Zunftwappen eines Schmiedes

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  • Kastulus
    Erfahrener Benutzer
    • 18.03.2012
    • 1528

    Zunftwappen eines Schmiedes

    Grüß Gott,

    es geht um das Zunftwappen eines Schmiedes. Kann mir bitte jemand sagen, was die Schlange im Bild bedeutet? Eine Vermutung habe ich ja, aber ...
    Das Wort zwischen "Schmiden" und "und" kann ich leider auch nicht lesen.

    Aber dazu muss ich vielleicht eine weitere Anfrage in einem anderen Forum stellen.

    Schönen Abend!
    Kastulus
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  • Alter Mansfelder
    Super-Moderator
    • 21.12.2013
    • 4678

    #2
    Hallo Kastulus,

    ich kann nur den Text beisteuern:

    Der Erbarn Zunfft
    von Schmiden Nam=
    en vnd Wappen

    Es grüßt der Alte Mansfelder
    Gesucht:
    - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
    - Tote Punkte in Ostwestfalen
    - Tote Punkte am Deister und Umland
    - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
    - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
    - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

    Kommentar

    • Kastulus
      Erfahrener Benutzer
      • 18.03.2012
      • 1528

      #3
      Guten Morgen, was heißt hier "nur"? Das ist doch schon die "halbe Miete". Ich konnte das "N" nicht entziffern und bin jetzt froh über die Erklärung.
      Was die fehlende Erklärung zum Bild des Wappens betrifft - was sagt uns dieses? Es ist kein Schmied in der Zunft der hiesigen Forscher!
      Einen besinnlichen Adventssonntag wünscht Kastulus, der sich sehr für die Antwort bedankt.

      Kommentar

      • Ostpreussin
        Erfahrener Benutzer
        • 17.06.2012
        • 932

        #4
        Hallo Kastulus,

        meiner Meinung nach ist das keine Schlange, sondern ein Fabelwesen.
        Schau dir mal den Kopf an, das ist eher ein Vogel- als ein Schlangenkopf, gerade auch mit den Puschelfedern auf dem Kopf. Ein Fabelwesen halt...
        Irgendwo habe ich mal gelesen, daß Schmiede auch gern Drachen auf ihren Zunftwappen abbildeten; vielleicht ist das hier so eine Art "Vogel-Lindwurm"...? :-)

        Viele Grüße, Tina
        Viele Grüße von der Ostpreussin

        "Der Umgang mit Büchern führt zum Wahnsinn" (Erasmus von Rotterdam)

        Kommentar

        • Kastulus
          Erfahrener Benutzer
          • 18.03.2012
          • 1528

          #5
          Guten Abend, der Tipp mit dem Drachen hat mich weitergebracht! Ich habe noch einmal intensiv im Internet unter diesem mir neuen Stichwort gesucht und bin fündig geworden. Das "Tier" ist zwar kein Drache, aber die Feuerschlange Aspis!

          Kastulus dankt sehr und wünscht eine schöne neue Woche

          Kommentar

          • Ostpreussin
            Erfahrener Benutzer
            • 17.06.2012
            • 932

            #6
            Hallo Kastulus,

            also doch eine Schlange. Ich fand den Kopf irritierend, aber du hast auf jeden Fall den richtigen "Typ" (Aspis) gefunden:
            "... In alten Wappendarstellungen hatte die Schlange Ohren und einen schnabelförmigen Rachen. Gelegentlich wurde sie auch mit einem Haarschopf angetroffen"
            Und damit weißt du auch, daß es sich um ein sehr altes Wappen handeln muß.

            Weiterhin viel Erfolg und ebenso einen angenehmen Start in die neue Woche!
            Viele Grüße von der Ostpreussin

            "Der Umgang mit Büchern führt zum Wahnsinn" (Erasmus von Rotterdam)

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            • albius
              Benutzer
              • 06.10.2014
              • 7

              #7
              Hallo Kastulus,

              die Vorschreiber haben Recht. es ist die Feuerschlange.
              Wir Schmiede üben einen der drei königlichen Berufe ohne "R" aus.
              Seit der Kain den Abel erschlug, sind seine Nachfahren zu anderen Berufen "verdammt" als dem des Landbestellers.
              Sie wurden die Künstler in Eisen und Stein (Tubal-Kain).
              Schmiede begrüssen noch heute den Tag und die Arbeit durch drei Schläge auf den Amboß " Mit Gott - für Handwerk, Meister und Gesellen".
              In urtümlichen Narurreligionen sind sie durch die Macht über das Feuer den Magiern gleichgestellt (Herstellung von Waffen).
              Meist verfügten Schmiede über umfangreiches Wissen bezüglich (Pferde-) Anatomie und Heilkunst. Ihre Verbindung zu dunklen Mächten wurde vermutet.
              Deutsche Könige erlernten den Schmiedeberuf. Die germanischen Sagen strotzen vor Schmieden (bekanntester: Wieland).

              Sei gegrüßt - Fremder!
              albius, der Schmied
              Liebe Grüße
              albius

              Kommentar

              • Kastulus
                Erfahrener Benutzer
                • 18.03.2012
                • 1528

                #8
                Albius, Meister eines ehrbaren Handwerks, seid ebenfalls gegrüßt, ebenso die Holde aus dem Lande der Preußen. Kastulus, der dem Namen nach von einem Schmied in grauer Vorzeit abstammen muss, ist durchaus mit dem Hammer vertraut, meidet jedoch der Schlange Gewühl, und ist von anderer nicht minder erquicklicher Profession. Seid bedankt ob Eurer Mitteilung, die viel Ergötzliches und Neues bietet.
                Genießt die Tage der Vorbereitung auf das heilige Christfest! Kastulus

                Kommentar

                • anika
                  Erfahrener Benutzer
                  • 08.09.2008
                  • 2631

                  #9
                  Zitat von albius Beitrag anzeigen
                  Hallo Kastulus,

                  die Vorschreiber haben Recht. es ist die Feuerschlange.
                  Wir Schmiede üben einen der drei königlichen Berufe ohne "R" aus.
                  Seit der Kain den Abel erschlug, sind seine Nachfahren zu anderen Berufen "verdammt" als dem des Landbestellers.
                  Sie wurden die Künstler in Eisen und Stein (Tubal-Kain).
                  Schmiede begrüssen noch heute den Tag und die Arbeit durch drei Schläge auf den Amboß " Mit Gott - für Handwerk, Meister und Gesellen".
                  In urtümlichen Narurreligionen sind sie durch die Macht über das Feuer den Magiern gleichgestellt (Herstellung von Waffen).
                  Meist verfügten Schmiede über umfangreiches Wissen bezüglich (Pferde-) Anatomie und Heilkunst. Ihre Verbindung zu dunklen Mächten wurde vermutet.
                  Deutsche Könige erlernten den Schmiedeberuf. Die germanischen Sagen strotzen vor Schmieden (bekanntester: Wieland).

                  Sei gegrüßt - Fremder!
                  albius, der Schmied
                  Schön die Ausführung, nun weiß ich warum mein Opa morgens immer drei mal auf den Amboß schlug, als Kind hat mich das gewundert aber ich habe nie nachgefragt warum er es macht.
                  Die Himmelsscheibe von Nebra wurde ja auch von einem Schmied gefertigt.

                  anika
                  Ahnenforschung bildet

                  Kommentar

                  • Kastulus
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.03.2012
                    • 1528

                    #10
                    Ich hab's ja schon immer gewusst: Ahnenforschung. Net bildet eben! Und: Die Himmels-scheibe anzusehen ist eine Reise wert.

                    Schönen Tag! Kastulus

                    Kommentar

                    • albius
                      Benutzer
                      • 06.10.2014
                      • 7

                      #11
                      Moin Kastulus,

                      in Ergänzung zu meinem Vorpost hier die zwei weiteren "königlichen Berufe ohne R":

                      Der Steinmetz

                      Er war der wahre Künstler am Stein, verstand die "Seele des Steins", wußte um die Mathematik und Statik und beherschte die Bildhauerkunst.
                      Er ist nicht zu verwechseln mit dem Steinhauer, der die Steine im Steinbruch brach und sie grob zurichtete.
                      Steinhauer konnten Festungsmauern bauen, aber keine Gewölbe oder Sakralbauten.
                      Steinmetze waren hochgeachtet und die ersten "freien" Handwerker (nicht zunftgebunden) und arbeiteten in Bauhütten oder Bruderschaften. Ihre Heiligen waren die "Quatuor Coronati"

                      Der Koch

                      Er bereitete die Speisen nach den Regeln der Säfte, war verantwortlich für "Speiß und Trank", wußte die Lebensmittel zu konservieren und in knappen Zeiten aus fast Nichts ein lukullisches Festmahl zu bereiten.
                      Da damals die Erbfolge oft mittels Gift beeinflusst wurde, kam ihm eine zentrale Rolle des Vertrauens zu.
                      Durch sein Geschick und seine Kunst konnten bei "Arbeitsessen" Gegner milde gestimmt werden.

                      In einem Kloster-Kochbuch des Dominikaner-Ordens von 1556 heißt es: "...so schmeck es ab und gib es hin."
                      Die Ordensbrüder verbrauchten übrigends ca. 50 Gramm Safran pro Jahr!
                      Nach dem Abt war der Küchenmeister der wichtigste Bruder.
                      Der Schutzheilige ist der Hl. Laurentius
                      spartam nactus es, hanc orna (bist du einem Gebiet/Sparte verbunden, so verherrliche sie), denn das Kochen ist auch schier der unendlichen Kunst eine, daran man immer weiter lernen muß.

                      In diesem Sinne - mit drei Schlägen auf den Amboß und dem Gedenken an die Quattuor Coronati

                      albius, ferrarius
                      Liebe Grüße
                      albius

                      Kommentar

                      • Lenz
                        Erfahrener Benutzer
                        • 08.07.2007
                        • 421

                        #12
                        Zitat von albius Beitrag anzeigen
                        Schmiede begrüssen noch heute den Tag und die Arbeit durch drei Schläge auf den Amboß " Mit Gott - für Handwerk, Meister und Gesellen".
                        Ist es nicht eher so, dass die Schmiede bei Feierabend einen oder drei kalte Schläge auf dem Amboss ausführen um den Teufel daran zu hindern, dass er seine Ketten, mit denen er gefesselt ist, durchfeilt. Durch die Schläge wurden dann die angefeilten Ketten wieder fest.

                        So habe ich es von meiner Mutter gehört, deren Vorfahren über x Generationen Hufschmiede waren. Wobei ich immer noch nicht weiss, was "kalte" Schläge sind. Ich hab zwar eine Idee, aber vielleicht erfahre ich hier Aufklärung.

                        Gruß Lenz
                        Zuletzt geändert von Lenz; 17.12.2014, 19:09.

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                        • albius
                          Benutzer
                          • 06.10.2014
                          • 7

                          #13
                          Moin Lenz,

                          was dir deine Mutter erzählt hat, ist richtig.

                          Hephaistos und andere Schmiede (Ivaldi, Vulcanus) hatten durch ihre Macht über das Feuer auch Macht über die Feuerwesen (in der christlichen Mythologie der Teufel)

                          Zu meiner Entlastung sei gesagt, dass ich nicht alle "Geheimnisse" meines ehrbaren Handwerks an Fremde weitergeben möchte.

                          Die sogenannten kalten Schläge sind die auf den Amboss ohne Eisen dazwischen, also das "Klingeln".
                          Liebe Grüße
                          albius

                          Kommentar

                          • Karla
                            • 23.06.2010
                            • 1017

                            #14
                            Hallo zusammen!
                            Was ich heute hier über die Zunft gelesen habe, wusste ich garnicht!
                            Ich habe selber einen Vorfahren, der diesen Beruf an seinen Sohn weiter gegeben hatte. Beide waren in Moßbach Huf- u. Waffenschmied!
                            Sie wurden sogar mir Mister angeredet, so die Überlieferung aus dem Kirchebuch von Moßbach!

                            Kommentar

                            • Kastulus
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.03.2012
                              • 1528

                              #15
                              Guten Morgen,
                              da freue ich mich doch darüber, was ich mit meiner Anfrage zum Schmiedwappen an Beiträgen losgetreten habe.

                              Meister Albius sei gedankt für die ausführliche und interessante Antwort zum Thema "Berufe ohne R". Die 50 g Safran möge man den Klosterbrüdern verzeihen - mit chemischen Farbstoffen war man damals halt noch nicht so weit!

                              Als "Haupt-Schutzheiligen" der Schmiede bin ich übrigens auf den hl. Eligius gestoßen. Es gibt ja offensichtlich mehrere Heilige, die dafür in Frage kommen. Aber wer in der Nähe des Teufels arbeitet, brauchte offenbar nicht nur einen Schutzpatron.

                              Dank auch an alle, die auch geantwortet haben.

                              Einen schönen 4. Advent wünscht
                              Kastulus

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