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  #1  
Alt 24.11.2020, 11:58
Kryziu Kryziu ist offline weiblich
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Standard Derksen, Dietrich aus Saperosjhe/Saporischschja Urk.

Hallo liebe Mitforschenden,
für die Oma einer Freundin, suche ich den verschollenen Vater.

Derksen, Dietrich
Geb.: ca. 07.Mai.1903 in Saperosjhe/Saporischschja Urk.
In einem Dokument ist sein Geb. auf 07.Mai datiert. Laut Aussage der Oma hatte er wohl am 02.Mai geb.

Verheiratet mit Frieden, Elisabeth geb.: 03.Mai.1888 in im Don Gebiet / Saperosjhe/Saporischschja Urk.

In einem Dokument über den Vater, gehen sechs Kinder hervor, nur weiß die Oma von dreien. Wahrscheinlich uneheliche Kinder ?

Angeblich hätten Ihn deutsche Soldaten am 22.08.1944 entführt, um in /für Berlin zu Kämpfen. Darüber finde ich keine Informationen, aber Urkunden für eine Ausreise 1948 nach Kanada.

Ich stoß immer wieder auf Dokumente von einem Derksen, Dietrich aus Saperosjhe/Saporischschja Urk. geb am 02.Mai.1903. In dem Dokument sind seine Eltern und eine Ehefrau Katharina und einen Sohn Hans.

Leider kann sich die Oma nicht mehr an die Namen Ihrer Großeltern erinnern.

Wie wahrscheinlich ist es, dass es zwei Personen mit dem gleichen Vor u.- Nachnamen, Geb. und Geb.-Ort und die gleiche Religion ?

Bin leicht verunsichert .

Ich habe bereits Kontakt nach Kanada aufgenommen und warte auf die Rückmeldung.

Gerne möchte ich die Geburtsurkunde beantragen, in der Hoffnung die Namen seiner Eltern herauszufinden. An wen kann ich mich in Saperosjhe wenden ?

Eine Anfrage beim DRK ist auch bereits erfolgt.

Liebe Grüße Kryziu
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  #2  
Alt 24.11.2020, 17:23
Sneezy
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Hallo,
der Don und Saporischschja (früher Alexandrowsk) liegen aber ziemlich weit weg. Alexandrowsk gehörte zum Gouvernement Jekaterinoslaw. Ist denn kein genauer Geburtsort der Elisabeth Frieden bekannt?
Es wäre auch wichtig zu wissen, welcher Konfession sie angehörten, denn im Jahr 1903 gab es noch kein Standesamt in Russland. Man müsste also die Kirchenbücher durchsuchen, die nach 1885 sehr lückenhaft waren. Ist denn bekannt, ob sie Kolonisten waren? Denn es gab im Gouvernement Jekaterinoslaw und auch in der Nähe von Rostow am Don einige deutsche Kolonien.
Wenn sie deutsche Staatsbürger waren, könnte man es noch bei den Matrikelakten im Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes versuchen, denn deutsche Staatsbürger mussten im Ausland sich in die Matrikel eines deutschen Konsulates eintragen, wenn sie ihre deutsche Staatsbürgerschaft nicht verlieren wollen. In den Matrikelakten sind viele wichtige Informationen enthalten. Wenn sie russische Untertanen waren, wird die Suche schwerer werden.
Mein Altgroßvater Julius Müller hat auch im Jahr 1872 in Grigorjewka und in Alexandrowsk im Gouvernement Jekaterinoslaw gelebt und hat von dort einen Brief an das Konsulat in Odessa geschrieben. Allerdings war er ein preußischer Untertan und kein Kolonist.

Dann gibt es noch Reisepässe für das Ausland, die im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz archiviert werden.

Geändert von Sneezy (24.11.2020 um 17:52 Uhr)
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  #3  
Alt 24.11.2020, 19:40
Kryziu Kryziu ist offline weiblich
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Hallo,
in dem "Vermissten Dokument" steht bei der Staatsangehörigkeit : UdSSR.

Meine Freundin, wie die Oma behaupten, die Staatsangehörigkeit sei falsch und Er sei Deutscher gewesen.

Bei der Frieden, Elisabeth steht nur "Im Don Gebiet."
Das Dokument hab ich mir nochmal angeschaut.
Der aktuelle Wohnort war Saperosjhe/Saporischschja

Laut Aussage der Oma, war der Vater Baptist.

Die Familie ist damals nach Sibirien und später nach Kasachstan deportiert. Als Russland - Deutsche kamen sie nach Deutschland zurück.
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  #4  
Alt 24.11.2020, 21:20
Sneezy
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Hallo,
Staatsangehörigkeit und Ethnie sind in Russland sehr häufig unterschiedlich, da die meisten deutschen Kolonisten trotzdem russische Untertanen wurden. Es gab also viele ethnische Deutsche in Russland, die trotzdem russische Staatsbürger waren.
Deshalb wäre es wichtig zu wissen, ob sie deutsche Staatsbürger oder russische Staatsbürger waren. Denn das sie ethnische Deutsche waren ist sicher. Allerdings halte ich es für wahrscheinlicher, dass sie russische Staatsbürger waren.

Die evangelischen Kirchenbücher von Rostow am Don kann man hier einsehen:

https://www.familysearch.org/search/...tory%20Library

Leider nur von 1860-1862.

Hier wird noch ein Pfarrer namens Johannes v. Toerne genannt, der Pastor und Propst in Rostow am Don war, geb. 15. Juli 1858, ord. 20. Februar 1883:
https://deutsche-kolonisten.de/ansie...che-russlands/

Es gab auch noch einen weiteren Ort namens Taganrog, der auch im Don-Gebiet liegt und wo auch Deutsche gelebt haben:

https://www.familysearch.org/search/...tory%20Library

Allerdings sind das lutherische Kirchenbücher.

Geändert von Sneezy (25.11.2020 um 16:33 Uhr)
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  #5  
Alt 25.11.2020, 13:48
OstapBender OstapBender ist offline
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Hallo Kryziu,

Ich kann Balduin1297 nur zustimmen.
In der UdSSR, in heutigen Russland und in den anderen ehemaligen UdSSR Republiken unterscheidet man zwischen Nationalität und Staatsangehörigkeit. Denn das sind sehr oft komplett unterschiedliche Dinge. Zum Beispiel in jedem Pass /Ausweis sind Nationalität und Staatsangehörigkeit aufgeführt. Ob das richtig oder falsch ist, ist eine andere Frage.

Derksen und Friesen sind auf jeden Fall mennonitische Namen. Sie kommen ursprünglich aus Choritza dem Saporoshje Gebiet. Es ist üblich gewesen, daß Leute mit ähnlichen Namen in gleichen Jahrgängen in gleichen Kolonie gewesen sind. Die Familien waren sehr groß und den Kindern gab man immer wieder die gleichen Namen. In jeder Familie gab es einen Abraham, Heinrich, Georg, Katharina, Elisabeth, Maria u.s.w...
Dass das Geburtsdatum sich unterscheidet, ist auch normal. Früher hat man nicht immer genau nachgeschaut.
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Geändert von OstapBender (25.11.2020 um 13:51 Uhr)
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  #6  
Alt 25.11.2020, 16:10
Sneezy
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Hallo,
gab es im Don-Gebiet mennonitische Kolonien? Ansonsten weiß auch gar nicht, ab welchem Zeitpunkt die Kolonisten ihre Kolonien verlassen haben und in Städten gewohnt haben. Denn ich habe von einigen Kolonisten gehört, dass sie ihre Kolonien verlassen haben und in russischen Städten gewohnt haben. Nur wann und warum haben sie das gemacht? Vermutlich erst nach 1871, als die Sonderrechte der Kolonisten aufgehoben worden. Denn eigentlich dachte ich, dass die deutschen Kolonisten nicht ihre Kolonien verlassen dürfen.
Allerdings hatte ich das ja schon einmal in einem anderen Thema angeführt, dass es durchaus Kolonisten gab, die ihre Kolonien verlassen haben, um auf russischen Gütern zu arbeiten. Ihr Stand blieb zwar Kolonist, aber ihr Wohnort lag außerhalb der Kolonien. Und dieser Kolonist hat schon im Jahr 1861 als Stellmacher auf dem Gut Iwanowka gearbeitet.

Geändert von Sneezy (25.11.2020 um 16:43 Uhr)
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  #7  
Alt 25.11.2020, 16:50
OstapBender OstapBender ist offline
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Ja, ab 1871 gab es schon viele Abwanderungen. Viele sind Richtung Amerika und Kanada weitergewandert. Südrussland (Nordkaukasus, Rostow) aber auch Sibirien und Kasachstan waren die Ziele der Kolonisten. Wie ich schon vorher geschrieben habe, Familien waren groß, und das freie Land lag im inneren des Russischen Reiches. Deswegen sind auch viele dorthin umgezogen. 1914 gab es noch Agrarreform vom Wirtschaftsminister Stolypin. Umsiedler bekamen finanzielle und materielle Unterstützung vom Staat.
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  #8  
Alt 25.11.2020, 17:09
Kasstor Kasstor ist offline männlich
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Hallo,

bei dem nach Kanada ausgewanderten handelt es ich ja dann wohl um den hier Verewigten: https://passages.winnipegfreepress.c...RKSEN_DIETRICH
Einlage: https://chort.square7.ch/FB/D0620.html
Evtl. ja wegen des im Nachruf beschriebenen Umzugs nach München nicht mehr von Stumpp in dieser Liste erfasst ( der Umzug war allerdings danach relativ spät im Jahr ) https://chort.square7.ch/FB/D0620f.html oder aber als Isaak? dann würde es ja zu der nachfolgend erwähnten Katharina passen.
In der zweiten Erwähnung bei ancestry taucht ja als Geburtsname der dort aufgeführten Ehefrau Tina ( Katharina ) Dyck auf. Der Name ist ja in der Liste stark vertreten.
Komischerweise ist in der EWZ-Liste als evtl. passende Ehefrau nur eine Marie geb. Dyck aufgeführt. https://chort.square7.ch/List/EWZ_OE.html#08 die wäre aber nach den anderen Einträgen zu alt.

Frdle. Grüße

Thomas
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FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

Geändert von Kasstor (25.11.2020 um 18:02 Uhr)
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  #9  
Alt 25.11.2020, 17:59
Kasstor Kasstor ist offline männlich
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Zitat:
Zitat von Kryziu Beitrag anzeigen

Die Familie ist damals nach Sibirien und später nach Kasachstan deportiert. Als Russland - Deutsche kamen sie nach Deutschland zurück.
Die Frage ist doch hier: Wann war das? Deportation 1944 und Deutschland dann in den 70ern oder noch später?
Bei wem ist die Oma denn aufgewachsen?
Also irgendwie sehe ich das mit diesem Kanadier ja nicht so als heiße Spur.

Thomas
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  #10  
Alt 01.12.2020, 17:22
Kryziu Kryziu ist offline weiblich
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Die Oma ist mit Ihrer Mutter und Geschwistern nach Sibirien. Sie kamen ende der 80er Jahre nach Deutschland /Hamburg.

Die Oma bekommt leider die Zusammenhänge leider nicht mehr richtig zusammen. Sie weiß auch gar nicht, wann Sie genau deportiert wurde.
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derksen , dietrich , ukraine

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