte in die Ahnenforschung "einsteigen", habe aber sehr schnell gemerkt, dass es einfach zu unübersichtlich ist : es gab (zu) viele Kinder und bei vernichteten Unterlagen auch keine Möglichkeit, diese zu sortieren. Habe aber als "Beigabe" begriffen, dass ich in der allgemeinen Geschichte viele Lücken hatte, die sich jetzt langsam schließen = Allgemeinbildung ist ja auch eine gute Sache ! Die Heimat der Ahnen ist ebenso spannend und das hin und her der Wanderungen, Ostbesiedelung, etc. LG Mona
                      "Alles im Leben hat seine Zeit"

                      Kommentar

                      • Balbina
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.04.2010
                        • 359

                        #12
                        Hallo Matthias,

                        Was seriös ist - dadrüber kann man sich prima streiten, wie man hier immer wieder liest.
                        Aber ich kann Dir sagen was unseriös ist.

                        Unseriös ist, wenn man sich nachmittags an den PC setzt, sich in irgendeinem Genealogieportal einen Stammbaum baut, diesen mit Hilfe von FamilySearch und anderen Stammbäumen zusammenklickt, irgendwelche Ahnen in den Baum prügelt, wenn man nicht weiterkommt sich einen Ahnen mit ähnlich klingendem Namen schnappt, und nach durchgearbeiteter Nacht am nächsten Morgen glückstrahlend mit einem riesigen Stammbaum dasteht, der keine Wünsche offen lässt. Demnach hat man Anschluß an Hochadel, stammt von Hugenotten und Freiheitskämpfern ab, hat mindestens 7 Berühmtheiten im Baum und ist mit mindestens 20 Größen aus der jetzigen Starwelt versippt und verschwägert.

                        Und dann sagt: "Ahnenforschung ist voll krass, ey! Soll ich Dir auch einen Stammbaum machen??"



                        Warum betreibe ich Ahnenforschung?
                        ERST dachte ich ja, weil ich wissen will wovon ich (bzw. meine Kinder) abstamme, aber mittlerweile denke ich, dass es andere Gründe hat.

                        1. ich bin neugierig. Und HA! - hier darf man es endlich mal sein!

                        2. ich habe schon immer Schatzsuchen geliebt. Dieses Suchen und Wühlen und irgendwann etwas FINDEN - geniales Gefühl!

                        3. ich liebe Detektivspielen. Was gibt mein Kopf her? Kann ich das Rätsel lösen? Habe ich alles beachtet? Wie hätte die entsprechende Person in dieser Situation reagiert? Habe ich alle Register gezogen?
                        (Ich komm aus dem Guerilla-Marketing und betreibe eine Art Guerilla-Ahnenforschung! )

                        Womit ich Probleme habe ist das ordentliche Anhäufen von Urkunden und Fakten ...
                        (.. bin ich trockener Buchhalter oder was? *brummel*)

                        Deshalb wartet meine eigene Familie auch seit zwei Jahren darauf mit allen Daten in einem einziges Programm erfasst zu werden.

                        Nun ja .. was soll's .. es soll ja Spass machen. Arbeit hab ich genug.


                        Gruß

                        Balbina


                        P.S.: Wieso sind hier nur 10 Smileys erlaubt, wenn ich doch 12 will .. *brummel*

                        Kommentar

                        • Garfield
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.12.2006
                          • 2142

                          #13
                          Zitat von Balbina Beitrag anzeigen
                          Warum betreibe ich Ahnenforschung?
                          ERST dachte ich ja, weil ich wissen will wovon ich (bzw. meine Kinder) abstamme, aber mittlerweile denke ich, dass es andere Gründe hat.

                          1. ich bin neugierig. Und HA! - hier darf man es endlich mal sein!

                          2. ich habe schon immer Schatzsuchen geliebt. Dieses Suchen und Wühlen und irgendwann etwas FINDEN - geniales Gefühl!

                          3. ich liebe Detektivspielen. Was gibt mein Kopf her? Kann ich das Rätsel lösen? Habe ich alles beachtet? Wie hätte die entsprechende Person in dieser Situation reagiert? Habe ich alle Register gezogen?
                          [...]
                          Genau so gehts mir auch!!

                          Betreffend "seriös": davon hat wohl wirklich jeder eine andere Defintion. Für mich ist seriöse Ahnenforschung, wenn man anhand von "offiziellen" Quellen wie standesamtliche Urkunden oder Kirchenbüchern seine Daten raus sucht und mündliche oder schriftliche Überlieferungen auch damit belegt.
                          Oft kommt man ohne Annahmen nicht weiter, aber meiner Meinung nach ist es seriös, wenn man diese dann durch möglichst viele weitere Quellen zu belegen versucht. Falls das nicht gelingt, dann wenigstens einen entsprechenden Vermerk machen.
                          So mache ich es, bei mir hat es aber noch viele "Baustellen".
                          Viele Grüsse von Garfield

                          Suche nach:
                          Caruso in Larino/Molise/Italien
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                          Keller von Schlosswil BE/Schweiz

                          Kommentar

                          • gabyde
                            Erfahrener Benutzer
                            • 24.12.2010
                            • 488

                            #14
                            Ich hatte ja noch gar nichts zu meiner Motivation geschrieben....
                            Für mich ist es an erster Stelle wichtig, alles über meine Vorfahren und ihr Umfeld zu erfahren, deshalb erforsche ich auch die anderen Familienangehörigen, ihre Lebensumstände und Schicksale. Das ist tausendmal spannender als jedes Geschichtsbuch und man lernt ne Menge dabei.
                            Die Punkte von Balbina kann ich übrigens auch alle uneingeschränkt mit unterschreiben
                            Was mich relativ wenig tangiert, ist möglichst weit bzw. in den Adel zurück zu kommen (am Anfang ja, aber mittlerweile läßt mich das eher kalt). Denn zu diesen Personen habe ich überhaupt keinen Bezug, im Gegensatz zu den noch "greifbaren" Ahnen, in denen man sich womöglich auch noch irgendwie wiederfindet (nach dem Motto "ob ich das von dem habe?").
                            Auch die Verbindungen zu Prominenten habe ich eher aus Amüsement und/oder Langeweile hergesucht bzw. bin ich darauf durch Zufall gestoßen, wenn ich irgendwelchen Zweigen gefolgt bin (ich denke da z.B. an die hessische Pfarrers/Gelehrtenfamilie Crollius).

                            Letztens fragte mich mein Bruder: "Na, in welchem Jahrhundert bist Du mittlerweile angekommen". Meine Antwort: "im 19." hat ihn dann etwas verblüfft .....

                            Dafür habe ich aber durch die Suche auch in entlegeneren Zweigen viele nette Menschen kennengelernt, mit denen ich wohl nur entfernt oder gar nicht verwandt bin, aber deren Bekanntschaft mir menschlich wirklich was gebracht hat - und allein deshalb ist das Wuseln in Archiven etc. die Anstrengung wert!

                            Ausschließen möchte ich natürlich auch nicht die vielen virtuellen Bekanntschaften, die ich über die Ahnenforschung gewonnen habe (nicht zuletzt hier übers Forum)!

                            LG
                            Gaby
                            Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
                            http://www.alteltern.de/
                            http://www.ahnekdoten.de/

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                            • Mats
                              Erfahrener Benutzer
                              • 03.01.2009
                              • 3390

                              #15
                              Hallo zusammen,

                              ich finde es durchaus seriös, sich auf andere Quellen zu stützen, wenn es keine Kirchenbücher mehr gibt. Das können auch durchaus Veröffentlichungen bereits erforschter Adelsgeschlechter sein.

                              Um zu beurteilen, welche Genealogie davon seriös erforscht ist, und welche zurechtgebogen, wird einem nichts anderes übrig bleiben, als sie miteinander zu vergleichen, sich mit den Personen zu befassen, die sie erforscht haben, und vieleicht irgendwann einem zu vertrauen.
                              Ich bin allerdings ein notorischer Zweifler und mit dem einfach glauben und vertrauen habe ich so meine Schwierigkeiten.

                              Zu Balbinas Definition von "unseriös" habe ich noch eine Ergänzung:
                              sich an den PC zu setzen, bei der großen bekannten Suchmaschine "Ahnenforschung" und seinen Familiennamen einzugeben, auf einen Link zu stoßen, der einem einen fertigen Stammbaum verspricht, einige 100 € an diese Person zu überweisen und 1 Woche später mit einem Stammbaum zu winken, der "belegt", daß Herr Knopf vom alten Wikingerkönig Horik I abstammt.

                              Da sitze ich doch lieber im Archiv und such nach meinen Colonen, Schmiedemeistern und Leinwebern.

                              Warum mache ich das? Ich weiß nicht genau. Es macht einfach Spaß. Ich habe als Kind schon gerne zugehört, wenn meine Urgroßeltern von früher erzählt haben (ich hätt mir mal was davon aufschreiben sollen ).

                              Erst bekam ich von meinem Opa Auszüge aus dem Taufregister, die er damals für die Hochzeit brauchte, dann habe ich in seinem Familienbuch gestöbert und alte Fotos angeschaut. Mich hat interessiert, warum meine Mutter den Namen von ihrer Oma nicht kannte ... wer war sie, woher kam sie ... so bin ich von einem Puzzleteil zum nächsten.

                              Als ich anfing haben mich die meisten aus meiner Familie müde belächelt,
                              so nach dem Motto: ist bald wieder vorbei. Nee, ist es nicht. Ich kann einfach nicht wieder aufhören.

                              Grüße vom Wiehen
                              Anja
                              Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
                              der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
                              also ist heute der richtige Tag
                              um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
                              Dalai Lama

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