In Auszügen entnommen aus der Königsberger Hartungsche Zeitung 21.06.1913, Nr. 286 Abend-Ausgabe, Seite 6, bereitgestellt durch
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Die Schreckenstat in der Bremer Marienschule
Eine stille Jesuitenschule in Bremen ist am Freitag (20.6.1913) zum Schauplatz eines erschütternden Dramas geworden….
Nach dem Polizeibericht ist der Täter der stellungslose 30 Jahre alte Lehrer
Ernst Friedrich Schmidt aus Schwerin, Sohn eines Pastors. Der Täter gilt als außerordentlich nervös. Nach Aussage seiner hiesigen Logisleute zeigte der Mörder stets ein scheues Wesen. Irgendwelchen Verkehr hatte er nicht. Der praktische Arzt
Dr. Leipziger erhielt Mittags 1 Uhr einen Brief, dessen Adresse an den Rechtsanwalt Leipziger lautete…
…auch die Bewohner des Hauses Oderstraße 33 (dort wohnte
Schmidt) ….
Tathergang:
.. traf er auf dem Korridor die Lehrerin
Maria Poul. Er gab auf diese sofort einen Schuß ab, der nur einige Zentimeter an ihrem Kopf vorbeiging…. Mädchen liefen aus dem Klassenzimmer hinaus, eines stützte die Treppe hinab und brach sich das Genick… Auch der zur Hilfe geeilte Schuldiener
Butz wurde an der Wange verletzt … Inzwischen versuchte der Lehrer
Herbert Möllmann den Täten von hinten festzuhalten. Dieser drehte sich aber plötzlich um und schoß ihm eine Kugel in den Unterleib. Möllmann sank sofort zu Boden und wurde sterbend in das Diakonissenhaus gebracht…. Im Befinden des schwer verletzten Lehrers
Möhlmann trat abends eine leichte Besserung ein. Die Ärzte onnten die Kugel aus dem Körper entfernen.
Die Namen der drei getöten Kinder sind
Herrmann,
Rickling und
Gornisiewicz.