Deprimierende Mutterlinie...

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  • Rieke
    Erfahrener Benutzer
    • 13.02.2012
    • 1285

    #16
    Zitat von Forschi Beitrag anzeigen
    Hallo Rieke,

    Struensee starb ja auch fast 100 Jahre früher als Semmelweiss. Ein Meilesnstein für den Fortschritt der Medizin. Trotzdem war er im damaligen Altona, heute Hamburg, wegweisend. Die Gebäranstalten waren damals ja der erste Schritt hin in die medizinisch betreute Geburt. Natürlich war damals nicht überall und sofort alles unbedenklich. Nur eben allemal nicht schlechter als eine Hausgeburt.
    Dort konnte man oft überhaupt nicht von hygienischen Bedingen sprechen.
    Hallo Forschi,

    Da wir hier in der Plauderecke sind erlaube ich mir doch nochmal eine Antwort, die nur bedingt zum Thema gehoert :-)

    Die Statistiken sahen wohl doch ein bisschen anders aus, bis Semmelweiss das "Haende Waschen!" Prinzip einfuehrte.

    In the mid-19th century, about five women in 1,000 died in deliveries performed by midwives or at home. Yet when doctors working in the best maternity hospitals in Europe and America performed deliveries, the maternal death rate was often 10 to 20 times greater. The cause was, invariably, childbed fever......
    Uebersetzung:
    Mitte des 19. Jahrhunderts starben bei von Hebammen geleiteten oder Hausgeburten 5 von 1000 Muettern. Und trotdem war die Sterblichkeitsrate oft 10 bis 20 mal groesser, selbst wenn die Frauen in den besten Gebaerkliniken Europas und Amerikas entbunden hatten. Die Ursache war immer Kindbettfieber......."
    Quelle: http://www.pbs.org/newshour/updates/...-hand-washing/

    Ich glaub zwar nicht alles, was auf dem Netz zu finden ist, aber das stimmt mit dem, was ich bisher darueber gelernt habe, doch ziemlich ueberein.

    Liebe Gruesse
    Rieke
    Meine Spitzenahnen....
    waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

    Kommentar

    • gki
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2012
      • 4842

      #17
      Hallo Thomas,

      vielen Dank!

      Die Pauline ist 1892 als Pauline Maria in Passau geboren, unehelich der Ottilie Hansa. Der Vater hieß Beham, er war kk. Finanz-Irgendwas-Aufseher. Die Mutter Ottilie ist auch aus Passau gebürtig, deren Vater aus Böhmen/Ungarn, was den ungewöhnlichen Namen erklärt.


      Aber eigentlich wollte ich ja nur wissen, ob jemand schonmal so eine familiäre Situation gesehen hat.
      Gruß
      gki

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      • Rieke
        Erfahrener Benutzer
        • 13.02.2012
        • 1285

        #18
        Zitat von gki Beitrag anzeigen
        Aber eigentlich wollte ich ja nur wissen, ob jemand schonmal so eine familiäre Situation gesehen hat.
        Hallo gki,

        Darauf haette ich nur mit einem klaren "Nein" antworten koennen :-)

        So hast Du mit Deiner unschuldigen Frage einige Forschungsaktivitaeten verursacht und gleich noch die Angaben aus der Kriegsstammrolle bekommen -)

        Liebe Gruesse
        Rieke
        Meine Spitzenahnen....
        waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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        • elwetritsche
          Erfahrener Benutzer
          • 23.03.2013
          • 916

          #19
          Zitat von gki Beitrag anzeigen
          Ich gehe davon aus, daß es Hausgeburten waren.
          Lieber gki!

          Davon kann man nicht unbedingt ausgehen.

          In Mainz war es zwischen 1808 bis 1903Pflicht in der Entbindungsanstalt zu entbinden.

          Außerdem wurde eine Entbindungsstation, das Accouchement gegründet. Diese Einrichtung diente als Hebammenschule, sowohl für die Studenten der medizinischen Fakultät, als auch für alle Hebammen im Umkreis der Stadt. Nach Gründung der Entbindungsanstalt wurde ein Erlass verkündet, dass sich alle Schwangeren innerhalb der Stadt und im nächsten Umkreis bei der Anstalt zu melden hatten, um dort versorgt zu werden. Auch ging eine Aufforderung an alle im Umkreis lebenden Hebammen, sich hier ausbilden zu lassen, selbst wenn sie bereits praktizierten. Damit sollte eine bessere Versorgung der Bevölkerung mit zuverlässig ausgebildeten und kompetenten Hebammen gewährleistet werden. Auch vom Land wurden Hebammen einberufen, aber nur in dem Maße, in dem es nötig erachtet wurde, um auch die Landbevölkerung mit Hebammen zu versorgen. Eintrittsbedingungen waren allein die Fähigkeit zu lesen und zu schreiben. Die Anstalt erfreute sich auch in der Bevölkerung große Beliebtheit, da sie als sicherer Ort für die Entbindung mit kompetentem medizinischem Personal galt.
          Ich hatte vor einiger Zeit schon einmal danach gesucht:

          Die Entbindungsanstalt in Mainz von 1808 bis 1903 In einem anderen Forum suchte eine Userin nach dem Entbindungsort ihrer Vorfahren. Als Anhaltspunkt hatte sie nur Kloster und Mainz. Als gebürtige Mainzerin hatte ich eine dunkle Ahnung, wusste dass einer meiner Ahnen dort geboren wurde, setzte mich mit meinem Vater in
          Liebe Grüße
          Elwe

          Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

          Kommentar

          • gki
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2012
            • 4842

            #20
            Hallo Elwe!

            Zitat von elwetritsche Beitrag anzeigen
            Davon kann man nicht unbedingt ausgehen.

            In Mainz war es zwischen 1808 bis 1903Pflicht in der Entbindungsanstalt zu entbinden.
            Passau != Mainz

            Ich wüßte nicht, daß es damals sowas in Passau gegeben hat.

            In Landshut gab es wohl eine.
            Gruß
            gki

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            • AhnenHeike
              Erfahrener Benutzer
              • 03.04.2014
              • 234

              #21
              Zitat von gki Beitrag anzeigen
              Aber eigentlich wollte ich ja nur wissen, ob jemand schonmal so eine familiäre Situation gesehen hat.
              Hallo,

              um diesen nochmal konkret aus meiner Sicht zu beantworten: NEIN!
              Ich denke auch, dass du solche Fälle in anderen Familien selten finden wirst. Wenn du auch nur das wissen wolltest, wäre vielleicht eine Abfrage mit Ja/Nein effektiver gewesen.
              Dafür gibt es aber in anderen Familien andere Schicksale. Und ich dachte, dass dafür die "Plauderecke" gedacht ist, um sich auch mal über solche Dinge auszutauschen, aber kann ja dann auch ein anderer Thread sein.

              Nochmal zu deinen "Müttern": Ich glaube nicht an genetische Veranlagung, da es ja auch unterschiedliche Todesursachen sind. Im 18./19. Jahrhundert war es leider nicht all zu ungewöhnlich, dass Frauen nach einer Entbindung verstorben sind.

              Heike
              Gebiete der Ahnenforschung:
              1. Ostpreußen: Kreise Ortelsburg, Neidenburg (FN: Lukaschik, Powierski, Abt, Lork, Grabowski)
              2. Westpreußen: Kreise Berent, Karthaus (FN: Klawitter, Felske, Skibbe, Jahnke, Muschke, Wohlfahrt, Kromke, Ziegert)

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              • gudrun
                Erfahrener Benutzer
                • 30.01.2006
                • 3277

                #22
                Hallo,

                dass Frauen kurz nach der Geburt eines Kindes verstorben sind, ist keine Neuigkeit.
                Meine Großmutter sagte schon: Bei jeder Geburt ist die Frau mit einem Bein im Grab.
                Ich habe bei meiner Forschung das Glück, dass die Frauen selten bei einer Geburt gestorben sind. Aber die Kinder. Von 24 Geburten (eine Frau) sind 7 Kinder am Leben geblieben.
                Bei anderen Familien hab ich mich gewundert, dass so wenige Kinder da waren. Später stellte sich raus, dass es doch wesentlich mehr Kinder gewesen sind, die Kinder aber sehr bald verstorben sind.
                Nicht immer alles auf genetische Krankheiten schieben. Es kann auch andere Ursachen haben, dass viele Kinder oder Mütter verstorben sind.

                Viele Grüße
                Gudrun

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11322

                  #23
                  Moin zusammen,

                  wobei man bei den Geburten nicht nur an das Kindbettfieber denken sollte. Schwergeburten, Verletzungen der Mutter während der Geburt, Erschöpfung aufgrund zu langer Geburt (möglicherweise mit dem noch Ungeborenen)...

                  Aber zu gkis Frage: Auch ich kenne derartige Mutterlinien in meinen Forschungen nicht.

                  Friedrich
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • Artsch
                    Erfahrener Benutzer
                    • 14.07.2013
                    • 1933

                    #24
                    Hallo,

                    in meiner noch nicht nachgewiesenen Mutterlinie, heiratete ein junger Mann nacheinander Schwestern und/oder Cousinen aus der Familie. (19. Jahrhundert)
                    Die ersten beiden Ehefrauen verstarben im ersten Ehejahr.
                    Die dritte Ehefrau 3 Wochen nach der Geburt des 1. Kindes. (Kind lebte nur kurz)
                    Die vierte Ehefrau überlebte ihn im 4. Ehejahr ohne mir bekannte Kinder.
                    Todesursachen weiß ich nicht mehr, ob da überhaupt welche standen.
                    Leider wurden die privaten Unterlagen entsorgt, so daß diese Angaben meinem Gedächtnis entspringen.
                    Aus mündlicher Überlieferung weiß ich, das sowohl meine Großmutter als auch die Urgroßmutter nur einen Bruder hatte. Meine Großmutter jedenfalls hatte eine Stoffwechselerkrankung. Die einzige Cousine meiner Großmutter hatte einen Buckel, war unverheiratet, ging zeitlebens arbeiten, in der Rente machte sie noch Heimarbeit und wurde alt.

                    Beste Grüße
                    Artsch

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                    • Mandragora
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.09.2011
                      • 347

                      #25
                      Hallo gki,

                      vor wenigen Tagen hab ich in der Familie meines Mannes was ähnlich grusiges herausgefunden. Alle Mütter der Linie sterben mit 24 Jahren, zwei mal an Folgen der Geburt, einmal an Gehirnhautentzündung, sie hinterlassen je ein oder zwei kleine Kinder. Die erste Familie wurde innerhalb von 2 Jahren von 6 Personen auf 1 Person reduziert. Den Bann durchbrechen erst die letzten beiden, Jakob wird alt und hat vier überlebende Kinder, seine Tante Magdalena heiratet und stirbt 1919 mit 66 Jahren (ihre Kinder hab ich noch nicht recherchiert).

                      Ich bin systemische Therapeutin, und da schrillen gleich alle Alarmglocken

                      Grüße, Kathrin

                      Familie 1
                      1801 wird (Margaretha) Katharina Benker in Querrenbach geboren
                      ca 1818 heiratet sie den Johann Pecher von Förstenreuth
                      1819 kommt Katharina Pecher zur Welt
                      1821 kommt Anna Barbara Pecher Welt
                      1822 kommt Adam Pecher zur Welt
                      1825 im Dezember kommt Margaretha Pecher zur Welt
                      1826 im Januar stirbt das Baby Margaretha Pecher an Geburtsschwäche und zwei Stunden später die Mutter Katharina an Abzehrung mit 24 Jahren
                      1827 sterben im Abstand von zwei Wochen Anna Barbara und Adam Pecher an Frieseln (Fieber)
                      1828 stirbt nur 7 Monate später der Vater Johann Pecher an Lungenschwindsucht - Katharina ist 9 Jahre alt

                      Familie 2
                      1833 heiratet Katharina mit 14 Jahren den (Johann) Nikolaus Pecher
                      1839 wird Johann Nikolaus geboren und stirbt getauft noch am selben Tag
                      1841 wird Sibylla Pecher geboren
                      1843 wird Magdalena Pecher geboren
                      1844 (vier Monate später) stirbt Katharina Pecher im Alter von 24 Jahren an Abzehrung - Sibylla ist 3 Jahre alt

                      Familie 3
                      1864 bekommt Sibylla unehelich den Sohn (Johann) Jakob Pecher, dann Täuber.
                      1864 sieben Monate später heiratet sie den Kindsvater
                      1865 zehn Monate später stirbt sie im Alter von 24 Jahren an Genickkrampf - Jakob ist 1,5 Jahre alt

                      Familie 4
                      1888 heiratet Jakob im Alter von 24 Jahren die Margaretha Fleßa aus Tennersreuth. Sie haben die Kinder Emma, Fritz, Katharina, Johann und noch einen Johann.
                      Ostpreussen (Masuren) - Bayern (Nordschwaben/Oberfranken) - Sachsen (Erzgebirge) - Österreich

                      Kommentar

                      • gki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.01.2012
                        • 4842

                        #26
                        Hallo Kathrin,

                        vielen Dank für die ausführliche Schilderung. Interessant, daß diese Konstellation offenbar öfter auftrat. Mal sehen, ob sich noch mehr melden.
                        Gruß
                        gki

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                        • Mandragora
                          Erfahrener Benutzer
                          • 03.09.2011
                          • 347

                          #27
                          Bei so vielen Menschen in so vielen Generationen hat wohl auch das schlimmste Schicksal beträchtlich viele Wiederholungen

                          Trotzdem nimmt es einen immer wieder mit, wenn man es so schwarz auf weiß sieht, und sich das latent vorhandene Wissen von "so war es halt" an einem einzelnen Schicksal konkretisiert.

                          viele Grüße
                          Kathrin
                          Ostpreussen (Masuren) - Bayern (Nordschwaben/Oberfranken) - Sachsen (Erzgebirge) - Österreich

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